Funk-Telegramm 1/2016 druckt meinen Beitrag zum Thema Amateurfunk ab

Letzte Aktualisierung am 16. Januar 2018

Vorläufiges Ende eines Hobbys“ fragte ich kritisch und leutete damit die Fertigstellung meiner neuen Webseite ein. Dabei war mir selbst beim Schreiben klar, dass dieser Beitrag polarisieren würde. Doch dass ich fast ausschließlich zustimmende Reaktionen erhalten würde, hätte ich nicht erwartet. Schließlich kam der Chefredakteur der Zeitschrift Funk-Telegramm Joachim Kraft (DL8HCZ) auf mich zu und fragte, ob er diesen Beitrag veröffentlichen darf. Natürlich stimmte ich dem zu. Dieses Magazin wird von ihm seit über 25 Jahren herausgegeben, der Jahresbeitrag beträgt für Leser innerhalb Deutschlands 20 Euro. Wer direkt zwei Jahre beziehen möchte, kann etwas sparen. Die Themen sind in dieser Ausgabe zumindest sehr vielfältig und sind für ambitionierte Radioamateure sehr lesenswert. Schön ist, dass diese Fachzeitschrift nicht an einen Verein geknüpft ist und so auch kritische Stimmen gehört werden. Ein Kleinanzeigenmarkt, Übersicht über neue Produkte und etwas Werbung, runden das 32 Seiten starke Magazin im DIN A5-Format ab. Besonders interessant in der aktuellen Ausgabe ist der geschichtliche Abriss über den Amateurfunk in Russland.

Nur leider passe ich, anknüpfend an das Ursprungs-Thema, gar nicht so wirklich in den Fokus des Redakteurs. Denn seit Erscheinen des Ursprungs-Beitrags hat sich bei mir so manches verändert. Der Yaesu FT-897D ist einem Texsun S-2000 Weltempfänger gewichen, auch der VX-3E ist inzwischen weg. So habe ich nur noch das im Video vorgestellte GT-3 Mark III von Baofeng, das ich für meine Bedürfnisse mit der PC-Software programmiert habe. Auch führte ich manches QSO über lokale Repeater, aber auch das passierte nur unmittelbar nach dem Kauf. So ertappe ich mich dabei, dass es viele andere schöne Dinge gibt, denen ich mit mehr Freude meine Aufmerksamkeit widme, dieser Seite und dem Podcast beispielsweise. Auch habe ich meine Mitgliedschaft beim Deutschen Amateur Radio Club (DARC e.V.) zum Ende letzten Jahres gekündigt, weil ich keinen Sinn mehr in dieser Einrichtung für mich sehe. Auch lese ich im Newsletter, dass immer neue Mitglieder hinzu kommen, so dass temporär zumindest Nachwuchs besteht. Nur ob junge Menschen von Heute noch Jahrzehnte lang einem Hobby nachgehen werden, wie es die Silver-Funker praktiziert haben, ist fraglich. Denn der technische Fortschritt und die Kurzlebigkeit ist ein Zeitgeist, gegen den sich der Amateurfunk noch behaupten muss. Ob es reicht, den Funk zu digitalisieren und ins Internet zu beamen, wird sich zeigen. Ich bin davon jedenfalls nicht überzeugt, dass dies langfristig klappen wird.

3 Comments

  1. Dem Betreiber bekannt said:

    Ja, dein Beitrag polarisiert. Aber in ihm steckt viel Wahrheit. Erst gestern musste ich in einem Forum lesen, wie ein OM nach 5 Tagen im QRL am Wochenende endlich einmal Funkbetrieb machen will, außer Conteststationen, die mit Kilowatt alles wegblasen was nicht stark genug ist, war auf den Bändern nicht viel los.

    Meine bewusst negative Sicht auf den Amateurfunk: Es ist außer zu Contesten kaum noch etwas los auf den Bändern. Gepflegte Runden wie die Nachteulenrunde auf 80 Meter werden zudem von anderen Stationen gestört, so dass eine Teilnahme unter Umständen grenzwertig ist und keinen Spaß macht. Viele Betriebsarten beschränken sich nur noch auf den Austausch der allernotwendigsten Daten. Es geht gar nicht mehr um eine Kommunikation im eigentlichen Sinne, sondern um das massenhafte Sammeln von Stationen bzw. Ländern, damit betreffender OM dann stolz zum OV-Abend ein neues Diplom vorzeigen kann. Früher fast noch eine Selbstverständlichkeit, heute eine Wissenschaft für sich, der Austausch von QSL-Karten. Ich bin noch altmodisch und fülle Karten mit der Hand aus. Das aber erst, nachdem ich unterschiedlichste Quellen im Internet bemüht habe, ob die Gegenstation überhaupt QSL-Karten via Büro annimmt. Im Idealfall erhalte ich dann irgend wann eine seelenlose QSL-Karte, vollautomatisch bedruckt und hergestellt von einem Dienstleister, zurück.

    Ich selbst leite jeden Dienstagabend noch eine kleine Runde auf 2 Meter. Aber auch deren Sinn ist zweifelhaft. Sicher, wir treffen uns wenigstens einmal pro Woche und aktivieren die Frequenz. Aber sonst? Rapporte werden vergeben, sehr sinnvoll bei Sendeleistungen von bis zu 50 Watt im Nahbereich. Einige Stationen melden sich nur damit sie sich gemeldet haben, weil sie schlicht nichts mitzuteilen haben. Allzu oft hört man dann „Alles Weitere via 600 Ohm“.

    Weitere Negativbeispiele? Unser örtliches Relais DB0PIB. Ich stelle nicht die technische Leistung in Frage, aber ich frage provokativ, für wen wird der immense Aufwand betrieben? Das Sprachrelais schweigt fast den ganzen Tag. Rufe ich „cq“ meldet sich keiner, selbst zu Tageszeiten, wo ich annehme, dass OM in ihrem Funkshake sitzen. ATV wird seit Jahren versucht den OM schmackhaft zu machen. Seit gut 5 Jahren wird gebastelt und gebaut. Außer dem Testbild ist bis heute fast nichts zu sehen. Wie verrückt müsste ich dann sein, hohe dreistellige Beträge in Funktechnik zu investieren, mit der ich quasi niemanden erreiche?

    Tja und dazu kommt ein Amateurfunkverband, der sich immer weiter von seinen Mitgliedern entfernt und kommerzialisiert wird. Wieso muss ich beispielsweise Korrespondenz per Brief an den Verein meines Vertrauens neuerdings per Einschreiben mit Rückschein schicken, damit mein Anliegen bearbeitet wird? Normale Briefe verschwinden einfach, so in unserem OV leider passiert, als es um die Einstufung in eine andere Beitragsklasse ging. Wäre da nicht die Vermittlung von QSL-Karten und die Gemeinschaft innerhalb des Ortsverbandes mit seinen Aktivitäten, würde ich dem DARC sofort den Rücken zukehren.

    So kann ich dir abschließend nur zustimmen, Amateurfunk hat in großen Bereichen an Bedeutung und Sinn verloren bzw. hat sich die Art und Weise innerhalb des Amateurfunks zu kommunizieren stark gewandelt. Der klassische Funkamateur der einfach mal ein QSO in SSB auf 80 Meter oder über die Ortsfrequenz auf 2 Meter führen will gehört scheinbar einer aussterbenden Spezies an ……………………
    73, (Rufzeichen und Name dem Betreiber der Seite bekannt)

    15. Februar 2016
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    • Stephan said:

      Danke Dir für diesen Beitrag!

      15. Februar 2016
      Reply
  2. HB9BTS said:

    Lizenziert in HB9 seit 1976, hauptsächlich auf KW tätig gewesen, habe ich nach einer Berufsbedingten Pause von mehr als 20 Jahren zuerst 2m, danach 70cm wieder aktiviert. Mit Erstaunen stellte ich fest, dass das 2m Band völlig verwaist ist, selbst mit 800W ERP gelingen keine QSOs mehr in CW, Digimodes oder Phonie. Übriggeblieben sind in der Gegend, wo ich wohne, ca. 2 (FM) Relais, beide in Süd-DL, eines davon kann ich öffnen, das andere nicht. Neuerdings beobachte ich meine Lieblingsbänder 80m und 40m erst mit Hilfe eines WEB-SDRs, die Anzahl von CW/Digimode Stns ist nach 20Uhr an zwei Händen abzählbar, stundenlanges Rufen bringt kein QSO mehr, die Bänder sind ausser an Contesten, wo ich Leute mit 4kW gemessen habe, ziemlich leer.
    Der Störpegel, verursacht durch XDSL/PLC u. China-LEDs, ist in nur 5 Jahren von 1-30MHz von S2 auf S7-8 angestiegen. In absehbarer Zeit werde ich keine QSOs mehr zustande bringen, da ich nur noch Stns mit mehr 25-30uV empfangen kann. Was bleibt in der Situation? AFu aufgeben oder kämpfen? Als Fernmelde-Ing. tut es mir weh, dass die Industrie mit Hilfe von korrupten Politkern das HF-Spectrum zerstört hat. 73 de HB9BTS.

    23. Juni 2018
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