Letzte Aktualisierung am 11. Juli 2024
Es war mir so klar, dasss sich das für die Telekom nicht lohnen kann. Aber sie brauchte als Marktführer hingegen rund fünf Jahre, um das zu kapieren, zumal Datenschutz nur ein Argument für die Entwicklung war. So erreichte die Kunden der Deutschen Telekom am 16. Mai 2023 unvermittelt folgende E-Mail:
Deutsche Telekom
Guten Tag Stephan Merk,heute melden wir uns mit wichtigen Neuigkeiten zu Ihrem Smart Speaker. Mit dem automatischen Update am 30. Juni 2023 entfallen alle Funktionen, auch die Nutzung von Alexa ist dann nicht mehr möglich. Das Gerät verliert die Verbindung zum WLAN und reagiert nicht mehr auf Sprachbefehle.
Warum wir uns dazu entschieden haben.
Leider hat sich der Smart Speaker nicht so am Markt durchsetzen können, wie wir es uns erhofft haben. Aufgrund der geringen Nutzerzahlen werden wir in die Sprachsteuerung des Smart Speaker nicht weiter investieren.Sie können den Speaker weiterhin als Bluetooth-Lautsprecher nutzen.
Um Ihre Lieblingsmusik zu hören, verbinden Sie den Speaker einfach mit Ihrem Smartphone oder Laptop.Bluetooth-Lautsprecher nutzen mit alten Protokollen und furchtbarer Klangqualität, der Große kann dabei nicht mal Stereo.
Die Sprachsteuerung bleibt ein wichtiges Thema für uns.
Wir konzentrieren uns auf die Sprachsteuerung bei MagentaTV über die Fernbedienung der MagentaTV Box. Ihr SmartHome können Sie ganz bequem über einen Amazon Echo und die SmartHome Skills der Telekom steuern. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Hilfeseite.Unser Dankeschön für Sie.
Für Ihre Treue möchten wir Ihnen gerne eine kleine Freude machen. Anfang Juni melden wir uns wieder bei Ihnen mit einem Coupon.
Das ist nicht mehr nötig, denn der Vorschlaghammer tat sein Übriges dazu bei, eigentlich habe ich nur auf diesen Tag gewartet. Ganz schlimm finde ich dabei die überflüssigen Versprechen aus dem Telekom-Forum aufgrund meiner Kritik zum zweiten Beeta-Anlauf, dass an den Dingern so viel im Argen liegt, da ist Alexa schon davon galoppiert. Die damalige Antwort, man habe ja vorzugsweise ohnehin nur Smart-Home-User im Blick und wolle vor Allem plötzlich nicht mehr mit Alexa konkurrieren, sagt eigentlich alles. Ohne Alexa hätte ich die Quasseldosen ohnehin schon dem Restmüll zugeführt, aber die DECT-Funktion und Anrufansage ist im Gegensatz zu den nicht barrierefreien Captchas für blinde/sehbehinderte Anwender toll gewesen. Aber auch das dürfte ab 1. Juli nicht mehr funktionieren. Man pokert offensichtlich damit, dass die Zielgruppe technisch eher nicht versiert ist und daran glaubt, wenn die Telekom was erfindet, sei es zukunftssicher, auch hier wieder weit gefehlt.
Es gibt nämlich neben dem Magenta Speaker oder beiden (gab ja den großen und kleinen) inzwischen einen unerschöpflichen Haufen an Gadgets von der Telekom, aus denen Sondermüll wurde. Dass man daraus in der Vergangenheit nichts gelernt hat, ist schade. Ich zumindest kann nicht wirklich mehr zu Produkten der Telekom raten, die sich abseits von der Kernkompetenz bewegen und sich zumeist auf dem Niveau günstiger China-Gadgets befinden. Aber fassen wir doch mal zusammen, wie war das jetzt mit Hallo Magenta?
- Schon zwei Jahre nach der Einführung war klar: Das wird nichts werden.
- Unser Podcast zum Magenta Speaker
Die Telekom will die Käufer wohl entschädigen, aber mich wohl nicht mehr.
Entledigt wird sich vom Smart Speaker über ein Update, das dessen Funktionen lahm legt. Ein originaler Kaufbeleg, wer den nach sechs Jahren noch hat, ist nötig, ebenso die Dose. Dabei weiß doch die Telekom selbst, wem sie die automatisierte Service-Mitteilung geschickt hat. Aber sie wissen auch, das kaum jemand die unverbindlichen Verkaufspreise von 149 Euro für den großen und deutlich weniger für den kleinen bezahlt haben dürfte, der zuletzt auf Amazon für 12,99 Euro verramscht wurde. Gleiches Spiel wie mit dem Telekom Puls Tablet, dem man sogar im Web einen eigenen Reiter widmete. Das von TCL produzierte Gerät lief Anfangs kaum, später halbwegs nutzbar. Auch hier haben die Wenigsten wohl die UVP von 149 Euro ernsthaft dafür bezahlt. Was mich wirklich ärgert ist, dass man die Fahne auch dann noch hoch hält, wenn man eigentlich schon weiß, das war ein Griff ins Klo, immer und immer wieder.
Update: Inzwischen erreichten mich ohne weiteren Nachweis zwei Gutscheine, 50 Euro für den Magenta Smart Speaker und 10 weitere Euro für den Mini, einlösbar beispielsweise für einen Echo Dot 5, der aber mit 50 Euro ziemlich teuer bei der Telekom gehandelt wird. Auch bei den anderen Zubehörprodukten muss man schauen, die Preise sind teilweise nicht ohne.
Barrierefreiheit an letzter Stelle
Wie mir die Telekom mehrfach auf Twitter versichert hat, stünde angeblich die Barrierefreiheit an oberster Stelle, davon ist nicht szu merken. Das Captcha bei der Störungsaufgabe im Netz ist ebenso nicht barrierefrei, wie die unzähligen Kontrollkästchen. Hätte man indes da hinein investiert, wäre das wenigstens nachhaltig gedacht gewesen. So aber warten wir auf das nächste nutzlose Gadget, aber ich bin raus, hier noch mein podcast zum Telekom Puls Tablet. Zur Erinnerung, die Telekom feiert sich selbst als nachhaltig und inklusiv, bekommt aber die einfachsten Kniffe im Bereich Barrierefreiheit im Webdesign nicht hin, obwohl man selbst blinde und sehbehinderte Mitarbeiter beschäftigt.
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