Last updated on 8. Juli 2021
Mancher Test entsteht aus der Not heraus. Ich suchte eine kompakte Tastatur, aber mit 61 anschlagsdynamischen Tasten, mit der ich sowohl meine Software-Instrumente am iPad, als auch meinen Orgel-Expander Wersi OX7 steuern kann. Bluetooth wäre mein Wunsch gewesen und das gibt es auch, das Korg microKEY Air 61 wäre genau richtig. Die erste Version noch ohne Bluetooth und Pedalanschluss hatte ich eine Zeit und die Qualität war überzeugend. Allerdings gibt es keine Controller und MIDI-Ausgang hat es auch nicht, zudem ist es mit knapp 200 Euro kein Schnäppchen und auch in kürzeren Varianten erhältlich. Beim Durchsuchen fand ich dann mit dem MidiPlus X6 Mini eine Lösung, oder besser, einen vielseitigeren und günstigeren Kompromiss, sogar mit Aluminiumgehäuse. Wem es zu breit ist, kann es in kürzeren Tastaturbreiten kaufen, alternativ ist es auch mit normalgroßen Tasten erhältlich. Dabei nehme ich mir auch das Nektar SE25 vor, ein ebenso kleines Keyboard, vom Gehäuse noch kompakter und durchaus interessant. Wie üblich beginne ich mit einigen Grundlagen.
Ihr wollt merkst.de unterstützen? Dann kauft die Produkte unter den folgenden Links bei Thomann.
Was sind Controller-Keyboards?
Früher nannte man sie Master- oder MIDI-Keyboard, denn sie sollten Expander und andere Hardware zentral steuern. Heute können sie weitere Geräte ersetzen, wie PAD- und DAW-Controller. Pads nutzt man beispielsweise für clip-basierte DAWs wie Ableton Live. Für die digitale Audiobearbeitung benötigt man mischpultähnliche Bedienelemente, wie Fader, Transportsektion, Tasten für Solo und Stummschaltung. Gute Controller-Keyboards kommen daher oft mit neun Fadern, Drehreglern, Pads, Steuertasten für den Rekorder und Display, auch Arpeggiatoren und einfache Sequenzer gibt es als Spielhilfen. Manche werden hoch in verschiedene DAWs integriert, andere eignen sich primär für Software-Instrumente. Auf Pads könnte man verzichten und stattdessen die Klaviatur nutzen, aber diese ist häufig nicht druckdynamisch und beleuchtet, was für Rückmeldungen durchaus nützlich sein kann. Die Hersteller sind zwar bemüht, universelle Controller-Keyboards anzubieten, aber die Vielzahl an Software und Plug-Ins macht dieses Vorhaben etwas schwierig, die Ansprüche der Anwender kommen noch hinzu. Hersteller wie Akai und Novation haben den Anspruch, dass der Anwender denkt, er habe es mit Hardware-Synthesizern zu tun, das kenne ich in ähnlicher Form von meiner damaligen Akai MPC Renaissance. Das funktioniert auch in der Regel richtig gut, beschränkt sich allerdings meist auf unterstützte Plug-Ins.
Für den mobilen Einsatz sind Minitasten nützlich, für manche Fluch, für andere Segen. Sie sind schmaler und vor Allem kürzer als herkömmliche Tasten, dafür aber auch kompakter. Wie auf dem Bild zu sehen ist das MidiPlus X6 Mini insgesamt mit 85 cm fast so breit, wie die 61 Tasten meines Korg Pa1000, etwa eine halbe Oktave spart man in der Breite. Deutlich bemerkbar macht sich der Unterschied hingegen in der Tiefe und Aufhängung. Große Keyboards mit längeren Tasten haben mehr Hub und so ist die Hebelwirkung anders, sowie auch die anzuwendende Spielkraft. Man spricht von der Gewichtung, wie leicht die Tastatur nachgibt bzw. wie sie beim Loslassen zurückfedert. Bei kürzeren Tasten erreicht man die Hebelwirkung durch Plastikzungen, die am Kopf befestigt sind und einen Kontakt beim Drücken schließen. Durch die Biegung entsteht ein Gegendruck und so sprechen viele Hersteller von Halbgewichtung, wobei ungewichtet eher den physikalischen Effekt beschreibt. Synth-Action trifft es auch, denn Synthesizer sind in der Regel stark gefedert, so dass sich schnelle Lead-Passagen spielen lassen. Pianisten haben damit eher Schwierigkeiten, was auch umgekehrt zutrifft.
Im Prinzip sind Master-Keyboards mit Volltastatur gewichtet und kommen einem Klavier am Nächsten. Die Tasten sind vorne geschlossen und die schwarzen angeraut, das sorgt für einen besseren Grip. Kürzere Tastaturen sind meist leicht oder ungewichtet und weniger massiv, wie man es von Vorne gut erkennen kann. Bei den Minitastaturen liegt das Problem in der nicht so akzentuierten Spielbarkeit aufgrund der kurzen Hebelwirkung, denn bei der Anschlagsdynamik ist es tendenziell schwieriger, die Lautstärkeverhältnisse sinnvoll zu treffen. Von Nachteil ist das besonders für mechanische und elektromechanische Tasteninstrumente, die sich dadurch tendenziell weniger nuanciert spielen lassen. Das gelingt selbst bei 7 Bit Auflösung mit 128 Dynamikstufen schwierig und das Spiel zwischen Leise und Laut klingt dadurch gröber, also weniger dynamisch. Einstellbare Anschlagskurven sind daher sinnvoll, um diesen haptischen Mangel elektronisch ausgleichen zu können. Daher sind Minitasten natürlich ein Kompromiss, auch wenn sie wie im Fall des MidiPlus X6 Mini auch im Piano-Style daher kommen, Korg macht das bei der microKEY-Serie nicht anders. Beim Anschlagen merkt man auch den Unterschied, denn diese Bauart gibt weniger nach als Plastikzungen.
Bei der Tastaturbreite ist es hingegen die Frage, was man steuern will. Wer einfach Noten in GarageBand oder ähnliche Sequenzer eingeben möchte, kommt mit zwei Oktaven locker aus, das sind 25 Tasten mit dem hohen C. Tasten zur Transponierung helfen dabei, schnell die Fußlage zu wechseln. Der Roland Boutique mit der K-25m-Tastatur ist etwa 30 cm breit und die Spielhilfen werden am Synthesizer-Modul bereitgestellt. Während die meisten Tastaturen mit dem C beginnen, gibt es mit 32, 44 und 76 Tasten Zwischengrößen beginnend mit dem F. Üblich für kompakte Synthesizer sind 37 Tasten mit drei Oktaven, das reicht für Melodiepassagen. Mit 49 Tasten kann man schon beidhändig spielen, das sind dann eine mehr, bei 61 Tasten sind es fünf, das entspricht der Breite eines typischen Home-/Entertainer-Keyboards. Es folgen 73 und 88 Tasten, letztere beginnend mit dem A, diese nennt man Volltastatur und kennt man vom Flügel. Typische Heimorgeln haben zwei Manuale mit je 44 oder 49 Tasten, größere Modelle durchaus 61 im Obermanual oder sogar beiden.
Das Casio SA-47 und die Schwestermodelle kommen mit 32 Tasten ohne Anschlagsdynamik in recht billiger Aufmachung, das reicht zum Spielen von Melodien. Für eine Begleitautomatik ist die Breite jedoch zu schmal, die Modelle gibt es auch mit 44 Tasten und stets ohne MIDI bzw. USB. Yamaha liefert mit dem PSS-A50 für nicht viel mehr Geld deutlich mehr Leistung ab.
Die Spielhilfen machen bei MIDI-Keyboards einen wichtigen Teil aus, ebenso Anschlüsse für Fußpedale. Wichtig sind Pitchbend zur Tonbeugung und Modulation, so dass man Vibrato oder die Hüllkurve eines Filters steuern kann. Beides sitzt neben der Tastatur in Form von Rollen oder Joysticks, manchmal auch Touch-Strips, wie beim MidiPlus X6 Mini. Aftertouch, oder auch Druckdynamik, ist da schon seltener. Hierbei drückt man die Taste beim Halten nieder und moduliert dadurch den Sound. Weiterhin wird zwischen Channel-Aftertouch und polyphonem Aftertouch unterschieden. Bei Channel betrifft dies den gesamten MIDI-Kanal, also alle Töne zugleich. Hierbei sitzt unter der Tastatur eine Kontaktleiste und überträgt so die Werte. Bei polyphonem Aftertouch wird jeder einzelne Ton moduliert. Aftertouch findet man in Entertainer-Keyboards selbst in der Mittelklasse, während es in Synthesizern und Workstations oft fehlt und stattdessen auf mehr und andere Spielhilfen setzt. Es gibt diesbezüglich noch weitere Besonderheiten, wie Waterfall-Tastaturen, welche halb gedrückt beim Hammond-Sound nur einige der virtuellen Tonräder aktiviert, sowie Keyoff- und Release-Erkennung, welche sich auf die Art des Loslassens bezieht, es gibt hier also noch Entwicklungspotential.
Nektar SE25
Schauen wir uns zunächst das kleinere der beiden Keyboards an, das es mit normal großen Tasten auch als SE49 gibt. Die Tastatur ist etwas einfacher gehalten, dafür kostet es unter 50 Euro. Es hat lediglich einen Micro-USB-Anschluss und das Kabel gehört zum Lieferumfang, Bitwig 8-Track als Einsteiger-DAW gehört zum Lieferumfang. Nach der Registrierung hat man Zugang zu speziellen Software-Tools, welche das Keyboard in verschiedene DAWs wie REAPER, Logic Pro X oder Cubase nahezu automatisch einbinden können. Dazu gehören auch Anleitungen, welche Schritte man selbst noch in der DAW durchführen muss.
Das Panorama P1 ist ein DAW-Controller aus gleichem Hause, der auch über einen Fußschalteranschluss verfügt, welcher dem SE25 fehlt und diesen kompensiert. Auch wenn der DAW-Controller inzwischen aus dem Sortiment genommen wurde, ergänzt das SE25 diesen ungemein. Fun Fact am Rande, auch Kraftwerk nutzte den Panorama P1 bei dem Event „Der Katalog 3-D“.
Das SE25 verfügt über zwei mehrfarbige LEDs für Rückmeldungen über Setup und Oktavlage, sowie sechs Bedientasten mit pfiffigen Belegungen. Diese lassen sich über die Tastatur direkt verändern, die zugehörigen Parameter sind über der Klaviatur angedruckt, was besonders für Mobilgeräte nützlich ist. Die unteren beiden Tasten einzeln gedrückt aktivieren Sustain, ersetzen also das Hallpedal, und schalten schnell auf eine zweite Belegung um. Das ermöglicht es beispielsweise, auf einem anderen MIDI-Kanal schnell zu einem anderen Instrument zu wechseln oder eine Oktave höher zu spielen. Drückt man die Taste, wird die Zweitbelegung genutzt, lässt man sie los, ist man wieder in der ersten. Die Tasten S und S2 schalten in den Setup-Modus, hier lassen sich beispielsweise die beiden Tasten darüber konfigurieren. Modulation, Transportsteuerung, Panorama, Volume oder Patch +/- sind im Direktzugriff möglich, letzteres funktioniert allerdings nur in einer DAW mit installierter Erweiterung. Nektar programmiert diese selbst und nutzt hierfür keine Standards, somit sind alle ausgelösten Befehle reine MIDI-Daten. Die oberen Tasten transponieren vier Oktaven runter und fünf rauf, zusammen gedrückt geht es zurück in die Ausgangsstellung.
Eigentlich ist das Konzept sinnvoll, so kann die Tastatur in der Tiefe auch sehr schmal gestaltet werden. Aber man muss sich schon einiges merken und bedenken, dass die jeweilige Einstellung nicht unmittelbar angezeigt wird. CC- und PC-Befehle lassen sich über die Zifferntasten eingeben, auch diese befinden sich auf der Klaviatur. Man sieht direkt, welche Funktion wozu gehört, blinde Nutzer müssen sich möglicherweise Notizen machen. Schön ist, dass die Tastatur auch nativ am iPhone oder iPad funktioniert und grundsätzlich gut und leise spielbar ist. Durch das fehlende Display ist Try and Error jedoch unvermeidlich und die Anleitung sollte man nicht allzu weit weg legen.
Im Großen und Ganzen ist das Nektar SE25 ein sehr günstiges und effizientes MIDI-Controller-Keyboard, das für seine geringe Größe mit den nur sechs Zusatztasten erstaunlich viele Funktionen bietet, hier ist es vielen Herstellern voraus. Allerdings haben sie auch genügend Erfahrung mit ihren Panorama-Keyboards und der LX-Serie, die besonders bezogen auf die DAW-Integration nicht minder überzeugt. Einzig die USB Micro-B-Buchse sitzt oben auf der Rückseite, so dass man ein Notebook zwar recht nahe heran stellen kann, aufpassen muss man dennoch, um sie nicht versehentlich abzubrechen. Bei solchen Geräten gehören die Buchsen eigentlich versenkt, um dies zu verhindern.
MidiPlus X6 Mini
Der Arturia KeyStep ohne Step, so könnte man das Keyboard auch bezeichnen, denn MidiPlus ist wohl OEM-Hersteller für die Arturia-Tastaturen, die allerdings auch mit Aftertouch zu haben sind, dann aber auch etwas teurer und mit maximal 32 Tasten. Das MidiPlus X6 gibt es auch als X4 mit 49 Tasten, X3 mit 37 und X2 mit lediglich 25 Tasten, auf Wunsch auch mit normal großen, dann sogar als X8 mit 88 Keys. Die Minitastatur ist natürlich besser für den portablen Einsatz und war für mich daher die bessere Wahl.
Während manche behaupten, die Tastaturen der Yamaha ReFace-Keyboardss seien die besten in der Größe, was ich zumindest nicht abstreiten will, konnte Korg dies mit der microKEY-Serie aber genauso gut. Diese Tastaturen findet man auch im microKORG XL, microPIANO und in der microSTATION und sind von der Art sehr ähnlich, wenn auch etwas leichter gefedert. Trotz ähnlichem Spielgefühl erscheint mir die Federung bei MidiPlus etwas härter und der Anschlag lauter. Gut spielbar sind sie dennoch und während Korg seine Keyboards aus Vollplastik herstellt, ist das Aluminium mit den Kunststoffseitenteilen extrem verwindungssteif und solide verschraubt. Die sechs Gummifüße sorgen für einen sicheren Stand, das Firmenlogo findet sich an den Seiten.
MidiPlus setzt auf Touchstrips mit LED-Ketten für Pitchbend und Modulation, ein guter Kompromiss, stehen die Räder beim microKEY doch deutlicher heraus. Dafür aber sind die vier Drehregler für den Transport für meinen Geschmack viel zu hoch, das hätte man ruhig etwas flacher gestalten können. Eine dreistellige OLED-Anzeige informiert über den Betriebszustand, zwei beleuchtete Tasten darunter sind für die Transponierung zuständig. Drückt man die Shift-Taste, lassen sich Halbtonschritte wählen, das geht übrigens mit dem SE25 auch. Neben den vier Drehreglern erlauben sechs Tasten die DAW-Steuerung, ihr Modus kann einzeln umgeschaltet und mit CC-Werten programmiert werden. Sie haben einen knackigen Druckpunkt und die Programmierung erfolgt ebenfalls über die Klaviatur. Bei DAW-Betrieb leuchten sie rot, ansonsten blau und bei Programmierung gelb. Die CC-Werte können für die Tasten und Drehregler programmiert und an die Software angepasst werden, aber man kann leider nicht zwischen On/Off wechseln. Das heißt, lässt man die Taste los, wird auch der Wert nicht mehr gesendet. Dies muss man sich so vorstellen, ein Drehrad hat die Werte 0 bis 127, also 7 Bit Auflösung. Eine Taste würde 127 senden, wenn sie gedrückt wird und 0, wenn sie nicht gedrückt ist. Im knappen Handbuch findet sich eine Liste möglicher CC-Befehle, die im MIDI-Protokoll (Musical Instrument Digital Interface) festgelegt sind. Modulation und Aftertouch übrigens können nicht als CC-Befehl gesendet werden, sondern sind Teil der Notenübertragung und von daher als CC-Befehl nicht vorgesehen. Program Changes lassen sich ebenso über die Tastatur durchführen, man wählt die Funktion, gibt den Wert über die Tastatur ein und bestätigt mit Enter. Das geht zuverlässig und das Display informiert über den Betriebszustand. Software gibt es keine, alles erfolgt direkt am Keyboard.
Den Mehrwert findet man auf der Rückseite, egal welche Größe man wählt, gibt es einen Anschluss für ein Dämpferpedal und eine MIDI-Out-Buchse. Die Stromversorgung erfolgt über die USB Type-B-Buchse, der native Betrieb unter iOS ist möglich. Wie auch für das SE25 benötigt man das Camera Connection Kit zum Betrieb, aber keinen passiven USB-Hub. Die Drehregler sind für Lautstärke, Panorama und Effekt vorbelegt, was sich ändern lässt, sofern die Software kein CC-Learn bietet. Mit dieser Funktion ist es möglich, MIDI-Befehle der Tastatur in die Software zu übernehmen. Etwas Grundverständnis für das MIDI-Protokoll ist prinzipiell ratsam, hier hilft die CC-Liste in der Anleitung schon mal gut weiter.
MidiPlus hat inzwischen mit der X-Pro-Serie sowohl in groß und klein weitere Modelle mit integrierter Klangerzeugung im Sortiment, die über symmetrische Audioausgänge und Batteriebetrieb verfügen. Sinnvollerweise gibt es diese Instrumente nur mit 49 oder 61 Tasten. Leider verfügt die Mini-Version laut Handbuch nicht über MIDI-Out, somit für meine Zwecke ungeeignet.
In der Praxis erweist sich das X6 Mini als zuverlässig, auch wenn man im MIDI-Betrieb ohne USB einen Akkupack benötigt. Es kommt mit den 40 mAh gemäß iOS-Spezifikation aus und braucht daher wenig Energie, auch wenn es wie ein Weihnachtsbaum leuchtet. Das ist schon schick, die leuchtenden Pfeile an den Drehpotis und die Tasten, somit steht auch dem Betrieb auf der Bühne nichts im Wege. Dass man die Tasten einzeln von DAW auf Instrument umschalten muss, ist jedoch für den schnellen Wechsel etwas nervig. Auch der Bankwechsel benötigt einige Tastendrücke, erst Bank-Befehl, dann Nummer und Enter. Das geht sicher nach der Eingewöhnung fixer, scheint mir aber eher ein Kompromiss zu sein.
Luft nach Oben wäre sicher noch, beispielsweise Umschalten von Modulation auf Aftertouch für den rechten Touchstrip, etwas mehr Drehregler oder eine Zweitbelegung, vielleicht auch eine Splitfunktion auf zwei MIDI-Kanäle. Immerhin gibt es Firmware-Updates, so dass der Taiwanesische Hersteller noch etwas nachlegen kann. MidiPlus stellt übrigens auch Audio-Interfaces, MIDI-Expander und Studiomonitore her, somit haben wir von diesem Hersteller noch so einiges zu erwarten.
Fazit
Die beiden Tastaturen machen je auf ihre Weise einen guten Job. Das SE25 ist besonders vielseitig durch die DAW-Integration, das MidiPlus X6 Mini aufgrund der eigenständigen Bedienung. MIDI-Out ist ein Vorteil, man bekommt es auch in kleiner. Einzig Bluetooth wäre noch schön gewesen, was wiederum eine interne Stromversorgung bedarf. Für die Auswahl eines geeigneten Controller-Keyboards ist es sinnvoll, sich über die Einsatzbereiche Gedanken zu machen und welche Funktionen es erfüllen soll. Wer die Software ohnehin per Maus oder Touch bedient, kann zu kompakten Modellen ohne viel Spielerei greifen. Ist keine Software zur Programmierung nötig, macht es diese unabhängiger. Wer hingegen die Haptik braucht, findet wiederum Modelle mit großen Displays und vielen Steuermöglichkeiten, muss jedoch darauf achten, dass die Produkte zur genutzten Software passen. Für Mobilisten sind Minitasten Pflicht, die Breite kann das Packmaß dennoch erschweren. iOS-Kompatibilität ist nicht selten, aber nicht jedes Keyboard läuft nativ am iPhone oder iPad. Bluetooth mit geringer Latenz ist super, dann müssen die Controller aber selbst mit Energie versorgt werden. Es gibt insgesamt so unzählig viele Produkte, so dass es sich lohnt, gut zu recherchieren und sich zuvor einen Fragenkatalog zu erstellen, was man unbedingt braucht, was weniger oder gar nicht wichtig ist. Dann trennt sich wie in meinem Fall die Spreu schnell vom Weizen, zumal es derzeit nur zwei Modelle mit 61 Minitasten am Markt gibt. Bleibt zu hoffen, dass dies nicht so bleiben wird.
Be First to Comment