Letzte Aktualisierung am 8. September 2020
Nachdem ich mich letztens mit Mikrofonen von RODE beschäftigen durfte und das Thema Podcasting in unterschiedlichen Artikeln behandelt habe, stellte sich unweigerlich die Frage, ob günstige USB-Mikrofone für einfache Sprachaufnahmen in guter Qualität ausreichen. Denn Großmembran-Kondensatorkapseln sind dafür zu empfindlich und fangen zu viele Rauminformationen ein, das will man bei definierten Sprachaufzeichnungen eher vermeiden. Audiorekorder verfügen zwar über Kleinmembran-Kondensatorkapseln, die trotzdem oft zu empfindlich sind, weil man schließlich mit ihnen Atmo aufnehmen will. Unabhängig davon wurde das Thema an mich heran getragen, ob und wie man mit dem iPhone gute Telefon- oder Skype-Interviews machen kann, reines Aufnehmen in Dateien ist davon natürlich nicht betroffen.
Die Ernüchterung dabei ist Apples Zwangsbeschränkung, denn sowohl die Telefoniefunktion, als auch FaceTime, WhatsApp und Skype funktionieren mit nichts anderem als Bluetooth-Mikrofonen. Das schränkt deshalb auch die Möglichkeiten des RODE RODECaster Pro ein, nur weil Apple das iPhone bescheuerten Einschränkungen aussetzt. Damit sind auch das RODE SC-6L oder Zoom iQ7 für solche Aktionen ungeeignet. Wer ein älteres iPhone mit Headset-Buchse hat, kann sich als Glückspilz sehen, weil selbst Apple analoge Audioverbindungen nicht einschränken kann. Ein iPad wäre demnach auch ein guter Weg. Der Lightning-Adapter ist unbrauchbar, denn er verfügt nur über eine TRS-Buchse für Kopfhörer, es wird also stets das interne Mikrofon genutzt. Daher gibt es neben USB-Mikrofonen gute Gründe, sich eines mit Klinkenstecker zuzulegen. Allerdings ist Apple damit nicht alleine, auch unter Android gibt es Beschränkungen, so dass der gewöhnliche Computer für solche Vorhaben die flexibelste Lösung ist. Aus diesem Grund war es mir nicht wichtig, dass nur das IK Multimedia iRig HD 2, hier einzeln getestet, ein Lightning-Kabel mitbringt und alle anderen nur unter Windows und am Mac laufen. Im Testfeld waren insgesamt vier Mikrofone vertreten, wobei das HD 2 mit rund 120 Euro das teuerste ist. Das günstigste kam von Thomann und hört auf die Bezeichnung Fun Generation USB One.
Erstaunlich bei diesem Test war, dass der Preis überhaupt kein Indikator für die Qualität ist. So ist das Pod Pack 1 von Marantz baugleich mit dem USB One von Fun Generation, dessen einziger Unterschied die Farbgebung ist und der flexible Tischarm, den Marantz mit beilegt. Da stellt sich schon die Frage, ob das Pro bei Marantz überhaupt gerechtfertigt ist, denn sicherlich wurde es nicht vom japanischen Traditionshersteller entwickelt. Die zweite Überraschung war das the t.bone SC 500 USB, das mit drei Kapseln und Stereoaufzeichnung sogar einem Sony PCM-D100 in der Qualität mächtig zusetzt und das für unter 80 Euro. Klar braucht es dafür einen ruhigen oder lautlosen Rechner, was die mobile Handhabung erschwert, auch die Raumakustik muss passen. Um nicht zu viel zu verraten, sei an dieser Stelle auf den ausführlichen Testbericht bei AMAZONA.de verweisen.
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