Letzte Aktualisierung am 27. Juli 2025
Wer sich ein neues Smartphone kauft, wird oft nicht nur mit meist eher sinnfreiem Versicherungsschutz konfrontiert, sondern auch mit Displayschutzfolien, Panzergläsern oder dem richtigen Cover. Das neue Gadget soll schließlich gepflegt und sein Wert erhalten bleiben. Oder sind Kratzer sogar sinnvoll, erzählen sie doch eine individuelle Geschichte über das Smartphone?
Klassische Handytaschen
Schon früher waren Handyhüllen ein wirksamer Schutz und damals dominierten die, wie wir sie landläufig nannten, „Türkentaschen“. Das war nicht abwertend gemeint, sondern dem Umstand geschuldet, dass viele kleine Handyläden die Holster meist für wenige Mark angeboten haben. Der Aufbau war immer gleich, ein über die kurze Unterseite umlaufendes Lederband mit Klettlasche oder Druckknopf in Handybreite mit eingenähter Kunststofffolie zur Bedienung der Tasten, manchmal sogar mit Aussparung für den Ladeanschluss. Weil es keine Touchscreens gab, waren Schutzfolien noch nicht erfunden. Zusammengenäht wurde das umlaufende Lederband mit zwei seitlichen, breiten Gummibändern, fertig war die Tasche. Störend war meist der rückseitige und nicht abnehmbare Gürtelclip aus eingenähtem Metall. Das hat mich immer genervt. Abschneiden ging, wenn nicht vernietet. Wenn die Taschen besonders wertig waren, verlief das Leder auch um die Lengsseiten. Dann musste aber die Passform stimmen, ansonsten gab es etwas Spiel. Kameras gab es auch noch nicht und somit musste man lediglich die Tasten durch die dicke Plastikfolie drücken. Bei geschlossenen Varianten musste man das Handy noch entnehmen, Headsets auch mit Kabel waren selten. Diese Taschen waren oft aus echtem Leder gefertigt, das roch man. Sehr minderwertige Varianten gab es ebenso, dann aus Kunststoff mit Pappeinsatz und leider oft billig verklebt. Weil sich die Handys von den Abmessungen nicht immer glichen und die Antenne mal rechts und mal links aus dem Gehäuse zeigte, musste man wie heute auf das richtige Modell achten. Später wurde es einfacher, als sich viele Handys größentechnisch glichen, universelle Handysocken mit Karabiner folgten. Als später die ersten Kameras aufkamen, gab es Taschen mit aufklappbarer Rückseite und sogar modularen Halterungen. Der schwedische Taschenhersteller Krusell war besonders innovativ und so gab es entsprechende Zusatzhalterungen. Man konnte die Handys in der Tasche am Gürtelclip oder im Auto schnell montieren und wieder entfernen. Bekam man ein neues Handy, brauchte man auch eine neue Tasche. Weil man Touchscreens durch die dicken Folien nicht bedienen kann und die Geräte heute deutlich größer wurden, sind diese Gürteltaschen weitgehend verschwunden.
Die Fertigung moderner Einsteckhüllen ist deutlich einfacher, zwei aufeinander genähte Folien oder Lederschichten, zwischen die das Smartphone eingeschoben wird. Hier muss im Wesentlichen nur die Abmessung passen.
Gleiches gilt für diese Universaltasche von XiRRiX mit zweiseitig umlaufendem Reißverschluss aus Neopren mit Innenfutter und Trageband, die man durchaus auch für andere Geräte nutzen kann. Hier die kleinere Version, mein damaliges Nokia 8.3 5G passte nur in die XL-Variante.
Warum eigentlich schützen?
Wer sein Smartphone vor Allem unterwegs nicht schützt und unvorhersehbar fallen lässt, riskiert beim Sturz deutliche Folgekosten. Gerade Apple ist hier besonders teuer, rund 300 Euro können bei einem Displaybruch aufgerufen werden, die Werksgarantie und Händlergewährleistung greifen hier nicht. Doch sind heutige Displays oft gehärtet und sehr kratzfest, das haben die Hersteller inzwischen gelernt. Trotzdem kann ein Fall von unter einem Meter Höhe auf einen Steinboden die Vorder- oder Glasrückseite beschädigen, dann erlischt meist die Herstellergarantie, weil sich das Gerät nicht ohne vollständige Beschädigung der Glasteile öffnen lässt. Fällt es auf den Rahmen, können unschöne Verformungen die Folge sein.
Es gibt unzählige Marken und Herstellernamen für Cases,die auch schnell wieder verschwinden. Ein Beispiel ist Mobiwear, die Handytaschen aus Echtleder hatte ich hier getestet. Dabei sind die von Chinesen oft unhandlichen Namensgebungen dominierend, wie beispielsweise DANXIAN, YIMONA oder ANPNELEC. Hier wirken Spigen, kwmobile oder caseroxx fast europäisch. Die Marke sagt aber nicht viel über die Qualität eines Cases aus, weil es sich oft nur um Vertriebsnamen handelt und sich die Zulieferer mit der Zeit ändern. Aufgrund der günstigen Preise wurden langjährige Marken wie Suncase, OneFlow und Krusell zurückgedrängt, weil viele Nutzer nicht bereit sind, mehr als 15 Euro für ein Case auszugeben. Das ist in Teilen verständlich, vor Allem bei kostengünstigen Geräten oder einem häufigen Modellwechsel. Das Angebot für gängige Modelle wie Apple iPhone oder Samsung Galaxy ist ungleich größer, weil die Geräte am Markt mehr präsent sind und sich häufig ähneln. Grundsätzlich gilt, je unbekannter ein Smartphonehersteller ist, desto weniger Auswahl gibt es. Dass die Hersteller eigene Hüllen entwerfen, ist ebenfalls seltener geworden. Bei den günstigen Chinamarken fällt auf, dass sich viele der Cases gleichen, weil diese offenbar von denselben Herstellern stammen. Silikonschalen überwiegen, sind sie doch beim einmaligen Ausmessen zu Tausenden kostengünstig reproduzierbar. Dennoch gibt es Unterschiede bei Haltbarkeit und Passform, auch der Geruch kann eine Rolle spielen.
Ein Negativbeispiel ist diese mit WUACYEAMING bezeichnete Schutzhülle mit einem Katzenmotiv für unter Anderem das Motorola G82 5G. Laut Beschreibung besteht sie aus Silikon, flexibel ist sie zumindest. Allerdings war der anfängliche Geruch kaum hinnehmbar, vermutlich verursacht durch die Einfärbung oder Weichmacher. Zwar ist der Hautkontakt mit Handyhüllen vergleichsweise gering, bei Uhrenarmbändern wäre ich indes vorsichtig. Obwohl die Europäische Union Grenzwerte für Weichmacher und schädliche Materialien auferlegt, heißt das noch längst nicht, dass jedes über Temu, aliexpress oder Amazon aus China direkt versendete Produkt diesen Vorgaben tatsächlich entspricht.
Smartphonegehäuse aus Glas, Aluminium oder Kunststoff?
Betrachten wir zunächst die zu schützenden Smartphones. Aluminium gilt landläufig als hochwertiger Werkstoff, dies stimmt allerdings nur bedingt. Zunächst handelt es sich dabei um ein Abfallprodukt der Industrie und bricht zwar nicht, kann sich allerdings bei Stößen stark verformen. Solche Dellen bleiben und können in der Regel nicht ausgewuchtet werden. Ältere iPods waren überdies sogar stark kratzeranfällig auf der Rückseite, selbst in einer Tasche.
Kunststoff ist tendenziell weicher und je nach Beschaffenheit durchaus kratzeranfällig, verformt sich aber nicht. Ein Smartphone aus Kunststoff wird einen Sturz deutlich unbeschadeter überstehen, Allerdings können Haarrisse dazu führen, dass das Material mit der Zeit reißen kann. Kunststoffdisplays brechen zwar schwerer, sind dafür jedoch weicher und somit anfälliger für Kratzer. Gehärtetes Glas ist zwar widerstandsfähiger, aber von der Struktur stark gespannt und besteht aus einer granularen Struktur. Bis zu einem Punkt kann es Stöße und Kratzer sehr gut wegstecken, unter Umständen kann das Glas jedoch splittern. Entsteht ein Riss, zieht sich dieser schnell über das ganze Gehäuse. An den Ecken fühlt es sich zwar unangenehm an, nimmt der Fläche aber die Spannung. Reißt das Displayglas, ist auch der Touchscreen mitunter gestört, dies könnte das Smartphone auf einen Schlag unbrauchbar machen. Bei vorhandener Gerätesperre ließe sich dann nicht mal mehr die PIN eingeben. Touchdisplays bilden eine Einheit und müssen komplett ersetzt werden.
Displayschutz, ja oder nein?
Grundsätzlich schützt ein Glas oder eine Folie die Struktur des Displays. Weniger vor normalem Gebrauch, dafür aber vor Stürzen. Bei einer Glasrückseite wäre ein doppelter Schutz sinnvoll, wobei die Kameraobjektive und der Rahmen auf diese Weise ungeschützt bleiben, sofern man keine zusätzlichen Folien anbringt. Optisch beeinflusst allerdings jeder Vorsatz die Bildqualität, so dass man dies im Einzelfall entscheiden sollte. Es gibt vereinzelnd auch Taschen mit einer Abdeckung, die sich vor die Linsen schieben lässt, das wäre ein guter Kompromiss. Für Displayschutzgläser gilt, dass mitunter die Touchfunktion und integrierter Fingerabdruckleser gestört sein könnten, manche Smartphones bieten hierfür spezielle Einstellungen an. Schutzfolien können durchaus Vorteile bieten, beispielsweise mit einer vertikalen Linienstruktur als Blickschutzfolie, dann allerdings kann man das Display nur bei direkter Draufsicht ablesen. Aufgeraute Folien können Displays zwar entspiegeln, allerdings sind heutige Smartphones bereits selbst entspiegelt, ein klarer Displayschutz wäre hier sogar kontraproduktiv. Bei einer Displayhärte von mindestens 7 H kann man von einer starken Kratzfestigkeit ausgehen. Sowohl Folien als auch Gläser bestehen aus mehreren Schichten.
Die Klebeschicht sollte den Schutz sicher am Display halten und möglichst blasenfrei anzubringen sein, bei starren Gläsern ist die Montage deutlich einfacher. Heutzutage liefern viele Folienhersteller Rahmen mit, die das Anbringen erleichtern können. Zum Aufbringen sollte man sich eine möglichst staubfreie Umgebung suchen, so dass Staubpartikel bei der Montage nicht zwischen Display und Schutz geraten. Die Oberfläche bei Gläsern wird mit der mohsschen Härteskala angegeben, die Rückschlüsse über die Widerstandsfähigkeit gibt. So genannte Panzergläser werden oft mit 9 H angegeben, das entspricht jedoch bei Weitem nicht der Widerstandsfähigkeit von Uhrengläsern aus Saphirglas. Das spielt allerdings weniger eine Rolle, zumal sich die Schutzfolien kostengünstig ersetzen lassen.
Backcover als Alternative oder Ergänzung zum Displayschutz
Sehr verbreitet sind schalenartige Cover, in welche das Smartphone hineingedrückt werden. Sie bestehen aus TPU oder gehärtetem Silikon, sind meist flexibel und das Smartphone lässt sich auch leicht wieder entnehmen. Viele der Backcovers scheinen aus derselben Fertigung zu stammen, immer etwas anders, aber in vielen Punkten gleich. Siehe beispielsweise den Anschluss für eine optionale Trageschlaufe unten rechts, die auch mehr Sicherheit bieten kann. Wichtig ist, dass man beim Kauf auf das richtige Modell achtet, damit Aussparungen für Anschlüsse, Tasten und Mikrofone passen. Diese Cover umschließen das Gerät vollständig und ragen auch etwas über den Rand des Displays und der Kameras hinaus, so dass diese häufig als 360-Grad-Rundumschutz beworben werden. Das stimmt bedingt, weil diese Ränder das Gerät besser schützen und eine Folie weitgehend überflüssig machen. Grundsätzlich gilt, dass härtere Materialien die Aufprallenergie zum Smartphone weniger gut absorbieren. Materialmixe aus transparentem Akryl und weichem Silikon können die optische Schönheit der Geräte bewahren und Stürze besser abfangen. Wer sein Gerät drahtlos laden möchte, kann dies in der Regel mit solchen Covern tun, die es auch mit Magneten für Apples Magsafe gibt.
Motorola liefert Backcover bei vielen Geräten werkseitig mit, für die G-Serie weich, bei der Edge-Serie allerdings aus Pantone-farbabgestimmten Hartplastik, das schützt weniger gut und ein alternativer Schutz kann daher sinnvoll sein. Während die transparente Silikonschale des Moto G84 5G auch die Seiten abdeckt, bleiben die Kanten des Motorola Edge 60 Pro ungeschützt. Da ist dieses Cover von KeHowy ein guter Ersatz, es ähnelt dem des Moto G84 5G ziemlich. Das Motorola Edge 60 Pro ist ein gutes Beispiel, dass man unbedingt auf das richtige Modell achten sollte, denn sowohl das Edge 60 als auch Edge 60 Neo verfügen nicht über die linksseitige KI-Taste.
Apples Originale Ledertaschen für das iPhone SE bieten wie auch viele andere Cover gut fühlbare Erhebungen für die Tasten, so dass sich diese gut drücken lassen. Ähnlich zur Silikonvariante ist sie innen weich beflockt und sorgt durch die zunehmende Patina für einen individuellen Charakter. Das Nachtblau wirkt im Alltag mit der Zeit eher schwarz, die Farbgebung der Silikonvariante ist besser. Ihr Nachteil ist allerdings, dass sich die Weichmacher mit der Zeit auslösen und sie dann etwas klebrig wird. Beide verfügen auch über einen Displayrand, so dass das iPhone auch nach vorne weich fällt. Würde man ein dickes Schutzglas anbringen, wäre der Abstand zwischen Glas und Rand geringer, so dass beim Sturz Druck auf das Display ausgeübt werden könnte.
Eine gute Lösung gibt es für das iPad, die sich leider kaum für Smartphones findet, Cover mit magnetischem Deckel. Bei der Schutzhülle von JETech ist dieser zweifach geteilt und ähnelt daher Apples Smart Cover, so dass man das iPad durch Falten der Klappe aufstellen kann. Diese Konstruktion macht das Gesamtpaket sehr schlank und trägt weniger auf als die üblichen Bookcover, jedoch mit denselben Vorzügen. Apples Smart Cover schützt hingegen nicht die empfindliche Rückseite, das Smart Case war früher ähnlich wie die obige konstruiert und konnte durch Backcover mit entsprechender Aussparung ergänzt werden.
In Verbindung mit einer Tastatur hat man beim Logitech Combo Touch den frontseitigen Schutz mit einer abnehmbaren Tastatur und Touchpad gelöst. Leider verhindert das Case in Verbindung mit VoiceOver, dass das iPad in den Standby-Modus fällt. Die Korrespondenz mit dem Logitech-Support war wenig erbaulich. Einzig wird das Aktivieren des Displayvorhangs empfohlen, so dass bei diesem iPad dauerhaft die Beleuchtung auf niedrigster Stufe aktiviert bleibt und minütlich die Uhrzeit angesagt wird. Wer diese Version bevorzugt, muss VoiceOver händisch deaktivieren. Der Stifthalter macht diese Lösung trotzdem attraktiv und verwandelt das iPad in ein robustes Notebook. Das Problem mit VoiceOver wird vermutlich durch das TrackPad ausgelöst, so dass man im Zweifel auf alternative Cover nur mit Tastatur ausweichen sollte. Von Apple selbst gibt es als Zubehör das Smart Folio, das ebenso wie das Smart Cover nicht die Rückseite schützt. Die Tastaturen halten am iPad magnetisch und nutzen den seitlichen Dock Connector, so dass weder Bluetooth noch ein separater Akku erforderlich ist.
Einsteckhüllen oder Sleeves
Bei diesen Schutzhüllen steckt man das Gerät über eine Seite hinein. Solche Sleeves gibt es auch für Tablets und Notebooks, die meist mit einem Reißverschluss gesichert werden. Um das Gerät vor Kratzern zu bewahren wird die Innenseite oft beflockt, bei Smartphones wirkt das Innenfutter auch reinigend. Einige Hersteller bewerben antibakterielle Materialien, solche Aussagen können, müssen aber nicht stimmen. Das Obermaterial besteht zumeist aus Polyurethan, das oft an die Haptik von Kunstleder erinnert, Suncase fertigt sie beispielsweise aus Echtleder. Die oben gezeigte weiße Einsteckhülle ist ganz einfach gehalten und verfügt über kein Innenfutter. Im Prinzip sind sie die elegante Form von Handysocken.
In Verbindung mit dem OneFlow Liberty Case mit genarbter Optik lässt sich das Motorola Edge 60 Pro mit Backcover zusätzlich schützen und passt noch gut hinein. Ein Vorteil ist die weiterhin nutzbare Handschlaufe, die übrigens nicht zum Cover gehört und sich am Liberty Case direkt nicht befestigen lässt.
Die Rückzugfunktion beim Liberty Case sorgt dafür, dass man das Smartphone gut entnehmen kann. So eine Vorrichtung bieten viele Einsteckhüllen, weil man ansonsten mit den Fingern zwischen Gerät und Case fahren müsste. Wenn das Smartphone etwas fest im Case sitzt, erleichtert das die Entnahme spürbar. Dennoch sollte man aufpassen, dass sich das Gerät nicht selbständig macht. Fällt es heraus, nützt eine Einsteckhülle recht wenig. Daher ist die Kombination aus Cover und Hülle ein guter Kompromiss.
Bookcover
Heutige Bookstyle-Taschen basieren im Wesentlichen auf Backcover mit umlaufenden Klappen, die optisch und haptisch ansprechend sein sollten. Im geschlossenen Zustand wird der Deckel entweder durch einen starken Magneten gehalten, der ihn auch im zurückgeklappten Zustand fixiert, alternativ mit einer Lasche ähnlich wie bei einer Geldbörse. Im Deckel sind häufig Karten- und Scheinfächer enthalten, immerhin sind Smartphones dafür groß genug. Ein RFID-Schutz zum ungewollten Auslesen von Kreditkarten kann zusätzlich integriert sein. Eher selten verzichtet man heute auf Löcher auf Höhe des Lautsprechers zum Hören, so dass Telefonieren im zugeklappten Zustand ohne Headset unbequem ist. Ob und wie die Taschen ausgestattet sind, lässt sich aus den Texten meist schwer ableiten, man muss sie einfach in Händen halten. In der Regel sind sie auch so gestaltet, dass man das Smartphone zum Videoschauen quer im angenehmen Winkel aufstellen kann. Vom Obermaterial ähneln sie den Einsteckhüllen.
Bei den Cases für das BlindShell Classic 2 und 3 sieht man schön, wie das Backcover durch einfaches Ankleben eines Kunstlederteils zu einem vollwertigen Case wird. Die Lederklappe enthält auch ein kleines Fach und durch den Displayrand wirkt die Hülle zum Zuklappen etwas dicker. Der Rand um Display und Tastatur ist vergleichsweise hoch und schützt gut die Vorderseite. Wer individuelle Kratzer bevorzugt, muss sein BlindShell nur unachtsam mit Schlüssel, Schrauben oder Nägel zusammen in die Hosentasche stecken.
Ein besonderes Feature solcher Taschen ist die querseitige Aufstellmöglichkeit, das spart einen optionalen Ständer für Videokonferenzen oder zum Fernsehen. Das funktioniert aber nur dann, wenn das Material steif genug ist. Die grüne Verco-Hülle für das Sony Xperia 10 VI ist zu weich, bietet dafür aber eine Aussparung für den Lautsprecher. Alternativ kann man auch einen verstellbaren Ständer wie ganz rechts im Bild verwenden, der von TCM nimmt ein Gerät wie das Moto G84 5G auch mit Cover auf. Bookcover bieten mit Ausnahme der Kameraaussparung einen wirklichen Rundumschutz zu allen Seiten und polstern das Smartphone gut. Beachten sollte man jedoch die Beschaffenheit der Innenseite des Deckels, die in zugeklappten Zustand mit dem Display in Berührung kommt. Harte Karten können darauf reiben und es im schlimmsten Fall beschädigen.
Die beiden Hüllen von 32nd für das Motorola Moto G84 5G und Edge 60 Pro unterscheiden sich nicht nur im Magnetverschluss, sondern auch das Material ist nicht identisch. Während der rückseitige Magnet der Hülle für das Moto G84 5G den Deckel festhält, kommt beim Motorola Edge 60 Pro eine Lasche zum Einsatz. Ein Grund dafür könnte die Möglichkeit zum drahtlosen Aufladen sein, die das Moto G84 5G nicht bietet, hier könnte der Magnet in der Rückseite mitunter stören. Ein weiteres Fach für Zettel oder Scheine hinter den Karten ist bei beiden ebenfalls vorhanden. Sie bestehen aus weichem TPU-Material und sind griffig und wertig verarbeitet, RFID-Schutz inklusive. Dies zeigt, dass es nicht zwingend teure Lederhüllen sein müssen, auch wenn diese durch Handarbeit in Europa den höheren Preis rechtfertigen. Bei den Hüllen von 32nd sind sogar die Tasten von Außen gekennzeichnet, außerdem ist oben im Bild auch das transparente Backcover des Moto G84 5G zu sehen.
Weitere Alternativen
Neben größeren Umhängetaschen teils mit Displaysichtfenster und vollwertigem Portemonnaie gibt es auch Unterwassertaschen, diese bestehen meist aus einer passenden Folienhülle mit Verschlussmechanismus und Umhängeband. Sie dienen der Unterwasserfotografie und können auch am Strand oder bei rauen Bedingungen nützlich sein. Dabei ist die Tonqualität aufgrund der Folie oft eingeschränkt, ebenso kann die Bedienung der Seitentasten etwas leiden. Damit die Wasserdichtigkeit auch gewährleistet ist, sind die Klammern oft recht wuchtig und meist dicker als das Smartphone selbst. Universalhüllen können oft größer sein, das macht sie eher unhandlich, es gibt sie übrigens auch für Tablets. Wer in der Badewanne nicht auf seinen eBook-Reader, Tablet oder Smartphone verzichten kann, könnte hierin allerdings ein sinnvolles Zubehör finden.
Diese Tasche für das BlindShell Classic 1 wird ungewöhnlicherweise über die kurze Seite aufgeklappt, was dem Gerätedesign geschuldet ist. Für Smartphones größerer Bauart habe ich das so nicht mehr gesehen. Ebenso nicht die Aluminiumhüllen von EIXO, auch ein hochwertiger Hersteller, der seinerzeit extravagante Taschen auch zu entsprechenden Preisen hergestellt hat.
Fazit
Es gibt nicht den einzig wahren Displayschutz oder die ideale Smartphonehülle. Die richtige Wahl hängt wesentlich vom Nutzungsmuster ab, ob man das Smartphone schnell bedienen oder eher sicher aufbewahren möchte. Displayschutzfolien sind bei modernen und wertigen Smartphones eher unnötig, hier hilft besser ein Bookcover. Will man das Gerät primär vor Stürzen schützen, ist ein Backcover meist ausreichend, ein optionales Trageband kann die Handhabung mitunter erleichtern. Wer sein Gerät drahtlos laden kann oder will, sollte auf einen geringen Abstand oder spezielle Lademagnete achten, so dass sich eine höhere Ladegeschwindigkeit erzielen lässt. Bei reinem Displayschutz sollte man genauso die Kamera im Blick behalten und beachten, dass dieser die Ränder eben nicht schützt. Umhängetaschen und Unterwasser-Cases sind eher speziell, können aber im Einzelfall durchaus sinnvoll sein. Als letzter Tipp und mit einem gewissen Modebewusstsein ist es sinnvoll, einem wertigen Gerät auch eine entsprechende und farblich abgestimmte Tasche zu verleihen. Dabei gilt, dass Schwarz oder ein Grauton immer passt. Ein Umweltgedanke zum Schluss, denn ich vermute, dass bei stetig wechselnden Smartphonemodellen viele Cover im Lauf der Zeit auch neu komplett entsorgt werden. Wer wollte denn heute schon noch eine Tasche für ein Samsung Galaxy I-9000 kaufen, wie ich es 2009 auf der SightCity demonstriert habe?
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