Es ist schon eine Weile her, als mich eine Radiomoderatorin im Clubhouse auf das Shure MV7 hinwies, das sie sich anstelle des SM7B gekauft hat. Es sei ja günstiger und dem Shure SM7B ebenbürtig meinte sie, hier mein Bericht. Das könnte man in der Tat vermuten, immerhin ähneln sich beide Mikrofone optisch und Dank XLR und USB-C scheint das MV7 und somit auch der Nachfolger Shure MV7+ dem SM7B überlegen zu sein. Entfernt man aber die Windschütze und schraubt den Mikrofonkorb des Shure MV7+ ab, erkennt man eine ganz andere Kapsel. Auch Klanglich liefert zwar das Shure MV7+ deutlich mehr Output im dynamischen Betrieb und das SM7B ist erwartungsgemäß deutlich leiser. Klanglich allerdings ist das Signal des MV7+ leicht gestört und kommt an die Unempfindlichkeit und Detailtreue eines SM7B nicht heran, auch klingt es so, als würde man beim SM7B Trittschall- und Präsenzfilter aktivieren. Das ist anwendungsbezogen auch okay, denn das Shure MV7+ ist wie sein Vorgänger primär auf Sprache optimiert, dadurch lässt es sich aber auch weniger universell einsetzen. Als dynamisches Mikrofon ist das Shure MV7+ eher Durchschnitt, interessant wird es aber am USB-Anschluss.
Dann nämlichreiht es sich nahtlos in die Mikrofone der MOTIV-Serie ein und lässt sich mit der zugehörigen App unter Windows, am Mac und Mobilgeräten konfigurieren. Wer aber jetzt glaubt, dass diese Funktionen rein softwarebasiert seien, irrt gewaltig. Genau genommen verändert man mit den Apps die internen DSP-Parameter, die sich das Mikrofon auch dann merkt, wenn man keine App zum Betrieb an einem anderen Gerät verwendet. Hier gibt es beim Shure MV7+ einige neue Features, die Nutzer eines MV7 deshalb auch vorenthalten bleiben. Ärgerlich ist, dass man das Touchfeld lediglich zum Stummschalten verwenden kann und sich wesentliche Einstellungen nicht direkt am Mikrofon verändern lassen. Weil aber die im Übrigen recht barrierefreie App schnell installiert ist, sollte das auch kein Problem darstellen. Auch aufzeichnen und Kanäle beimischen ist damit möglich, wie man es ja auch von RODE schon kennt. Den ausführlichen Testbericht findet Ihr natürlich wie immer bei AMAZONA.de, garniert mit einigen spannenden Klangbeispielen.
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