Ich weiß nicht wieso, aber während viele die Orgel in Verbindung mit Rockmusik sehen, ist es bei mir die Unterhaltungsmusik. Das kann durchaus daran liegen, dass ich familiär etwas anders geprägt wurde und eine Orgel eher mit Claus Wunderlich als mit Jimmy Goldsmith assoziiere. Dabei waren es vor Allem die Heimorgeln, die mich stets faszinierten, sowohl klanglich, als auch von ihrer Ausstattung her. Ein Begleitautomat ist durchaus eine sinnige Ergänzung, die im Bandkontext natürlich keine Rolle spielt. Während das E-Piano heute ein mechanisches Klavier ablöst, hat die Orgel das Keyboard ersetzt, auch wenn die Grenzen natürlich fließend sind. In den 80er Jahren fand ich es faszinierend, wie synthetisch und später durch Samples relativ realistisch die vielen Sounds wurden, wobei die Orgel als Klang eher im Zentrum eines ganzen Instruments stand. Bleiben wir bei diesem faszinierenden Sound der Orgel, welcher je nach Effekt und Beigaben nahezu alle Stilrichtungen beherrschen kann. Ob sanftmütig beim Walzer oder verzerrt und crisp im Rocksong, alles ist möglich.
Am Markt gibt es unzähligeVirtualisierungen von Orgelsounds, meist sample-basiert, oft in Richtung Hammond und recht selten in Sphären, die man von der Unterhaltungsmusik kennt. WER-Sinus ist eine Software, die diesbezüglich ein Ausnahmetalent ist und sich, obgleich nicht ausschließlich, am durch Claus Wunderlich, Franz Lambert und Curt Prina prägenden WERSI-Sound orientiert. Man hat die typischen 10 Zugriegel der verschiedenen Klangerzeugungsmöglichkeiten digital nachgebildet und zwar als Tonschwingungsgenerator, auch Tonewheels sind darunter. Virtuelle Röhren und Alterungsprozesse erlauben es, den Sound an vergangene Tage anzupassen. Blind bedienbar ist die Software aktuell nicht, die sowohl eigenständig, als auch als VST3-PlugIn lauffähig ist. Eine Version für den Mac ist in Vorbereitung. Hier geht es zu meinem ausführlichen Test bei AMAZONA.de.
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