Letzte Aktualisierung am 11. Januar 2020
Als kurz nach der Jahrtausendwende zahlreiche Hammond-Emulationen den Markt durchdrungen und Hammond-Suzuki selbst die New B-3 als digitale Neuauflage vorstellte, wäre das Wersi OX7 vergessen gewesen, wenn man es überhaupt als populär bezeichnen könnte. Nach den erfolgreichen Jahrzehnten befand sich Wersi nämlich bereits im Sinkflug und der OX7 Virtual Drawbar Expander war höchstens unter Kennern bekannt. Entertainer-Keyboards waren mit Orgel-Sounds bestückt, Technics stellte im sx-KN7000 sogar die Drawbars als Feature heraus. Denkt man jedoch an Klaus Wunderlich oder Franz Lambert, lässt sich dieser typische Sound der Tanzmusik weder mit einer Hammond simulieren, noch mit einem Keyboard. Das liegt nicht an den reinen Sinustönen, die man damals schon gut nachbilden konnte, sondern an der gesamten Schaltung. Phasenvibrato, Eimerkettenspeicher-Delay und der typische Grundsound von Wersi, den man höchstens in Samples fand. Aufgrund knappen Speichers und dem Umstand geschuldet, dass man den Effekt mitgesampelt hat, war das Ergebnis weniger hörenswert. Während beim Original alle Töne gleichzeitig den Effekt passieren, laufen die Samples durcheinander, weil sich die Effekte je Sample überlagern und verschwimmen.
Dabei wurde das Problem bereits 1997 vom Erfinder dieses Grundsounds selbst mit dem Wersi OX7 gelöst. Ein schickes Gerät im Holzgehäuse mit neun Zugriefel und einigen Bedientasten, das alternativ auch in die großen Wersi-Orgeln eingebaut werden konnte. Vier Orgeltypen lassen sich emulieren, Wersi analog und digital, sowie Hammond B-3 und H-100. Letztere kann man jedoch nur als nette Beigabe betrachten, das ist ohne Zweifel nicht die Stärke des OX7. Wer mehr dazu wissen will, findet alles Weitere in meinem mit Liebe verfassten Artikel auf AMAZONA.de.
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