Letzte Aktualisierung am 15. April 2018
Am 29. Juli 2016 endet das kostenlose Gratis-Upgrade für alle Nutzer von Windows 7, 8 und 8.1. Ab Morgen darf man Windows 10 käuflich erwerben und kann dieses spätestens in dreieinhalb Jahren, wenn der Computer noch läuft und die Update-Unterstützung von Windows 7 ausläuft, installieren. Es ist eine Gretchenfrage und die Medien diskutieren dies heiß: Soll man upgraden oder nicht, man kann Windows 7 nutzen, ist genauso gut und läuft auch stabil und vor Allem die Sache mit der Sammelwut auch bei Microsoft, von der Nutzer von Windows 7 verschont bleiben.
Natürlich sammelt auch Microsoft Nutzungsstatistiken, wie fast jeder andere Dienst im Netz oder ein mit dem Internet dauerhaft verbundenes Betriebssystem. Da gehört Android von Google zu, iOS von Apple, macOS ebenso und selbst Linux-Distributionen sammeln Daten zur Nutzung, die dazu dienen sollen, die Produkte zu verbessern. Und mal ehrlich, ist das ein Problem? Seit Windows XP fragt mich Microsoft bei jedem Office und anderen Diensten, ob ich der Übermittlung von anonymisierten Daten zustimmen möchte oder nicht. Für mich gab es keinen Grund, dies nicht zu tun. Immerhin hatte ich die Hoffnung, dass Microsoft die Programme vielleicht verbessern würde. Ich machte sogar die Erfahrung, dass wirklich Funktionen eingebaut wurden, die ich mir gewünscht habe. Ob das auf meinen übermittelten Daten beruhte, werde ich wohl nie erfahren. Dabei finde ich diese Sammelwut von Daten an sich unspektakulär, wenn ich sehe, dass Datenschützer und Organisationen, die sich mit Internet-Recht befassen, entweder Facebook-Seiten, oder zumindest Teilen-Schaltflächen anbieten. Da kritisiert man einerseits die großen Konzerne, möchte Linux nutzen und verteufelt soziale Medien, macht sich diese andererseits aber zu Nutze, um eine gewisse Verbreitung zu erfahren. Ich nehme mich da keineswegs aus, auch ich habe Like-Buttons und nutze gelegentlich Twitter und YouTube. Nur Facebook meide ich nach wie vor, die Zeit will ich gar nicht verschwenden, mich auf diese komplexe Aufhalte-Strategie einzulassen, denn man versucht mich mit unnützem Wissen nur auf der Plattform zu halten und Werbung zu konsumieren. Da ist der Punkt der Datensammelleidenschaft für mich inzwischen sekundär geworden. Alleine wenn man sich vorstellt, wie viele Milliarden Windows-Nutzer es weltweit gibt, wer sollte die Daten denn alle so analysieren, dass sich wirklich verwertbare Strukturen bilden? Und wer wäre so interessant, dass sich dieser Aufwand tatsächlich lohnt? Denn auch Unternehmen denken wirtschaftlich und persönliche Daten zur Kundenbindung zu missbrauchen, wäre sicher ein nachhaltiger Image-Verlust.
Ich bin der Ansicht, dass Windows 10 nicht so viele Daten sammeln muss und das gilt genauso für alle anderen Systeme. Ich denke aber auch, dass es gerade bei Windows 10 keinen Grund gibt, es wegen Datenschutzbedenken nicht zu installieren. Denn auch Microsoft fordert meine Zustimmung bei der Übermittlung auf, selbst Cortana lässt sich nicht ohne ausdrückliche Erlaubnis meinerseits verwenden. Wenn ich dann auch dankend auf das Microsoft-Konto verzichte, ist es mindestens genauso auskunftsfreudig, wie Windows 8. Selbst Windows 7 übermittelt an manchen Stellen Daten, hat man das vielleicht vergessen? Jeder Fehlerbericht erlaubt das Senden an Microsoft, eine Verknüpfung mit einem Microsoft-Konto ist ebenfalls schon seit Windows 7 integriert und so ist das fast eine Glaubensfrage geworden. Nach knapp einem Jahr Windows 10 sehe ich keine Notwendigkeit, Windows 7 weiter zu nutzen.
Fakt ist, dass Windows 10 in Sachen Hardware-Unterstützung, UEFI-Firmware, Schnelligkeit beim Startvorgang, der Unterstützung aktueller Hardware und Dateiformate von Hause aus Windows 7 überlegen ist. Versucht mal, eine FLAC-Datei unter Windows 7 ohne Zusatzprogramme zu öffnen oder ein PDF-Dokument. Und selbst wenn Bing das Problem ist, oder Windows Mail, lassen sich auch unter Windows 10 schnell Alternativen nachinstallieren auch jenseits des Microsoft-Universums. Wer trotzdem Bedenken hat und zögert, wird diese dann ohnehin schnell wieder vergessen, wenn Windows aus dem Fokus der Medien gerückt ist. Dann aber kostet es und das nicht zu knapp.
Abschließend sei anzumerken, dass es keine andere Firma bisher geschafft hat, ein Betriebssystem auf ähnliche Weise am Markt zu etablieren. Klar läuft unter Windows nicht alles rund, aber unter Linux auch nicht. Klemmt etwas unter Windows, müssen es schon sehr schwerwiegende Probleme sein, dass man diese in der Konsole oder mit Befehlseingaben lösen kann. Bei Linux reicht ein Druckertreiber aus, den man ohne Befehlskenntnisse als Laie nicht installiert kriegt. Auch wenn Windows teils so allgemeine Hilfetexte enthält, so dass man sich fragt, warum, gibt es unter Linux vorsichtshalber fast keine. Ein Produkt-Handbuch, Telefon-Support und Online-Unterstützung gibt es, aber genau wie bei Windows optional und durch Spezialisten. Die einzige wirkliche Alternative ist macOS, das zwar an Apple und somit auch von der Hardware an einen einzigen Hersteller gebunden ist, hier bekommt man aber einen umfassenden Service aus einer Hand. Und wer nicht telefonieren will und einen Ort zum Hingehen sucht, kann seine Probleme an der Genius-Bar im Apple Store lösen lassen. Und Qualität hat seinen Preis, den man dann aber auch bereit sein muss, zu bezahlen.
Vor allem das Benachrichtigungs-center in Windows 10 ist ein Vorteil. „Klicken sie hier, um weitere Komponenten zu installieren.“
Wo soll ich bitte schön -als blinde Person hinklicken? Bei Windows 10 geh ich einfach in’s Benachrichtigungs-center, wähle die Meldung aus und fertig!
Ich war mit Windows 8 schon zufrieden und hab auf meinem Standrechner Windows 10 installiert.