Braillezeilen, Screenreader und Bildschirmvergrößerung

Letzte Aktualisierung am 19. Oktober 2024

Braillezeilen sind Ausgabegeräte, welche den Bildschirminhalt von Computer und Smartphone in Blindenschrift darstellen und teilweise auch die Eingabe in Braille ermöglichen. Früher wurden diese in der Privatversorgung hauptsächlich als Ergänzung zu Vorlesegeräten bewilligt, das hat sich längst geändert. So werden die Kosten für Braillezeilen mit zugehörigen Bildschirmlesern inzwischen eigenständig übernommen, obgleich es noch Lesesprechgeräte gibt, die damit ergänzt werden können. Das ist auch gut so, denn Computer und Smartphone zählen heutzutage unlängst zum Alltag. Die Antragstellung bei der Privatversorgung läuft ähnlich wie bei Vorlese- und Bildschirmlesegeräten ab, allerdings werden Screenreader in der Regel nur als notwendige Voraussetzung zum Betrieb von Braillezeilen übernommen. Praktisch gilt dies nicht umgekehrt, denn auch ohne Braillezeile wandeln Screenreader den angezeigten Text in Sprache um oder können ihn zusätzlich oder alternativ vergrößern. In diesem Artikel gelten Screenreader auch als Synonym für Bildschirmvergrößerungen, zumal diese ergänzend auch mit Sprache genutzt werden.

Ursprünglich behandelte dieser Artikel Braillezeilen als Ergänzung zu Vorlesegeräten, später kam ein weiterer Text über Screenreader hinzu, der beim Relaunch von merkst.de um Smartphones und Tablets ergänzt wurde. Aufgrund der immer stärker werdenden Konvergenz dieser Themen führte ich die Artikel zusammen und platziere ihn jetzt chronologisch in diese Reihe. Über die Jahre entstanden viele Podcast-Veröffentlichungen und Vortragsmitschnitte zum Thema mobile Screenreader, weshalb ich dafür keine Notwendigkeit eines eigenen Artikels gesehen habe. Die Episoden können bei Interesse im Podcast-Archiv abgerufen werden. Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass auch die hier gesammelten Informationen und einige Bilder durch tolle Unterstützung der merkst.de-Community zusammengetragen wurden, wofür ich mich an dieser Stelle herzlich bedanke.

Was sind Screenreader?

Gelegentlich wird man gefragt, wie blinde und sehbehinderte Menschen am Computer arbeiten, das Internet nutzen und E-Mails lesen und schreiben können, dies lässt sich auf Tablets und Smartphones erweitern. Verwunderlich ist das nicht, weil man in der Regel damit eher selten in Berührung kommt. Außer wenn das Smartphone plötzlich zu sprechen beginnt und man in Internet danach sucht, wie man die Sprache wieder loswird. Tatsächlich gibt es Zugangslösungen für Blinde und Sehbehinderte bereits seit den 80er Jahren, natürlich technisch viel aufwendiger und ohne Internet. Heute sind die Zeiten von speziellen Steckkarten und externen, schnarrenden Sprachausgaben vorbei, für Braillezeilen gilt das allerdings nicht. Es kommt aber noch besser, denn sämtliche Hersteller von Betriebssystemen haben die Barrierefreiheit auf dem Schirm und integrieren werkseitig umfangreiche Zugangslösungen mit Sprache, Vergrößerung und Brailleunterstützung. Das gilt heutzutage längst nicht nur für Computer, sondern genauso für Smartphones, Tablets und sogar Fernsehgeräte. Sind zusätzliche Screenreader dann heute überhaupt noch zeitgemäß?

Dolphin Supernova Magnifier & Screenreader USB Box

Der Begriff Bildschirmleser oder Screenreader drückt eigentlich den Sinn und Zweck dieser Software aus, der Bildschirminhalt und somit auch die Apps sollen für blinde Menschen zugänglich gemacht werden. Das betrifft nicht nur die Lesbarkeit, sondern auch die Bedienung. Bildschirmvergrößerungen sind eigenständige Anwendungen oder optionaler Bestandteil eines Screenreaders. Bei der Ausgabe in Sprache, Braille und Vergrößerung ist es nämlich wichtig, dass alle Komponenten gut miteinander harmonieren. Während sehende Menschen den gesamten Bildschirm überblicken können, wird die Darstellung sowohl für sehbehinderte, als auch für blinde Anwender reduziert. Das liegt daran, dass in allen Ausgabeformen nur ein kleiner Teilbereich des Ganzen sichtbar bleibt, lediglich bei geringer Vergrößerungseinstellung oder mit einem Lupenfenster passt mehr ins Bild. Sehbehinderte nutzen die Maus zum Verschieben des Vergrößerungsfensters oder der vergrößerten Darstellung, Markierungen können bei der Lokalisation des Cursors helfen und Tippfehler werden genauso wie für Sehende dargestellt. Bei Sprachausgaben ist es wichtig, dass der Bildschirminhalt so aufbereitet wird, dass blinden Nutzern die relevanten Informationen direkt angesagt werden, wie das im Fokus befindliche Element und der zugehörige Typ, beispielsweise Kontroll-, Auswahl- oder Listenfeld, und ob ein Schalter aktiv ist oder vielleicht nicht gedrückt werden kann. Wörter können zwar buchstabiert werden, aber zur Rechtschreibkontrolle muss hier die entsprechend angesagte Markierung in der Textverarbeitung genügen.

Deininger JZ Pegasus 80

Braillezeilen sind vor Allem für die Dokumentenarbeit und Programmierung ein wichtiges Hilfsmittel. Sie bieten prinzipbedingt mit 80 Braillemodulen zuzüglich eventuell vorhandener Statuszellen wenig Platz, gleich einer Lupe kann der blinde Anwender die Zeilenbreite verschieben. Steuerelemente und sonstige Informationen werden komprimiert dargestellt, entweder semigrafisch mit Punktmustern oder Abkürzungen (wie beispielsweise kf = Kontrollfeld). Die Textausgabe kann auch in Blindenkurzschrift erfolgen, das spart zusätzlichen Platz ein, Rechtschreibfehler können außerdem direkt ertastet werden. Verschiedene Darstellungsmodi ermöglichen die Anzeige strukturiert und textbezogen, oder physisch mit ansatzweiser Darstellung von Rahmen und Objekten. Zur Navigation sind unabhängige Zusatzcursor nötig, die einen Überblick über den Bildschirm und Anwendung ohne Verschieben des tatsächlichen Fokus ermöglichen, dies kann man mit der Bewegung einer Lupe vergleichen.

Dolphin Supernova Systemsteuerung

Die Einstellungen können mitunter ziemlich komplex sein, Dolphin Access Ltd. bietet mit Supernova Magnifier & Screenreader eine integrierte Kombination aus Vergrößerung, Sprache und Brailleschrift. Das hat auch Gründe, denn Screenreader funktionieren nicht mit allen Anwendungen gleich gut. So sind manche Apps vollgrafisch und unzugänglich, spezielle Skripte, bei Dolphin Maps genannt, können die Zugänglichkeit optimieren oder gar erst ermöglichen. Das ist zwar aufwendig, aber auch sehr effektiv, weil sich auf diese Weise die Bedienung mitunter abgestimmt auf die Bedürfnisse der Anwender anpassen lässt. Das Scripting reicht vom Anlernen unbeschrifteter Symbole, bis hin zum automatisierten oder manuellen Datenabruf. Vor Allem ungeübten Nutzern kommt dies zu Gute, indem man relevante Informationen auf die verschiedenen Ausgabemedien verteilt, weniger relevante Informationen lassen sich hingegen ausblenden. Zumeist ist das Scripting eine Programmieraufgabe für geschultes Personal, das lassen sich die Hilfsmittelanbieter auch gut bezahlen (durchschnittlich rund 1.000 Euro pro Tag werden aufgerufen).

Freedom Scientific Focus 14 Blue 5. Generation

So könnte es in bestimmten Fällen sinnvoll sein, dass die Sprachausgabe hervorgehobene Informationen und Texte vorliest, während die Braillezeile wichtige Statusmeldungen sofort anzeigen kann, beispielsweise die Nummer eines eingehenden Anrufs in einer Telefonzentrale. Im Internet strukturieren Screenreader die Webseiten und kategorisieren Abschnitte, beispielsweise Überschriften, Zitatblöcke, Anker und Links. Meist werden Elemente unterschieden, die für Sehende praktisch nicht relevant sind, weil sie am Kontext sofort erkennen, was gemeint ist. Webseiten werden meist von Oben nach Unten und von Links nach Rechts abgetastet, wobei der Anwender mit dedizierten Tasten schnell zu Links und anderen Elementen springen kann. Hierbei folgt der Screenreader nicht selten auch der HTML-Struktur, an der das Layout einer Webseite abgeleitet werden kann. Was früher noch richtig problematisch war, ist heutzutage völlig normal und funktioniert ähnlich bei Mobilgeräten. Das gilt auch für Touchscreens, die ebenfalls von blinden Anwendern genutzt werden können. Mit übermittelten Accessibility-Tags erkennen Webseiten, dass der Benutzer einen Screenreader verwendet und Webautoren können diese Informationen nutzen, um beispielsweise eine vereinfachte Darstellung automatisch auszuliefern. So ließen sich Grafiken und weniger relevante Informationen ausblenden oder alternativ darstellen. Umgekehrt passen sich Screenreader an die Webseiten an, wechseln beispielsweise die Sprachausgabe in die jeweilige Landessprache oder strukturieren Tabellen. Zwar können manche Webseiten auch die Inhalte auf Wunsch vergrößern oder Texte vorlesen. Dies löst Barrieren aber nur punktuell, weshalb Bedienungshilfen in Betriebssystemen, wie Vorlesefunktion, Vergrößerung oder Screenreader, stets bevorzugt werden sollten. Kurz um, ohne Screenreader wären blinde und sehbehinderte Anwender nicht in der Lage, Computer, Smartphones, Tablets und sogar Fernseher eigenständig zu bedienen und Inhalte zu erfassen. Das gilt genauso für zugängliche Apps, beispielsweise zur Kommunikation oder Bedienung von smarten Geräten.

Seit wann gibt es Braillezeilen und Screenreader?

Historisch betrachtet fing alles mit Spezialcomputern für Blinde an, die eine Textausgabe in Braille ermöglichten. Sprachausgaben waren damals schlecht und unverständlich, bei der Textarbeit wollte man schließlich wissen, was man schreibt. Genau genommen entstanden diese Hilfsmittel parallel zu unseren Heim- und Personalcomputern und waren auch abhängig davon, welche Geräte sich am Markt behaupten würden. Wie wir heute wissen, setzte sich am Ende der Personalcomputer durch, der Mac natürlich auch.

Papenmeier BRAILLEX C

Im Jahr 1975 entwickelte der Elektroingenieur Friedrich Horst Papenmeier aus Schwerte gemeinsam mit Dr. Werner Boldt von der Universität Dortmund das BRAILLEX-System mit Kassettenlaufwerk. Dieses Gerät verfügte über eine elektromechanische Braillezeile und war nicht nur ein programmierbarer Textspeicher, sondern man konnte es auch um weiteres Zubehör, wie Notizgerät (NOTEX), Sprachausgabe (VOTEX), elektronische Typenradschreibmaschinen und Brailledrucker erweitern, beispielsweise mit dem massiven und einseitigen Thiel Beta X3. Damit war es möglich, die Texte aus dem Speicher direkt in Blindenschrift auszudrucken. Genau genommen war das BRAILLEX C der erste multimediale Computer überhaupt, denn er konnte die Textinhalte mit Audio verknüpfen. Es gab Sprach- und Punktschriftlernprogramme, Lexikare, Wörterbücher und weitere Medien auf Kasette, Diktiermikrofone machten aus dem BRAILLEX C sogar ein Sprachnotizgerät. Die späteren Diskettenversionen (BRAILLEX D) verfügten über zwei 5,1/4″ Floppylaufwerke. Es gab sie als Tischgerät und auch als Container für unter den Schreibtisch mit abgesetztem Bedienteil, das mit zwei dicken und starren Kabeln ans Hauptgerät angeschlossen wurde. Diese Versionen waren allerdings auf die reine Textarbeit beschränkt. Beim NOTEX handelte es sich damals um einen Brailletextspeicher, der über keine Kontrollmöglichkeit verfügte. Die VOTEX-Sprachausgabe  enthielt einen Votrax-Chip, dazu mehr im Abschnitt über Sprachausgaben. Es ist nicht anzunehmen, dass die Intentionen für das BRAILLEX auf Berufsfelder abzielte, denn die Ein- und Ausgabe erfolgte komplett in Blindenschrift. Das heißt, es gab auch keine Möglichkeit, Texte von deutscher Blindenkurzschrift in Normalschrift zu übersetzen. In den USA gab es allerdings schon 1976 die erste Version des Duxbury Braille Translators, der damals nur die amerikanische Kurzschrift beherrschte. Allerdings konnte das BRAILLEX auch als Terminal für eine angeschlossene Schreibmaschine dienen, so dass man den getippten Text immerhin überprüfen und abspeichern konnte. Von IBM gab es in den 70er Jahren auch blind bedienbare Schreibautomaten, die um eine Braillezeile erweitert wurden. Telesensory Systems Inc. stellte 1982 mit dem VersaBraille ein ähnliches Konzept zum BRAILLEX-System vor, allerdings als portable Lösung. Es folgten weitere Ansätze, Joachim Frank (Frank Audiodata), später BAUM Retec AG) versah den tragbaren Computer Osborne 1 mit einer Zugangslösung, BAUM brachte den Braille Buttler als spezielles PC-Programm für Blinde heraus und Nixdorf entwickelte eine Braillezeile für das Sinix-System (Unix. Nicht all diese Versuche kann man als Bastelei abtun,obgleich findige blinde Anwender Wege fanden, beispielsweise einen Commodore C64 bedienen zu können und sei es mit einem Optacon.

Help Tech Modular Evolution

Die erste Braillezeile gab es allerdings schon ein Jahr vor dem BRAILLEX-System, sie wurde von Klaus Peter Schönherr in Horb am Neckar entwickelt und 1978 zum Patent angemeldet. Damals wurden die ersten Produkte unter dem Namen EHG vertrieben, nach einigen Umfirmierungen über Handy Tech ist das Unternehmen heute als Help Tech bekannt. Frühere, magnetische Braillemodule nutzten einen Permanentmagneten, welcher die Stifte unten hielt und einen Elektromagneten, der die benötigten Punkte nach oben zog, die anschließend arretiert wurden. Die Mechanik war recht aufwendig und anfällig, weshalb Tücher die Module schützten und man sie während des Bildaufbaus nicht berühren durfte, ansonsten gäbe es Anzeigefehler. Die Braille Window 1 war eine Doppel-40er-Braillezeile mit seitlichen Bedientasten in Form eines Ziffernblocks, leider existiert hiervon kein Foto mehr. Spätere Braillezeilen mit typischen Fronttasten waren das BW-Pro aus Ende der 80er Jahre. Help Tech hat die Bedienstruktur mit Fronttasten bis heute beibehalten und ergonomisch überarbeitet. Zu Anfang der 90er Jahre stellte man mit dem Modular-Konzept ein Braillesystem mit verschieden kombinierbaren Modulen vor, wie Braillezeile, aufsetzbarer Bedienblock und Tastatur, wahlweise QWERTZ- oder Brailleeingabe, die über ein seitliches Bus-System miteinander verbunden wurden. Die Modular Evolution ist die aktuellste Version davon, die auch noch über konkave Braillemodule verfügt, um das Lesen „handfreundlicher“ zu gestalten.

Metec Braillemodul P20

In der Regel werden die Module nicht von den Braillezeilenherstellern gefertigt. Bei den Piezo-Modulen gibt es Großserienfertiger, wie beispielsweise KGS (Help Tech, Humanware, BAUM Retec AG), oder die Metec AG (VisioBraille, Papenmeier, Deininger). Module mit Piezo-Bieger wurden bis heute verfeinert, wie das Metec P20. je nach anliegender Spannung werden die Punkte nach Oben oder Unten gezogen, die Nullstellung befindet sich in der Mitte. Wartungen und Reparaturen müssen mit äußerster Vorsicht erfolgen, weil die Betriebsspannung etwa +/- 200 Volt beträgt. Die neuen Flat-PCB-Module werden in Achtergruppen gefertigt, was die Montage erleichtert und Stabilität verbessert.

Microsoft Word 5.0 unter DOS

Als erster Screenreader gilt der IBM Screen Reader,der 1986 von Jim Thatcher für das hauseigene Disk Operating System (DOS) entwickelt wurde. Früher arbeitete man am Computer generell anders als heute. Mäuse waren selten, grafische Benutzeroberflächen faktisch nicht vorhanden und der Bildschirm hatte eine feste Einteilung in 80 Zeichen pro Zeile und 25 Zeilen pro Bildschirmseite. Bei Heimcomputern, die an Fernsehgeräte angeschlossen wurden, waren es aus Auflösungsgründen nur 40 Zeichen. Zwar gab es auch höhere Auflösungen mit 132 Zeichen und 50 Zeilen, aber diese waren eher selten und nur für spezielle Aufgaben sinnvoll. Die übliche Darstellung war demnach klar definiert, so dass man in der Lage war, auf einer Punktschriftzeile mit 80 Braillezellen die komplette Bildschirmzeile abzubilden, Dies erklärt die auch heute noch üblichen Längen von 20, 40 oder 80 Braillemodulen. Die ersten Braillezeilen wurden mit Hardware-Steckkarten parallel zur Grafikkarte angeschlossen und benötigten noch keine Zusatzsoftware und waren quasi reine Ausgabegeräte. Die Textverfolgung und Steuerung lief über die Braillezeile, mit anderen Worten wusste das Betriebssystem weder, dass es eine Braillezeile gab, und auch nicht, was der blinde Anwender gerade betrachtet. Ohne Rückkanal war es nicht möglich, die Schreibmarke an die Braillezeile zu koppeln oder wichtige Inhalte in den Fokus zu rücken. Dies funktionierte erst später, als man einen seriellen Rückkanal nutzte und die Braillezeile per Software überwachen und steuern konnte. Weil Anfang der 90er Jahre moderne Grafikschnittstellen aufkamen, wie VESA Local Bus (VLB) und später PCI, wäre die Entwicklung für neue Hardware-Steckkarten zu teuer und aufwendig geworden, außerdem waren diese für vollgrafische Betriebssysteme nicht mehr nutzbar. Das war die Geburtsstunde des Screenreaders, dessen Aufgabedie Informationsgewinnung aus grafischen Benutzeroberflächen ist, die dann strukturiert an Sprachausgaben und Braillezeilen übergeben werden müssen. Mischformen gab es zu Anfang, beispielsweise wurden im DOS-Modus die Daten noch über die Steckkarte geliefert, unter Windows übernahm der Screenreader und nutzte die serielle Schnittstelle.

Nahaufnahme VisioBraille Vario 464 mit Metec Flat-PCB

Ein Braillezeichen besteht aus 6 bis 8 Punkten, wobei mit 6 Punkten maximal 64 und mit 8 Punkten bis zu 256 Zeichen dargestellt werden können. Dies war damals praktisch, weil die Zeichentabelle eines Computers mit ASCII-Zeichensatz mit 7-Bitmuster nur 128 Zeichen umfasst, die erweiterte ANSI-Zeichentabelle mit 8-Bit-Muster entsprechend 256. Damit war es möglich, absolut jedes Zeichen am Bildschirm taktil abzubilden. Den Cursor, damals auch als Schreibmarke bezeichnet, stellte man entweder mit einer Vollform oder den Punkten 7 und 8 dar, so dass er sich unterhalb eines Buchstabens befand. Markierungen versah man entsprechend mit einer Linie mit den unteren beiden Querpunkten. Während man bei elektromagnetischen Brailleanzeigen stets warten musste, bis sich die Zeile aufgebaut hat, verlief das Arbeiten mit Piezomodulen deutlich schneller. Diese darf man auch bei Veränderungen berühren, was beispielsweise auch blinkende Cursordarstellungen ermöglicht.

VisioBraille Vario4-Serie

Über die letzten Jahrzehnte gab es viele Ideen und Patente, wie man die Braillezeile am Besten steuert. Ob mit Rollbars, Joysticks, Navigationsleisten, TASO-Schieber oder Whiz Wheels ist der Ideenreichtum langsam aufgebraucht. Die meisten Braillezeile nutzen auch heute noch ganz gewöhnliche Daumentasten, aber dazu kommen wir später. Eine der wichtigsten Errungenschaften ist das Cursor-Routing, das funktioniert ähnlich wie ein Mausklick oder das Tippen auf dem Touchscreen. Damit wird entweder eine Aktion ausgelöst oder man führt den Systemcursor zur Braillezeile, wenn man sich mit dieser unabhängig über den Bildschirm bewegt. Darauf aufbauend wurde dies mit Doppel-Cursor-Routing erweitert, so dass man auf der zweiten Routingreihe beispielsweise Textstatusinformationen abfragen konnte. ALVA aus den Niederlanden, später durch die Tieman Group (Optelec) übernommen, entwickelte dieses Verfahren und veränderte es so, dass man auch mit einer Routingzeile durch langen Druck eine zweite Funktion erreichen konnte. Auf den Fotos erkennt man diese kleinen Knöpfchen oberhalb eines jeden Braillemoduls. Hier gab es ebenfalls wahnwitzige Ideen, beispielsweise setzte ALVA selbst auf Folien, die sich mit der Zeit ablösten, BAUM wiederum setzte früher auf optische Routingflächen, das sollte sich später als nicht sinnvoll erweisen. Runtergebrochen gab es zwei unterschiedliche Philosophien. Entweder die Kontrolle des Screenreaders weg von der PC-Tastatur und hin zur Braillezeile und Zusatzgeräten (Frank Audiodata Blindows), oder alles über Tastenkombinationen auf die PC-Tastatur (BAUM Virgo und Cobra). Während einige Hersteller wie BAUM, Frank Audiodata und Anfangs auch Papenmeier Braillezeile und Screenreader mit Vergrößerung aus einer Hand anboten, gab es zunehmend Softwareanbieter, die unabhängige Screenreader für alle Braillezeilen entwickelten und hauptsächlich die PC-Tastatur zur Steuerung nutzten.

Humanware Brailliant BI 20x

Während es neben den bereits genannten noch weitere Screenreader gab, wie beispielsweise SWB (Slimware Window Bridge), ProTalk32, outSPOKEN, Insight, die DOTS-Familie von Papenmeier (für DOS, Windows, OS/2 und Linux) und Window-Eyes (ehemals GW-Micro, heute Freedom Scientific), ist der Markt heute sehr überschaubar geworden. Installierte man früher verschiedene Screenreader und Vergrößerungsprogramme unter Windows gleichzeitig, kam es nicht selten zu Abstürzen. Microsoft entwickelte daher für Windows XP den Driver Chain Manager (DCM), so dass die virtuellen Grafiktreiber der Hersteller miteinander harmonieren konnten. Ein weiterer Exotfür grafische Benutzeroberflächen kam wiederum von IBM, der Screen Reader/2 (SR/2), den es primär für OS/2 bis Warp4, aber auch für Windows 95 gegeben haben soll.Somit gilt IBM als einziger Computerhersteller, der wie Apple heute Betriebssystem und Screenreader aus einer Hand angeboten hat. Der SR/2 mit optionaler Vergrößerung und Texterkennung wurde über ein separates Keypad bedient und von Dr. Karl-Heinz Weirich am IBM Accessibility Center in Stuttgart betreut. IBM dachte vor über 30 Jahren schon sehr innovativ und bezog die Möglichkeit mit ein, Bildschirminhalte Mittels Texterkennung zu erfassen, was allerdings aufgrund der damals langsamen Computertechnik unrealistisch war. Dies wurde dann 20 Jahre später unter Anderem vom BAUM im Screenreader Cobra eingeführt. Wenn gar nichts anderes mehr geht, kann man das heutzutage mit der KI-Bilderkennung lösen und den Bildschirm ausführlich beschreiben lassen, JAWS für Windows (Job Access With Speech) hat dieses Feature seit Version 2024 implementiert. JAWS von seinerzeit Henter-Joyce, heute Freedom Scientific (Vispero), ist einer der drei wichtigsten und optionalen Screenreader für Windows,der auch mit ZoomText als Vergrößerung (früher mit Magic) im Produktpaket Fusion erhältlich ist und seit Anfang der 90er Jahre existiert.

Dolphin Pen mit Supernova Magnifier & Screenreader v23.02

Neben dem seit 2006 entwickelten, kostenlosen Open-Source-Projekt NVDA von NV-Access (Non Visual Desktop Access), ist Supernova von Dolphin das dritte Produkt für Windows. Dolphin Ist übrigens der einzige Hersteller, der seit Mitte der 80er Jahre bis heute eigenständig in Worcester (England) existiert und nach wie vor seine Screenreader und Vergrößerungsprogramme aus einer Hand anbietet. Früher HAL und Lunar, dann Supernova als Komplettpaket und aktuell Dolphin Screenreader, Supernova Magnifier, Supernova Magnifier & Speech und das Flaggschiff Supernova Magnifier & Screenreader. Während NVDA auch portabel genutzt werden kann und keine Aktivierung und virtuelle Grafiktreiber zum Auslesen benötigt, ist das bei den anderen Screenreadern anders. Die Aktivierung empfinde ich persönlich als lästig,denn Screenreader sollen unterstützen und keine weiteren Barrieren schaffen. Man stelle sich vor, eine Lupe würde plötzlich nicht mehr funktionieren, nur weil man sich ein neues Gerät damit anschauen will. Bei JAWS und ZoomText können drei Instanzen per ILM (Internet Licensing Manager) aktiviert werden, danach muss man diese zurücksetzen lassen. Bei Dolphin sind es ebenfalls drei Aktivierungen, wobei diese bei Inaktivität nach sechs Monaten vom Server automatisch gelöscht werden. Für JAWS gibt es alternativ einen USB-Dongle, bei Dolphin ist das Pen Drive noch spannender. Hier bekommt man zwar auch drei Installationsaktivierungen, aber man kann ihn zusätzlich an jedem beliebigen Windows-Computer nutzen.

Einstellungsfenster der Microsoft Sprachausgabe unter Windows 11

Heutzutage ist die in Windows selbst integrierte Microsoft Sprachausgabe (englisch Narrator) eine gute Wahl, Microsoft hat den Screenreader über die Jahre kräftig aufgemotzt. Ein weiterer Unterschied zwischen der Windows Sprachausgabe und NVDA gegenüber den kostenpflichtigen Alternativen sind die Erkennungsroutinen. Die Kosten sind schließlich historisch begründet, weil Screenreader über ihre virtuellen Grafiktreiber einen enormen Aufwand betreiben, die Bildschirminformationen vielschichtig abzugreifen. Hingegen nutzen NVDA und die Windows Sprachausgabe die in Windows integrierte Microsoft Active Accessibility Schnittstelle (MSAA), das führt inzwischen zu derart guten Ergebnissen, so dass die eigenen Erkennungsroutinen eigentlich nur noch bei Spezialanwendungen nötig sind. Bei Apple ist VoiceOver auf ähnliche Weise leistungsfähig, weil es in MacOS, iPadOS und iOS hoch integriert ist und daher exklusiven Zugriff auf Apps und Ansichten erhält. Klar gibt es auch hier grafische und unzugängliche Anwendungen, aber Apple lehrt in der hauseigenen Programmierumgebung Swift die Entwickler, auf die Zugänglichkeit zu achten. Schließt man am Mac eine Braillezeile an, wird diese sofort erkannt, egal ob drahtlos oder drahtgebunden. Unter Windows mit BRLTTY ist das nicht immer so unkompliziert, zumal bei angeschlossener Braillezeile bei der Ersteinrichtung die Brailleschnittstelle automatisch installiert wird. Das kann problematisch werden, weil die großen Screenreader diese Schnittstelle im Gegensatz zu NVDA nicht unterstützen. Wenn BRLTTY allerdings die Braillezeile richtig erkennt, wird sie auch direkt mit der Windows Sprachausgabe angesteuert. Schlussentlich entscheidet auch das Brailleprotokoll über die Kompatibilität, hier hat jeder Hersteller seine eigene Handschrift. Manche, wie beispielsweise BAUM, implementierten das umschaltbare HT-Protokoll (Handy Tech), um die Kompatibilität zu erweitern. Screenreader erkennen eine Braillezeile somit nur, wenn auch das Protokoll entsprechend unterstützt wird. Heute gibt es mit HID-Braille eine Lösung (Human Interface Device), auf die sich Hersteller von Braillezeilen und Screenreader verständigen müssen. Der Screenreader fragt die vorhandenen Bedienelemente ab und das Gerät ist einsatzbereit. Gewöhnliche Eingabegeräte funktionieren seit Jahren per USB-HID, das Ganze hat sich also bewährt. Braillezeilen können dadurch auf die virtuellen Seriellschnittstellen verzichten, Freedom Scientific im Gegenzug allerdings auf eine Einnahmequelle. Bislang war es nämlich ein gutes Geschäftsmodell, dass man Braillezeilen ausschließlich selbst für JAWS zertifiziert hat. Apple geht einen anderen Weg und unterstützt künftig nur noch HID-Braille, eigene Herstellerprotokolle werden nicht mehr implementiert. Google geht ab Android 15 denselben Weg, weshalb moderne Braillezeilen, wie die Humanware Brailliant BI 40X, nicht mit älteren Android-Versionen bis 14 gekoppelt werden können. Weil die Barrierefreiheitsfunktionen allerdings über den Play Store aktualisiert werden, besteht zumindest die Chance, dass sich daran noch was ändern könnte. HID-Braille kann genauso per USB und Bluetooth genutzt werden.

Freedom Scientific Focus 40 Blue 5. Generation

Von Freedom Scientific gibt es neben JAWS auch die hauseigenen Focus-Braillezeilen, die so ausgelegt sind, dasssich der Computer sogar drahtlos komplett bedienen lässt, vermutlich das einzige Konzept aus einer Hand. Dolphin fertigte nie Braillezeilen, unterstützt neben BRLTTY vermutlich fast alle am Markt und liefert auch einige Multimedia-Features mit. Bezüglich weitreichender Anwendungsanpassungen sind die Windows Sprachausgabe und VoiceOver den kostenpflichtigen Pendants immer noch unterlegen. NVDA überzeugt hingegen mit einem umfangreichen Katalog von Erweiterungen aus der NVDA-Community, mit denen sich alles Mögliche anstellen lässt. Ob sprechende Uhr, Videoaufzeichnung im Internet, Integration von ChatGPT, Steuerung der Audio-Hardware, RSS- und Podcastfähigkeiten, es gibt für fast alles eine Lösung. Allerdings verlangt der integrierte Store für NVDA-Erweiterungen dem Anwender einiges an Kenntnissen ab, eine Funktionsgarantie oder Support gibt es bei freier Software entsprechend nicht. Unterstützung bekommt man dafür bei Freedom Scientific und Dolphin auch durch extra geschulte Händler, dafür fallen allerdings jährliche Upgradekosten an. So bezahlt man für eine Lizenz für JAWS oder Dolphin Screenreader zwischen 1.500 und 2.000 Euro, Vergrößerungsprogramme sind deutlich günstiger. Hinzu kommen jährliche Kosten von bis zu 350 Euro, bei JAWS sogar rückwirkend, wenn man stets auf dem aktuellen Stand bleiben möchte. Man müsste sich mal den Markt heute vorstellen, wenn man dieses Geld rückblickend NV-Access aus Neuseeland für NVDA gespendet hätte, vermutlich wären die teuren Screenreader dann heute gar nicht mehr relevant. Bei mobilen Betriebssystemen ist das Anders, neben Apple gibt es für Android vermutlich noch einige offene Projekte, Google TalkBack ist aber in der Regel integriert. Dieses bestand früher aus den Einzelkomponenten TalkBack, KickBack und BrailleBack, die inzwischen in einen Bildschirmleser zusammengefasst wurden und viele drahtlose Braillezeilen unterstützen. Beim Google ChromeBook heißt der integrierte Screenreader ChromeVox, der sogar noch umfangreicher ausgestattet ist. Amazon integriert im Echo Show den Screenreader VoiceView, der mit Alexa-Stimmen spricht, im Fire Tablet und Fire TV wird die vor einiger Zeit zugekaufte Ivona-TTS genutzt, Braillezeilen werden aktuell nicht unterstützt. Während Amazon und Apple für VoiceView und VoiceOver hochwertige Stimmen mitliefern und Microsoft ebenfalls ab Windows 11, lassen sich für TalkBack und ChromeVox optionale Sprachausgaben erwerben, das gilt auch für NVDA. BRLTTY wurde ursprünglich für Linux entwickelt, kompatible Braillezeilen werden automatisch erkannt und können mit Blinux in der Textkonsole verwendet werden. Für einige grafische Benutzeroberflächen steht Orca als Screenreader zur Verfügung. Das ist allerdings etwas komplizierter, weil nicht jede Oberfläche mit Orca gleich gut zusammenarbeitet, es ist also auch hier viel Know-How gefragt und für Endanwender eher kompliziert und verwirrend.

Wie funktionieren Bildschirmvergrößerungen?

Zur Vergrößerung des Bildschirminhalts gab es um Ende der 80er Jahre aufwendige Hardwarelösungen, die zwischen Grafikausgang und Monitor angeschlossen wurden und von den Ausmaßen her einem eigenen Computer glichen. Das Papenmeier Visulex LPD beispielsweise wurde mit einem Trackball bedient, der unabhängig vom Computer funktionierte. Eine spezielle Software steuerte das Vergrößerungsmodul, damit es zu relevanten Inhalten springen konnte. Später wurde mit VISULEX LP-DOS eine VGA-basierte Softwarelösung angeboten, die auch als LP-Win für Windows verfügbar war.

Microsoft Works 2.0 mit ZoomText unter DOS

ZoomText hingegen, damals von AiSquared, gab es als reine Softwarelösung. In den Anfangsjahren funktionierte ZoomText sogar auf älteren Grafikkarten, wie CGA und EGA, später auch auf üblichen VGA-Karten im Grafikmodus. Hier im obigen Beispiel in Verbindung mit Microsoft Works 2.0 unter DOS zu sehen.

Microsoft Windows 10 geteilte Bildschirmlupe

Die beliebteste Darstellungsform seit über drei Jahrzehnten ist die so genannte Vollflächenvergrößerung. Diese gab es bei Windows mit der integrierten Lupe allerdings erst ab Windows Vista, zuvor konnte man zwischen der beweglichen Lupe und Bildschirmteilung wählen. Bei letzterer wurde der Bildschirminhalt abgeschnitten und eine Trennlinie stellte eine Randfläche wahlweise auf allen vier Seiten für das Vergrößerungsfenster dar. Besonders früher bei niedrigen Auflösungen war das keine gute Lösung, weil dem Dokument noch weniger Platz als ohnehin schon blieb. Die vertikale Bildteilung war vor Allem bei hohen Vergrößerungen nicht sinnvoll, weil nur wenig Buchstaben in das Vergrößerungsfenster passten, ein fließendes Lesen war damit völlig unmöglich. Das Lupenfenster hat sich hingegen wie ein Rahmen um die Maus gelegt, als würde man eine quadratische Handlupe über den Bildschirm bewegen.

Apple iMac 27 mit Microsoft Windows-Lupe

In Windows Vista war erstmals eine Vollflächenvergrößerung verfügbar, allerdings sollte es noch bis Windows 10 dauern, dass man sie vernünftig einsetzen konnte. Kantenglättung, zentrierter Mauszeiger und Barrierefreiheitseinstellungen zum Hervorheben der Schrift oder des Cursors zogen nach und nach in Windows ein. Heute ist sie ziemlich gut, vergrößert allerdings nur bis 16fach (1600 %), wie im Beispiel mit Word und diesem Text zu sehen. Veränderungen an Mauszeiger und Darstellung bleiben aber auch dann aktiv, wenn man die Bildschirmlupe abschaltet,der Farbwechsler ist nur bei aktiver Vergrößerung sichtbar. Wer diesen ohne Zoom verwenden will, kann die minimale Einstellung auf einfach setzen (100 %).

Apple iMac 27 mit Apple ZoomApple iMac 27 mit Apple Zoom

Der Zoom in Apple MacOS hat schon ein deutlich analogeres Feeling, so lässt er sich stufenlos und weich vergrößern, wie bei einem Bildschirmlesegerät ohne Ruckler. Bei Supernova Magnifier und ZoomText vergrößert man in festen Schritten. Im Vergleich kann die Vergrößerung im Mac die Bildschirmlupe in Windows aktuell noch etwas übertreffen, hingegen ist die Struktur des Screenreaders sehr gewöhnungsbedürftig. Unter Windows werden die kompletten Fenster erfasst und die Elemente befinden sich alle auf einer Ebene, bei MacOS wird der Bildschirm und Anwendungen in Ebenen unterteilt. Während der Bildschirm die höchste Ebene und die Beschriftung eines Reglers die tiefste darstellt, kann dies mitunter ziemlich nerven, zumal man innerhalb einer Ebene keinen Hinweis erhält, wie tief man in die Anwendung eingedrungen ist und so bleiben manche Elemente verborgen, die man sucht. Mit Übung lässt sich das erlernen, aber es ist eine komplett andere Herangehensweise als unter Windows.

Apple iMac 27 mit Dolphin Supernova

Unter Windows hat man sich hingegen bei Screenreadern auf gewisse Vorgehensweisen bei der Bedienung im Internet verständigt, auch Microsoft hält sich an diese Vorgaben. Hingegen unterscheiden sich die Steuerungen von Screenreadern drastisch, weshalb sie alternative Tastaturbelegungen anbieten, wie der JAWS-Modus in Dolphin Supernova Screenreader. Bei der Vergrößerung spielt Supernova Magnifier & Screenreader als Komplettpaket seine Trümpfe aus, nicht nur bei der Vergrößerung selbst, hier mit eingeblendeten Hilfslinien und Cursormarkierung.

Apple iMac 27 mit Dolphin Supernova und Kontrastverstärkung

Maximal ist eine Vergrößerung bis 64fach möglich, das bietet die integrierte Bildschirmlupe nicht. Außerdem lassen sich mit Supernova Magnifier und ZoomText die Schriftarten und Kontraste unabhängig von der Betriebssystemeinstellung verändern. Das heißt, bei deaktivierter Vergrößerung ist alles wieder normal. Zusätzliche Vergrößerungsprogramme mit Sprachausgabe ohne Brailleunterstützung, wie Supernova Magnifier & Speech, setzen auf eine deutlich reduzierte Ansage mit Fokus auf den Textinhalt. Dies gibt es in Betriebssystemen auch als Vorlesefunktion, vorzugsweise für Menschen mit Legasthenie oder Dyslexie, die Texte gar nicht oder nur schwer erfassen, aber Symbole und optische Elemente noch zuordnen können. So wären zu viele Sprachinformationen eher störend, auch wenn sich ein Screenreader in der Ausführlichkeit deutlich reduzieren lässt. Während die Windows-Lupe bei geringer Seheinschränkung durchaus genügen kann, zeigen die Beispiele, dass es für zusätzliche Vergrößerungsprogramme durchaus eine Daseinsberechtigung gibt. Für Screenreader gilt das zumindest teilweise. Stellt man beispielsweise die Preise eines reinen Supernova Magnifier & Screenreader ohne Computer mit über 2.000 Euro einem MacBook Air mit integriertem VoiceOver und Zoom gegenüber, bekommt man zu diesem Preis definitiv nicht die Einstiegsklasse. Wer allerdings auf Windows und spezielle Programme angewiesen ist, wird in einem zusätzlichen Screenreader ein mächtiges Werkzeug finden, dessen Anpassungsmöglichkeiten umfangreicher sind, als von der integrierten Sprachausgabe geboten wird. Bei der Vergrößerung verhält sich das ähnlich, diesen Gestaltungsspielraum bietet Windows aktuell nicht.

Dolphin Supernova Connect & View mit Zoom Q2n-4K

Dolphin Supernova Magnifier und Derivate verfügen nicht nur über Multimedia-Features, wie RSS-Feeds, Podcast-Verzeichnis, Internet-Radio und DAISY-Player, sondern auch über eine Art Lesegerätefunktion. Mit Supernova Connect & View ist die Integration von Dokumentenkameras und sogar Whiteboards per Wi-Fi möglich, deren Bild in einem geteilten Fenster oder Vollbildmodus vergrößert werden kann. Das funktioniert mit allen Standard-UVC-Kameras, also zur Not auch Webcams. Dabei kann das vergrößerte Bild invertiert und anders dargestellt werden, mit der Maus bewegt man sich über das vergrößerte Dokument. Im Gegensatz zu einem Lesegerät wird dieses nämlich in Originalgröße erfasst und Supernova macht den Rest, weshalb das Ganze auch etwas pixelig erscheint. Die Steuerung erfolgt über Tastenbefehle und angezeigte Symbole, das Kamerabild kann zu jeder Seite wahlweise mit 20, 50 oder 80 % Bildschirmfläche angedockt werden. Das Foto zeigt die Funktion notdürftig mit dem Zoom Q2n-4K, einer für diesen Zweck eher ungeeigneten Kamera. Vor Allem ist die mangelnde Beleuchtung problematisch, so dass hohe Kontraste in diesem Beispiel nicht optimal dargestellt werden. Dolphin stellt eine Liste von unterstützen Kameras zur Verfügung und nennt unter Anderem das BAUM/VisioBraille VisioDesk, Papenmeier VISULEX Maki, LVI MagniLink S Premium 2 und Optelec ClearNote HD, sowie die günstige Dokumentenkamera IPEVO V4K Ultra HD, die es auch als Pro-Version mit integrierter LED-Beleuchtung gibt. Sie verfügen über Autofokus und sind mit rund 179 Euro eine günstige Alternative. Bei ZoomText gibt es ebenfalls eine Kamerafunktion, die auf ähnliche Weise arbeitet und genauso mit Webcams genutzt werden kann, gute Bildqualität vorausgesetzt. Dokumentenkameras bieten allerdings den Vorteil, dass sie mit einem Ständer direkt über dem Dokument platziert werden können.

Apple iPad mit VisioBraille VarioUltra 40 und aktiviertem VoiceOver und Zoom

Wie stark die Schrift allerdings vergrößert wird, hängt sowohl vom Display, als auch von der Systemschriftgröße ab. So bietet ein iPad mit 10,2″ deutlich weniger Platz, als der iMac mit seinem 27″ großen Bildschirm. Ein TouchPad wie im auf dem Bild gezeigten Logitech Combo Touch ist von Vorteil, weil es zum Steuern der Vergrößerung genutzt werden kann. Leider hat es den Nachteil, dass das iPad bei aktiviertem VoiceOver nicht in den Standby-Modus geht, hierzu muss man die Tastatur vom Dock abnehmen oder VoiceOver händisch ausschalten. Das Problem konnte leider auch nicht mit dem Logitech-Support gelöst werden. Ohne den Komfort eines Touchpads oder Maus müsste man die Vergrößerung am Touchscreen einstellen und hätte dann die Hände ständig im Sichtfeld, was bei kleineren Displays noch problematischer ist.

Motorola Moto G84 5G mit Vergrößerung

Den Effekt sieht man gut am Motorola Moto G84 5G mit 16,5 cm Bildschirmdiagonale, mit eingeblendeter Tastatur wäre der Effekt noch drastischer. Weil man die Vergrößerung quasi im Sichtfeld mit den Fingern steuern muss, ist das Ganze nicht sonderlich ergonomisch. Auch wenn es sicher Anwender geben wird, die damit zurecht kommen können, ist es aus fachlicher Sicht eher als Kompromiss zu sehen. Glücklicherweise ist auch mit Smartphones die Nutzung von Sprachausgaben und Braillezeilen möglich, ganz wie bei einem stationären Computer. Blinde Anwender haben somit keine Nachteile von kleineren Displays. Will man dennoch Touchscreens mit Vergrößerung nutzen, sollten diese möglichst groß sein. Auf OLED-Anzeigen zu achten ist aufgrund der hohen Kontraste ebenfalls sinnvoll.

Wie funktionieren Sprachausgaben?

Braillezeilen waren früher ziemlich teuer, aufgrund der Hardwaresteckkarten gab es auch noch keine Screenreader wie heute. Daher fand man sie eher im Büro, meistens dann ohne Sprachausgabe. Im Privatbereich war das umgekehrt, hier dominierten die schnarrenden Sprachsynthesizer, die meist seriell angeschlossen wurden und üblicherweise nicht über einen eigenen Screenreader verfügten. Als externes Gerät belasteten sie den Prozessor nicht, so dass sich die optionalen Screenreader nur um die reine Textübertragung kümmern mussten. Später bauten Manche Hersteller die Synthesizer in Braillezeilen ein, diese belegten dann entsprechend zwei Schnittstellen, Screenreader konnten zu dieser Zeit schon beide Ausgabeformen ansteuern. Irgendwann war auch dies nicht mehr nötig, denn Sprachausgaben wurden direkt von Screenreadern als Software mitgeliefert. Während diese zu Anfang nicht sonderlich stabil funktionierten und man zunächst auf Simulationen der Hardware setzte, nahmen Speicherplatz und Geschwindigkeit der Computer immer weiter zu. Dadurch haben Sprachausgaben bis Heute eine Qualität erreicht, die man ihnen vor Jahrzehnten nicht zugetraut hätte. Fast schon menschlich klingen sie und dies bei vergleichsweise wenig Rechenleistung. Sie setzen sich aus Sprachsamples zusammen (Diphonsynthese), die von echten Menschen im Studio aufgezeichnet wurden. Hierzu müssen nach einem vorgegebenen Algorithmus zusammenhanglos wirkende Textpassagen eingesprochen werden, die anschließend in kleinste Fragmente zerlegt und je nach gefordertem Ausdruck in Echtzeit wieder zusammengesetzt werden. Mit einem Speicherplatz von rund 150 Megabyte lassen sich heute schon ordentliche Ergebnisse erzielen. Die Tonhöhensteuerung, beispielsweise am Satzende, wird durch Formantkorrekturen und Time Stretching realisiert, wobei auch ein umfangreiches Wörterbuch mit zahlreichen Ausnahmen die Grundlage für die Textanalyse bilden. Atemgeräusche, emotionale Betonungen und selbst Weinen oder Lachen zählen zwar zum Repertoire der Hersteller, kommen allerdings in der Alltagspraxis nicht zum Tragen. Heute findet man natürliche Stimmen in allen Betriebssystemen, deren Nachteile bei extrem hohen Sprechgeschwindigkeiten zum Tragen kommen. Viele Stimmen neigen dann zum Verschlucken von Wortteilen und klingen dadurch ziemlich unnatürlich. In den 90er Jahren setzte Deininger bei seinen LISA-Vorlesesystemen auf eine Entwicklung von Dr. Thomas Portele von der Universität Bonn. Die als Hadifix entwickelte Sprachausgabe wurde als LISAtalk in die LISA und LISAmemo eingebaut und hatte für damalige Verhältnisse eine atemberaubende Natürlichkeit.

Votrax SC-01

Ob die bereits erwähnte VOTEX-Sprachausgabe von Papenmeier, die Audiobox von Frank Audiodata oder das gegen Ende der 80er Jahre von Blazie Engineering erschienene Braille ’n’ Speak, all diese Hilfsmittel setzten auf den Votrax Voice Synthesizer IC. Votrax International Inc. (oder the Vocal division of Federal Screw Works) wurde schon 1971 in Detroit gegründet und man bastelte bereits an einer vollsynthetischen Sprachausgabe, der Votrax VS4. Mit dem Votrax SC-01 gab es ein IC, das in die genannten Produkte eingebaut wurde. Besonders deutlich war die Votrax nicht, auch hatte die mit einem typischen Singsang versehene Sprachmelodie nichts natürliches, einzig die Geschwindigkeit ließ sich an die Bedürfnisse anpassen.

Dolphin Apollo II

In den Anfängen wurde mit der Subtraktiven Synthese, resonanzfähigen Filtern und Rauschgeneratoren gearbeitet, Sprachausgaben waren nichts anderes als Hardwaresynthesizer. Um das monotone Gequake zu verstehen, musste man sich schon gut einhören, allerdings blieb die Qualität selbst bei extrem hohen Geschwindigkeiten gleich. Die im Bild gezeigte Dolphin Apollo II ist heute noch in Dolphin Supernova als Orpheus enthalten, damals war sie mit Dolphin HAL als Screenreader ein unschlagbares Duo. Auch heute noch beliebt ist die in JAWS ab Version 3.2 integrierte ETI Eloquence, die auch von IBM als ViaVoice lizenziert wurde. Als Teil der Vocalizer-Stimmen hat Apple sie vor Kurzem sogar in VoiceOver für das iPhone integriert und weil man sie auch extrem schnell verstehen kann, erfreut sie sich nach wie vor großer Beliebtheit. Seinerzeit wurden für die Dolphin Apollo II rund 2.500 Mark aufgerufen, Dolphin HAL 4.8 schlug mit weiteren rund 1.200 Mark zu Buche. Die sogar noch teurere Infovox aus Schweden war eine weitere beliebte Sprachausgabe, die sich unter Anderem im Vorlesegerät The Reading Edge wiederfindet. Infovox wurde zunächst in Telia Promotor, später in Acapela eingegliedert und war als Infovox 220 und 230 auch als Softwareversion erhältlich. Die Kostenübernahme für den Privatbereich war früher nicht geregelt, so dass Sprachausgaben zumeist nur als Bestandteil eines Textvorlesegerätes finanziert wurden.

verschiedene Braillezeilen und Grafikdisplays

Abschließend werfen wir noch einen genaueren Blick auf einige Braillezeilen, historische, aber auch moderne und Grafikdisplays. Wie beschrieben gibt und gab es einen Haufen Ideen, wie blinde Anwender ihren Computer komfortabel und ergonomisch bedienen können und die folgende Übersicht ist bei Weitem nicht vollständig. Heutzutage werden Braillezeilen und Screenreader nicht mehr nur in Verbindung mit einem Vorlesegerät bezahlt und mehr noch, Krankenkassen fordern sogar aufgrund der verbreiteten Smartphone-Nutzung inzwischen Bluetooth als Mindestvoraussetzung. In den Anfangsjahren dominierten allerdings große Braillezeilen für den Arbeitsplatz mit Tastaturablage, Handy Tech baute diese im Modular-System ein und versenkte die Module zu Gunsten einer ergonomischen Handhaltung.

Handy Tech Braille Wave

Das kann man schön bei der 1998 vorgestellten Braille Wave erkennen, die als mobiler Textspeicher mit Brailletastatur auf den Buchwurm folgte. Die Module wurden auch hier umgekehrt eingebaut und leicht nach Hinten geneigt, so dass die Fingerkuppen diese mühelos erreichen können. Aufgrund der Patentierung findet man ähnliches bei anderen Herstellern höchstens angedeutet. Nach über 30 Jahren lässt sich allerdings feststellen, dass man diese Bauart ähnlich wie ergonomische PC-Tastaturen einstufen könnte, so finden einige das gut, für andere ist es kein Kaufargument. Die Braille Wave war nicht nur Braillezeile, sondern auch akkubetriebener Organizer und wurde später sogar um Bluetooth erweitert. Dazu hat man an der linken Gehäuseseite einen Schalter eingebaut, mit dem Bluetooth aktiviert werden konnte. Als PIN diente die fünfstellige Seriennummer, wobei jede Ziffer um fünf Zähler hochgezählt werden musste. Die Braille Wave war so erfolgreich, dass es sie sogar noch bis um 2007 zu kaufen gab. Neben dem Modularkonzept ist die ATC Technologie (Active Tactile Control) eine aktuelle Entwicklung, bei der die Braillezeile wie ein Multitouchfeld fungiert. So kann die Leseposition in Echtzeit erfasst werden und erreicht man beispielsweise das Zeilenende, schaltet die Braillezeile automatisch weiter. Help Tech hat dies nach eigenen Angaben patentiert, allerdings wurde mir eine identische Funktion schon 2013 im esytime von eurobraille in Paris vorgestellt. Dieses basiert auf einem ASUS Eee PC und nutzt ebenfalls Braillemodule von KGS. Warum auch immer gibt es aktuell ATC nur bei Help Tech, im b.note von eurobraille ist es zumindest nicht mehr zu finden.

Help Tech Active Braille

Das Konzept der Braille Wave wurde bis heute erhalten und wird aktuell mit der Help Tech Active Braille fortgesetzt. Sie verfügt über Stereolautsprecher und kann sogar Blindennotenschrift über einen integrierten Synthesizer abspielen. Brailleorganizer gab es allerdings schon vor dem Braille Wave, Die um 1990 erschienenen Papenmeier NOTEX 24 und 40 (die Ziffern geben stets Aufschluss über die Modulanzahl) haben die Geschichte des BRAILLEX-Systems fortgeschrieben und kamen wie das Braille Wave ohne Sprachausgabe. Zeitgleich gab es die Braille Lite 18 und 40 von Blazie Engineering, die im Gegensatz dazu über Votrax-Sprachsynthesizer verfügten. Aus der Rolle fiel die Tieman Minibraille, eine 20stellige Braillezeile mit Akkubetrieb, aber ohne Notizfunktion. Während das NOTEX 24 über 12.000 Mark kostete, waren das Braille Lite 18 und die Minibraille deutlich günstiger zu haben, denn die Braillemodule sind der hauptsächliche Kostenfaktor. Die Minibraille war um 1993 stattdessen für rund 6.300 Mark zu kriegen. Das war die Zeit, in der man Braillezeilen im Privatbereich so gut wie gar nicht fand.

Humanware Brailliant BI 40X

Mit der Brailliant BI 20X und 40X des kanadischen Herstellers Humanware, ursprünglich Pulse Data, gibt es zwei aktuelle, sehr umfangreich ausgestattete Braillezeilen. Die Modelle verfügen ebenfalls über Stereolautsprecher und eine integrierte Acapela-Sprachausgabe zum Vorlesen von Texten und Menüs. Es können zwei Stimmen aus verschiedenen Sprachen installiert werden, für Deutsch stehen Andreas, Julia und Klaus zur Verfügung. Darüber hinaus bietet sie einen DAISY-Player mit direkter Download-Funktion per Wi-Fi für viele Hörbüchereien, Victor Reader auch für PDF-Dateien, Bluetooth für bis zu fünf Gerätevergbindungen, einen speziellen Brailleeditor und die Firmware wird ebenfalls über das Internet abgerufen. Dem aus dem BrailleNote Touch+ entliehenem KeySoft Lite fehlt eigentlich nur noch ein E-Mail-Client und Internet-Browser. Die Brailliant BI 20X verfügt über SD-Kartenleser und 16 GB Speicher, die BI 40X kommt ohne Kartenleser, dafür mit 32 GB, mit USB-Sticks lassen sich beide erweitern. Bedient werden sie konventionell über Fronttasten und die BAUM-typischen drei Seitentasten links und rechts neben der Zeile. Das ist historisch begründet, denn BAUM hat früher für Humanware produziert. Wollte man etwas kritisieren, sind es die zum Teil ziemlich wirren Tastenkürzel, die man auswendig wissen muss. Weiterhin spielt die Brailliant trotz Victor Reader keine MP3-Dateien ab, das könnte man vielleicht noch verbessern, zumal sie alles Nötige dafür mitbringt.

Humanware Mantis Q40

Wer die Brailleeingabe nicht beherrscht, findet am Markt Braillezeilen mit eingebauter QWERTZ-Tastatur, hier exemplarisch die Humanware Mantis Q40. Auch Help Tech (Activator) und Papenmeier (BRAILLEX Live 40) bieten ähnliche Konzepte an, Die Tastatur des Help Tech Activator lässt sich sogar umklappen und von Braille zu QWERTZ wechseln. Sie sind allerdings nicht geeignet, wenn man die Notebook- oder Arbeitsplatztastatur separat nutzen möchte, weil sie als Komplettgerät diese ersetzen sollen.

Orbit Research Orbit Reader 20

Eine Besonderheit kommt von Orbit Research, denn der Orbit Reader 20 ist ein kompaktes Notizgerät mit 20 Braillemodulen in magnetischer Bauweise. Gedacht ist sie für Schwellenländer und von daher mit unter 600 Dollar eine besonders günstige Braillezeile mit Bluetooth und Notizfunktion. Etwa doppelt so teuer sind die Optelec EasyLink 12 Touch, die Freedom Scientific Focus 14 und die nicht mehr erhältliche Esys 12 des pariser Herstellers eurobraille. Dies war eine ultraleichte und kompakte Bluetooth-Braillezeile mit einem ausgefuchsten Editor und leider zwei Nachteilen. So hätte man NVDA auch auf die interne MicroSD-Karte packen können, wenn der Start nicht eine gefühlte Ewigkeit gedauert hätte. Der Prozessor war nicht nur langsam, sondern hatte überdies kein Energiemanagement, so dass der Akku sich nach knapp einer Woche selbst entleert hat, was sie für Gelegenheitsnutzer unbrauchbar machte. Eigentlich schade, denn ansonsten war sie perfekt und wird heute, wie auch die größeren Esys-Modelle mit 24, 40, 64 und 80 Braillezellen, nicht mehr hergestellt.

BAUM Pronto! 18 V4

Ob man lieber 20 oder 40 Braillezellen bevorzugt, ist sicher eine Frage des Geschmacks. Krankenkassen bezahlen für den Privatbereich 40stellige, so dass man die kompakten entweder privat kauft oder als Ergänzung zum stationären Arbeitsplatz nutzen wird. Bis heute noch fast unverschämt beliebt ist der Pronto! 18 von BAUM, ein umfassender Brailleorganizer mit Sprachausgabe, Internet-Browser, leider sehr miserablem Wi-Fi-Modul und E-Mail-Client, Kompass, Thermometer und Barometer, Kalender, Uhr, Internet-Radio, MP3- und sogar DAISY-Player mit Fernleihe. Die Software basiert auf Windows CE und ist gnadenlos veraltet, nicht mal YouTube-Videos lassen sich noch abspielen, die letzte Version 4 wurde 2015 veröffentlicht. Historisch basiert er auf dem Paddy, einem Organizer ohne Braillezeile, der um die Jahrtausendwende ebenfalls recht beliebt war. Er hatte ein charakteristisches, biegsames Schaumgehäuse und eine sehr österreichisch klingende Sprachausgabe. Die VisioBraille VarioUltra 20 und 40 basieren ebenfalls auf Windows CE.NET, sind technisch prinzipiell im Funktionsumfang reduzierte Prontos und werden nach wie vor bei VisioBraille produziert. Im Gegensatz zu den Humanware Brailliant BI 20X und 40X verfügen sie auch über einen Excel-Viewer, haben jedoch anscheindnd Schwierigkeiten mit aktuellen PDF-Formaten. Während heute viele Blindencomputer auf Windows oder Android basieren, beispielsweise das koreanische HIMS BrailleSense 6 und 6 Mini, waren damals Windows Mobile und Windows for Pocket PC recht beliebt. Freedom Scientific stellte um 2003 das PAC Mate vor, das es wahlweise mit QWERTZ- oder Brailletastatur gab. Spätere Modelle konnten mit einer 40stelligen Braillezeile erweitert werden, die auch eigenständig per USB genutzt werden konnte. JAWS for Pocket PC war installiert und im Gegensatz zum Pronto und anderen Geräten dieser Zeit stand das Betriebssystem dem Anwender offen und konnte mit mobilen Apps ergänzt werden. Wi-Fi und Bluetooth mussten über Steckkarten extern realisiert werden, mit dem PAC Mate Omni gab es das letzte Modell dieser Art. Das mobile JAWS gab es übrigens nicht separat, hingegen lieferte Dolphin mit Pocket Hal einen optionalen Screenreader für die mobilen Windows-Plattformen, der allerdings kommerziell nicht erfolgreich war. Im Gegensatz dazu wurde Mobile Speak Smartphone und Pocket von Code Factory noch bis 2016 und länger vertrieben, war jedoch aufgrund abgekündigter Windows-Phones nicht mehr relevant. Den Pronto! gab es übrigens auch mit 40 Braillezellen und zwei Tastaturaufsätzen für Braille und QWERTZ im Lieferumfang. Ein weiterer Organizer mit Windows CE als Kern kam von Humanware schon Anfang der Nullerjahre, das BrailleNote mit 32 Zellen und als VoiceNote mit Sprachausgabe. Ganz aktuell ist Blazie Technologies wieder auferstanden und liefert mit dem BT Speak Pro ein Notetaker zwar ebenfalls nur mit Sprache und Brailleeingabe, der sich aber von der Bedienung an das ehrwürdige Braille’n’Speak anlehnt. Er arbeitet mit einem Raspberry Pi im Innern und basiert auf Linux, nutzt als Screenreader also auch Orca. Inzwischen wurden auch weite Teile der Firmware ins Deutsche übersetzt.

Frank Audiodata Braillebox und Sprachbox

Noch aus der DOS-Zeit kam das TASO-Konzept von Joachim Frank, wie vieles natürlich patentiert. Mithilfe optisch abgetasteter Schieber konnte man schnell den Bildschirm abfahren und hören, ob sich etwas auf der Zeile oder in einer Spalte befand, in welcher Zeile die Schreibmarke steht oder wo gar nichts zu finden ist. Während der TASO-Zeilenschieber in der Audiobox serienmäßig war, musste der TASO-Zeichenschieber separat als Zubehör erworben werden. Später ließ sich der Nachfolger CE-Box in modernerer Metalloptik auch per USB anschließen. Die Idee der zweidimensionalen Darstellung hat viele Hersteller inspiriert. So gab es auch Lautsprecherkonzepte, um die Maus und ihre Position hören zu können, eine solche Funktion findet sich als einziges im NVDA-Screenreader. In den Mauseinstellungen kann die Funktion aktiviert werden, so dass man die Position der Maus horizontal über das Stereobild und vertikal über die Tonhöhe hören kann. Optional kann die Lautstärke als dritter Parameter über die Helligkeit des Objekts Auskunft geben. Auf diese Weise kann man sogar Schaltflächen in unzugänglichen Anwendungen auffinden, die ansonsten nicht vorgelesen werden.

Papenmeier BRAILLEX EL 80s

Papenmeier verfolgte in der Firmengeschichte einige Ideen, wie der BRAILLEX 2D Screen, eine Braillezeile mit zusätzlich 16 vertikal querliegenden Braillemodulen auf der linken Seite. Damit konnte man ebenfalls die grafische Struktur von Anwendungen erfassen und Mittels Cursor-Routing anspringen. In der Anfangszeit über die erwähnten Steckkarten, im Verlauf dann als BRAILLEX EL 80s mit optional vertikalen Modulen und der neuen Navigationsleiste. Dieses in zwei Ebenen zu jeder Seite bewegliche Bedienelement befindet sich an der Front und wird mit den Daumen bedient. Am Widerstand und den deutlich hörbaren Schaltern weiß man genau, ob man nun die Erst- oder Zweitfunktion ausgelöst hat. Man könnte die Navigationsleiste als eine Art breiten Joystick verstehen, der sich über die gesamte Breite an jeder Stelle erreichen lässt. Deininger verfolgte mit der Pegasus ebenfalls ein ähnliches Konzept, alle Bedienelemente stets unter den Fingern zu haben, genauso die BMW-Zeilen von BAUM/Audiodata. Die BRAILLEX gab es auch als EL 40s, darauf folgte die BRAILLEX EL 40c. Während die alten Modelle richtig schick und hochwertig waren, kann ich das für die neuen leider nicht behaupten.

Papenmeier BRAILLEX EL 80c Nahaufnahme

So ist die Papenmeier BRAILLEX EL-80c deutlich kompakter und wahlweise auch mit konkaven Modulkappen erhältlich. Das kostet nicht mehr und ist optisch deutlich schicker, denn die Kappen bilden mit der Mulde zum Rand hin eine Linie. Mit geraden Kappen gibt es hingegen Kanten an den Seiten, was wher wie gewollt und nicht wirklich gekonnt aussieh. Die Lesemulde ist zwar nicht mit den konkaven Modulen von Help Tech vergleichbar, soll aber besonders Einsteigern das Lesen erleichtern. Unterschiede gibt es auch bei der Navigationsleiste, die sich jetzt nur noch in einer Ebene bewegen lässt. Die zweite erreicht man aber trotzdem, hierzu hält man gleichzeitig ein Cursor-Routing-Knöpfchen der oberen Reihe gedrückt. Überhaupt kann die Braillezeile überzeugen, weil sie unter nahezu jedem Betriebssystem genutzt werden kann, minimalistisch keinen Akku enthält und es von Papenmeier vor Allem für JAWS Anpassungen gibt, die alles aus der BRAILLEX herausholen. Negatives gibt es auch, so ist sie mit über 15.000 Euro die mit Abstaand teuerste und auch im Betrieb lauteste Braillezeile am Markt. Hinzu kommt, dass die laut Hersteller sehr aufwendige, achtfache Lackierung des Aluminiumgehäuses vielleicht schick aussieht, sich aber schäbig anfühlt und nicht vergleichbar mit den vorigen Gehäusen ist. Vom Design kann sie nicht ansatzweise mit den Vorgängern mithalten, deren umlaufende Aluminiumkante harmonisch in die Navigationsleiste übergeht, kantig können die japanischen Seika-Zeilen von Nippon Telesoft Co.,Ltd. auch, die deutlich günstiger und leiser im Betrieb sind. Vor der Anschaffung habe ich auf mehreren Ausstellungen unterschiedliche Gehäuse feinfühlig abgetastet und leider keine einzige gefunden, bei der feine Luftbläschen oder Abriebstellen an den Gehäusekanten nicht zu fühlen waren. Positiv sind die Metec-Module und konkaven Modulkappen, die ich als sehr angenehm empfinde, die Verarbeitungsqualität ist trotzdem in dieser Preisklasse inakzeptabel.

VisioBraille VarioPro2 80 mit Apple Magic Keyboard

Ein anderes Konzept erfand BAUM mit den Rollbars der VarioPro, die es mit 64 und 80 Braillemodulen gab, hier zu sehen bei der aktuellen VisioBraille VarioPro 2 80. Die Rollbars haben unterschiedliche Funktionen und können auch gedrückt und benutzerspezifisch programmiert werden. Durch die optische Abtastung arbeiten sie intern berührungslos und wer sie nicht benötigt, kann sie abschalten. Die Erweiterungsmodule des Originals gibt es nicht mehr, dafür kommt die aktuelle Variante mit drei USB-Anschlüssen zu den Seiten und die schon erwähnten je drei Tasten seitlich der Braillezeile. Diese sechs Tasten sind die einzigen Bedienelemente der bereits gezeigten VisioBraille Vario4-Serie, sie ist in drei Längen mit 40, 64 und 80 Braillemodulen erhältlich. Wie viele der gezeigten Arbeitsplatzzeilen kommen sie alle ohne Akku aus und sind insgesamt sehr leicht und schlicht gehalten, das Aluminiumgehäuse macht sie vielseitig einsetzbar. Weil sie keine frontseitigen Bedienelemente hat, kann man sie auch bequem hinter eine Tastatur aufstellen und mit den optionalen Transporthüllen auch gut transportieren.

ALVA BC-640

Es gäbe noch unzählige Braillezeilen zu erwähnen, wie die oben im Beispiel gezeigte Freedom Scientific Focus 40, die es auch mit 14 und 80 Braillemodulen gibt, die ALVA Satellite 544 und 584 mit vielen Bedienelementen und optionalem Zusatzmodul, die Tieman Voyager 70, die genauso breit wie eine übliche PC-Tastatur ist, aber mit der ALVA BC-640 aus 2007 möchte ich die Liste der Braillezeilen abschließen. Auch sie war deutlich ihrer Zeit voraus und kam mit optionalem Feature Pack und einer speziellen Software für Windows for Pocket PC und Headset im Gepäck. Das Feature Pack enthält die Brailletastatur und Bluetooth-Lautsprecher, so dass man auch einen PC hätte vom Nebenraum aus bedienen können, Sprache inklusive. Zweites Routing ist hier erstmals durch Gedrückthalten der Routingtasten möglich, die Module befinden sich auch nicht unter einzelnen Modulkappen, sondern unter Löchern in der gesamten Fläche. Während es bei einzelnen Modulkappen zu störenden Fertigungskanten kommen kann, fällt dies hier weg. Freedom Scientific arbeitet ebenso mit Blöcken zu je 40 Modulen. Der spätere Nachfolger 640 Comfort war eine abgespeckte Version mit serienmäßiger Brailletastatur, aber ohne Bluetooth-Lautsprecher, dafür leichter und mit einer moderneren, dunkelblauen Farbgebung. Als BC-680 gab es eine Version mit 80 Braillezellen und integriertem Akku, dafür ohne Brailletastatur und ebenso ohne internen Texteditor. Hier gab es in der Mitte eine Kante, im Prinzip eine doppelte BC-640. Kaum jemand würde vermutlich auf die Idee kommen, eine 80stellige Braillezeile mobil einzusetzen, auch die Focus 80 verfügt nebenbei über einen integrierten Akku. Man konnte die ALVA BC-640 und Derivate mit einem Dolphin Pen ausstatten und hatte dann den Screenreader mit an Bord.

Metec Hyperflat

Abschließend werfen wir noch den Blick auf zwei Grafikdisplays, ein etwas teures und aufwendiges Konzept, das man im Privatbereich eher nicht vorfindet. Der Versuch, den Bildschirminhalt in Echtzeit grafisch darzustellen, gab und gibt es immer wieder und hat in Teilen sicherlich eine Berechtigung. Weil allerdings Braillemodule teuer sind und ein Gerät, das den gesamten Bildschirm als fortlaufenden Text darstellen könnte, unbezahlbar und unergonomisch groß wäre, müsste man im Einzelfall bewerten, ob so ein Display eine sinnvolle Lösung sein kann. Man findet sie an Schulen und Universitäten, wenn sie spezielle Aufgaben erfüllen sollen. Ich kann nicht beurteilen, ob die hohen Preise im Verhältnis zur Effizienz stehen und über die letzten Jahrzehnte gab es einige dieser Geräte. Der wohl bekannteste Vertreter HyperBraille stammt von der Metec AG, Es ist ein kompletter Blindencomputer und ersetzt laut Hersteller 12 konventionelle Braillezeilen und kann Texte und Tabellen übersichtlich darstellen und ging 2012 als Blindencomputer in Serie, das HyperBraille wurde mit 5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Hingegen ist das Hyperflat ein eher bezahlbares Zusatzgerät wie eine konventionelle Braillezeile und lässt sich auch mit handelsüblichen Screenreadern betreiben. Es kann Blindenschrift und Grafiken anzeigen und die berührungsempfindliche Oberfläche macht auch das Bearbeiten möglich. Grafikinhalte können durch Wischen oder mit speziellen Tasten vergrößert werden, dadurch lässt sich der gesamte Bildschirminhalt erkunden. Die Tastfläche ist 12 cm breit und 9,7 cm hoch, die Auflösung beträgt acht Zeilen mit je 16 Zeichen, also liegt bei insgesamt 124 Punkten. Das Display beherrscht Multitouch mit 10 Fingern, acht Brailletasten dienen zur Eingabe. Eine Editor-Software liegt bei und das Hyperflat verfügt auch über einen Akku.

Dot Inc. Dot Pad

Das Dot Pad von Dot Inc. bezeichnet sich selbst als erstes, smartes Grafikdisplay, wobei sich diese Aussage durchaus anzweifeln lässt, wurde aber dennoch in den letzten Jahren mehrfach ausgezeichnet. Es arbeitet mit elektromagnetischen und patentierten Dot Actuator 3.0 Modulen, Angaben über die Auflösung sind derzeit nicht auffindbar. Diese Technik macht es zu einem relativ preisgünstigen Produkt und soll sich nahtlos per Bluetooth und USB-C in iOS und andere Betriebssysteme integrieren lassen. Der Hersteller verspricht mit seinem AI-basierten Dot Image Prozessor nicht nur eine grafische Aufbereitung von Inhalten, im Umkehrschluss kann man diese über das berührungsempfindliche Touchdisplay auch erzeugen. Bedient wird das Dot Pad über sechs frei zuweisbare Tasten, Grafiken lassen sich vergrößern, invertieren, drehen und anpassen. Mit 1,2 kg ist es recht portabel und im Gegensatz zum Hyperflat und HyperBraille gibt es zwei verschiedene Anzeigebereiche für Text und Grafiken.

Fazit

Während früher die Zugänglichkeit von Computern eine große Herausforderung wwar, die mitunter auch sehr viel Geld verschlungen hat, leisten integrierte Screenreader heutzutage einen maßgeblichen Teil zur Barrierrefreiheit. Das gilt aber nicht nur für Anwender mit Seheinschränkungen, sondern genauso für Hörbehinderte, motorisch eingeschränkte und andere benachteiligte Personengruppen, auf die ich in diesem Artikel nicht eingegangen bin. Besonders für Reha-Berater ist wichtig zu wissen, dass heute sämtliche Computer, nahezu jedes Smartphone und vor Allem auch Fernsehgeräte mit ein paar Handgriffen sprechen oder den Text vergrößert darstellen können. Das erleichtert die Teilhabe und selbständige Nutzung von Geräten. Smartphones sind natürlich heute fester Bestandteil unseres Alltags, weshalb unzählige Apps einen weiteren Teil zur Eigenständigkeit leisten können, sofern diese zugänglich programmiert sind. Das wäre der nächste Punt, Anwendungs- und Webentwickler sollten tunlichst darauf achten, ihre Ergebnisse barrierefrei und zugänglich zu gestalten. Die schönste optische Spielerei mag vielen Anwendern gefallen, kann aber einen Teil jedoch ausgrenzen. Das muss nämlich nicht sein, denn wenn man von Anfang an auf die Barrierefreiheit achtet, kann beides mühelos gelingen. Entwicklungsumgebungen liefern dabei umfassende Handwerkszeuge mit, welche die Barrierefreiheit gewährleisten. Das gilt auch für Webanwendungen, die meisten CMS-Systeme sind heute ebenfalls barrierefrei oder können es mit einigen Handgriffen werden. Das freut übrigens auch Google und erhöht das SEO-Ranking ungemein, was viele Marketing-Experten vermutlich aus Unwissenheit nicht erwähnen. Ob sich am Ende Grafikdisplays gegenüber Braillezeilen am Markt behaupten könnten, bleibt abzuwarten. Aufgrund der aktuell hohen Entwicklungs- und Produktionskosten wird das sicher schwierig, zumal auch grafische Brailleanzeigen nicht den kompletten Inhalt eines Bildschirms mit allen Zeichen abbilden lassen. So ein Gerät würde vermutlich eine halbe Wand füllen.

Ein Kommentar

  1. Dieter M. Dürr said:

    Ein beeindruckender Bericht über die Entwicklung von ScreenReader und Braillezeilen.

    10. Februar 2021
    Reply

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