Letzte Aktualisierung am 20. Januar 2022
Als Funkamateur ist die Kurzwelle eines der Standbeine, nicht für jeden optimal zu nutzen, aber hörbar. Zudem gibt es trotz massiger Abschaltung von Radiosendern noch immer Mittel- und Langwellensender, auch die Kurzwelle wird noch bedient. Besonders in den Abendstunden und Nachts ist erstaunliches zu hören, somit machen Weltempfänger durchaus Sinn. Tecsun als chinesischer Hersteller hat mit dem S2000 vor Jahren ein gutes analoges Gerät vorgestellt und die Palette deutlich ausgebaut. Die kleinen PL-Modelle kommen mit einem SDR-Empfänger, arbeiten also intern volldigital. Der PL-365 war sehr beliebt, allerdings ohne Zifferntasten und dafür mit Mignonzellen zu betreiben. Beim Nachfolger Tecsun PL-368X setzt man auf einen Nokia-typischen BL-5C-Akku, 3,7 V bei 800 mAh, der aber für über 10stündige Betriebszeiten absolut ausreicht. Das Gerät ist dadurch leichter geworden und weil der Lautsprecher aufgrund mehr Tasten jetzt nach Unten gewandert ist, war vermutlich in der Tiefe auch kein Platz mehr für Mignonzellen vorhanden. Wer will, kann auf Akkus verzichten und betreibt die Geräte stattdessen über USB, beispielsweise mit einer Powerbank. Für knapp 100 Euro fällt der Lieferumfang üppig aus, aufsteckbare Ferritantenne, Softtasche, einfache Ohrhörer und USB-Kabel, die Teleskopantenne ist ausziehbar. Optional bietet Tecsun auch eine Rollantenne an, der rund fünf Meter lange Draht kann dann oben an die Spitze der antenne montiert werden, die dann auch nicht ausgezogen werden muss.
Die Neuerungen zum Vorgänger beschränken sich aber nicht nur auf Akku und Zifferntasten, so ist das Hoppeln beim Suchen besonders auf SSB hörbar verbessert worden, zudem gibt es einen Bandbreitenfilter bis minimal 500 Hz und einen Synchrondetektor. Die Feinabstimmung Mittels BFO war beim PL-365 im SSB-Betrieb etwas unübersichtlich, beim PL-368G lässt sich die Schritweite auf 10 Hz umstellen. Dreht man schnell am Abstimmrad, erhöht sich diese kurzzeitig auf 50 Hz. Auf den KW-Bändern lässt sich mit 1 oder 5 kHz abstimmen, bei Mittelwelle sind die üblichen 9 kHz und alternativ 1 oder 2,5 kHz wählbar. Bei der Speicherung gibt es auch was Neues, denn diese werden automatisch zeitabhängig abgelegt. Das macht bei den sich ständig verändernden Bedingungen auch Sinn, denn so findet man Sender zu gewissen Tageszeiten besser auf. Der UKW-Stereoempfang gelingt über Ohrhörer, über RDS verfügt das Gerät ebenso wenig, wie über DAB+. Das LC-Display ist rot hinterleuchtet, gut ablesbar und der PL-368X kann auch blind weitgehend mit etwas Einarbeitung bedient werden. Selbst das Einstellen der Uhrzeit ist blind möglich, Uhr-Taste gedrückt halten, vierstellig die Zeit eingeben und mit Enter bestätigen. Im folgenden Video habe ich die beiden Geräte verglichen und dem Yaesu FT-818ND gegenübergestellt.
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