Letzte Aktualisierung am 8. September 2020
Nachdem ich die MP-Serie von Mackie bereits ausführlich vorgestellt habe, folgen nun die insgesamt günstigeren Produkte CR-BUDS und CR-BUDS+, die sich an ein anderes Publikum richten. Die Inline-Mikrofone und TRRS-Stecker weisen ganz klar auf Konsumenten hin, die bessere In-Ears suchen, als sie den Smartphones beiliegen. Dementsprechend fallen auch die Preise äußerst gering aus, was bei Mackie bekanntlich nichts heißen muss. So kosten die CR-BUDS etwa 23 Euro und die CR-BUDS+ grob das Doppelte. Austauschbare Kabel und einen Adapter auf 6,35 mm Klinke ist zu diesem Preis natürlich nicht zu erwarten.
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Die Mackie CR-BUDS und CR-BUDS+ im Detail
Den Preisunterschied erkennt man schon an der Verpackung und dem mitgelieferten Zubehör. Die CR-BUDS werden in einem Pappschuber mit Plastikeinsatz geliefert, im Inneren finden sich insgesamt acht Ohrteile und eine Kurzanleitung. Die In-Ears wirken mit ihrem robusten und leicht rauen Gehäuse hochwertig, am Ende verjüngt sich die zylindrische Form, dass man sie in den Ohrkanal einführen kann. Dabei ist das schwarze, metallische Gehäuse gerade und entsprechend ist auch der Sitz zumindest theoretisch aufgrund fehlender Ergonomie nicht ganz so komfortabel. Trotzdem aber ist das Gebotene gemessen am Preis in Ordnung, sie stehen allerdings seitlich etwas hervor. Wer sich im Zug oft anlehnt oder auf der Seite liegen möchte, dem wird das nicht gefallen. Im Inneren werkelt ein dynamischer Breitbandtreiber als Schallwandler, dessen Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz reicht, die Impedanz von 16 Ohm erfordert wenig Leistung für den Antrieb und die Empfindlichkeit von 95 dB ist ausreichend. Das Kabel ist 1,2 m lang und abgeflacht, so dass es sich nicht so leicht verheddern kann. Der gerade Stecker ist allerdings für den mobilen Einsatz nicht ganz so günstig. Die rechtsseitige Kabelfernbedienung hat eine Taste, die zur Anrufannahme und für Sonderfunktionen genutzt werden kann.
Die CR-BUDS+ unterscheiden sich deutlich vom kleineren Modell, das beginnt schon bei der Verpackung. Diese ist deutlich aufwendiger und erinnert stark an die MP-Serie. Die Ohrteile sind weitgehend identisch, aber reichhaltiger. Darunter sind auch jene aus formbaren Schaum, die mir schon bei der MP-Serie gut gefallen haben. Im Prinzip sind diese auch kompatibel zu den CR-BUDS, so dass man sie als Zubehör nachkaufen kann. Die In-Ears sind aus leicht rauem Kunststoffgefertigt, die Zugentlastung des Kabels erfolgt über flexible Ohrbügel. Die Form ist ergonomisch und der Stöpsel leicht abgewinkelt, so kenne ich es auch von verschiedenen Bluetooth-In-Ears. Das sorgt für besseren Halt und leichter Zug am Kabel lassen sie nicht verrutschen. Sie erinnern sehr viel deutlicher an die MP-Serie, tragen nicht auf und Anlehnen oder seitliches Liegen ist mit ihnen problemlos möglich. Da die CR-BUDS+ entsprechend größer sind, erweist sich auch der Stoffbeutel als praktisches Zubehör. Die inneren Werte unterscheiden sich ebenfalls, zwei magnetische Präzisionstreiber bilden denselben Frequenzbereich ab, die Impedanz liegt bei acht Ohm und die Empfindlichkeit bei 94 dB. Das gleich lange Kagel mit ebenfalls geradem Stecker ist sehr dünn und rund, die Kabelfernbedienung auf der rechten Seite verfügt über drei Tasten, daher ist auch die Regulierung der Lautstärke an unterstützen Geräten möglich.
Die In-Ears in der Praxis
Klanglich habe ich die CR-BUDS und CR-BUDS+ ganz klassisch am Lenovo Moto G6 Plus Smartphone getestet, das wird auch das übliche Anwendungsszenario sein. Zum Vergleich habe ich die MP-240 von Mackie ebenfalls mit einbezogen, um klangliche Unterschiede bei der Abstimmung auszumachen. Dass diese sich entsprechend meines anderen Tests positiv zeigten, war zu erwarten, Bässe werden konturiert abgebildet, der Hochtonanteil ist gut und die Abstimmung eher neutral. Ganz fair ist der Vergleich nicht, denn die MP-240 mit dem BAR-Treiber spielen in einer ganz anderen Liga und kosten mit 179 Euro deutlich mehr. Ich wechselte auf die CR-BUDS+ und war nicht sonderlich überrascht. Für den aufgerufenen Preis klingen sie grundsätzlich gut, allerdings erinnern sie klanglich doch sehr an die MP-220. Bei diesen missfiel mir der Hochtonanteil, der im Bereich von 6 bis 8 kHz etwas zu ausgeprägt erschien. Gleiches Schicksal teilen sie sich mit den CR-BUDS+, die subjektiv in diesem Bereich zu harsch klingen. Mit dem Wechsel auf die noch günstigeren CR-BUDS war somit davon auszugehen, dass sich der Klangeindruck nicht verbessern würde, doch weit gefehlt. Der insgesamt runder abgestimmte Hochtonanteil und die für meinen Geschmack homogene Abbildung wirkten auf mich deutlich angenehmer, vor Allem bei höherer Lautstärke. Eigentlich schade, denn ich hätte es eher umgekehrt erwartet.
Auch beim Tragekomfort zeigte sich, dass die ergonomische Passform nicht immer ein Vorteil sein muss. Je nach Aufsatz konnten die CR-BUDS bei mir sogar besser halten, als die CR-BUDS+. Das flache Kabel ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Verzichten muss man allerhöchstens auf die Auswahl der Aufsätze, die Lautstärkesteuerung an der Fernbedienung und die Transporttasche. Dass die Verpackung einfacher ausfällt, ist wohl das geringste Kriterium. Eigentlich würde ich mir die CR-BUDS mit der Fernbedienung der CR-BUDS+ wünschen, dann wären sie absolut perfekt. So allerdings bin ich doch überrascht, dass ein günstigeres Modell eines Herstellers seltsamerweise klanglich mehr überzeugen kann. Im Übrigen neigen beide nicht zu extrem aufgeblasenen Bässen, was ich ihnen sehr positiv anrechne. Dass im Übrigen auch die Lautstärketasten am Moto G6 Plus funktioniert haben, überraschte mich ebenfalls, offenbar hat man dies bei modernen Android-Smartphones inzwischen implementiert.
Fazit
Mit den CR-BUDS und CR-BUDS+ bringt Mackie In-Ears für den mobilen Einsatz auf den Markt, die grundsätzlich überzeugen können. Allerdings mit der Besonderheit, dass mir der Klang der günstigeren CR-BUDS grundsätzlich besser gefällt, auch wenn die CR-BUDS+ mit zwei Treibern und deutlich mehr Ausstattung punkten. Dies mag allerdings auch Geschmackssache sein, letztendlich entscheidet wie immer der persönliche Höreindruck. In jedem Fall sind sie eine gute Wahl und Mackie hat nicht zu viel versprochen. Wer mehr will, sollte sich intensiver mit der MP-Serie auseinandersetzen.
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