Letzte Aktualisierung am 11. Juli 2024
Mit dem LiveTrak L-8 rundet der für seine Audiorekorder und Effektgeräte bekannte Hersteller Zoom sein Angebot nach unten hin ab und avanciert trendgerecht das Podcasting. So gibt es natürlich inzwischen viele Vergleiche zum RODE RODECaster Pro, die sich allerdings vorwiegend auf die Praxis beziehen und nicht selten tontechnische Aspekte vermissen lassen. Den ausführlichen Test zum LiveTrak L-8 gibt es natürlich bei AMAZONA.de zu lesen, im Folgenden möchte ich den RODECaster Pro und LiveTrak L-8 aus meiner Sicht gegenüberstellen.
Beide Hersteller versprechen das einfache Aufnehmen von podcasts und das ist grundsätzlich mit beiden Geräten möglich. Doch haben sie unterschiedliche Schwerpunkte, so lagen RODEs Bemühungen klar darin, ein auf Podcaster zugeschnittenes Gerät zu entwickeln. Zoom hat hingegen sein Know-How der LiveTrak-Serie genutzt und reduziert, zugleich jedoch anwenderbezogen erweitert. Das betrifft die sechs Sound-Pads, weniger Eingänge und dafür Batteriebetrieb, den der RODECaster Pro nicht bietet. Trotzdem ist die Ausstattung des LiveTrak L-8 als Digitalmixer und waschechter Multitracker deutlich weitreichender, was sich in Teilen auf die Bedienbarkeit niederschlägt. Praktisch gelingen Aufnahmen mit dem RODECaster Pro mit einer Taste, der LiveTrak L-8 benötigt etwas mehr Zuwendung. Für Sprachaufnahmen fehlt ihm ein Kompressor, den spendiert Zoom erst dem LiveTrak L-12, auch fehlen die vom RODECaster Pro bekannten Funktionen im Channelstrip für die Sprachaufbereitung. Wer erwartet, mit dem LiveTrak L-8 ähnlich zu klingen, wird einige Funktionen vermissen. Immerhin verstärken die Preamps etwas mehr, allerdings weniger rauscharm und auch gestört durch den USB-Eingang, der auch für die externe Stromversorgung genutzt wird.
Auf der anderen Seite kann der LiveTrak L-8 einiges mehr, unabhängige Dreiband-Equalizer für jeden Eingang, überhaupt lassen sich sechs statt vier Mikrofone anschließen und einen Telefonpartner mit Mix-Minus zum ungestörten Interviewen lässt sich auch anschließen. Aber das ist längst nicht alles, denn wie die größeren Modelle bietet auch der LiveTrak L-8 einen Mehrspurrekorder mit Playback-Funktion, Echo- und Hall-Effekte für die Master-Sektion und das Panorama der Eingänge lässt sich verschieben. Hi-Z-Eingang für Instrumente mit Tonabnehmer, Padschaltung für Line-Quellen und die übersichtliche Mixer-Sektion machen ihn auch zum Spielpartner kleiner Bands oder lassen ihn auch als PA-Mixer für die Beschallung taugen. Über Bluetooth verfügt er allerdings ebenso wenig, wie über einen Music-Player, das hätte die Einsatzmöglichkeiten noch deutlich erweitert.
Nichts desto trotz ist der LiveTrak L-8 ein Mischpult, wie ich es mir früher gewünscht hätte und elektronische und akustische Instrumente für die Performance verbindet. Wer will, zeichnet alle Spuren einzeln auf und bearbeitet sie in der DAW nach, oder man greift direkt zum Stereo-Mix und nutzt die integrierten Effekte. Automationen gibt es zwar nicht, jedoch lassen sich händisch die Einzelspuren, die auch externe Dateien laden können, zu einem Stereo-Mix zusammenfügen. Dabei ist sogar die blinde Bedienbarkeit möglich, allerdings sollte man die Farben von LEDs noch erkennen können.
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