VAVA Voom 20 und 21, zwei interessante Bluetooth-Lautsprecher

Letzte Aktualisierung am 3. Januar 2020

Wer sich für einen Bluetooth-Lautsprecher interessiert, wird vom Angebot fast erschlagen, es gibt unzählige Modelle in allen Größen, Formen und Farben. Viele stammen dabei von eher unbekannten chinesischen Herstellern, manche von etablierten Marken, die aber selbst auch in China produzieren lassen. Dabei protzen diese oft mit ihrer Jahrzehnte langen Erfahrung, verschweigen aber gerne, dass sie ohnehin längst nicht mehr eigenständig herstellen. So gingen beispielsweise Denon und Marantz in die DM Holding auf, JBL und Harman Kardon liefern dieselben Fernbedienungen zu ihren Lautsprechern mit – was ein Zufall. Und wenn man sich für Bowers & Wilkins entscheidet, steht zwar Großbritannien im Prospekt, aber Made in China auf dem Gehäuse. Da kann man schon ins Grübeln kommen, wenn das 350 Euro teure Lautsprecherchen Trotz versprochener Kompromisslosigkeit nicht einmal vier Sterne in der Gesamtbewertung erhält. Wenn man dann noch in die Betrachtung mit einbezieht, dass selbst die Bluetooth-Übertragung mit dem aptX-Protokoll eine Datenrate von variablen 352 Kbit/s ausmacht, wäre ein hoch präziser Lautsprecher ohnehin kontraproduktiv, denn er würde die Datenreduktion knallhart offenbaren.

Als Amazon-Top-Rezensent habe ich im letzten Jahr eine Menge vor Allem auch sehr preisgünstige Bluetooth-Lautsprecher erhalten, die mich teils total überrascht haben. Manch 20-Euro-Brüllwürfel lieferte einen Bass, den das vergleichbare 70-Euro-Modell nicht in Ansätzen bringt. Manche klangen Trotz Joghurtbecher-Formfaktor erstaunlich rund und kosteten inklusive SD-Kartensteckplatz und Aluminiumgehäuse keine 16 Euro. Auch wasserdicht und ultrakompakt sind sie zuweilen, das reicht in jedem Fall für die Radiosendung auf der Terrasse aus. Nur leider war oft die Elektronik nicht immer auf der Höhe der Zeit, mit Aussetzern und kurzen Reichweiten muss man bei den einfachen Produkten rechnen. Bevor ich mich nun auf die beiden sehr guten Lautsprecher VAVA Voom 20 und 21 beziehe, möchte ich zunächst eine Kaufberatung mit auf den Weg geben. Nicht für jeden ist auch jeder Lautsprecher sinnvoll, auf Testberichte kann man sich aufgrund dieser unterschiedlichen Präferenzen daher nicht verlassen. Umso schlimmer kommt hinzu, dass mancher Testsieger hörbar schlechter klingt, als das gleich teure Konkurrenzprodukt. Daher machen Testberichte aufgrund des sich ständig ändernden Marktes wenig Sinn, auch die unten besprochenen Produkte wird es nicht ewig geben. Da sind Markenhersteller oft im Vorteil, die längere Fertigungszyklen haben und ihre Produkte nicht immer ganz neu entwickeln. Aber ganz so stimmt das auch nicht, denn die unbekannten Konzerne entwickeln auch Produkte weiter, die dann unter anderem Namen in verbesserter Version verkauft werden. Im Artikel zu den Bluetooth-Headsets hatte ich dies entsprechend ausgeführt.

Es gibt Lautsprecher unter vielen Markennamen, wobei die meisten nur Distributoren und nicht die Hersteller selbst sind. TaoTronics sei hier als Beispiel erwähnt, unter dieser Marke ist von der Schreibtischlampe über den Aroma-Diffuser bis hin zum Lautsprecher alles in sehr guter Qualität vertreten. Der Vertrieb von TaoTronics und VAVA hierzulande erfolgt über ZBT International. Ein Unternehmen, das sich mit dem Import von Waren befasst und im Gegensatz zu manch anderen darauf achtet, dass die Produkte einen Mindeststandard an Qualität erfüllen. Auch Mpow beispielsweise, eine Marke für Zubehör, wie Akkus und Kabel, gehört ebenso zum Vertrieb dazu. Mit VAVA-Lautsprechern will man die Produktpalette nach oben hin abrunden. Die TaoTronics-Lautsprecher TT-SK09 und TT-SK10 habe ich ebenfalls getestet und bin Trotz fehlendem aptX dennoch von ihnen überzeugt. Der TT-SK10 ist von der Größe mit dem VAVA Voom 20 gut vergleichbar, jedoch günstiger und bietet Trotz der robusten Verarbeitung nicht ganz so ein gutes Klangbild. Der TT-SK09 hingegen ist für seine ultrakompakte Form klanglich sehr interessant und ein günstiger Einstieg in die mobile Lautsprecherwelt.

Klein und laut oder groß und lauter

Zunächst stellt Euch die Frage, wo der Lautsprecher hauptsächlich eingesetzt werden soll. Fast alle kommen mit Akkus, die unterschiedlich stark sind und auch verschieden lange halten. Große Lautsprecher haben stärkere Akkus, benötigen aber auch mehr Energie. Kleine wiederum bringen oftmals ein höheres Eigenrauschen mit und sind eher mittenbetont abgestimmt, so dass sie sich draußen besser durchsetzen können. Dass größere Lautsprecher automatisch den stärkeren Bass abliefern, ist nicht die Regel. Das Gewicht sagt oft mehr aus, als die Größe. Im Gegensatz dazu sorgt ein größerer Abstand der Kalotten bei einem Stereo-System für eine bessere Breite und das führt zu deutlich mehr Räumlichkeit. Abgewinkelte Treiber sind ein Kompromiss und nicht für jeden Einsatzzweck ist die räumliche Abbildung entscheidend. Entfernt man sich draußen weiter als 50 cm vom Lautsprecher, ist eine Ortung der Bühne ohnehin nicht mehr möglich. Drinnen sorgen wiederum Raumreflexionen für eine bessere Ortbarkeit, draußen fällt diese weg und der Lautsprecher muss sich Umwelteinflüssen gegenüber behaupten können. Das gilt auch für den Bass, ein geschlossenes System bringt mehr Vorteile als ein Bassreflex-System, dessen rückwärtiger Schall einfach verpufft. Geschlossene Systeme nutzen das eigene Gehäuse als Resonanzkörper, ähnlich wie bei einem akustischen Instrument. Auch Konstruktionen, bei denen die Hochtonkalotten seitlich im Gehäuse sitzen, bringen Nachteile mit sich, aus der Entfernung ist dann nur noch die halbe Leistung hörbar. Am besten lassen sich diese Effekte mit Licht nachstellen, punktuelles Licht ist heller, leuchtet aber weniger gut aus, als ein großflächiger Strahler oder eine große Lampe mit Reflektor. Wer einen Lautsprecher schnell aufstellen und in der Tasche mitführen möchte, hat im Ergebnis von einer größeren Mono-Kalotte mehr. Diese bringt mehr Lautstärke und kompakte Bauformen lassen ohnehin nur schwer ein Stereobild zu. Mono-Lautsprecher gibt es als geschlossene Variante und mit passiv außenliegenden Radiatoren, welche tiefe Frequenzen an den Aufstellort übertragen und diesen in Schwingungen versetzen und beispielsweise ein Regal als Bassmembran nutzen. Solche Lautsprecher können imposant klingen, wenn man sie auf eine metallische Oberfläche legt oder mit einem integrierten Magneten anheftet. In der Hand verpufft der Bass allerdings in der Luft über die vibrierende Rückseite. Dies funktioniert übrigens selten richtig gut bei hoher Lautstärke, da natürlich das Klangfeld nicht abgestimmt ist.

Die Tonquelle

Auch wenn der Haupteinsatz von Bluetooth-Lautsprechern natürlich die drahtlose Verbindung zum Smartphone oder Tablet ist, bringen alle einen Aux- (Auxiliary) oder auch Line-Eingang mit, über den sich Geräte ohne Bluetooth andocken lassen. Passende Kabel liegen meistens bei, so dass man diese nicht separat erwerben muss. Gleiches gilt für die Ladekabel, ein Netzteil ist allerdings häufig nicht enthalten. Ein Smartphone-Ladegerät lädt die Lautsprecher schneller als der Computer auf. Bei der Bluetooth-Verbindung spielt das angebotene Protokoll eine Rolle, aptX ist nicht in der Bluetooth-Spezifikation enthalten und muss von den Herstellern separat lizenziert werden. Moderne Smartphones (aber nicht iPhone und iPad, liefern aptX mit, die meisten Nexus-Modelle von Google allerdings nicht. Welche Protokolle die Geräte untereinander aushandeln, ist nicht ersichtlich, so sind die Verbindungen für drahtlose Kommunikation (HSP/HFP) und für die Audio-Übertragung und -Steuerung (A2DP/AVRCP) zusammengefasst. Das ist etwas intransparent, zumal aptX das zumindest theoretisch bessere Klangbild mit der höheren Auflösung anbietet. Ansonsten kommt SBC als Codec zum Einsatz, der klanglich mittelmäßig komprimierten MP3-Dateien hörbar unterlegen ist. Allerdings sind die meisten Lautsprecher zu klein, als dass sich ein klanglicher Vorteil auch in der Praxis niederschlägt, bei hochwertigen Standlautsprechern oder Bluetooth-Adaptern für die HiFi-Anlage sieht das natürlich anders aus, ebenso bei Headsets oder drahtlosen Kopfhörern. Ich empfehle zwar, auf aptX zu achten, aber dennoch würde ich zum Lautsprecher mit dem besseren Klangbild greifen, wenn dieser nur SBC als Codec unterstützt. Dass diese Empfehlung nicht falsch ist zeigen die Bose SoundLink-Modelle der letzten Jahre, die allesamt auf aptX verzichten und eine große Fangemeinde haben. Dass es Bose aber darum geht, mit einem DSP-Prozessor keinen authentischen Klang, sondern viel mehr den empfindlichen Nerv des Gehörs richtig zu treffen, lasse ich an dieser Stelle unberücksichtigt. Ob der Zuspieler über aptX verfügt, lässt sich in den technischen Daten des Herstellers ersehen. Grundsätzlich ist und bleibt die Kabelverbindung stets die beste Verbindungsmöglichkeit. Auch wenn der aktuelle Zuspieler nur SBC unterstützt, sollte man berücksichtigen, dass man einen Bluetooth-Lautsprecher womöglich länger benutzen wird.

Kanadischer Sound par excellence

Eher unbekannt präsentiert sich VAVA mit Sitz in Kanada und der Mission, bezahlbare und gut klingende Bluetooth-Lautsprecher zu entwickeln. Dass dieses Ziel erreicht wurde, zeigte der Red Dot Design Award, den der VAVA Voom 21 für sich entscheiden konnte. So war es sicher nicht nur das Design, was die Jury überzeugt hat. Auch gibt es ihn nicht erst seit heute, bereits letztes Jahr hat er anscheinend schon Freunde gefunden, darauf deuten einige Reviews hin. Hierzulande sind die beiden Voom-Lautsprecher allerdings erst seit Kurzem erhältlich und werden sicher ihren Freundeskreis vergrößern und anderen Produkten in dieser Preisklasse das Leben gehörig schwerer machen. Immerhin konzentriert sich VAVA nur auf Lautsprecher und nicht, wie die bekannteren der Branche, auf viele Produktbereiche. Wenn sich ein Hersteller speziell mit einer oder wenigen Produktgattungen auseinandersetzt und eine lebenslange Garantie verspricht, sind auch prinzipiell gute Ergebnisse zu erwarten. Ob diese Rechnung aufgeht, erfahrt Ihr gleich. Auf der Webseite des Herstellers könnt Ihr weitere Informationen und auch einen Image-Film finden. Übrigens scheint der Name Voom auch nicht ganz zufällig gewählt zu sein.

Technische Gemeinsamkeiten

Trotz dass sich der aktuelle und kompaktere VAVA Voom 20 (VA-SK002) und der bereits 2015 erschienene und größere Voom 21 (auch als Voom 4.0 bezeichnet, VA-SK001) optisch voneinander stark unterscheiden, haben beide ein ähnliches Innenleben. Der 4000mAh starke Akku gehört dazu, auch lassen sich Smartphones über den rückseitigen USB-A-Anschluss laden oder auch andere Geräte betreiben. Ist ein externes Gerät verbunden, verkürzt sich natürlich die Akkulaufzeit des Lautsprechers mitunter dramatisch. Tablets lassen sich nicht laden, dazu reicht die Kapazität des Akkus nicht aus, bei Phablets verhält sich dies mitunter ähnlich. Die Akkulaufzeit wird über drei LEDs links neben dem Power-Taster gut sichtbar angezeigt und übersteigt locker 8 Stunden, so dass man den Akkustand unter Kontrolle hat. Eine weitere LED gibt Auskunft über den Verbindungsstatus. Beide verfügen über Bluetooth 4.0 mit aptX und eine Klanganpassung per DSP, welche die Gehäuseresonanz und die zwei rückseitig passiven Radiatoren sehr gut unterstützt. Dabei ist klar, dass es sich bei der geschlossenen Konstruktion um keine neutral abgestimmten High-End-Produkte handelt, das wollen sie auch nicht sein. Viel mehr unterstreichen sie den urbanen Zeitgeist mit druckvollem und höhenbetonten Sound, der keinesfalls übertrieben klingt. Pop- und Rockmusik scheint der Haupteinsatzzweck zu sein, auch wenn andere Musikrichtungen gut klingen können. Der Equalizer des Zuspielers kann gegebenenfalls zum Erreichen persönlicher Vorlieben hilfreich sein. Ein Micro-USB- und Klinkenkabel gehören zum Lieferumfang, ebenso eine Anleitung und integrierte Freisprechfunktion. Diese ist übrigens hervorzuheben, auch wenn sie kein HD-Voice unterstützt. Durch eine Gate-Funktion werden Rückkopplungen zuverlässig vermieden und beide Seiten verstehen sich sehr gut. Ein NFC-Tag erlaubt das problemlose und schnelle Verbinden von Smartphones und Tablets, die Apple-Nutzer sind davon ausgenommen und profitieren auch nicht vom aptX-Vorteil. Trotz der Steuerung von Play/Pause und Lautstärkeregelung verfügen beide über keine Titelsprung-Funktion, in diesem Punkt erweisen sich obige TaoTronics-Produkte als besser. Dieses Manko lässt sich aber über eine separate Bluetooth-Fernbedienung mit Mediensteuerungstasten umgehen. Überhaupt hat sich der Hersteller sehr viel Mühe bei Details gegeben, dies beginnt bei den Verkaufsverpackungen und endet bei der Tasche für den Voom 20, das aufgedruckte VAVA-Logo kann bündig mit dem VAVA-Aufdruck auf der Box abschließen. VAVA hinterlässt konsequent den Eindruck, dass man hier nicht längst fertige Produkte einfach mit einem Label bedruckt hat, sondern dass man als Hersteller ernst genommen werden möchte.

VAVA Voom 20 (VA-SK002), der kompakte

In einer schwarzen und ansprechend bedruckten Verkaufsverpackung wird der vergleichsweise schwere Lautsprecher geliefert, der etwa 20 cm breit ist. Mit 2x 8W Treibern und zwei passiven Radiatoren auf der Rückseite ist er eine geschlossene Konstruktion, die ihn unabhängig vom Aufstellort macht. Vier entkoppelnde Gummifüße sorgen dafür, dass sich die Vibrationen nicht in die Aufstellfläche übertragen und somit das Klangbild einfärben. Konstruktionsbedingt gerät das gummierte Gehäuse auch gut in Schwingungen. Die IPX5-Zertifizierung macht ihn resistent gegen Wasser und Staub, die Tasten auf der Oberseite sind ebenfalls gummiert. Die Anschlüsse liegen hinter einer Klappe geschützt, die Wasserdichtigkeit ist also nur ohne angeschlossenes Zubehör gewährleistet. Im Lieferumfang befindet sich ein solider Tragebeutel mit Kordel und oben erwähntem VAVA-Aufdruck, in den man das kompakte Gerät verstauen kann. Die Bedienung ist eingängig, drei Tasten für Lautstärke und Play/Pause sitzen rechts auf der Oberseite und ein Power-Taster links. Die Tasten befinden sich unter der Gummihülle, hier kommt kein Regen rein, NFC und Mikrofon sind ebenfalls oben verbaut. Klanglich überrascht der Voom 20 durch ein druckvolles Klangbild, das allerdings konstruktionsbedingt im Bassbereich endet. Die Höhen sind gut ausgeprägt, ohne aufdringlich zu werden, zumindest wenn man sich direkt vor dem Gerät befindet. Darüber und darunter nimmt die Richtwirkung ab, die sich erst aus der Entfernung etwas besser orten lässt. Die Gesamtlautstärke reicht für eine kleine Gartenparty locker aus, wird aber bei schwächer werdendem Akku reduziert, um die Laufzeit zu verlängern. Auch hat man den Frequenzgang im Präsenzbereich etwas, aber nicht übertrieben herausgestellt, so dass er sich besonders im Außeneinsatz gegen die üblichen Umweltgeräusche sehr gut behaupten kann. Hört man den Voom 20 im Vergleich zum Voom 21, gefällt mir die Abstimmung etwas besser. Sie sorgt auch dafür, dass man auf größere Distanz noch klar Stimmen und Musik wahrnehmen kann. Das Stereobild ist recht breit ausgelegt. Da kein Subwoofer eingebaut ist, wird dieses mittig auch nicht eingeschränkt. Das Gewicht könnte manchen missfallen, dann ist der TT-SK10 von TaoTronics eine leichtere, klanglich aber auch etwas schwächere Alternative. Der Voom 20 eignet sich daher für den Outdoor-Betrieb und vor Allem dann, wenn man möglichst kräftigen Sound in relativ kompaktem Format sucht. In der Tasche kann er betrieben werden, jedoch kann er sich darin nicht entfalten. Manche berichten über einen Lautstärkeabfall und ein Energiemanagement, das die Maximallautstärke abhängig von der Laufzeit drosselt. Bereits nach 1,5 Stunden soll er merklich leiser werden. Dies konnte ich in der Praxis nicht nachvollziehen. Ich habe nach der ersten Nutzung den Voom 20 nach mehreren Stunden temporärem Betriebs nicht einmal aufgeladen, ein Abfall unterhalb der Zimmerlautstärke ist mir daher nicht merklich aufgefallen. Vermutlich will man aber eine Tiefentladung des Akkus auf diese Weise verhindern. Nicht schön finde ich, dass der Voom 20 nicht in einen Standby-Modus geht, so rauschen die Endstufen im aktiven Zustand stets leise vor sich hin und ziehen wenn auch wenig Energie. Des Nachts zum Einschlafen eignet er sich daher weniger.

VAVA Voom 21 (VA-SK001), der klangstarke

Alleine durch den schräg aufschwingenden Karton ist der Lautsprecher schon vom Auspacken her etwas Besonderes und dieser Eindruck setzt sich fort, wenn man das wuchtige Gehäuse in der Hand hält. Mit etwa 24 cm ist er etwas breiter als der Voom 20 und auch einige Zentimeter höher, er wiegt geringfügig mehr. Vorne und hinten ist es gewölbt, dafür sorgt sicher auch der Subwoofer. Ganze 20 Watt Musikleistung werden angeboten, die Hälfte fällt schon auf den Subwoofer aus. Hinten sitzen ebenfalls zwei seitliche Radiatoren, welche den Bassbereich verstärken. Er steht auf einem massiven Gummisockel, der ihn vom Untergrund entkoppelt. Das kennt man auch von Studiomonitoren und erweist sich akustisch als sinnvoll. Rückseitig finden sich die Anschlüsse, allerdings nicht hinter einer Klappe geschützt. Als weiterer Zusatz ist eine Hohlbuchse für die Stromversorgung eingebaut. Das passende Netzteil befindet sich im Lieferumfang, eine Transporttasche gibt es dafür nicht. Die Gehäuseseiten und Oberfläche sind auch nicht wassergeschützt und bestehen aus einem sehr hochwertig angerauten Kunststoff. Die glatten Bedientasten sind plan eingelassen. Rechts auf der Oberseite befinden sich wie beim Voom 20 Tasten für Lautstärke und Play/Pause, links der Power-Taster. Mittig gibt es weitere drei Tasten, die von links nach rechts mit Telefonhörer für die Freisprechfunktion, Bluetooth-Symbol und EQ beschriftet sind. Während die ersten beiden Funktionen beim Voom 20 auf die Power- und Pause-Taste gelegt wurden, ist die EQ-Einstellung des Voom 21 eine Besonderheit. Schaltet man ihn zum ersten Mal ein, wird man vermutlich enttäuscht sein, weil man anhand der Größe eigentlich auch mit einem druckvollen Sound rechnet. Dem ist nicht so, denn das voreingestellte dezente Klangbild ist eher mittenbetont und reizt die Gehäuseresonanz noch nicht aus. Die Einstellungen Party und Surround tun dies jedoch, wobei Surround für mich der klanglich interessanteste Modus ist. Hier wird das Stereobild angenehm verbreitert, dies klingt nicht wie bei vielen Funktionen dieser Art unnatürlich und auch von seitlicher Abhörposition lässt sich ein räumliches Klangbild wahrnehmen. Der Bass wird allerdings durch die Rücknahme der zentralen Abstrahlung stark betont, dies wirkt vor Allem bei leiser Einstellung etwas grummelig, auch wird das Klangbild im Zentrum zurückgestellt. Im Party-Modus, der sich zwischen neutral und Surround befindet, klingt er sehr druckvoll. Bässe und Höhen werden überbetont, das trifft auch sicher den Geschmack vieler Kunden. Natürlich bietet so ein Lautsprecher weder ein lineares, noch ein analytisches Klangbild, aber dafür ist er auch nicht gemacht. Bei der Standard-Einstellung klingt er jedoch relativ neutral, diese eignet sich besonders für Sprache. Ist der Zuspieler sehr leise eingestellt, neigt der Lautsprecher zum Pumpen, das fällt vor Allem im Party-Modus auf. Dies liegt an einer Rauschsperre, welche bei zu gering anliegendem Signal zum Abschalten der Endstufen führt, weshalb sich der Voom 21 auch im Schlafzimmer gut eignet. Eine Standby-Funktion gibt es zwar ebenfalls nicht, aber durch die Abschaltung wird Energie eingespart, sinnvoll ist dies auch wegen des höheren durch den Subwoofer verursachten Grundrauschens. Das ist auch beim Laden am externen Netzteil ein Thema, denn hier kommen doch einige Prozessorgeräusche durch, die im Akkubetrieb ausbleiben. Welcher Modus eingestellt ist, lässt sich an eindeutigen akustischen Signalen gut heraushören. Für diese kompakte Bauform bietet der Voom 21, auch Angesichts des Preises von rund 100 Euro, einen hervorragenden Gegenwert.

Fazit

Wenn man diese Lautsprecher in Händen hält, fragt man sich zurecht, warum die Markenhersteller ihre Produkte viel teurer und mit viel mehr gestriger Prosa verkaufen. Dass diese Produkte womöglich fairer produziert sein könnten, lasse ich außer Acht, das kann ich zumindest als Konsument nicht beurteilen. Es ist natürlich schön, wenn manche Hersteller mit über 60 Jahren HiFi-Erfahrung werben, nur damals gab es noch Wählscheibentelefone, Tonbandgeräte und keine Handys. Natürlich haben sich die Traditionshersteller einerseits weiterentwickelt, aber sind auf der anderen Seite auch in ihren Traditionen festgefahren. Bose sei hier als Beispiel erwähnt, im Jahr 2014 einen Premium-Lautsprecher ohne aptX auf den Markt zu bringen, ist nicht akzeptabel. Ich erinnere mich noch an eine Umfrage von Bowers & Wilkins, die etwa im Jahr 2003 gestartet wurde. Das war die Zeit, als der klangbewusste HiFi-Freak noch den Router zum Musik hören abgeschaltet hat und nie im Traum daran dachte, seine Musik per WiFi oder aus dem mit Jitter durchzogenen Internet zu beziehen. Hatte ein Hersteller damals Bluetooth oder etwas ähnliches auf dem Schirm, wurde er belächelt. In der damaligen Umfrage wurde ich zu meinem Konsumverhalten von Musik gefragt und ich erkannte, wo die Reise hingehen würde. Dass B&W einige Jahre später den Zeppelin und einen Kopfhörer für den mobilen Einsatz auf den Markt brachte erstaunte mich nicht. Und ebenso wundere ich mich nicht über die Digital-Verweigerer, die heutzutage tausende Euros in PCs stecken und selbst auf Virenscanner zu Gunsten einer nicht messbaren, aber subjektiv deutlichen Klangsteigerung verzichten.  Dass ein Computer pro Sekunde Milliarden von Instruktionen abarbeitet und die Musik so quasi im Idle-Zustand immer noch mit einem Vielfachen der Leistung eines CD-Spielers wiedergibt, vernachlässigt man dann auch gerne. Während uns die Industrie und Branchengrößen vorschreiben möchten, was wir hören und wie gut Musik zumindest schriftlich klingen kann, entwickeln so ganz nebenbei Firmen gute Produkte, ohne in lange Prosa zu verfallen. Wenn diese noch dazu richtig Spaß machen, ist meine Annahme sicher nicht ganz weit hergeholt.

Unten findet Ihr ein YouTube-Video, in dem ich Euch die Lautsprecher in der Praxis demonstriere.

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