Merk126 Technik-Talk über die SightCity 2018

Letzte Aktualisierung am 28. Mai 2018

Vom 26. bis 28. April 2018 fand die SightCity wie üblich in Frankfurt statt und ist eine feste Institution für blinde und sehbehinderte Menschen. Was sich über die letzten Jahre auf der Fachmesse getan hat und ob sich ein Besuch lohnt, erfahrt Ihr in dieser Episode.

Ein Kommentar

  1. Chris said:

    Hallo,

    Ich finde es eigentlich gerade spannend, dass man auf der Sightcity auch als Endkunde die Hersteller treffen kann. So kommt man mit denen auch ins Gespräch und kann vor Ort Verbesserungen machen (habe ich schon mal in Sachen Pennytalks bei Talktech gemacht). Auch ist es spannend, nicht nur die Sachen sehen zu können die man sonst auf jeder kleineren Ausstellung von den üblichen verdächtigen Händlern sehen kann.
    – Ich wurde aber auch schon mal recht brüsk am Orcam-Stand abgewiesen und auf den deutschen Distributor verwiesen. Irgend welche Kommentare von Endkunden wollten die gar nicht erst haben.
    – Schwierig tatsächlich für Leute, die sich vorher nicht im Internet umfassend informieren herauszufinden, wer was hat. Und oft gibt es an mehreren Ständen das gleiche – einmal beim Hersteller und dann womöglich noch mehrmals bei diversen Händlern. Die Alva-Zeilen konnte man vermutlich bei mindestens fünf Firmen antreffen. Da gibt es in Sachen Übersicht schon Verbesserungsbedarf. Immerhin gibt es aber auch den Messekompass von BSVH und DBSV, der hat schon ein paar Tipps für die Vorbereitung eines Messebesuchs und macht eben auch deutlich: Einfach mal hinfahren und sich treiben lassen ist etwas uneffizient.
    – Das mit den Messe-Interviews finde ich gut gelöst. Der Hinweis als Ergänzung aber auch, dass Robi Sandberg sehr wohl dieses Jahr auch wieder mit dem Mikro auf der Messe unterwegs war. Dieses mal wurde es allerdings nicht bei Incobs, sondern beim DBSV-Jugendmagazin veröffentlicht, http://dbsv-jugendmagazin.podspot.de. Ich würde das jetzt mal nicht als Konkurrenz sondern als Ergänzung zum Angebot in diesem Beitrag sehen zumal es auch unwahrscheinlich erscheint, dass beide die gleichen Firmen besucht haben.

    Zu den Produkten:
    – Orbit Reader ist ein guter Ansatz, auch in Indien soll es jetzt eine weitere Lowcost-Braillezeile geben. Für ärmere Länder ist das prima. Nachteilig am Orbit Reader ist aus meiner Sicht, dass er keine Cursor-Routingtasten hat. Da wird finde ich an der falschen Stelle gespart denn ohne finde ich es relativ unkomfortabel. Ich glaub übrigens, dass es dieses System mit Magneten in den 70ern und 80ern auch in Deutschland schon mal gab, Schönherr und so weiter. Da kamen die Piezo-Bieger glaub ich auch erst später.
    – Im Podcast nicht erwähnt wurde der auf der Sightcity gezeigte Buzzclip von Imerciv, jetzt in Deutschland verkauft von TFA. Ich find den an und für sich ganz interessant. Ist ein kleines Gerät auf Ultraschall-Basis, das vor Hindernissen in Kopfhöhe warnen soll. So Sachen gab es ja immer mal wieder – Ray von Caretec / Marland oder die Iglasses-Brille von Ambutech. Aber bei denen muss man immer eine Hand für opfern oder man muss eine hässliche Brille aufsetzen. Der Buzzclip ist dagegen sehr leicht, recht unauffällig, lässt sich an die Kleidung anklippen, signalisiert die Entfernung von Hindernissen durch verschieden starke Vibration und ist sogar spritzwassergeschützt. Der Akku soll trotz der geringen Abmessungen 10 Stunden halten. Alles in allem finde ich es sehr gelungen. Der Nachteil, dass man ohne Sehrest nicht unbedingt immer weis, ob er nun wirklich wegen einem ernsten Hindernis vibriert und wie dieses konkret beschaffen ist, bleibt natürlich auch bei diesem Teil bestehen.

    Viele Grüße

    Chris

    5. Juni 2018
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