Letzte Aktualisierung am 31. Oktober 2024
Die Strategie von Korg, die Entertainer-Keyboards je nach Region zu lokalisieren, geht auf. SO stehen jetzt auch für die Modelle Pa700 und Pa1000 die Musikant-Erweiterungen zur Verfügung, die für 149 Euro bzw. 199 Euro das Instrument um Sounds, Styles und PCM-Daten erweitern. Dabei erhält man lediglich eine microSD-Karte, die rückseitig in den verschraubten Schacht einzusetzen ist, die eigentliche Musikant-Software steht auf der Korg-Homepage zum Download bereit.
Nachdem man die Karte eingesetzt hat, lässt sich die Software wie ein neues Betriebssystem ganz problemlos installieren, anschließend lädt man die Songbook-Einträge nach. Ganze 400 stehen für das Pa1000 zur Verfügung und es werden viele bekannte Songs und Genres bis in die Neuzeit abgedeckt. Wählt man unter Sounds und Styles den Reiter „Musikant“, erhält man den Zugriff auf die neuen Inhalte. 240 MB an PCM-Daten erweitern das Repertoire von 960 MB auf über 1 GB. Zum Vergleich enthielt mein Technics sx-KN7000 inklusive aller vier Erweiterungen 128 MB Schwingungsformspeicher.
Man sollte sich aber nicht von den Größen irritieren lassen, denn auch wenn das große Pa4X Samples in voller Länge enthält, worauf die kleineren Modelle verzichten müssen, nimmt man das im Direktvergleich kaum wahr. So bietet auch das Pa1000 Key-Off-Simulation bei den Flügeln und einigen Pianos, Seitenresonanz und Half-Damping. Korg bewirbt das insbesondere beim Pa4X und den E-Pianos, bewusst hält man sich da vermutlich beim Pa1000 etwas zurück. Kein Wunder, die Unterschiede lesen sich spektakulärer, als es für die meisten Anwender tatsächlich hörbar ist. Gerade im Mix sorgen Verdeckungseffekte auch dafür, dass man die Unterschiede allerhöchstens beim Legato-Spiel deutlicher wahrnimmt.
Generell ist Korg mit dem Pa1000 ein großer Wurf gelungen, wie mein Kollege Felix Thoma in diesem Artikel bei AMAZONA.de schildert. Wenn man wie ich den Grundsound von Yamaha nicht so mag, findet man in dieser Preisklasse keine Alternative. Die Bedienung ist eingängig, das Gehäuse in Bordeaux-Rot sieht eigenständig aus und das Gehäuse ist solide verarbeitet. Selbst das Soundsystem kann sich mit dem überragenden Technics sx-KN7000 durchaus messen lassen.
Sicher ist die Haptik und Verarbeitung des Pa4X mit seinem Aluminium-Chassis und neun Fadern noch eine deutliche Spur besser, immerhin ist es auch mit 76 Tasten erhältlich. Der Aufpreis aber, vor Allem in Verbindung mit dem PaSS-Lautsprechersystem, lohnt sich vermutlich nur für Heavy-User. Immerhin bietet die heutige Mittelklasse alles und einiges mehr, was man zuvor in der Oberklasse erwarten konnte. Bis auf Rechenleistung und Schwingungsformspeicher sind Entertainer-Keyboards aber irgendwie ausentwickelt, weshalb die Leistungssprünge sichtlich geringer werden. Daher hat das Pa1000 auch den vierfachen Schwingungsformspeicher gegenüber ddes Pa900. Das ist kein technischer Quantensprung, sondern ein Zugeständnis von Korg, denn Festspeicher war auch vor fünf Jahren nicht wesentlich teurer als heute.
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