FYRST – Günstige Geschäftskonten für Kleinunternehmer, Selbständige, Gründer und Gewerbetreibende

Letzte Aktualisierung am 13. November 2020

Eigentlich befasse ich mich nicht mit Fintechs und Finanzdienstleister, aber die Gebührenerhöhung der hiesigen Sparkasse trieb mich dazu. Denn hat man nur einen relativ überschaubaren Zahlungsverkehr, sind sechs Euro statt wie bisher 3,50 Euro eine deutliche Steigerung, die sich bei zwei Girokonten doppelt bemerkbar macht. So würden wir jährlich für zwei Konten und zwei EC-Karten über 150 Euro bezahlen, in zehn Jahren ist das schon ein großer Batzen. Natürlich relativiert durch das lokale Filialnetz und Ansprechpartner vor Ort, sofern diese noch existieren. Lieber hätte ich jedoch ein kostenloses Konto und würde für individuelle Leistungen bezahlen, die ich wirklich brauche. Das gab es mit dem reinen Online-Konto vor Jahren, was aber wohl auch nicht ausreichte. „Eigentlich hätten wir viel früher und noch deutlicher erhöhen müssen“, ist eine Aussage einiger Mitarbeiter und das mag auch sein. Aber es reicht eben auch nicht, zwei Kontomodelle im Jahr 2020 für gefühlt 10 Anforderungen anzubieten. Ausnahmen wie früher gibt es nicht mehr und so musste ich mich entscheiden, ob die Sparkasse meinen Weg noch begleiten kann.

Seit einigen Jahren sorgt die Sparkasse Marburg-Biedenkopf bei mir nicht für große Begeisterung, die Filialzeiten sind hauptsächlich Terminzeiten gewichen und stehe ich spontan vor der Glasscheibe, hat das eher was von Affenkäfig, wenn die Mitarbeiter trotzdem arbeitend am Schreibtisch sitzen. Einen Kassenraum gibt es nicht mehr, selbst die Mitarbeiter zahlen über den einzigen geeigneten Geldautomaten ein und aus. Ist dieser wie am Weltspartag kaputt, lassen sich Scheine nicht ein- und auszahlen. Entscheidungen, ob eine Buchung durchgeht, werden auch nicht mehr in der Filiale getroffen, seit Längerem nutze ich schon vermehrt die Marburger Hotline als die Fronhäuser Filiale, einfach weil diese erreichbarer ist. Das ist zwar noch lokal, aber ob eine Bank 15 oder 500 km entfernt ist, macht dann wenig Unterschied.

Trotzdem geht es um Arbeitsplätze, die erhaltenswürdig sind und ich weiß, dass sich die Genossenschaftsbanken und Sparkassen bevorzugt um die Regionen kümmern. Das tun AG-Banken vor Allem abseits der Landesgrenzen weniger und wenn die Dividende nicht passt, dann entlässt man eben ein paar Hundert Mitarbeiter. Ich denke da eher klassisch und mag dieses Sparkassen-Bashing aus gutem Grund nicht, aber jeder ist sich selbst der Nächste, so auch ich.

Da passt folgende Anmerkung ganz gut, denn wem dieser Artikel über FYRST gefällt und merkst.de unterstützen will, kann über die folgenden Links ein Konto dort eröffnen:

  • FYRST BASE, das kostenlose Geschäftskonto mit 50 beleglosen Buchungsposten, jede weitere kostet 19 Cent.
  • FYRST COMPLETE, das Konto für 10 Euro im Monat, 75 beleglose Buchungen inklusive, danach 8 Cent je Buchung und Anbindung an die Buchhaltung.
  • GenialCard der HanseaticBank, denn FYRST bietet keine Kreditkarte an. Diese ist dauerhaft kostenlos und hat flexible Rückzahlungsmodalitäten und ist vom Zinssatz sogar günstiger, als die Amazon-VISA der LBB.

Der Umweg über die DKB

Die Deutsche Kreditbank AG oder „Das kann Bank“ ist eine wirkliche Alternative zu den Sparkassen. Laut Wikipedia ursprünglich die Staatsbank der DDR, dann Treuhand und später Eigentum des Bundesfinanzministeriums gehört sieh jetzt der Bayern-LB. Sie investiert auch in lokale Projekte und bietet selbst Konten für Kommunen an, Hauptsitz der DKB ist Berlin. Als Geschäftskunde nimmt man aber nicht jeden, hauptsächlich werden Freiberufler und Ärzte akzeptiert und das Konto kostet seit Sommer 2020 15 Euro Grundpreis im Monat. Da läge es besonders für Kleinunternehmer nahe, einfach ein kostenloses Girokonto geschäftlich zu nutzen, das wäre laut Gesetzgebung sogar zulässig. Einzig SEPA-Firmenlastschriften und der weltweite Geldtransfer ist eingeschränkt, was Kleinunternehmer kaum stören dürfte. Wie viele andere Direktbanken duldet auch die DKB die geschäftliche Nutzung privater Girokonten nicht und überprüft dies sporadisch. Stellt man dabei Geldeingänge fest, welche auf die Begleichung von Rechnungen hindeuten, droht die Sonderkündigung. Das wollte ich genauer wissen und fragte bei der Hotline nach, in der Tat würde man Konten regelmäßig prüfen und sich mit Betroffenen Kunden jedoch zuvor in Verbindung setzen, sofern die Nutzung nicht den Standards entspricht und ein Konto nicht unangekündigt schließen. Im Gegensatz dazu berichten Kunden in verschiedenen Foren darüber, dass die DKB sich nicht daran stört und die Nutzung toleriert. Irgendwo gibt es schließlich das Recht auf ein Girokonto, aber die Banken haben wiederum das Hausrecht und müssen natürlich nicht jeden Kunden nehmen oder behalten. Irritierend ist das beispielsweise, weil der Deutsche Fachjournalistenverband die „Journalisten-Card“ der DKB empfiehlt und es nahe liegt, sich die Honorare auf das DKB-Konto überweisen zu lassen. Als Solo-Selbständiger, wie es in Coronazeiten gerne heißt, hat man nicht unbedingt mehrere Girokonten. Das macht schon deshalb keinen Sinn, weil man sich üblicherweise kein Gehalt selbst auszahlt. Ist man nebengewerblich tätig, ist ein Zweitkonto mit den geschäftlichen Transaktionen wiederum sinnvoll.

Grundsätzlich ist ein Konto bei der DKB schnell eröffnet, das gilt sicher für die meisten Online-Banken. Man wird über Tage zugeschmissen mit Briefen. Kreditkarten, GiroCard, Geheimzahlen und zwei Internet-Zugänge gibt es auch, jeweils für ChipTAN und PushTAN. Die Kreditkartenkonten können auch als Tagesgeldkonto genutzt werden, eine Teilbelastung des Girokontos ist im Nutzungsfall aber nicht möglich. Es lässt sich bei Bedarf ein weiteres, virtuelles Kartenkonto zum Sparen anlegen. Initial kann man wählen, ob man ein eigenes oder Gemeinschaftskonto eröffnen will, ab 700 Euro monatlichem Geldeingang gilt man als Aktivkunde und bekommt mehr Leistungen, beispielsweise günstigere Überziehungszinsen oder weltweit kostenloses Bargeldabheben mit der VISA-Card und Vorteilsangebote bei Partnern. Anmeldenamen und Kennwörter können geändert werden, die PINs für die VISA Allerdings nicht. Apple Pay ist möglich, aber hübsch sehen die Karten nicht aus, dafür ist das Online-Banking aufgeräumt und wie erwähnt nichts für Geschäftskunden. Dass man sich bei jedem Zugriff mit der Banking-Software legitimieren muss und dies auch dann, wenn man Kontostände abfragen will, ließ mich zwei Tage später direkt wieder kündigen. Die lapidare Antwort, es läge an PSD2, stellte mich nicht zufrieden, zumal das so nicht richtig ist. Für Basiszugriffe müssen erst alle 90 Tage zwei Faktoren abgefragt werden und immerhin können andere Banken das besser. Nebenbei bemerkt wickelt die DKB für die Lufthansa auch das Vielfliegerprogramm Miles & More ab und gibt die zugehörigen Kreditkarten aus. Hat man keinen der wenigen Geldautomaten in der Nähe, muss man mit der VISA-Card Bargeld holen, wenn es kostenlos sein soll. Das wird aber vom Kreditkartenkonto abgezogen und am Ende vom Girokonto belastet, was auch nicht jedem gefällt.

FYRST BASE, die vielleicht beste Alternative

So blieb nun die Frage, was ginge denn alternativ und vor Allem sicher mit Hinblick auf die geschäftliche Nutzung. Zur DKB wären wir mit allen Konten gezogen und wir entschieden uns anschließend, privat bei der Sparkasse aufgrund des guten Automatennetzes zu bleiben. Die Comdirect-Bank bietet ebenso ein kostenloses Girokonto, aber auch nur für Privatkunden an und so landete ich bei den Fintechs N26, Fidor, Holvi und Fyrst. Es gibt dazu unzählige Influencer-Berichte, wobei die meisten nicht auf tatsächlichen Erfahrungen beruhen, sondern im Papiervergleich die Daten lediglich ungeprüft gegenüberstellen und man verdient über Affiliates. Quintessenz für mich war eindeutig FYRST, weil deutsche IBAN und zumindest dreiviertel vertrauenswürdiges Bankhaus im Rücken, daher ist dies ein echter Erfahrungsbericht und ich hoffe, dass ich noch lange bei FYRST bleiben kann.

Die Risiken und Nebenwirkungen sind nach aktuellem Stand überschaubar, kein Apple Pay, keine Tagesgeldkonten und Geld holt man kostenlos an Automaten der Cash-Group, also Deutsche Bank AG, Postbank, HVB (HypoVereinsbank) und Commerzbank AG. Das ist abseits der Städte schwierig, hier dominieren klar die Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken. Kreditkarten gibt FYRST selbst derzeit nicht aus, diese könnte man In-House dann bei Postbank und Deutsche Bank AG beziehen. Beide sind allerdings nicht günstig und haben ihre Kontoführungsgebühren auch schon erhöht, da bleibt die spannende Frage, ob und wie das FYRST künftig handhaben wird. Garantiert wird einem natürlich nichts, das gilt genauso für alle anderen Banken. Auch sind die Bewertungen im Netz ziemlich unterirdisch und gleichermaßen plausibel, aber es gilt der Umstand, dass positive Erfahrungen selten niedergeschrieben werden. Das ist allzu verständlich, merkt sich der Mensch doch grundsätzlich das Negative und Sensationen sind spannender, als wenn alles wie in meinem Fall richtig glatt läuft.

Konto einfach und schnell eröffnet

Die Registrierung an einem Freitag kurz vor dem Sandmännchen klappte prompt, WebID Solutions als besseres Verfahren im Gegensatz zu PostIdent per Video-Chat kannte ich schon von der DKB. Die Mitarbeiter sind im Vergleich wesentlich freundlicher und geduldiger und so klappte die Legitimierung schnell. Sofort eine IBAN sollte ich erhalten, das klappte hingegen nicht ganz, ich bekam nur unmittelbar eine SMS mit der initialen Geheimzahl für das Online-Banking.

Übers Wochenende passierte zunächst nichts, am Montag schickte ich um die Mittagszeit eine Mail an den Support, ob irgendwas schief gelaufen sein könnte. Ich erhielt wenige Minuten später eine Antwort, dass ich doch im Spam-Ordner mal nachschauen sollte, was ich natürlich längst tat und entsprechend reagierte. Wenige Minuten später klingelte das Handy und der freundliche Mitarbeiter gab mir Postbank-ID und noch einige Infos durch, schon konnte ich mit kleiner Verzögerung starten. Legitimiert wurde ich durch abgefragte, persönliche Daten. Er wusste aber von mehreren Neukunden, die das gleiche Schicksal ereilte, ein technischer Defekt darf natürlich passieren. In Coronazeiten ist die Hotline nicht ganztägig besetzt, eigentlich nur von Mittags bis in den frühen Abend. Per Mail aber rund um die Uhr und Kartensperren lassen sich auch über die bundeseinheitliche Hotline 116 116 durchführen. Zum Vergleich beantwortete die DKB eine Anfrage von Freitag Morgen erst Dienstag früh, am Telefon wartete ich dort bei drei Anrufen insgesamt eine halbe Stunde.

Alles weitere, Online-Banking per Software, Einrichtung von BestSign und der App, Kontokorrentkredit, SEPA-Mandat und so weiter verliefen störungsfrei und ohne Probleme. Das Banking ist sehr schlicht aufgebaut, übersichtlich und wirklich eine Freude. Die Einbindung in Subsembly BankingZV klappte problemlos und ohne ständiges BestSign. Lediglich die FYRST-App könnte missfallen, denn diese ist eher ein Abbild der Webseite, enthält aber den BestSign-Client. Irreführend ist beim Log-In die Aufforderung zur separaten Installation der BestSign-App, dass diese nicht nötig ist, erfuhr ich erst beim Einrichten. So startete ich BestSign, setzte ein Kennwort und erhielt eine 16stellige ID, die richtige wurde jedoch in der App generiert. Gewissheit hatte ich nach dem Entfernen der Postbank BestSign-App, denn beim Anmelden im Web wird die Fyrst-App über eine Push-Benachrichtigung geöffnet. Zweimal Touch-ID und ich bin drin, Gleiches gilt für Überweisungen. Eine EC-Karte, die FYRST Card, gehört selbstverständlich und kostenlos dazu, eine optionale Kreditkarte wird aktuell nicht angeboten.

Wer ein Ladengeschäft hat, wird seine Tageseinnahmen selbst im Jahr 2020 noch bargeldreich führen und einzahlen müssen. Da sind lokale Banken ein Vorteil, bei FYRST bräuchte man eine Filiale der Postbank oder Deutsche Bank AG. Zweimal Bargeld einzahlen jährlich bei FYRST BASE geht gratis, das ist für Restaurants, kleine Geschäfte und Taxiunternehmer zu wenig. Auch wer viele Buchungsposten hat, wird mit diesem Angebot nicht glücklich, jedoch eher mit FYRST COMPLETE. Bei 10 Euro Monatsentgelt und 200 Buchungen durchschnittlich bei jeweils 8 Cent pro Zusatzbuchung würde das Konto 20 Euro kosten, bei gleicher Buchungsanzahl liegt man bei FYRST BASE bei monatlich 28,50 Euro. Da wäre die Sparkasse mit sechs Euro Grundpreis inklusive aller beleglosen Buchungen deutlich günstiger. Jedoch ein schwieriger Vergleich, denn auch diese Konditionen gelten für Privatkunden. Ein Geschäftskonto bei der Sparkasse Marburg-Biedenkopf kostet 4,50 Euro zuzüglich Buchungsentgelte mit je 30 Cent, also deutlich mehr. Die DKB wickelt Bargeldzahlungen übrigens über barzahlen.de ab, das geht mit der App sogar an Supermarktkassen, das Abheben dort gelingt übrigens auch mit der FYRST Card.

FYRST – Wer steckt dahinter?

Ich gebe zu, ich bin kein Freund weder von der Deutschen Bank AG (jene, welche vor Jahren wegen einer zu schlechten Dividende einen Haufen Mitarbeiter entließ) , noch von der Postbank. Beide kenne ich, die Postbank ist inzwischen ein Branch der Deutschen Bank und schlussendlich auch Mutterkonzern von FYRST, das es erst wohl seit 2018 oder 2019 gibt. Das heißt, man nutzt die Postbank-Infrastruktur und kann wählen, ob man die FYRST- oder Postbank-Seite und Apps benutzt. Das Telefonbanking ist Teil der Postbank und entsprechend aufgebaut, die Postbank-ID lässt sich übrigens ändern und auch mit vorhandenen Konten nutzen. Kurios, dass man als Postbank nicht PostIdent per App sondern WebID anbietet, aber mit DHL bzw. der Deutschen Post hat die Bank außer dem Namen und den Filialen nichts mehr zu tun.

Allerdings ist FYRST ansonsten unabhängig. Eigene Hotline, eigene Formulare, als Geldinstitut gibt man Deutsche Bank AG an. So gesehen ist es eine eigenständige Bank, eben ein Fintech, aber mit Kapital im Rücken und entsprechender Einlagensicherung bis 100.000 Euro. Damit wird geworben, ist aber EU-weit vorgeschrieben, Stichwort Finanzkrise. Demnach ist man schon irgendwie Postbank-Kunde, vor Allem bezogen auf digitale Zugriffe. Würde man ein weiteres Konto bei der Deutsche Bank AG oder Postbank anlegen, würden die Daten sicherlich migriert werden. Was aber die Konzerne mit FYRST bezwecken, ist mir nicht klar. Ein Gegengewicht zu anderen Fintechs mit nicht selten zweifelhaftem Ruf ist sicherlich denkbar, zumal der Markt an Einzelkämpfern wie erwähnt zunimmt. Ob man das allerdings so durchzieht oder das Ganze durch die Kreditvergabe oder Gewinnung von Mittelständlern künftig auffängt, bleibt abzuwarten. Zwei bis drei Jahre am Markt lassen keine wirkliche Referenz zu und man muss sehen, ob und wie lange das gut gehen kann. Schaut man sich die Unternehmenszahlen der Deutsche Bank AG und die Verteuerung der Geschäftskonditionen an, liegt die Frage nahe, warum FYRST so günstig ist. Gerade in Gesprächen mit Freiberuflern ist diese Frage nicht unbegründet, auf der anderen Seite kann man das mal mitmachen und nimmt höchstens billigend in Kauf, dass man irgendwann seine Bankverbindung nochmal ändern muss. Selbst wenn aber jede Buchung 19 Cent kosten würde und keine Grundgebühr anfällt, wäre ich künftig günstiger dran.

Trotzdem muss ich zugeben, dass mich FYRST nachhaltig begeistert und vor Allem, weil es funktioniert. Hätte es dies nicht, wäre ich zunächst bei der Sparkasse geblieben. Und funktionieren tut es, zumal man mit BestSign keine umständlichen TANs abtippen muss, Fingerabdruck reicht. Ich bin allerdings auch ein Kunde mit recht geringen Ansprüchen, ich brauche nicht zwingend eine EC-Karte für dieses Konto und keine Hotline, die sofort reagiert, ich will nur beleglose Buchungen durchführen und Lastschriften ausführen. Das kann ich mit FYRST BASE alles machen, wobei jeden Monat die erwähnten 50 Buchungsposten inkludiert sind. Das betrifft jeden einzelnen Posten, also auch Geldeingänge. Wird die Zahl überschritten, werden für diesen Monat die 19 Cent je Posten abgezogen und automatisch berechnet, der Zähler wird am nächsten Ersten wieder zurückgesetzt. Beleghafte Buchungen, also mit schriftlicher Bestätigung oder eingereicht, kosten dafür immer. Wer seine Buchhaltung noch auf Papier führt, wird mit FYRST eher Nachteile haben.

Fazit

Es ist nicht so, dass ich zwingend ein kostenloses Konto will oder haben muss. Mir ist klar, dass Negativzinsen und das Geldanlagegeschäft in diesen Zeiten schwierig ist, Corona setzt dem noch deutlich zu. Allerdings steht für mich die Frage bei einer Gebühr, welche Gegenleistung ich bekomme und ob ich diese nutze. Ich bin ein großer Fan von Pauschbeträgen, weil diese alle Eventualitäten kalkulierbar machen. Zahle ich 95 Euro für Spotify im Jahr, kann ich 12 Monate Musik hören, egal wann und was ich will. Ein Budget von einigen Stunden würde mir wenig helfen und Werbung möchte ich auch nicht. Gleiches gilt für Bankgebühren, ich zahle gerne einen Betrag, wenn ich das Gefühl habe, die Gegenleistung passt. Aber bei einem Konto mit wenig Bewegung, ohne dass man es für den täglichen Bargeldeinsatz braucht oder man hauptsächlich nur Ein- und Ausgänge im Banking beobachtet und mal eine Überweisung tätigt, dafür sind mir die Gebühren einfach zu hoch. Vor Allem deshalb, weil auch das Filialnetz abgebaut, Öffnungszeiten verkürzt und Leistungen zentralisiert werden. Dies fiel mir bei der Sparkasse über Jahre negativ auf, Kreditkarten kosteten 20 Euro, die man bei einem gewissen Umsatz rückvergütet bekommt. Dann kosteten sie 30 Euro und ich sollte nichts mehr zurück bekommen. Dann wähle ich doch besser einen Anbieter, wie die HanseaticBank mit einer kostenlosen Kreditkarte mit Apple Pay, Teilzahlungsfunktion und einem einerseits horrenden Zinssatz, der andererseits bei einem jährlichen Leibetrag von 300 Euro vielleicht an die Kosten der Sparkassen-Kreditkarte anknüpfen würde.

Dieser Umstand und die Leistungen von FYRST passen exakt zu meinem Profil, auch bezogen auf Zusatzkosten für mehr Buchungsposten. Diese kann ich abschätzen und so weiß ich, was auf mich am Ende zu kommen wird. Dass noch dazu der Support, das Online-Banking, die Einrichtung und Handhabung meine Begeisterung kaum zügeln kann, nehme ich on Top natürlich mit. Von daher gibt es nach meiner Einschätzung für Kleinbetriebe ohne regen Bargeldverkehr, für Freelancer und Gründer derzeit kaum eine günstigere Alternative. Wer die Zusatzfunktionen braucht und das Konto direkt an das Steuerbüro andocken oder die Leistungen der FYRST-Partner in Anspruch nehmen möchte, kommt auch noch günstig bei weg. Wenn man sich genau umschaut und mal die lokalen Banken vernachlässigt, ist es nahezu traurig, wie schwierig man ein passendes Geschäftskonto findet. Entweder mit horrenden Gebühren oder geduldet mit der Gefahr, dass einem das Institut irgendwann kündigt.

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