Letzte Aktualisierung am 2. Februar 2023
Man kann es kaum glauben: Musikfreunde prügeln seit Jahren virtuell in diversen Foren aufeinander ein, wer die Musik am Besten abspielen kann. Plattenfreunde investieren irre viel Geld, um pedantisch jedes Knacken zu bereinigen, bezahlen viel Geld für die aufwendig restaurierten MFSL-Schallplatten und werden gnadenlos entzaubert, weil nun heraus kam, dass auch MFSL natürlich im Mastering-Prozess nicht ohne „klangfeindliche“ Digitaltechnik auskommt. Das Schlimme ist, dass sich meist Technik-Laien über das Abspielen von Musik austauschen, aber die Musik selbst, die Künstler und Machart, gnadenlos in den Hintergrund verbannt werden und das ist schade.
Auf der anderen Seite stehen die HiRes-Fans, welche die CD-Qualität als veraltet ansehen und technisch nicht mal erklären können, warum das so ist und überzeugt für Qobuz und Tidal HiFi einen Haufen Geld im Monat hinblättern. MQA wird als Heilsbringer gesehen, auch wenn es sich um ein lückenbehaftetes Zertifikat handelt, das zumindest ein Qualitätsversprechen liefert, welches im Kern jedoch auf FLAC und ALAC als inzwischen frei verfügbare Codecs basiert. Während Vinylliebhaber das Analoge feiern, sehen HiRes-Freunde den Sound als überholt an, wobei viele auch nur dem glauben, was Displays und LEDs anzeigen, am Ende zählt bei beiden Gruppen eh nur ein gutes Gefühl. Dabei macht das Label „Mobile Fidelity Sound Lab“ es richtig, denn MFSL verkauft alten Wein in neuen Schläuchen für beide Zielgruppen, sowohl als Vinyl, aber auch als Super-Audio-CD für obendrein ziemlich viel Geld. Ich möchte MFSL sicher nicht unterstellen, dass man nicht wirklich die Originale gut aufbereitet, aber besser als das Recording wird es kaum werden können. Im Falle der Dire Straits mit „Brothers in Arms“ erreicht die MFSL-Version zumindest den Stand der Erstveröffentlichung, aber 150 Euro für „Thriller“ von Michael Jackson wäre mir der Spaß definitiv nicht wert.
Muss das Eine das Andere denn ausschließen?
Diese Frage stellt sich für mich nicht, denn jedes Medium gehört in seine Zeit. Hörspielkassetten genauso wie Schallplatten und CDs, ebenso professionelle und gut arrangierte Produktionen in HiRes-Qualität. Dutzende Hörtests, ob Medien- oder Streaming-Vergleiche, konnten inzwischen unabhängig belegen, dass es auch sehr mit der Quelle zusammenhängt und ob diese überhaupt im Qualitätsprozess des Recordings mit dem Ausgangsformat mithalten kann. Nehmen wir historische Aufnahmen, war es bereits in den 90ern kurios, wenn die dumpf klingenden Comedian Harmonists ihre dumpfen und verknacksten Mono-Gesänge über den modernen CD-Player schickten. Daher gehört jede Aufnahme in ihre Zeit und es wäre selbst heute wahrscheinlich unmöglich, die fehlenden Höhen naturbelassen nachzubilden.
Als Begründung, warum das jeweilig genutzte Musikformat das Bessere ist, werden viele Punkte angeführt. Manche behaupten, Schallplatten könne man eh nur 60mal abspielen, was so gesehen stimmt, wenn man den 40 Jahre alten Plattenspieler ohne Wartung und Justage auf seine Medien loslässt. Moderne Abtastnadeln mit Feinschliff können gar nicht so viel Kraft aufwenden, um die Rillen zu beschädigen oder abzunudeln. Bei DJ-Systemen ist das etwas anders, aber im Ergebnis gilt, Platten möglichst gut abzuspielen bedarf schon gewisser Kenntnisse und Sorgfalt. Genau deswegen war der Siegeszug der CD unvermeidlich, Einfachheit, geringe Pflege und selbst hier wollten und wollen pedantische HiFi-Freunde ihre analogen Kenntnisse auf die Digitaltechnik übertragen, vor Allem bezogen auf Reinigung und Pflege.
Kassetten waren indes auch nicht unproblematisch, schlechte Laufwerke waren ihnen auch nicht zuträglich und die Optimierung der Spurlage und Kopfreinigung ebenso nötig, wie die Gewichtseinstellung und Nadelreinigung bei Plattenlaufwerken. Die dcc als digitaler Nachfolger war ebenso erfolglos, wie die konkurrierende MiniDisc mit Kopierschutzfunktionen, als MP3 und iPod immer mehr an Bedeutung gewannen. Während Schallplatten jedoch analog die Musik in den Rillen manifestiert hat, sind Kassetten magnetisch und daher tendenziell anfällig gegenüber äußeren Einflüssen. Das gilt genauso für HiRes-Musik, die auf Festplatten lagert. Was jedoch die analoge Technik vereint ist ihr mechanischer Weg vom Medium zum Lautsprecher, Veränderungen und Netzschwankungen, Impedanzen, Potentialprobleme, Erdungsbrummen, all das kann den Musikgenuss trüben. Mit der CD war dies alles vorbei, gemessen an der Häufigkeit unter Berücksichtigung der Verbreitung dürfte es bis Heute weniger defekte CDs als andere Medien geben. Wer die CD als veraltet bezeichnet, ignoriert sämtliche Kompressionsverfahren, die bis Heute dem typischen Linear-PCM und erst recht der SACD mit DSD-Qualität deutlich unterlegen sind. Gerade hier zeigt sich, dass es durchaus Produktionen gibt, die aufgrund des Mastering-Prozesses komprimiert sogar besser klingen. Im Umkehrschluss wären in MP3 konvertierte Schallplatten nicht ansatzweise das, was die CD klanglich liefern kann.
Wie entsteht Musik?
Wer Musik wirklich genießen will, sollte auch wissen, wie Musik entsteht, wie Naturinstrumente klingen und was Mikrofone heute im Stande zu leisten sind. Da könnte manch HiRes-Fan durchaus entzaubert werden, dass die 50 kHz und mehr des Schallwandlers aufgrund der begrenzten Fähigkeiten von Mikrofonen gar nicht geprüft oder beschickt werden können. Selbst sehr teure Mikrofone gehen nicht über 20 kHz hinaus, als dass man sich auch fragen könnte, wie ein Messgerät diese hohen Schwingungen bzw. die damit einher gehende Dämpfung überhaupt abseits vom Laborbetrieb nachweisbar könnte.
Das Mikrofonpärchen RODE TF-5 für rund 1.500 Euro unter Mitwirkung von Tony Faulkner tastet ebenso nur bis 20 kHz ab, wie ein 1.000 Euro teureres Schoeps CMIT 5. Als Beispiel für eigentlich alle hochpreisigen Mikrofone geht dessen Frequenzgang von 40 Hz bis 20 kHz und nicht darüber hinaus, was erklärt, warum die vom HiRes-Logo geforderten 30 kHz gar nicht eingehalten werden. Mit den Wandlern ist das ähnlich, Synthesizer tasten auch bis 48 kHz meistens ab, sprich man müsste dann im Computer bleiben und hoffen, dass die Plug-Ins auch höher können. Nur meist sind die auch bei der Klangerzeugung festgelegt und skalieren das Material nur hoch. Das tun übrigens auch Streaming-Dienste, nicht alles, was hochauflösend ankommt, liegt auch hochauflösend im Archiv.
Das Universal Audio Bolt ist ein hochwertiges Audio-Interface, das mir ebenfalls diesen Umstand hat bewusst werden lassen. Auflösend bis 192 kHz bei 24 Bit in beide Richtungen, gibt der Hersteller für seine Preamps maximal 20 kHz an, so dass wir pro Kanal die 22,05 kHz einer CD erfüllen. Beim Geräuschspannungsabstand von über 120 dB übertreffen wir dafür die 96 Dynamikstufen der CD deutlich. Andere auch mobile D/A-Wandler wie beispielsweise das Apogee Groove, sind zwar ebenfalls hochauflösend in der Wiedergabe, aber selbst wenn ein Audio-Interface mit 192 kHz abtastet, lohnt ein Blick auf den Frequenzbereich des Analog-Teils, dieser liegt zumeist deutlich darunter.
Digitale Trugschlüsse
Die angegebenen Abtastraten sind immer brutto, beziehen sich also auf alle Kanäle. Bei einem 5.1-Kinofilm wären angegebene 96 kHz auf alle Kanäle aufzuteilen, bei Stereo sind das 48 kHz pro Kanal. Ältere Digitalwandler aus den Anfängen tasten sowieso mit 48 kHz Stereo ab bei einer Wortbreite von 24 Bit, sprich 144 dB anstelle von 96 dB, sprich die Anzahl maximaler Dynamikstufen von ganz leise bis ganz laut. Dass die CD mit 16 Bit bei 44,1 kHz quantisiert, war ein Kompromiss, so dass man überhaupt 74 Minuten auf die insgesamt 650 MB unterbringen konnte, später 80 Minuten bei 700 MB. Hier kommen wir zu einem Problem, das die CD nicht alt aussehen lässt, sondern schon damals bei der Einführung im Jahr 1982 zum Problem wurde: Quantisierungsfehler. Diese entstehen durch eine abweichende Wordclock, die sich beim Faktor 44,1 und 48 kHz voneinander unterscheidet. Daher muss ein Zeitgeber die Daten synchronisieren, würde man den Faktor für 48, entsprechend 96 oder 192 kHz auf 44,1 kHz anwenden, würde die Musik zu schnell laufen, was sich mit Audio-Interfaces sogar nachstellen lässt. Im Umkehrschluss würde eine niedrige Samplingrate bei höherer Wordclock zu langsam oder unterbrochen laufen. Hier haben wir das Problem mit der CD-Qualität, denn während digitale Aufzeichnungen schon in den 80er Jahren bei 48 kHz erfolgten, muss das Digitalmaterial konvertiert werden.
Resampling-Fehler können dann zu Knacksen und Aliasing-Effekten führen, was die digitale Qualität der CD beeinträchtigen kann. Das gilt für aktuell digitalisiertes Material, Schallplatten oder Kassetten werden auf Ewigkeit schlecht klingen, wenn die Kompression zu stark ist oder die Aufnahme übersteuert wurde. Daher ist es wenig hilfreich, Schallplatten mit günstigem Equipment zu digitalisieren, weil die Qualität hinterher schlechter wäre, als würde man das Original auf einem ordentlichen Schallplattenspieler mit gutem Abtastsystem wiedergeben. Sprich, die Ergebnisse orientieren sich stets an der Quelle und der Art und Weise, wie man das Ganze transferiert. The Beatles bzw. der Sohn des damaligen Tonmeisters hat in einem aufwendigen Verfahren, die originalen Masterbänder gereinigt und aufwendig neu abgetastet und digital bearbeitet, diese Aufnahmen klängen, als wären sie heute erstellt worden.
Bei der Wiedergabe von HiRes-Material ist auch einiges zu beachten. D/A-Wandler in Smartphones, vor Allem in iPhone und iPad, tasten mit 48 kHz bei 24 it ab. Alles, was höher auflöst, wird entsprechend runtergerechnet. Das gilt auch für Tidal HiFi, die angezeigte Bitrate muss nicht zwingend dem entsprechen, was im Kopfhörer landet, bei Bluetooth sowieso nicht. Selbst bei externen Wandlern muss es nicht so sein, dass die eingestellten Werte denen der Datei entspricht. Gerade foobaar2000 mit DSD-Wiedergabe als unangefochtene Nummer 1 bei Flexiblität und Anpassbarkeit will richtig verstanden und konfiguriert werden. Dann aber steht dem hochauflösenden Musikgenuss nichts im Wege, sofern das Material ordentlich ist.
HiFi vs. Pro-Audio
Abschließend wäre noch zu klären, was macht eine gute Anlage aus bzw. was braucht man heute eigentlich noch? Früher war der Stereoturm so das Highlight im Wohnzimmer, später kamen Kompaktanlagen dazu und heute verbreitet sind Smart Speaker, die auf Zuruf eigentlich alles abspielen. So ein Echo Show kann in der Küche schon alles zwischen Radio und Fernsehgerät ersetzen, ist aber dennoch klanglich ein Kompromiss. Fachgeschäfte gibt es immer weniger, in Fachmärkten ist die Kompetenz meist unterdurchschnittlich und so sind viele Kunden auf sich alleine und das Internet gestellt. Heutzutage hat sich das Hörverhalten vieler junger Menschen verändert, stationäre und unflexible Stereoanlagen sind eher nicht gefragt, aber auch keineswegs veraltet, wie man es oft in Technik-Magazinen liest. Ein Smart Speaker reicht vielen aus, oder auch die Soundbar am Fernseher. Unterwegs abseits vom Auto sind es Smartphones mit Kopfhörern oder Headsets. CDs sind immer seltener anzutreffen, Vinyl ist eher was für Liebhaber. Was also tun, wenn man zuhause und stationär abseits von der Soundbar Musik genießen möchte?
Im Prinzip reichen heutzutage Aktivlautsprecher mit ausreichenden Eingängen, die Teufel Ultima 40 Aktiv war ein guter Kompromiss und ist immer noch in aktualisierter Auflage erhältlich. Teuer müssen HiFi-Anlagen allerdings nicht mehr sein, die Digitaltechnik macht es möglich. Ich war lange Zeit der Auffassung, dass ein diskret aufgebauter Analogverstärker besser ist, allerdings wirklich nur in gehobenen Preisregionen. Hat man zudem mit der Schallplatte nur noch ein wirklich analoges Gerät, ist es eher sinnvoll, dieses in ein Digitalsystem zu integrieren. Die Nubert nuPro X-8000 und Nachfolger mit RC im Namen können etwas mehr, bieten hochauflösende Digitalschnittstellen, dafür sind sie aber auch teurer.
Der Unterschied zwischen HiFi und Pro-Audio, also Aktivlautsprechern fürs Wohnzimmer und Studio, liegt einerseits im Design. Studiotechnik ist selten wohnzimmertauglich, weil hier die Funktionalität und der authentische Klangcharakter ohne Wohlfühl-Einfärbung im Vordergrund steht. Eine Klangregelung beschränkt sich meist auf die Raumanpassung, Equalizer findet man eher in günstigen Multimedia-Monitoren. Während Präzision und Detailreichtum im Studio wichtig sind, die Musik soll ja bei der Produktion über diese Monitore beurteilt und gemischt werden, legen HiFi-Hersteller Wert auf eine Klangsignatur, die sich auch etwas abgrenzen soll. Dabei geht es um den Anspruch, Musik gut und voll an das Ohr des Nutzers durch die Luft zu transportieren, Klangregelungen sollen individuellen Ansprüchen nach mehr Bass und Höhen verhelfen. Während wir in den 80er Jahren in Deutschland eher einen Loudness-Wahn beobachten konnten, also extreme Bässe und Höhenanhebung zu Gunsten von Regallautsprechern, setzte sich ein Jahrzehnt später der eher dezentere Bass mit japanischem Sound durch. Unter englischem Sound verstand man eher eine neutrale Abbildung mit Präsenzanhebung und den amerikanischen Sound mit großen Woofern und abgrundtiefen Bässen fand man damals im Auto wieder. Produktionen aus den 80er Jahren klingen auf modernen Abhörsystemen daher eher flach und langweilig, ein Grund auch für Remaster, um die Musik auf neuen Medien an moderne Abhörgewohnheiten und Kompressionsverfahren anzupassen. Wir erinnern uns, jede Musik und Aufnahme gehört in ihre Zeit und nicht jedes Remaster ist gut, aber manchmal notwendig. Hingegen wurde Musik in den 80er Jahren bestimmt auch häufig auf HiFi-Anlagen oder Beschallungssystemen abgemischt, weil kompakte und neutrale Studioabhören waren damals nicht günstig.
Somit hat Pro-Audio den Vorteil, dass man durch die Neutralität der Abhörsysteme einen quasi zeitlosen Sound bekommt, der keinen vordefinierten Klangeigenschaften unterliegt. Ausnahmen gibt es, Dynaudio beispielsweise vernachlässigt nicht die aus dem HiFi-Bereich bekannte Musikalität. Aufpassen muss man dennoch, Bowers & Wilkins hat in den 90er Jahren beworben, dass seine Nautilus in den Abbyy Road Studios stehen. Das stimmt auch, nur werden sie zur abschließenden Klangbeurteilung und nicht fürs Mastering eingesetzt, dazu ist die Klangfärbung zu deutlich. B&W hätte das sicher gerne gehabt mit dem Effekt, dass die Musik auf jenen Lautsprechern tendenziell besser klingen würde, aber so einfach ist das nicht. Pro-Audio bietet übrigens den Vorteil, dass man Seitens der Anschlüsse und Klangqualitäten das bewirbt, was HiFi-Firmen erst im oberen Preisbereich ermöglichen, eine neutrale Klangwiedergabe wie vom Tonmeister gewünscht, symmetrische Verkabelung und so weiter. Im HiFi-Segment verbreitete Cinch-Buchsen sind unsymmetrisch und anfälliger, weshalb XLR erst im oberen Preisbereich auftaucht. Auch Aktivlautsprecher waren im HiFi-Segment ein lang unterschätztes Thema, zumal Elektronik und Kabel eine gute Einnahmequelle sind. Allerdings ist es elektrotechnisch sinnvoll, die Musik erst nach der Frequenzaufteilung zu verstärken, weil passive Frequenzweichen nicht nur bessere und größere Bauteile benötigen, sondern auch schwieriger anzupassen sind. Aktivlautsprecher klingen zwar, wie sie sind und haben den Verstärker integriert, liefern aber den besseren, klanglichen Kompromiss. Damit wäre dann auch der Mythos von speziell teuren Racks mit Spikes und Gerätefüßen entkräftet, denn die angeblich so störenden Gehäusevibrationen waren auch lange Zeit ein Argument, um Zubehör zu verkaufen. Demnach würde es keinen brauchbaren Aktivlautsprecher geben können, was natürlich nicht stimmt. Zusammengefasst macht ein Blick ins Musikgeschäft heutzutage mehr Sinn, dazu einen guten D/A-Wandler, auch die müssen nicht teuer sein und fertig ist das High-End-System für hohe Ansprüche.
Fazit
Die Streitfrage ob Vinyl, CD oder HiRes ist absolut überflüssig, denn jeder Anwender wird entsprechend seinen Anforderungen und Möglichkeiten die passende Lösung finden. Immerhin klingen all diese Formate besser als Webradio oder Internet-Streams. Der HiRes-Fan stelle sich nur mal vor, dass der Radio-DJ Spotify oder anderes, zweifelhaftes Quellmaterial verwendet. Doch würde ich behaupten, dass 95 % der Konsumenten eher den Labels HiRes, MQA und Co. Vertrauen, als den eigenen Ohren. Egal ob Schallplatte, HiRes oder Kassette, der Erfolg der CD liegt in der Einfachheit und Haltbarkeit begründet, eigentlich bis Heute. Ein Kalauer zum Schluss, die Musikindustrie habe die Schallplatte als Renaissance genutzt, um den sinkenden Medienverkäufen entgegen zu wirken. Selbst wenn das so wäre, ist dieser Versuch bei einem Marktanteil von derzeit um 6,5 % gegenüber von 74 % Streaming gewaltig schief gegangen. Und dennoch greifen Fans zu Sonderpressungen, weil es eben nicht nur um die Klangqualität geht. Gleichwohl muss man konstatieren, dass HiRes ein kürzerer Trend gewesen ist und bei der Masse ebenso wenig ankommt, viel zu kompliziert und die meisten Hörer stellen für sich keine Klangvorteile fest. Das mag der Grund sein, warum Spotify das mehrfach angekündigte HiFi-Streaming bislang nicht in den Markt bringt und Amazon nach wie vor MP3-Dateien in der Auflösung 256 kBit/s VBR verkauft. Apple hingegen bewirbt HD-Streaming, allerdings begrenzt auf 24 Bit bei 48 kHz, weil das der nativen Auflösung eines iPhones entspricht. Mit AirPods wird Bluetooth dann zum Flaschenhals, da ist immersives 3D-Audio ein interessanteres Vermarktungskonzept. Hier ein Artikel dazu auf AMAZONA.de.
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