Letzte Aktualisierung am 11. Januar 2020
Nach Jahren schickt Panasonic eine Überarbeitung des ES-LV65 und ES-LV95 ins Rennen, die offenbar die Zwischenmodelle ES-LV6Q und ES-LV9Q ablösen, erhältlich sollen sie ab Oktober 2019 sein. Die Elektrorasierer hören auf die Bezeichnung ES-LV67 und ES-LV97 und machen einiges besser. Die Vorgänger genießen im Vergleich zu anderen Premium-Rasierer bekannter Marken einen exzellenten Ruf und es wundert mich, dass Testmagazine dies nicht auch so sehen.
Der Markt elektrischer Bartschneidemaschinen ist ohnehin ziemlich seltsam. Testsieger buhlen mit so vielen Modellen um die Kunden, dass mir selbst in einer Serie schon die Lust vergeht, die 200 Euro Preisdifferenz bei über fünf Rasierern mit nahezu gleicher Ausstattung herauszufinden. Hinzu kommen enttäuschte Kunden, die über Materialeinsparungen bei zugleich steigenden Preisen klagen und zurecht mehr erwarten dürfen. So kann man heute schon 450 Euro für ein Luxusmodell ausgeben und nach wie vor besteht ein Rasierer aus Antrieb, Messer und Schärfolie. Was also tun, wenn man durch die Modelle nicht durchblickt und sehr günstige Rasierer auch ihre Problemzonen haben? Hoffnung kommt von der Panasonic Corporation. Ein japanisches Traditionsunternehmen, das nicht nur durch den Plattenspieler SL-1210 als am längsten produziertes Unterhaltungsgerät auffällt, sondern in vielen technischen Bereichen unterwegs ist und das schon seit 100 Jahren bei guter Qualität. Das ist bei Rasierapparaten nicht anders, zumindest war mein erster Akkurasierer ein Panasonic. Übrigens wird der SL-1210MK7 als Neuauflage produziert, hier geht’s zum Test bei AMAZONA.de.
Während europäische Hersteller ihre Geräte in Klassen unterteilen, verzichtet man bei Panasonic glücklicherweise darauf. Nicht jedoch auf Reinigungsgeräte, die neben Klingen und Scherfolien nachhaltige Einnahmen garantieren. In der Tat sehe ich das kritisch, denn zwei Reinigungsstationen haben meine Rasierer regelrecht zerstört, eine griff die Oberfläche an, bei der anderen pulverisierte regelrecht die Schermesserhalterung und dies bei ordnungsgemäßer Handhabung. Grundsätzlich sind jedoch Reinigungsstationen für blinde Anwender hilfreich, weil sie sich um die Pflege des Geräts kümmern. Panasonic legt sie den Premium-Modellen ebenfalls bei, alternativ eine Ladestation. Statt Kartuschen lässt sich das Reinigungsmittel jedoch nachfüllen, gut für die Umwelt.
Die Premium 5-Klingen-Rasierer ES-LV97 und ES-LV67
Maximaler Anspruch für eine sanfte und glatte Rasur bei neuem Design für individuellen Look verspricht Panasonic, der originale Pressetext ist hier nachzulesen. Wieder mit dabei ist der Bartdichtesensor, der sich auch in den Vorgängern und im Reisemodell ES-CV51 findet. Er arbeitet kontinuierlich und reguliert automatisch die Drehzahl, so dass die Haut bei schwächerem Bartwuchs nicht so stark gereizt wird. Andere Hersteller bieten hierfür mehrere Geschwindigkeiten, aber welche ist die richtige? Diese Frage braucht man sich bei Panasonic nicht zu stellen. Als Herzstück beider Modelle kommt ein neuer Linearmotor zum Einsatz, der laut Hersteller mit dem stärksten Neodym-Magneten der Welt angetrieben wird und dadurch bis zu 70.000 minütlichen Schneidebewegungen (statt zuvor 40.000) ausführt. Das 5-Klingensystem arbeitet dabei ohne unangenehm zu Ziepen und das selbst bei dicken Bärten. Das funktioniert selbst bei niedrigem Ladestand, so dass auch dann die volle Power gewährleistet wird.
Inspiriert von der traditionellen Herstellung japanischer Samuraischwerter, kombinieren die Panasonic Ingenieure 5 gebogene, nano-polierte Klingen mit einem Schliffwinkel von 30 Grad – damit gelingt jeder Schnitt extrem nah an der Haarwurzel. Der Integralschneider trimmt längere und anliegende Haare vor, die von den inneren Klingen rasiert werden. Anschließend kürzt die Ultrakontakt-Scherfolie die Barthaare noch besonders hautnah und schonend. Zum Formen von Konturen und für das Kürzen eines längeren Barts besitzen beide Rasierer einen ausklappbaren Langhaarschneider. Perfekt geeignet auch bei einem Dreitagebart dank rostfreien Stahlklingen in einem Schliffwinkel von 30 Grad.
Die vollautomatische Ladestation wird beim ES-LV97 mitgeliefert und vereinfacht dadurch die Pflege des Geräts, der ES-LV67 kommt ohne diese Einrichtung aus. Das hat Panasonic sehr gut gelöst, denn so kann man sich beim Kauf dafür oder dagegen entscheiden, ohne Abstriche bei der Rasierleistung machen zu müssen. Einfach auf Knopfdruck wird der Rasierer von Haar- und Hautresten befreit, was auch die Langlebigkeit der Klingen verbessert. Aufgrund der kompakten Größe ist die Station portabel und fügt sich dezent in jeden Raum ein. Statt ein oft sinnfreies Display kommt eine sehbehindertenfreundliche, fünfstufige LED-Anzeige zum Einsatz, die schnell über den Lade- und Betriebszustand informiert. Der ES-LV97 und der ES-LV67 werden beide inklusive Netzstecker, Öl, Schutzkappe und Aufbewahrungstasche geliefert, sind wie von Panasonic gewohnt 100% wasserdicht und eignen sich von daher auch für die Nassrasur. Beide Modelle sind ab Oktober verfügbar und kosten angenehm günstige 229 Euro (ES-LV97) bzw. 159 Euro (ES-LV67).
Super ich warte schon auf den neuen ES-LV67 denn mein bisheriger panasonic ES-LV65 ist auch noch immer top aber ich kaufe mir den neuen.
Moin! Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Testbericht! Wie verhält es sich bei den neuen Modellen mit dem Motorengeräusch? Hatte bislang bereits zwei unterschiedliche Panasonic-Modelle im Einsatz, bei deren Rasurergebnis ich zwar sehr begeistert, deren Motorengeräusche jedoch recht laut war.
Ich denke, das wird so geblieben sein, weil der Linear-Antrieb im Wesentlichen gleich geblieben ist. Im Prinzip sind es ja Vibrationsmotoren, die man nur mit immensem Aufwand kapseln müsste, dann wären die Geräte deutlich größer und schwerer. Kleiner Fun fact nebenbei, man nutzt diesen auch für die Piepsgeräusche, habe ich bei meinem tragbaren Panasonic jetzt festgestellt.
Hallo, danke für den Bericht. Überlege gerade von Gilette Fusion Pro Glide Nassrasierer auf einen Panasonic Elektrorasierer umzusteigen, da ich oft das Problem mit eingewachsenen Haaren habe. Dieses Problem hatte ich, als ich mich noch mit Eletro rasierte nicht. Mich interessiert, ob die schlechten Erfahrungen, die sie mit Reinigungsstationen gemacht haben, bei einem Panasonic Modell waren. Hatte auch schon zwei teure Braun Rasierer, die beide nach Ablauf der Garantie kaputt gingen. Bei einem war durch die Station auch regelrecht der Softlack weggeätzt gewesen. Da ich die autom. Reinigung und Desinfektion mit Alkohol dennoch recht komfortabel finde – man(n) ist ja bequem 😉 – wäre es interessant zu wissen, ob Panasonic vielleicht auch hier besser ist, als die beiden Marktführer. vg
Hallo, zunächst hatte ich bislang nur Stationen von Braun und bei allen passierte es, dass im einfachsten Fall die Lackierung regelrecht weg geätzt wurde, beim Series 3 pulverisierte sich die Scherkopfhalterung regelrecht. Ob die Stationen von Panasonic besser sind, weiß ich leider nicht, hier kann man aber wohl die Flüssigkeit selbst nachfüllen. Bei denen von Braun hatte ich mich immer gefragt, ob das Ganze wirklich desinfizierend wirkt, denn der Rasierer steht ja immer in der eigenen Lache, die nicht richtig abgesaugt wird. Vermutlich setzt sich das Ganze mit der Zeit einfach zu und man findet überall Rückstände von der Reinigungsflüssigkeit. Den Reiserasierer von Panasonic nutze ich jetzt schon einige Zeit und finde die Reinigung wirklich einfach und es geht auch schnell. Drücken und Halten beim Einschalten aktiviert die Ultraschallreinigung, dann unter fließend Wasser mit etwas Seife halten und fertig. Das Scherkopfmodul lässt sich einfach zerlegen und abspülen, die Klingen werden ebenfalls einfach abgezogen. Mechanisch ist das Ganze solide aufgebaut und bei Bedarf lassen sich Kopf und Messer austauschen. Ob man das bei guter Pflege immer so machen muss, wie es der Hersteller empfiehlt, weiß ich nicht, die Schermesser eines Braun aus den 70ern dürfte man über viele Jahre genutzt haben.
Ob die Desinfektion bei einem nur von mir verwendeten Gerät überhaupt ein Grund für eine Reinigungsstation sein muss, würde ich stark anzweifeln. Immerhin kann man auch die Scherteile mit einer antibakteriellen Reinigungslösung benetzen, es gibt spezielle Rasierersprays mit Öl und Alkohol, man könnte vielleicht auch einen Ultraschallreiniger verwenden. So ein Spray hatte ich für meine Remingtons verwendet, dann rochen sie auch immer frisch. Jetzt nutze ich gelegentlich nach dem Reinigen einen Tropfen Öl von Panasonic, um die Gleitfähigkeit zu erhalten. Nach Empfehlung soll man das machen, wenn man das Gefühl hat, es entsteht beim Rasieren Wärme am Messer.
Nassrasur vs. Trockenrasur, ich hatte Anfang des Jahres meinen ganzen Gillette-Vorrat verbraucht, alle Messer und Schaum. Im Vergleich zur Elektrorasur hält diese bei mir schon länger und reduziert den Aufwand auf zwei Tage, aber er ist natürlich etwas höher. Das schafft auch kein Panasonic, aber man kann ihn schließlich auch nass einsetzen und dann ist die Rasierleistung gefühlt besser, dafür aufwendiger. Bei der Nassrasur mit dem Mach3 fiel mir auf, dass eine Klinge keine Woche gehalten hat, also ökologisch für mich nicht ganz zu tolerieren. Dabei haben sie nicht gekratzt, aber während mit einer neuen Klinge ein bis zwei Züge ausreichten, musste ich bei der dritten Rasur die Stellen für ein ähnlich gutes Ergebnis schon deutlich länger bearbeiten. Die Elektrorasur geht gefühlt nicht ganz so tief rein, aber ist immer gleichmäßig. Wie das bei verwachsenen Haaren ist, weiß ich leider nicht, aber so ein Elektroteil geht ja nicht nur linear in eine Richtung. Das tun moderne Nassrasierer auch nicht immer, aber liest man Tests, sind die neuen ProGlides und wie sie alle heißen mit einer Batterie von Klingen nicht immer vorteilhaft und verstärken entgegen der Werbung auch Hautirritationen.
Grundsätzlich gibt es so viele Hauttypen, so dass es wohl auch nicht die eine oder beste Lösung gibt. Warum aber ausgerechnet die Marke der Testsieger diejenige ist, mit der ich und auch viele andere die meisten Probleme in Sachen Nachhaltigkeit und Haltbarkeit haben, gibt mir doch schwer zu denken. Bei Philips besteht ein PhiliShave im Wesentlichen auch nur noch aus Kunststoff, was ich per se nicht als Nachteil empfinde. Bei Panasonic reduzieren sich die beweglichen Teile auf den Linearantrieb und der Kunststoff fühlt sich hochwertig an, das wird vermutlich deutlich länger halten.
Bin jetzt etwas verwirrt. Denn Was ich bisher gelesen habe stehen die Modelle lv9q bzw. lv6q über den lv67 und lv97. Diese sind preislich auch höher angesiedelt und bestehen aus wertigeren Materialien. ?
Ich allerdings auch. Der Artikel ist ja schon etwas älter und damals war es anders, die Preise der älteren können in diesem Jahr natürlich gefallen sein.