WER-Sinus V.4, Orgel-PlugIn-Modul

Letzte Aktualisierung am 2. Dezember 2025

Der Begriff Orgel löst mitunter verschiedene Assoziationen aus. Manche denken an Rockmusik, andere an klassische Sakral- bzw. Kirchenorgeln und andere wiederum denken an den legendären Auftritt von Franz Lambert im Münchner Olympiastadion Ende der 70er Jahre. Während klassische Orgeln eher im Kirchen- oder Bandkontext zu finden sind, waren die von WERSI unter Anderem seinerzeit konzipierten Instrumente eher für die Unterhaltungsmusik gedacht. Integrierte Klopfgeister und rudimentäre Begleitautomaten ermöglichten das Spiel von Schlagern und Tanzmusik, ab Mitte der 80er Jahre löste das Keyboard die Heimorgel ab. Später folgten Digitalpianos, teils auch mit Begleitsektion und für mehr als nur Klaviermusik gedacht. Aktuelle Entertainer-Workstations sind flexibler und klingen fast so wie das Original, da könnte man direkt Karaoke machen. Damalige Heimorgeln nicht nur von WERSI hatten ihren eigenen Charme, das Phasenvibrato als günstige Lesley-Kopie und Eimerkettenspeicher-Delay mit zehn Zugriegel seien stellvertretend erwähnt, anfangs transistorisiert, später rein digital und vielseitiger. WERSI heute ist eine Marke von MusicStore aus Köln und bietet mit den OAS- und OAX-Instrumenten Windows-basierte Musikcomputer an, allerdings keine WERSI-Simulation als Plug-In.

MidiPlus X6 Mini mit Wersi OX7

Das letzte von WERSI und auch als Erweiterungsmodul erhältliche OX7 soll den Charme älterer WERSI-Instrumente rekonstruieren, was durchaus gelingt, wenn man die Herstellungszeit um 1997 mit einbezieht. Optisch mit Echtholzgehäuse und echtem Zugriegelsatz macht das OX7 einiges her, kann aber trotz H100-Emulation Hammond-Freunde eher weniger begeistern. Grund ist eben jener bekannte Sound, der aber weniger die Kenner klassischer Tonewheel-Orgeln anspricht. Und dennoch hat dieser Orgelsound etwas eigenständiges, so dass man ihn in zahlreichen Entertainer-Flaggschiffen vorfindet. Meist allerdings als Sample und nicht als Simulation, so dass die mitgesampelten Effekte bei sich ändernder Tonlage und vor Allem mehrstimmigen Spiel auseinanderlaufen und somit den Klangcharakter negativ beeinträchtigt.

Mit WER-Sinus gibt es seit einigen Jahren eine Software, die als echter Tonschwingungsgenerator genauso eigenständig und auch als Plug-In nutzbar ist und jenen WERSI-Sound in klanglich besserer Weise abbilden kann als man es vom OX7 kennt. Zahlreiche Presets liefern bereits bekannte Voreinstellungen, so dass man eigentlich nur noch losspielen muss. Das Design ist angelehnt an die WERSI DX-Line und es gibt die bekannten Hall- und Delayeffekte, Simulation von Röhrenschaltungen und die künstliche Alterung. WER-Sinus ist zwar nicht so wirklich bekannt und ob genau dieses Klangcharakters weniger gefragt, dennoch ein absolut eigenständiges und klassisches Instrument nicht nur für Alleinunterhalter. WER-Sinus ist eben nicht die klassische B3-Simulation, sondern orientiert sich am namensgebenden Vorbild. In der Version 4.1 ist nun auch VST für x64 verfügbar und erweitert die Möglichkeiten im DAW-Kontext ungemein. Für AMAZONA.de hatte ich hier WER-Sinus 4.0 getestet und hier das WERSI OX7.

Hier geht es direkt zum Hersteller von WER-Sinus.

 

 

 

und hier das WERSI OX7.

 

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