Letzte Aktualisierung am 21. Juni 2024
Die Frage, ob man besser ein Großmembran-Kondensatormikrofon oder dynamisches Sprechermikrofon wählen sollte, ist sicherlich Ansichtssache. Über Jahre dominierte das RODE NT1-A als Universalempfehlung für Podcaster und Vlogger (entgegen meiner Überzeugung). Vermutlich aber nicht, weil es außergewöhnlich gut für Sprache geeignet wäre, sondern mit der Spinne RODE SM6 einfach grandios aussieht. Gutes Sounding für Aufnahmen, die man nicht nachbearbeiten muss oder besser, nur schwer nachbearbeiten kann. Ein geringes Eigenrauschen und hohe Empfindlichkeit stehen auf der Habenseite, aber bei akustisch nicht optimierten Räumen fängt man sich allerdings auch jede unerwünschte Kleinigkeit ein. Klar, mit Gate-Effekten, Expandern und anderen Tools kann man dem entgegen wirken, aber im Grunde genommen ist das im Ergebnis schwieriger, als wenn man zumindest ausgewiesene Sprechermikrofone in Erwägung zöge. Viele von diesen arbeiten ähnlich wie Gesangsmikrofone dynamisch, sind unempfindlicher, rauschen tendenziell mehr und brauchen auch eine saubere Mikrofonverstärkung.
Das Shure SM7B ist eines dieser ausgewiesenen Sprechermikrofone und in amerikanischen Radiostationen sehr verbreitet, allerdings auch umstritten. Solide konstruiert, gegenüber Erschütterungen nahezu unempfindlich und Klangfilter auf der Rückseite stehen einer geringen Empfindlichkeit von -59 dB und der Kapsel des deutlich günstigeren Shure SM-57 entgegen, so dass es schon kräftige und saubere Mikrofonverstärker benötigt, ansonsten ist es recht leise und Verzerrungen beeinträchtigen den Klang, ein externer FET-Preamp kann das Problem allerdings lösen.
Nun kommen wir zum Kandidaten im folgenden Test, das neue sE Electronics DynaCaster DCM 3 und das hat es wirklich in sich. Das Ur-DynaCaster inklusive integriertem Preamp mit optional +30 dB Verstärkung und Klangfilter heißt nun DynaCaster DCM 8, die Version ohne Klangfilter heißt DynaCaster DCM 6 und kam wie das sE Electronics DynaCaster DCM 3 Ende 2022 auf den Markt. Das kleinste Modell kommt ohne optional nutzbaren Preamp, den es allerdings auch nicht braucht. Die Empfindlichkeit von vergleichsweise geringen -52 dB ist selbst für schwächere Mikrofoneingänge ausreichend und es liefert einen sehr guten und stimmigen Gesamtklang. Im Direktvergleich fällt das RODE PodMic klanglich deutlich ab, mit -56 dB Empfindlichkeit ist es sogar noch etwas leiser. Das noch günstigere Zoom ZDM-1 ist im Hochtonbereich undifferenzierter und anfälliger für Störungen. Unterm Strich ist das sE Electronics DynaCaster DCM 3 ein fantastisches Sprechermikrofon, was zum günstigen Preis eine richtig gute Qualität bietet und mich vollends überzeugen konnte. Den gesamten Testbericht lest Ihr bei AMAZONA.de.
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