Last updated on 28. November 2022
DSR, ADR, DAB und inzwischen auch DVB-T, alles Begriffe, die an einen Haufen Elektroschrott erinnern. So schauen wir mal, wie lange DAB+ am Markt Bestand haben wird, jedoch ist dieses Mal einiges anders. Der Druck der Lobby treibt die DAB+-Aira voran und diese feiert sich jährlich selbst mit den neuen Absatzzahlen von Digitalempfängern. Dabei zählt jedes Gerät mit, das den DAB+-Empfang ermöglicht, auch wenn es primär als Internet-Radio verkauft wird. Ob der Konsument tatsächlich DAB+ nutzt oder auf den Internet- oder UKW-Empfang ausweicht, weil sein Lieblingsprogramm, wie in meinem Fall, nicht über DAB+ empfangbar ist, erwähnt man nicht. Seit Januar 2021 müssen neue Kraftfahrzeuge mit einem DAB+-Empfänger ausgestattet sein, was durchaus Sinn macht und im Freifeld wird man auch bessere Empfangsergebnisse erzielen. Doch ist das im Zeitalter von 5G und mobilem Internet heute noch zeitgemäß? Das versuche ich in diesem Artikel zu ergründen und schaue auch auf ein paar interessante Radios.
Die Ursprungsfassung wurde vor über dreieinhalb Jahren im Februar 2017 geschrieben und man könnte meinen, es hätte sich seitdem was getan. In Teilen hat es das auch, ein zweiter Bundesmux mit weiteren Programmen und immer noch mit dem Problem, dass die Auswahl öffentlich-rechtlicher Programme benachbarter Bundesländer in meinem Fall nicht existiert. Die Kommentare unter diesem Artikel zeigen sehr schön, wie kontrovers das Thema diskutiert wird und dies auch nicht selten unter der Gürtellinie, so dass ich manche Beiträge nicht veröffentlicht habe. Von klarer Zustimmung bis zur Ablehnung mit dem Vorwurf meiner persönlichen Frustration war alles dabei, doch wenn man ein Medium über 30 Jahre kennt und ein Radio in Betrieb nimmt, ist eine Bemessung an der Eigenwerbung sicher nicht übertrieben. Inzwischen habe ich für das Noxon dRadio 1 die akustische Bedienungsanleitung erstellt und es in diesem Podcast später vorgestellt, der Empfänger ist allerdings nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Nehme ich dagegen das deutlich bessere Albrecht DR 70 zur Hand, kann ich jedoch nicht konstatieren, dass sich der Empfang maßgeblich verbessert hätte. Nach wie vor sind WDR und Bayerischer Rundfunk nur analog empfangbar, so dass das Internet-Radio für mich nach wie vor die erste Wahl bleibt. Als Hintergrund zum Thema Radio möchte ich an dieser Stelle auf die Interviews mit Christian Besau, Ulli Harraß und Ralf Hohn sehr empfehlen, die als Radiomacher viel über das Medium aus verschiedenen Perspektiven berichtet haben. Einhellige Meinung: Das Radio hat sich verändert und setzt andere Schwerpunkte. Ob die Übertragungswege dabei künftig noch ausschlaggebend sein werden, wird sich zeigen..
Unabhängig von meiner Wohnsituation konnte ich inzwischen im Auto sogar positive Erfahrungen vor Allem in Autobahnnähe mit DAB+ machen. Die hochgelobte Rauschfreiheit und nahezu CD-Qualität lassen sich während der Fahrt nicht beurteilen, wohl aber an der heimischen Anlage. Hier zeigen sich selbst unabhängig vom Optimod Artefakte, die analoge Übertragungswege nicht offenbaren. Diese teilt sich DAB+ jedoch auch mit der Internet-Übertragung, die meist mit ähnlichen Qualitätsproblemen zu kämpfen haben, allerdings ohne Fading und mit deutlich weniger Fehlerkorrekturen. Bei vor Allem kleinen Radios erzeugen Prozessorstörungen gelegentlich unschöne Nebenprodukte und gerade bei Klassik offenbart sich die niedrige Auflösung, die sich nicht selten unterhalb von der Qualität alter MP3-Dateien bewegt. Ohnehin wird auch vergessen, dass bei jungen Menschen das Radio längst an Popularität verloren hat. Streaming-Dienste und Smartphones stellen eine unkomplizierte und noch dazu flexible Alternative dar, obendrein in deutlich besserer Qualität. Dennoch liest man viele begeisterte Berichte, auch Lobeshymnen von HiFi-Enthusiasten, die jetzt endlich kristallklares Radiovergnügen erfahren wollen. Nur sind das dieselben Menschen, die MP3 damals verteufelt haben? Falls ja, ist dringend ein Besuch beim örtlichen Ohrenarzt anzuraten. DAB+ klingt nicht gut, kann es nämlich gar nicht. Die Gründe dafür werdet Ihr in diesem Beitrag erfahren. Den Artikel schließe ich mit zwei Eindrücken von DAB+-Radios, die immer noch erhältlich sind.
Rückblick
Spricht man von der CD-Qualität, geht man von einem linearen PCM-Datenstrom aus, der eine Bitrate von rund 1,4 Mbit/s bei 16 Bit Wortbreite und 44,1 kHz Abtastfrequenz aufweist. Ausgehend von diesen Parametern ist jedes Digitalradiosystem klanglich unterlegen. Als ich von Digital Audio Broadcasting – kurz DAB – das erste Mal Mitte der 90er Jahre erfuhr, gab es noch den Hersteller Blaupunkt in seiner Ursprungsform. Mit DAB sah man vor Allem den Autofahrer als potentielle Zielgruppe an. Immerhin war und ist es das einzige System, das ohne aufwendige Empfangstechnik auskommt und somit auch den Bau mobiler Empfänger ermöglicht. Die Anfänge der Entwicklung reichen sogar bis in die 80er Jahre zurück. Das stationär nutzbare digitale Satellitenradio (DSR) startete im Jahr 1989 und wurde per Satellit über Kopernikus, TV SAT 2 und im Kabelnetz der Deutschen Telekom verteilt. Es arbeitete mit linearen PCM-Daten, die allerdings aufgrund der beschränkten Bandbreite auf 14 Bit bei 32 kHz in Dynamik und Frequenzgang begrenzt wurden. Neben dem Radiosignal wurden auch Textinformationen übertragen, auch konnten manche Radios die Klangeinstellungen zwischen Sprache und Musik automatisch umstellen. Das Nutzsignal lag bei rund 800 Kbit/s und lag klanglich fast auf dem Niveau der Audio-CD. 16 Sender wurden je Bouquet verteilt, durch die hohe Datenrate war die Senderanzahl ohnehin begrenzt. So verwunderten die Gerüchte nicht, dass DSR ohnehin nicht langfristig bestehen konnte und die Preise für DSR-Empfänger purzelten Mitte der 90er gewaltig. Beschlossen wurde die Abschaltung im Mai 1998, weil man die verwendeten Kabelkanäle S3 und S4 für die Erweiterung des analogen Fernsehempfangs brauchte. Die tatsächliche Abschaltung der letzten 16 Radiosender auf dem Kanal S2 erfolgte zum Jahreswechsel. Wohl einmalig bei einer obsoleten Technologie war, dass die Besitzer von DSR-Radios finanziell entschädigt wurden. Etwa 800 DM konnte man auf Antrag erhalten, das Gerät musste aber frühestens 1996 gekauft worden sein. Auch ich stellte diesen Antrag und erhielt auch eine Bestätigung mit der Höchstsumme, einen tatsächlichen Geldeingang kann ich allerdings bis heute nicht verzeichnen. Das ist auch nicht tragisch, weil mein damaliger Marantz-Tuner ST-83 ein Hybrid-Empfänger war. So kann das Gerät nicht nur DSR empfangen, sondern auch das analoge Kabelnetz und terrestrisches Radio über einen zweiten Antenneneingang. Bei unserem erhöhten Standort in Marburg konnte ich mit dem ST-83 über eine normale Wurfantenne sogar einige NDR-Programme in Stereo über den Harzer Sender Torfhaus hören, was mir mit anderen Radios nicht gelang. Möglich wurde dies durch die geringere Schrittweite von 0,25 MHz und einen Bandbreitenfilter, welcher die Großsignalfestigkeit verbessert hat.
Ganze 10 Jahre war DSR verfügbar und Nach der Abschaltung suchte ich eine digitale Alternative, zur Wahl standen das Astra Digital Radio (ADR) und Digital Video Broadcasting, das über Satellit als DVB-S und im Kabel als DVB-C verteilt wurde. Ich entschied mich aufgrund des noch vorhandenen Kabelanschlusses für MediaVision der Deutschen Telekom, das im Zusammenarbeit mit Premiere (heute Sky) DVB-C als digitales Fernseh- und Radiosystem anbot. Als Empfänger diente mir die zum Paket gehörende d-Box II, die von Sagem hergestellt wurde und über die Bouquets von ARD und ZDF-Digital ein ähnliches Senderangebot wie zu DSR-Zeiten zur Verfügung stellte. Allerdings nun im komprimierten MPEG-1 Layer 2-Format, auch als MP2-Codec bekannt, mit einer festen Bitrate von 192 Kbit/s. Die Qualität liegt auf der Höhe von DAB+, das eine ähnliche Klangqualität bei geringerer Datenrate erreicht. Eigentlich wäre es konsequent, diesen Radiostandard auch im terrestrischen DVB-T anzubieten, dies hat man aber verpasst. Einzig in manchen Großstädten, beispielsweise in Berlin, blieb diese Möglichkeit als Pilotprojekt übrig. Vermutlich wusste man schon vorher um die Ausbreitungsprobleme im ländlichen Bereich, immerhin bietet jeder DVB-T-Receiver auch eine Radiofunktion, die somit weitgehend brach liegt.
Nachdem die Deutsche Telekom das Kabelnetz unter anderem an die Iesy Hessen GmbH (heute UnityMedia) verkauft hat, nahm der Ärger zu und die Qualität ab. Für mich war die Konsequenz nun der Umstieg auf Astra und die damit verbundene Anschaffung eines ADR-Tuners. Das Astra Digital Radio wurde 1995 auf der Internationalen Funkausstellung vorgestellt und zum 30. April 2012 abgeschaltet. Die Gründe dafür lagen in der Volldigitalisierung des Satellitenfernsehens, denn für ADR wurden die Unterträgerfrequenzen der analogen Sender genutzt. Wie bei DVB erfolgte die Übertragung im Musicam-Verfahren mit dem MP2-Codec und einer identischen Bitrate. Als Empfänger diente mir ein Hybrid-Receiver von TechniSat, der neben ADR auch analoges Satellitenfernsehen empfangen konnte. Der Vorteil war die größere Senderauswahl, einschließlich NDR und Nordwerstradio, die bei DVB-S erst seit 2005 ebenso vielfältig war. Anfangs stand für ADR auch ein kostenpflichtiges Musikangebot zur Verfügung, das besonders von TechniSat stark vermarktet wurde. Für knapp 20 Mark erhielt man eine SmartCard und konnte verschlüsselte Spartenkanäle mit moderations- und werbefreier Musik hören, ähnlich wie die Mixe bei den Streaming-Diensten. Durch den fehlenden Rückkanal konnte der Abonnent natürlich keinen Einfluss auf die Playlist nehmen. Es ist mir nicht bekannt, wann dieses Angebot eingestellt wurde, dies war ohnehin nur mit speziellen Receivern nutzbar. Meiner hatte zumindest keinen Einschub für eine SmartCard, die reinen ADR-Receiver hingegen schon.
Parallel gewann das Internet durch DSL und drahtlose Router schnell an Bedeutung, so dass Internet-Radios langsam aufkamen und man auch heute mit dem Smartphone oder Computer ebenfalls eine breite Senderpalette empfangen kann. Auch entfällt die Einrichtung einer aufwendigen Empfangsanlage, weil das Internet omnipräsent ist. Und dennoch ist ein Empfang nur in Reichweite einer Basis möglich, unterwegs verhindern die Datendrosseln der Mobilfunkanbieter den Spaß. Und an dieser Stelle gewinnt DAB+ an Bedeutung, weil es der einzige unabhängig nutzbare digitale Radiostandard ist, über den wir heute verfügen. So weckten bereits im Jahr 2006 zwei DAB-Empfänger vom Hersteller Trinloc mein Interesse, die ich sogar in den Vertrieb aufnahm. Das Inspiration und Sinfonie waren Geräte der ersten Generation, der zusätzliche UKW-Teil machte sie zumindest relativ zukunftssicher. Und tatsächlich ließen sich hier rund 10 bis 15 Sender empfangen, allerdings die meisten Stationen nur in Mono. Doch dann wurde es still um DAB, das Aus stand kurz bevor. Fördergelder flossen und man machte Druck, den Ausbau möglichst in einer gesetzten Frist voran zu treiben. Sendeanstalten, Hersteller und Interessensverbände formierten sich zu einer starken Lobby, die als DRD Digitalradio Deutschland GmbH unter digitalradio.de unablässig die scheinbar unanfechtbaren Vorteile von DAB+ herausstellen und über die Aktivitäten des Vereins Digitalradio berichtet. Weiterhin gibt es noch die Betreibergesellschaften, die ihre UKW-Standorte auch digitalisieren möchten. Da lügt man dem geneigten Käufer auch gerne mal was in die Tasche, verteufelt das längst überlaufene UKW-Band und lockt mit Rauschfreiheit und CD-Qualität. Um mehr Sender auf weniger Bandbreite unterzubringen, wechselte man auf den HE-AAC-Codec und entwertete somit die ersten DAB-Radios, als DAB+ erfuhr diese Technik eine Renaissance. DAB-Empfänger ohne UKW-Teil wurden somit unbrauchbar und verkamen zum nächsten, nicht mehr genutzten Digitalstandard. Dass manche Fachleute DAB+ somit nur als Übergangs-Standard sehen, ist daher nur allzu verständlich.
Später kaufte ich mir das Dual DAB 4, das ich auch in einem früheren Podcast vorstellte. Das günstige Radio konnte mich aber nicht ganz begeistern, weil im Gegensatz zu UKW kein Empfang mit halb eingeschobener Antenne im Innenraum problemlos möglich war. Die meisten Sender interessierten mich nicht, der öffentlich-rechtliche Rundfunk war auf hr, DLF und D-Radio beschränkt. Als ich mich dabei ertappte, vorwiegend den UKW-Empfänger des DAB 4 zu nutzen und ohnehin den NDR weiterhin über das Internet beziehen musste, gab ich das Radio wieder weg und stellte fest, dass die Versprechungen weitgehend nicht eingehalten wurden. Der kristallklare Klang war nicht gegeben, da schon alleine das Netzteil des DAB 4 so störte, dass mit ihm kein DAB+-Empfang möglich war. Ein später ausgeliehenes und mit knapp unter 300 Euro recht teures WFR-29D von Sangean hat derartige Prozessorstörungen erzeugt, wogegen das UKW-Rauschen schon fast beruhigend wirkte. Immerhin beherrscht es neben DAB+ auch den Empfang via UKW und Internet-Radio, auch Musik-Streaming ist damit möglich. Das Nachfolgemodell WFR-29C hat sogar ein Farbdisplay und zeigt auch SlideShows und Cover der Sender an. Da ich im Haus ohnehin mit Internet-Radio eine größere Sendervielfalt erreiche, hakte ich nach diesen Erfahrungen DAB+ etwa fünf Jahre für mich ab.
DAB+ vs. UKW
Wenn man einen ordentlichen UKW-Tuner und ein halbwegs vernünftiges DAB+-Radio nebeneinander stellt, bietet DAB+ keineswegs CD-Qualität. Natürlich ist der UKW-Empfang auch nicht ohne Tadel, aber er hat sich bewährt. Wer ein 60 Jahre altes Radio besitzt, wird es heute noch nutzen können, ein 10 Jahre altes DAB-Radio kann man ohne UKW-Empfänger hingegen entsorgen. Dieses Schicksal teilen sie sich mit dutzenden analogen Sat- und DVB-T-Receivern, aber aufgrund der begrenzten Haltbarkeit von Satelliten ist ein Technologiewechsel hier noch nachvollziehbar. Die Vergangenheit zeigt jedenfalls, dass bislang jeder Digitalstandard irgendwann obsolet wurde und auch die Veränderungen bei DAB neue Empfänger erforderlich machten. Was kommt morgen, wer garantiert mir, dass ich ein heute gekauftes Radio bis zum Ende seiner Nutzungszeit problemlos verwenden kann? Selbst ältere Internet-Radios verlieren ihre Funktionsfähigkeit, wenn der Server zum Update der Senderlisten nicht mehr existiert oder ein nicht implementierter Wi-Fi-Standard die Verbindung zum neuen Router nicht mehr ermöglicht.
In diesem Punkt ist das analoge, terrestrische Radio überlegen, auch wenn man den hohen Energiebedarf der Sendestationen und das überlaufene 4 Meter-Band in Verbindung mit dem geringen Dynamikumfang und hohem Rauschen moniert. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass ein DAB+-Empfänger prinzipbedingt mehr Energie benötigt, als ein analoges Radio, auch die Entsorgung der Altgeräte fällt nicht in die Bilanz. Wenn man in Deutschland heute, wie aktuell in Norwegen, die UKW-Aussendung abschalten würde, wären wahrscheinlich Milliarden Radioempfänger weitgehend nutzlos. Auch das Argument des geringeren Grundrauschens ist nicht haltbar, denn davon sind übliche Mono-Radios nicht betroffen. Die analoge FM-Übertragung bringt Störungen hauptsächlich dann mit, wenn das Stereosignal zu schwach ist oder dem Empfänger eine gute Trennschärfe fehlt. Die Demodulation des Seitenbandes sorgt für Überlagerungen, die als gegenphasiges Rauschen auffallen. Das Stereosignal wird ähnlich wie bei der M/S-Stereophonie erzeugt, eine Trägerfrequenz liefert das Nutzsignal und das Stereobild wird über das Seitenband generiert. Der Vorteil liegt darin, dass bei Überlagerungen dieser beiden Signale keine Phasenverschiebungen auftreten und es deshalb bei Mono- und Stereo-Empfang gleich gut klingt. Der Stereo-Ton wird dadurch erzeugt, dass das Seitenband dem linken Kanal phasenrichtig und dem rechten Kanal phasenverkehrt beigemischt wird und die dadurch erzeugte Auslöschung auf beiden Kanälen die Stereoabbildung erzeugt. Erfolgt keine einseitige Phasendrehung, bleibt das Signal Mono und phasenrichtig. Ich habe diesen Effekt im Podcast zum Zoom H2n demonstriert. Es können allerdings bei analogen Stereo-Empfängern tatsächlich Pfeifstörungen durch die zweite Demodulation auftreten, die das Seitenband entkoppelt. Diese fallen jedoch häufig geringer aus, als die Prozessorstörungen bei einfachen DAB+-Radios.
Neben der Rauschfreiheit und CD-Qualität wird auch die Senderauswahl als Vorteil herausgestellt. Dies mag im städtischen Bereich zutreffen, in meinem Wohnort werden mir rund 40 Sender angeboten. Über UKW hingegen empfange ich Sender, die hier entweder nicht mehr, oder noch nie, über DAB+ ausgestrahlt wurden, von einem Ersatz kann also daher keine Rede sein. Im ersten deutschlandweiten Bundesmux findet sich fast kein Sender, den ich über UKW je vermisst hätte. Regional hingegen werde ich auf Hessen beschränkt, kein WDR, BR oder NDR, die ebenfalls zum Teil gut über UKW zu empfangen sind. Bösartig könnte man diese Einschränkung als bewusste Manipulation der Informationsfreiheit betrachten, denn nicht mein Empfangsgerät entscheidet über die Sendervielfalt, sondern der Betreiber. Vielleicht ist es wie beim UKW-Empfang auch möglich, mit einer Dachantenne deutlich mehr Sender zu empfangen.
Ein weiterer Vorteil von DAB+ liegt übrigens in den begleitenden Informationen, die im Display angezeigt werden. Diese sind strukturiert und Geräte mit Farbdisplay können zusätzliche Bildinformationen, wie Cover oder Senderlogo, darstellen, die MOD SlideShow wird auch als SLS bezeichnet. Die Bildformate JPG und PNG werden je nach Sender eingesetzt, manche Chips zeigen allerdings nicht beide Formate an. In diesem Fall bleibt die SLS-Information aus. Auch Texte als Laufschrift werden eingeblendet, dies wird für Informationen zum aktuell gespielten Titel, oder auch für Begleitinformationen und Nachrichten genutzt. Bei UKW ist dies über das Radio Data System (RDS) und den Radiotext zwar auch möglich, jedoch etwas eingeschränkt. RDS zeigt den Sendernamen und Programmtyp an (PTY), mit Radiotext werden als Laufschrift Wetterdaten, Verkehrsmeldungen oder Titelinformationen übermittelt. Neben der Lautstärkeanpassung für Verkehrsfunk wurden auch alternative Senderfrequenzen übertragen, so dass das Radio bei schwächer werdendem Empfang die Frequenz automatisch wechselt. Die teuren Autoradios von Blaupunkt mit Twin-Tuner konnten im Hintergrund die Alternativfrequenzen mit dem zweiten Tuner überwachen und nahtlos umschalten. Radiotext ist jedoch nicht in allen RDS-Tunern verfügbar. Aus diesem Grund verwenden manche Stationen den eigentlichen Sendernamen zur Anzeige von wechselnden Informationen, wie Wetter oder Studio-Hotline. Das hat den Vorteil, dass der Hörer nicht explizit auf Radiotext umschalten muss. Dafür wird beim automatischen Suchlauf statt des eigentlichen Sendernamens ein momentan angezeigter Begriff gespeichert, wie „SONNE“ oder „HOTLINE“.
Die Technik hinter Digital Audio Broadcasting
DAB+ ist übrigens kein eigener Standard und lediglich eine Marke, welche die Übertragung mit dem HE-AAC-Codec in der zweiten Version bezeichnet. Da dieser Übertragungsstandard von fast allen Sendern genutzt wird, sind nur als mit DAB+ bezeichnete Empfänger zum deutschen System vollständig kompatibel. Meine ersten beiden DAB-Radios wurden also auch wieder durch obsolete Technik in ihrer Funktion eingeschränkt, denn den HE-AAC-Codec enthalten sie nämlich nicht. Wie erwähnt reichen die Anfänge von DAB bereits bis in die 80er Jahre zurück. In Stockholm entschied man sich 1986 für die Errichtung eines digitalen Hörfunksystems, an dem auch das DLR (Deutsche Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt) unter Einbeziehung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten beteiligt war. Die ursprünglich eingesetzten Codecs wurden aktualisiert, als Frequenzbereich wird in Deutschland das DAB-Band III von 174-240 MHz genutzt. Die Aufteilung der DAB+-Sender erfolgt in Blöcken, die Signalzusammensetzung ist relativ kompliziert und die Audiodaten werden in einem für die Echtzeit-Wiedergabe geeigneten Codec übertragen. Genau hier liegen die Probleme, denn als Standard wird in Deutschland der HE-AAC-Codec bis 160 Kbit/s verwendet. Das unterschreitet die MP3-Qualität von 320 Kbit/s, wie man sie üblicherweise im Download erhält und hat mit CD-Qualität nichts zu tun. Auch konnte ich nur Netto-Datenraten von 80 bis 120 Kbit/s in der Praxis erreichen. Ein Blubbern und Gurgeln ist stets hörbar und vor Allem bei der Nutzung von Kopfhörern störend. Der Klang lässt sich als starr und wenig räumlich beschreiben, das stört besonders bei Klassikaufnahmen und auch sind die zischelnden S-Laute nervig, die bei leisen Stimmen außerhalb der Stereo-Mitte auftreten. Immerhin fallen diese Artefakte bei der Mono-Wiedergabe weniger ins Gewicht. Beim Ursprünglichen DAB-System wurden die Daten in das MP2-Format codiert, deren Rate bis zu 256 Kbit/s betragen konnte und somit dem DVB- und ADR-Standard theoretisch überlegen war. Der Codec ist allerdings betagt und es lassen sich mit dem HE-AAC-Codec bei geringerer Bitrate ähnlich gute Klangergebnisse erzielen. Nach meinem Eindruck könnte man im Vergleich zum MP3-Format ein Drittel der Datenrate einsparen, ohne dass sich die Qualität wesentlich verschlechtert, 192 Kbit/s wäre ein dafür allerdings ein Minimalwert. Weil jedoch das wirtschaftliche Interesse ein Maximum an Sender erfordert, wird die Bandbreite zu Gunsten der Anzahl beschnitten. Die aktuell genutzte Datenkompression ist einfach zu stark, das konnte ich für mich feststellen. Bei gleicher Bitrate sollte der modernere HE-AAC-Codec des Fraunhofer Instituts dem MP3-Format überlegen sein. Früher habe ich meine Musik auf den Nokia-Smartphones im HE-AAC-Format mit 64 Kbit/s gespeichert. Damals war das für mich ein brauchbarer Kompromiss zwischen Klangqualität und Speicherausnutzung, heute würde ich das so nicht mehr machen. Besonders bei Rockmusik mit E-Gitarren, die sehr viele Obertöne enthalten, gab es häufig stark hörbare Artefakte und Einbrüche im Stereobild. Dies hört man auch heute bei manchen Internet-Radiosendern, die ähnlich stark komprimieren. Im Vergleich zu Apple Music, das mit AAC bei 320 Kbit/s arbeitet, liegt DAB+ im unteren Drittel.
Bezüglich HE-AAC ist weiterhin wichtig, dass es ein dynamisches Kompressionsverfahren ist, das sich gut zum Streaming eignet. Während bei MP2 schon bei einem kurzen Signalabfall der Ton unmittelbar aussetzt, können DAB+-Geräte noch was retten, weil Signale mit hoher Fehlerrate noch decodiert werden können. Zumindest dann, wenn die Empfangsqualität wirklich gut ist, ansonsten reicht das Nutzsignal nicht für ein längeres Puffern aus. Dabei fällt für den Moment die Tonqualität ab, im Umkehrschluss nimmt die Klangqualität zu, wenn das Signal stärker ist und die fehlerhaften Pakete abnehmen. In einem Test konnte ich einen Sender bei horizontaler Antennenausrichtung so gut empfangen, dass die Fehlerrate bei fast 0 lag. Aber trotzdem kam die Bitrate nicht über 120 Kbit/s hinaus und die Artefakte blieben hörbar. Bei Digitalradios spielt natürlich auch die Qualität der verwendeten D/A-Wandler eine Rolle, welche die Artefakte mehr oder weniger stark heraus stellen. Besonders negativ fällt mir auf, dass eine schlechte Kapselung der Bauteile in vielen gehörten DAB+-Radios Störungen verursachen, die das Rauschen bei UKW mitunter übertreffen. Das sind in Etwa Pfeifgeräusche, die vor Allem bei geringer Lautstärkeeinstellung auftreten können. Aber auch DAB+-Empfänger können durch Schaltnetzteile, LED-Leuchtmittel oder ähnliche hochfrequente Einstreuungen gestört werden, weil der Frequenzbereich im genutzten 2 Meter-Band hierfür etwas empfindlich ist. Betrachten wir nun einige DAB+-Radios im Vergleich.
Dual DAB 18 C
Das erste von mir getestete Radio trägt die Aufschrift Dual, dies hat allerdings nichts mehr mit dem Traditionsunternehmen aus dem Schwarzwald zu tun. Viel mehr wurden die Markenrechte von der DGC GmbH übernommen, die unter diesem Label Geräte aus China importiert, so auch das erwähnte DAB-4. Die meisten dieser Importeure greifen auf Produkte von Frontier Silicon zurück, ein Hersteller, der vom DAB+-Chip, bis zum fertigen Internet-Radio, alles anbietet. Dabei scheint das DAB 18 C ein Komplettgerät zu sein, dessen Bedienung sehr eingängig ist und einen guten Klang abliefert. Trotzdem aber wirkt das glatte Gehäuse billiger, als der Preis vermuten lässt, das Lautsprechergitter sitzt nicht sauber im Gehäuse, die Stationstasten auf der Oberseite biegen sich in der Mitte durch. Das 2,8 Zoll kleine TFT-Display zeigt SLS-Informationen, weshalb es mich besonders interessiert hat. Der Klang ist hingegen für ein Radio dieser Größe gut und an Sonderausstattung bietet es einen sehr komplexen Wecker und die dauerhafte Uhrzeitanzeige bei Netzbetrieb. Vier AA-Batterien oder das mitgelieferte Netzteil können zur Stromversorgung verwendet werden, die Bedienung erfolgt über die acht frontseitigen Tasten und einen Drehregler. Dabei erklärt sich die Handhabung fast von selbst, die acht Stationsspeicher werden durch langen Druck festgelegt. Nach dem initialen Einschalten sucht das Gerät nach DAB+-Sendern und auf Knopfdruck wird die Liste der empfangenen Stationen angezeigt. Das Menü ist kinderleicht zu bedienen, die Übersetzungen sind verständlich und der Wecker mit zwei unabhängigen Weckzeiten bedarf einer besonderen Erwähnung. Hier lassen sich verschiedene Modi wie werktags, Wochenende oder einmalig mit Datumsangabe einstellen, ein Sender kann aus den Favoriten zum Wecken ausgewählt werden. Auch ein Piepton steht zur Verfügung, die Dauer des Weckers kann ebenfalls im 15-Minuten-Interval gewählt werden. Praktisch ist, dass man die Lautstärke ebenfalls festlegen kann, deren Mindestwert bei 4 liegt. Während man von Radioweckern eine große Snooze-Taste auf der Geräte-Oberseite gewöhnt ist, muss man hier den kleinen unteren rechten Knopf gezielt treffen. Je Druck verlängert sich die Schlummerzeit um weitere fünf Minuten. Insgesamt hätte mir das Gerät sehr gut gefallen, wenn es nicht einige Schönheitsfehler hätte.
So ist das Gehäuse nicht sonderlich hochwertig und recht klobig konstruiert. Es steht zwar sicher auf dem Tisch, wirkt aber ziemlich hohl. An der Rückseite gibt es eine nicht beschriftete und durchgebohrte Anschlussblende, einen Aux-Anschluss für externe Geräte hätte man hier einbauen können. Als ich dann einen Kopfhörer angeschlossen habe, kam die nächste Enttäuschung, hier wurde konsequent ein Mono-Signal ausgegeben und dies klang noch dazu alles andere als ausgewogen. Im Lautsprecherbetrieb störte ein leises Pfeifen im UKW-Modus, das besonders bei geringer Lautstärke auffiel. Auch funktioniert der Wecker und die dimmbare Uhranzeige nur im Netzbetrieb, hierauf weist das Gerät nicht hin. Wenn ein Kopfhörer angeschlossen ist, wird man am Folgetag vermutlich verschlafen, gleiches gilt bei Stromausfall. Eine weitere Ungereimtheit zeigt sich bei der Weckzeiteinstellung. Während man im Menü konsequent den Drehknopf nutzen kann, ist man bei Zeit und Datum an die Tasten gebunden. Die 2017 aufgerufenen 79 Euro erscheinen mir für das Gebotene etwas hoch, man hätte aus diesem Produkt jedenfalls mehr heraus holen können.
Albrecht DR 65 C
Das kompakte und günstigere DR 65 C von Alan Electronics ist in der Bedienung dem Dual DAB 18 C sehr ähnlich. Es gibt allerdings kleine Unterschiede, die das Radio etwas runder wirken lassen. Bedient wird es über 10 Tasten auf der Oberseite, Stationsspeicher gibt es allerdings nicht. Ein ebenfalls oben angebrachter Drehknopf ist alleine für die Einstellungen zuständig, so dass man mit ihm auch die Uhrzeit ändern kann. Das kleinere 2,4 Zoll TFT-Display ist identisch zum DAB 18 C aufgebaut, an der Software erkennt man die Technik von Frontier Silicon. Das Gehäuse wirkt etwas solider, die Soft-Beschichtung an der Front hätte man sich sparen können. Für ein tragbares Radio stehen die rückseitige Antenne und der Drehknopf oben etwas heraus, dafür aber zeigt sich das Menü vielfältiger. So lassen sich die SLS-Cover auf Wunsch auch im Vollbild anzeigen, eine Dynamikkompression (DRC) kann leise Signale im Pegel anheben. Die Speicherung in je 10 Favoriten pro Band in einer aufrufbaren Liste sind etwas fummelig, zwei Tasten zum direkten Kanalwechsel hätte ich gut gefunden. Die Weckfunktion ähnelt dem DAB 18 C, allerdings wird man nach dem Netzanschluss gezwungen, das Radio Zwecks Uhrzeitabgleich einzuschalten. Im Stand-By-Modus lässt sich das Display nicht vollständig abschalten, Das Wecksignal ist monotoner als beim Dual. Schön ist, dass der Kopfhörerausgang ein Stereo-Signal liefert, das aber ebenfalls unausgewogen und detailarm klingt. Weiterhin unschön ist, dass man ähnlich zum DAB 18 C den Einschlaf-Timer nur umständlich im Menü aktivieren kann.
Aber auch dieses Gerät ist nicht ohne Tadel, der Lautsprecher klingt unnötig schlecht und erinnert an ein Bad-Radio für unter 20 Euro. Betrachtet man den Kaufpreis von damals 69 Euro, bekommt man klanglich wesentlich besseres, selbst Bluetooth-Lautsprecher mit FM-Radio übertreffen das Albrecht problemlos. Unnötig ist es auch deshalb, weil das Gehäuse genügend Platz für einen größeren Treiber bieten würde. Immerhin piepst es bei der UKW-Wiedergabe nicht und auch die Eigengeräusche halten sich in Grenzen. Für Sprache reicht es aus, bei Musik hingegen nur zum Wecken. Ein mechanischer Netzschalter auf der Rückseite ergänzt den Standby-Taster auf der Oberseite, richtig viel Sinn macht er nicht. Immerhin schützt er das Gerät beim Transport, für das es sich aufgrund der hervorstehenden Teile nicht so ganz gut eignet. Als Kontrollgerät zur DAB+-Überwachung erfüllt es seinen Zweck. Kundenrezensionen zur Folge soll es Probleme bei der SLS-Darstellung geben, so dass es nur Bilder im JPG-Format anzeigen soll. Bei mir jedoch wurden bei fast allen Sendern SLS-Bilder bei ausreichendem Pegel dargestellt.
Albrecht DR 450
Ein Jahr später schaute ich mir weitere Geräte an, wobei ich mich hier auf Internet-Radio beschränkt habe. Sie kosteten etwas mehr, sind aber auch ungleich besser. Das Albrecht DR 450 ist ein Radiowecker mit DAB+, Internet-Radio, UKW und zwei Weckzeiten und lässt kaum Wünsche offen. Als Nachteil könnte man den fehlenden Kopfhöreranschluss bemängeln, den guten Sound traut man dem kompakten Retro-Gehäuse zunächst nicht zu. Im Dauerbetrieb seit fast vier Jahren als Internet-Radio gibt es nichts zu bemängeln, bei Internet-Ausfall weckt das DR 450 mit einer internen, angenehmen Melodie. Eine Infrarotfernbedienung gehört zum Lieferumfang, die Steuerung per App ist ebenfalls möglich. Bluetooth besitzt das Gerät nicht, das wäre Angesichts des Klangs noch eine schöne Option gewesen.
Albrecht DR 70
Das DR 70 ist ein ziemlich kleines, feines Taschenradio, das über einen hervorragenden Empfänger verfügt und ein Farbdisplay, das allerdings keine SLS-Informationen anzeigen kann. Dafür hat es eine Taschenlampe und läuft mit drei AA-Zellen. Ein Steckernetzteil wird mitgeliefert und es kann auch blind mit wenigen Tasten bedient werden. Fünf Stationsspeicher für UKW und DAB+ werden durch eine Favoritenliste ergänzt. RDS, Radiotext und ein einfacher Suchlauf machen besonders den Betrieb an verschiedenen Standorten einfach, dabei liefert es eine außerordentlich gute Empfangsleistung. Das raue Gehäuse ist sehr robust, die Frontseite allerdings hochglanzpoliert, so dass man mit Kratzern etwas aufpassen muss.
Albrecht DR 883
Das DR 883 im Retro-Gehäuse hat zwei Lautsprecher und empfängt UKW, DAB+ und Internet-Radio. Eine Fernbedienung liegt bei und die Software lehnt sich stark an das DR 450 an. Trotz größerem Gehäuse kann es klanglich mit diesem allerdings nicht mithalten und klirrt teils unangenehm bei hoher Lautstärke. Dafür hat es einen Aux-Eingang und ein Bluetooth-Modul und die gleiche kleine Fernbedienung und wird über Tasten an der Front bedient.
Albrecht DR 884, Sharp DRI470 Pro
Das DR 884 von Albrecht ist im Prinzip baugleich mit dem Sharp DRI470 Pro, das es auch ohne Pro und somit ohne Internet gibt. Im Gegensatz zum DR 883 ist es mit 35 cm deutlich breiter und kommt mit Spotify Connect. Die Version von Sharp war wohl ein Montagsgerät, kein DAB+-Empfang, kein WLAN-Empfang und die App steuerte mein DR 883. Gemessen an der Gehäusegröße könnte der Gesamtklang etwas voller ausfallen und wenn es funktioniert, lässt es kaum Wünsche offen.
Albrecht DR 472
Etwas aus der Rolle fällt das DR 472, ohne DAB+, aber mit Aux-Eingang, großer Fernbedienung und vollem Sound. Es hat einige Testergebnisse einheimsen können und klingt bei richtiger Einstellung dem Sangean WR-1 recht ähnlich. Allerdings hat der Drehknopf an der Vorderseite kleine Schwächen, er prellte bereits nach wenigen Monaten und ließ eine zielsichere Bedienung nur mit der Fernbedienung zu. Wie DR 450 und DR 883 wird es über dieselbe App gesteuert und ist auch in Schwarz erhältlich.
Empfehlungen für ein gutes DAB+-Radio
Im Preisbereich von rund 100 Euro finden sich inzwischen viele Radios am Markt, die zum Teil auch durch Internet-Radio und DLNA-Streaming einen gewissen Mehrwert bieten. Sangean übertreibt es mit der Preisgestaltung der WFR-Serie etwas, zumal die Radios klanglich nicht übermäßig hervor stechen. Die Software von Frontier Silicon wird von den ersten beiden Modellen genutzt und beschränkt sich auf das Wesentliche, die restlichen bis auf das DR 70 nutzen die Architektur von Magic Systech. Beide Hersteller sind sich recht ähnlich und an der Stabilität aller Geräte gibt es bis auf die genannten Kleinigkeiten wenig zu bemängeln. Das DR 70 hebt sich von der Handhabung am Meisten ab, ist allerdings auch ein eher einfaches Radio. Besonders überzeugen mich die Modelle mit Internet-Radio, zumal sie auch das größte Senderangebot liefern und auf eine gemeinsame Favoritenliste nach Anmeldung zurückgreifen. Blinde Anwender können die Apps der Radios bedienen, von TechniSat und Sangean gibt es inzwischen auch DAB+-Radios mit Sprachausgabe. Für obige Modelle gelten folgende subjektive Eindrücke: Das DR 450 ist der beste Radiowecker, das DR 70 das beste Taschenradio, das DR 472 das Gerät mit dem besten Klang und das DR 883 mit dem schönsten Design. Der Markt ändert sich allerdings stetig und die Auswahl ist inzwischen groß. Grundsätzlich lohnt sich, etwas mehr Geld zu investieren, weil die Kompromisse und Einschränkungen etwas geringer werden.
Abgesehen von Smart Speakern, die den Internet-Radios gewaltig den Rang ablaufen, sind diese besser für die heimische Nutzung geeignet. Jedoch gibt es kleine Nachteile, die ich kurz zusammenfassen möchte. Wie bei den DAB+-Geräten sind auch viele Internet-Radios von ihrer Bedienung ähnlich, das Feld teilen sich hier Magic Systech und Silicon Frontier. Beide Hersteller entwickeln Radio-Chips, fertige Baugruppen und Geräte, die Bandbreite reicht vom einfachen DAB+/FM-Empfänger bis hin zum Hybridradio mit CD-Laufwerk und Bluetooth. Unter vielen Marken gelangen diese Geräte nach Europa und werden in Funktionalität und Design angepasst. Typische Vertreter sind beispielsweise Dual, Albrecht, Auna und Imperial. Auch wenn sich die Radios zum Teil deutlich in Klang und Bedienung unterscheiden, lassen sie sich mit der zugehörigen App steuern. Magic Systech nutzt AirMusic Control, Frontier Silicon hingegen UNDOK. Letztere ist technisch etwas weiter vorne, denn Frontier Silicon produziert inzwischen auch Netzwerklautsprecher. Mit der AirMusic Control App lassen sich immerhin alle verbundenen Geräte gemeinsam steuern, so dass sie denselben Stream abspielen können. Das klappt auch relativ synchron, je nach Netzwerkverbindung ist durchaus ein deutlicher Versatz möglich. Ein Nachteil von Internet-Radio ist, dass überhaupt die Latenz 15 bis 30 Sekunden gegenüber terrestrischem Broadcasting betragen kann, mich stört dies in der Praxis allerdings nicht. Die Qualität bewegt sich meist auf demselben Niveau, manche Anbieter liefern ihre Streams jedoch mit einer geringen Bandbreite aus.
Am Ende des Tages steht und fällt der Radioempfang mit der Netzinfrastruktur. Ist diese nicht gegeben, muss man bei einem Radiowecker aufpassen, dass dieser dann ein alternatives Tonsignal ausgibt. Auch zeigte sich, dass die terrestrischen Empfangsqualitäten besonders bei Internet-Radios eher stiefmütterlich behandelt werden. Dafür treten die genannten Prozessorstörungen hier seltener auf, weil die Radios im Vergleich zur DAB+-Einstiegsklasse hochwertiger sind. Im Umkehrschluss sind es zumeist Hybridempfänger, weil die oben genannten Hersteller die Chips ohnehin nach einem Baukastensystem verkaufen. Mit der Zunahme von Funktionen wird allerdings auch die Ergonomie deutlich erschwert. Menschen ohne technisches Grundverständnis könnten sich etwas schwer mit der Bedienung tun und sollten eher zu Smart Speakern greifen, wobei DAB+-Radios keine Netzwerkverbindung brauchen und bei guter Lage sofort empfangsbereit sind.
Fazit
DAB+ ist meiner Ansicht nach eine nette Spielerei, aber selbst heute keine echte Alternative zum bewährten UKW-Rundfunk. Die Senderauswahl ist teils größer, sofern man sich auf Privatsender beschränkt, bei öffentlich-rechtlichen Programmen wird man auf das jeweilige Bundesland begrenzt. Unterschiede gibt es in Ballungsräumen und abseits auf dem Land, so dass Ortssender über DAB+ nicht wie bei UKW mit eingeschobener Antenne empfangbar sind. Überhaupt verhält sich die Dämpfung anders, während UKW im Rauschen noch hörbar bleibt, ist bei selber Feldstärke digital nichts mehr zu empfangen. Doch wo hören die Menschen eigentlich Radio? Im Auto macht DAB+ heute noch Sinn und ist gesetzlich inzwischen verpflichtend, die vernetzte Mobilität mit 5G könnte allerdings eine Trendwende bedeuten. Zuhause dominieren Smart Speaker mit Internet-Radios, einfach in der Handhabung, preisgünstig und klanglich oft besser als das alte Küchenradio. Smartphone-Apps empfangen über das Internet ebenfalls deutlich mehr Sender und die Apps der Radioanstalten wollen schließlich auch genutzt werden. Für mich gibt es zumindest wenig Anhaltspunkte, warum DAB+ ausgerechnet nicht obsolet werden könnte.
Ich stehe wohl für einen ganz normalen Familienhaushalt – wir haben einmal durchgezählt und wir allein haben im Haus und in den Autos zusammen 10 UKW Radios bzw. Receiver.
Ich möchte nicht von Regierungs/Lobby Seite – z.B. 2015 wie in Berlin gemunkelt wird – mir vorschreiben lassen, das ich diese Geräte alle verschrotten muss und dann ohne Neuinvestition nichts mehr hören kann.
Das würde ich als beträchtlichen Eingriff in meine Lebensführung sehen und die dies propagierenden Parteien entsprechend „belohnen“.
So ein Mumpitz. Sorry!
Bei mir hat DAB+ schon lange die alten UKW Kisten abgelöst.
Digital-TV hat auch mehrere Anläufe gebraucht und ist nun das normalste der Welt.
Kein Rauschen und inzwischen fast flächendeckend guter Empfang. (Zumindest in Bereich der BAB) Ich schalte meinen Lieblingssender in Saarbrücken an und in Berlin aus. Ende!
Wenn man natürlich diese Billigheimer Radios testet, kein Wunder.
UKW sollte lediglich mit einem festen Termin abgeschaltet werden um mehr Frequenzen frei zu bekommen, welcher es der Bevölkerung auch gestattet sich in Ruhe umzustellen.
Hallo Carsten, einen Artikel als Mumpitz zu bezeichnen, weil man substanzlos eigene Erfahrungen beschreibt, lässt den Sachverstand gut ableiten. Gerade im Kfz weiß ich von einigen Fällen, die in Großräumen wie Hamburg neben genau aufgrund von Unterbrechungen trotz DAB+ auf UKW zurückgeschaltet haben. Auch ändert die eigene Erfahrung, was ja schön ist und unbenommen bleibt, nichts an sachlichen Fakten, die ich beschrieben habe. Im ländlichen Gebiet und als Funkamateur sehe ich mich schon im Stande, eine pegelmessung korrekt interpretieren zu können. Der Umstand, dass es selbst auch teure DAB+-Empfänger hauptsächlich nur mit Chips von Frontier Silicon und Media Systec gibt, lässt den Begriff Billigheimer etwas anders interpretiert. Davon abgesehen, dass kein DAC bei komprimierten und durch Fehlerkorrekturen bereinigte Datenströme aufwerten kann, im Gegenteil: Hochwertige Wiedergabekette bedeutet in diesem Falle sogar ein klanglicher Nachteil, wenn ein DSP nicht zum Schönfärben nachgeschaltet wurde. Der Verlust von Räumlichkeit und Details im Rahmen auch des Internet-Radios ist hörbar, stört mich aber beim Radio nicht, weil ich im Alltag die tatsächliche Klangqualität vernachlässigen kann.
Die Aussage bezüglich des Digitalfernsehens möchte ich ebenfalls nicht unkommentiert lassen und auch hier orientiere ich mich an Fakten. Den Fortschritt bezahlt haben die Verbraucher durch Technologien, die in ihrer Halbwertzeit deutlich die Gerätelebensdauer unterschreiten. Angefangen mit DVB-S (SD-Programme werden jetzt auch abgeschaltet), DVB-T (inzwischen auch weg) und RTL bzw. die ProSieben/SAT.1-Gruppe strahlt ihr Werbefernsehen jetzt nur noch gegen Gebühr aus. Ob man das für sich als Fortschritt empfindet, ist Ansichtssache. Dennoch ist es ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen, denn Radio hört man nicht nur stationär, sondern auch mobil und portabel und das auch an unzugänglichen Orten, im Keller, Schuppen oder eben auf dem Lande in einer Blechhütte. Sicher ist auch nichts generell gegen die UKW-Abschaltung zu sagen, inzwischen verfüge ich im Haus nur noch über Internet-Radios. Aber das erfordert einen flächendeckenden und vor Allem nutzbaren Ausbau einer alternativen Technik, das ist Abseits der Ballungsräume faktisch nicht gegeben und es sieht auch nicht so aus, dass sich was ändert. Mumpitz ist das aufgrund der verbreiteten Diskussionen, auch von sachkundigen Menschen, ganz sicher nicht. Einzelfälle sind global betrachtet aber Ausnahmen. Alleine die Reichweite, selbst von UKW, deckt diesen Anspruch unser im Grundgesetzt festgeschriebenen Informationsfreiheit nicht ab. Dass man die Mittelwelle stillgelegt hat, war ein unverzeihlicher Fehler. Dass Deutschland nicht auf Ewig von Katastrophen verschont bliebe, zeigen ja die jüngsten Witterungsbedingungen anschaulich. Es reicht aus, wenn ein KVZ durch einen Blitzschlag zerstört wird oder, wie in unserer Region passiert, der Strom mal für zwei Stunden ausfällt. Wäre hier nicht ein Amateurfunkgerät zur Hand gewesen, das auch über einen UKW-Empfänger verfügt, wäre die Informationsverbreitung für uns ein Problem gewesen. Denn das Handynetz fiel ebenfalls aus, somit war keine Kommmunikation mehr möglich. Es gibt daher durchaus Sinn für analoge, autarke Funkstrecken.
Vermutlich denken wir Funkamateure quasi „von Berufswegen“ etwas weiter, auch durch unsere Erfahrung. Das sollte man bei diesem Artikel einfach mit berücksichtigen. Es gilt aber, wie in allen Lebensbereichen, das die eigene Erfahrung nicht die Regel wiederspiegelt, was mir beim Schreiben dieses Artikels durchaus bewußt war.
Hi
Und bitte was machen dann die verkehrsnachrichten aus saarbruecken, wenn in berlin ein stau auf der stadtautobahn ist ??
Gruss…
Naja, dieser Punkt ist technisch doch gelöst. Erstens über TMC, zweitens kann ein Dual-Empfänger (ging schon zu UKW-Zeiten) auf eine Servicewelle wechseln, drittens wären alle Privatradios dann unterwegs obsolet, weil sie gar keine Services anbieten und viertens dürfte heute jeder ein Navi nutzen. Ist es kein fest verbautes mit TMC, dann eben ein Smartphone mit Zugriff auf Google Maps. Bei TMC werden Verkehrsmeldungen digital über einen Unterträger ausgesendet und das Navi spielt dann die relevanten Verkehrsmeldungen aus, braucht somit kein Internet und der Dienst wird auch von vielen eigenständigen Navis genutzt.
Hier in Norwegen hat der Staatsfunk um die 50% der Hörer verloren . 80% der Autos haben kein DAB+ und bei den
Meisten sind nachrüsten sinnlos, bei meinen 2012 Skoda würde es 2500 Euro kosten. Adapter geben keinen Empfang.
Sonnst sind 25000000 UKW Radios Sondermüll geworden. Batterie betriebene DAB+ Radios sind Batterie vernichtungs Geräte
Alles ein Schwachsinn
Habe seit drei Monaten ein DAB+ Radio im neuen Auto (Volvo). Doch von der Qualität bin ich ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. Ich bin davon ausgegangen, dass die Qualität in etwa mit den Internetstreams vergleichbar sein wird, doch Pustekuchen. Die Sender scheinen in extrem niedriger Bitrate zu senden. Sprache hört sich häufig richtig nervig krächzend an und Musik wirkt sehr mager und mit wenig Dynamik. Vor allem wenn ich dann von DAB+ auf Internetstream umschaltet ist das wie eine andere Welt.
Fazit für mich: beim nächsten Auto spare ich mir die Option DAB+ Empfang und stecke die Kohle lieber in ein paar GB mehr Datenkontingent beim Mobilfunkanbieter.
Ich habe in drei Autos JVC DAB+Radios verbaut und bin sehr zufrieden damit. Bis auf Tunneldurchfahrten funktionieren die Geräte tadellos und der Sound ist bei den hier in der Schweiz und im Schwarzwald empfangbaren Sendern durchwegs gut. Die Geräte werden alle jeweils an einer externen Endstufe und mit einem Multilautsprechersystem eingestzt. Also ich vermisse UKW nicht wirklich.
Ich bin mit DAB+ Sehr zufrieden was haupsächlich daran liegt das ich endlich mehr Programme als nur Drei empfangen kann. In der hinsicht ist DAB+ klar UKW überlegen ich wohne in Flörsheim in der nähe von Frankfurt und bekomme über UKW noch nicht mal Klassik Radio rein. Was den klang betrifft kann man das meiner Meinung nach schwer vergleichen. Man müsste bei UKW erst mal das leichte hintergrund rauschen herausfiltern um beide sachen wirklich vergleichen zu können.
Natürlich sind es zwei vollkommen verschiedene Übertragungstechniken, aber unter Berücksichtigung der Vor- und Nachteile kann man das schon vergleichen. Dabei bleibt die durchschnittlich schlechte Bitrate auch bei einem teuren Wandler erhalten, der noch dazu die Artefakte deutlich unangenehmer herausstellt. Hingegen kann ein guter UKW-Empfänger das Signal auch nahezu rauschfrei abbilden. Das Rauschen liegt ja besonders in Großstädten nicht an einer schlechten Versorgung, sondern am Feldeffekt durch Störstrahlungen, beispielsweise aus dem Kabelnetz aufgrund schlecht isolierter Übergangswiderstände. DAB+ ist hiervon übrigens auch betroffen, Schaltnetzteile und LED-Leuchtmittel können den Empfang stören, so dass die Fehlerkorrektur den Klang negativ beeinflusst. Wer aber viele Sender möchte, ist mit Internet-Radio im Regelfall ohnehin besser bedient. Ich habe inzwischen im ganzen Haus auf Internet-Radio umgestellt, weil mir NDR und WDR mit DAB+ nicht angeboten wird. Die Lobby wird sich freuen, befinden sich in zwei Geräten doch brach liegende DAB+-Empfänger.
@Stephan: Kann ich alles nur bestätigen. HAbe mir vor kurzen zwei DAB+ Radios zugelegt. Eines von Sangean und eines von Sony. Leider beide in Bezug zum normalen UKW und Internet Radio völlig enttäuschend. Das Internet Radio bietet eine wirklich (auch Messbare) deutlich höhere Dynamik ab als die DAB Empfänger. Die DAB Radios klingen „Lustlos“ und „Mager“ während ich bei den Internet Empfängern zumindest noch den Ansatz von HIFI Spüre. – Ich nutze seit Jahren das UKW Band, immer nur hochwertige, Trennscharfe Empfänger von Braun, Sansui, Marantz usw. ….im Auto ausschließlich alte Blaupunkt und Becker Radios!!! Wenn die Leute nur bereit wären für ihre UKW Kisten etwas mehr Money zu investieren, würden sie sehr schnell merken das der anlaloge Empfang wirklich gar nich so schlecht ist! Mein Becker Indianapolis im Auto rauscht z.b. nie bei Landesweiten UKW sendern, es empfängt t.w. 120km weit entfernte sender im Stand ruaschfrei (hier in Hagen zb. NDR2) und der Emfang ist nur in Tunneln gestört. Jedes Billig UKW Radio kann da nicht mithalten weil eben billig! DAB ist eigentlich nur gestört. ich kann es nur im Stand ungetrtübt geniessen, und das auch nur wenn ich richtig mit dem PKW stehe! und dann kaufe ich mir sowas um 5 Jahre zu experemntieren wie es am besten funktioniert und dann wird alles wieder über den Haufen geworfen. NEIN DANKE….ich bleibe bei UKW-Ananlog!
Moin,
die Art, wie für DAB+ geworben wird, zeigt, dass die Anbieter dem System offensichtlich nur dann eine Chance bescheinigen, wenn sie die Hörer regelrecht zum Umstieg überreden. Die dabei verwendeten Argumente sind teilweise fadenscheinig und offensichtlich nicht geeignet, die Hörerschaft wirklich zu überzeugen.
In einem Radiobeitrag des Hessischen Rundfunks wurden derart interessante Fakten zu DAB+ und UKW verbreitet, dass ich mich zu einer Email an den HR genötigt sah. Ich bekam tatsächlich eine Antwort in der man zugab, dass in dem Beitrag nicht alles korrekt dargestellt worden sei und der Autor auch nur ein freier Mitarbeiter gewesen sei (…). Leider wird so etwas dann nicht gesendet – so wie z.B. ein Leserbrief in einer Zeitschrift abgedruckt wird.
Da digitale Standards i.d.R. nach 5 bis 10 Jahren überholt sind, würde ich mich wundern wenn die Lebenszeit von DAB+ diese Zeitspanne nennenswert überschreitet. Interessant wäre ein SDR (software defined radio), dass für zukünftige Standards mit entsprechenden Updates versehen werden kann. Aber auch die dafür notwendige Plattform wird wahrscheinlich kaum noch die Lebensdauer eines Röhrenradios erreichen. In der Zukunft werden es vermutlich die Chinesen sein, die dann die rückwirkend als Glücksfall erkannten Zeitspannen der analogen Ära zur Maxime der Überlebenssicherung auf diesem Planeten ausrufen …
Moin Peter, sehr gut geschrieben. Der Grund, warum Standards heutzutage schnell wechseln, ist eigentlich kein technischer. Im Prinzip haben wir alles, von der Bildverarbeitung mal abgesehen, was klangtechnisch ginge. Der Punkt ist aber, dass wir in Zeiten der analogen Übertragung offene Standards hatten. Jeder Empfänger kann ein analoges Signal empfangen, Verschlüsselungstechniken haben sich nur selten durchgesetzt. Die Digitaltechnik funktioniert anders, hier werden verschiedenste Frequenzbänder verteilt und Unternehmen versuchen, ihre Entwicklungen zu schützen. Sehen wir ja auch im Amateurfunk, wie viele Digitalstandards es gibt und wie sich die Hersteller Icom und Yaesu bemühen, möglichst attraktiv ihre Relaisstationen anzupreisen. Nutzt man D-STAR, braucht es eben nicht nur ein Gerät, was den Frequenzbereich abtastet, sondern zugleich die Aussendung decodieren kann. Und das im Experimentierfunk, wo manche Hersteller zumindest versucht haben, mit ihren Standards den Codex der offenen Sprache zu umgehen. Schlimm dabei ist, dass die Funkvereine das noch unterstützen.
Bei DAB sehen wir es ja auch, der Wechsel des Codec und Verengung der Bandbreite reichte aus, dass ältere Geräte das nicht können. Warum nicht updaten, viele arbeiten mit Software-Decodern. Das Problem ist aber, dass die jungen Hersteller, die vermutlich auch an den Lizenzgebühren zu Grunde gehen, dann gar nicht mehr vorhanden sind. Als Weiteres kommt hinzu, dass wer Hardware verkauft, kein Interesse an einer langen Nutzungsdauer haben kann und so freut es die Hersteller von DVB-T-Receivern, dass ihr Umsatz durch einen harten Systemwechsel gewährleistet bleibt. Der große Fehler beim Digitalradio ist, dass man Hersteller und kein unabhängiges Konsortium bemüht hat, das frei von Gewinnerzielung an einem zukunftssicheren Standard arbeitet. An DAB+ beteiligt waren und sind viele Hersteller von Empfangsgeräten, die daran verdienen, ebenso Dienstleister. Es geht ja anders, wie die Einrichtung der IEEE-Definitionen schön zeigen. Ein altes Bluetooth-Headset ließe sich mit eonem modernen Smartphone noch koppeln.
Musikqualität von „DVB-C Radio“ im Vergleich zu „DAB+“ — Hannover, 11.11.2018
Moin Moin,
nun ist also das, was schon lange angekündigt war, eingetreten:
Seit über 20 Jahren empfingen wir in Hannover über den Sender Hemmingen klassische Musik von NDR Kultur (auch mit NDR 3 bezeichnet) über UKW auf unserer Restek-Musikanlage mit hochwertigen GK4-Boxen, und nun ist die gesamte UKW-Ausstrahlung von diesem Sender generell abgeschaltet. NDR Kultur wird nun terrestrisch über DAB+ ausgestrahlt, und das können wir natürlich nur mit stark verminderter Musikqualität über ein portables DAB+ -Radio empfangen.
(Der Vollständigkeit halber muss ich erwähnen, dass die hochwertigen GK4-Boxen nun selbst unreparierbar defekt sind, ich habe sie gegenwärtig provisorisch durch zwei Laser-Boxen ersetzt, diese gegenwärtige „Baustelle“ harrt also auch einer Lösung.)
In diesen über 20 Jahren hatten wir natürlich auch die jeweils angebotenen digitalen Hörfunksysteme genutzt, aber wie oben beschrieben, wurden diese hierfür gekauften Geräte bereits nach kurzer Zeit nicht mehr nutzbar.
Das einzig Verlässliche über diese lange Zeit war die UKW-Ausstrahlung, als Tuner haben wir das vergleichsweise sehr preisgünstige Gerät „YAMAHA TX-500/U“ in der Musikanlage installiert, das wir auch nach der Einspeisung von „NDR Kultur“ in das Vodafone-Kabelnetz weiter nutzen konnten, das aber natürlich jetzt obsolet ist.
Selbst wenn wir die eindrücklich geschilderten Nachteile der DAB+ -Technik hinnehmen wollten, können wir über das Kabel nicht mehr „NDR Kultur empfangen“, da es dort „als DAB+“ gar nicht mehr angeboten wird. Wenn wir uns also nun unbedingt auf das problematische DAB+ einlassen wollten, müssten wir uns einen separaten DAB+ -Tuner mit Stabantenne zum terrestrischen Empfang zusätzlich zulegen.
Nach all diesen geschilderten Einschränkungen, die mit der DAB+ -Technik nun einmal verbunden sind, frage ich mich, ob es nicht generell auch eine andere Lösung gibt.
Im Internet habe ich die folgende kurze Notiz, ausgegeben vom Westdeutschen Rundfunk gefunden:
FAQ 08: Was ist der Unterschied zwischen DAB+ und DVB-S/DVB-C?
Sie haben Fragen zum Digitalradio? Hier finden Sie die häufigsten Probleme und Fragen und unsere Antworten.
Während Sie DAB+ über Antenne empfangen, also auf dem so genannten terrestrischen Weg überall und unterwegs, empfangen Sie DVB-S zu Hause über Ihre Satellitenantenne. DVB-C bekommen Sie, wenn Sie einen digitalen Kabelanschluss haben. Über DVB-S und DVB-C kommen zusammen mit den Fernsehprogrammen auch alle digitalen Radioprogramme zu Ihnen nach Hause und können entweder über Ihren Fernseher oder die Stereoanlage empfangen werden. Auf diesem Weg können Sie sämtliche WDR Programme in digitaler Qualität hören. Einige Sendungen wie z.B. Hörspiele werden im Dolby Surround Klang (Mehrkanalton) ausgestrahlt.
In unserer HiFi- Musikanlage haben wir auch ein Löwe-Fernsehgerät integriert, ich wusste zwar, dass man darüber auch Radiosendungen hören kann, habe das aber nie benutzt, weil gar keine Notwendigkeit hierfür bestand, und ich habe das dann auch aus dem Gedächtnis verdrängt.
Aus der WDR-Notiz folgt, dass auch in unserem Loewe-Fernsehgerät dieses DVB-C Radio installiert sein müsste. Ein kurzer Test zeigte, dass wir tatsächlich „über Loewe“ NDR Kultur empfangen können [Radio digital 10 NDR Kultur], über die Qualität dieses Übertragungswegs kann ich wegen der Kürze der Zeit noch nichts Definitives aussagen, und ich habe darüber auch noch „nichts Offizielles“ gehört.
Von Seiten der Experten hätte ich gerne gehört, wie sie die Qualität dieses Übertragungswegs einschätzen, als Maß hierfür würde ich gern die allgemein bekannte Qualität der UKW-Übertragung vorschlagen.
(Bei Sendern selbst nachzufragen halte ich nicht für zielführend, weil es sich „am Beispiel DAB+“ zeigt, dass man sich auf offizielle Qualitätsangaben praktisch gar nicht verlassen kann.)
Mit bestem Dank im Voraus für Ihre Stellungnahme und freundlichen Grüßen
Jürgen..
Moin Jürgen, zunächst steht DVB für Digital Video Broadcast und bezeichnet das Digitalfernsehen für Satellit (DVB-S2), Kabel (DVB-C) und terrestrisch (DVB-T2). Im Standard hatte man in der Tat damals schon Radio mit eingepflegt, das kann man per Satellit auch schon seit der Einführung nutzen. Terrestrisch für DVB-T machte man nur in einigen Ballungsräumen testhalber davon gebrauch, damals experimentierte man übrigens auch mit DVB-H für Handys. In wieweit die Kabelnetzbetreiber die Möglichkeiten nutzen, ist mir nicht bekannt, aber Angesichts der Umstellung auf rein digitale Übertragungen zu Gunsten höherer Bandbreiten ist das ja eigentlich die logische Konsequenz. Von der Hardware wird jeder DVB-Empfänger, egal über welchen Weg er empfängt, vom Standard her auch den Radioempfang anbieten, von daher suche doch einfach mal, ob es eine Senderliste gibt. Was die Qualität angeht, mach Dir nicht allzu große Hoffnungen. Man arbeitet bei DVB auch mit HE-AAC-Codec und je nachdem, wie viele Sender man bereitstellt, kann auch hier die Bandbreite relativ dürftig sein. Der einzige, praktische Vorteil besteht dann im ausbleibenden Fading, was bei DAB+ mitunter auch für Qualitätsschwankungen sorgen kann. Ich würde das einfach mal ausprobieren und, falls möglich, den Fernseher dann digital, also per HDMI oder Digitalausgang, an die Anlage anschließen. Die wenigsten Geräte dürften ein Feature haben, dass man das Display beim Radiohören abschalten kann, dann wäre eventuell auch ein Internet-Radio was. Hier gilt aber ebenso, es hängt vom genutzten Codec ab. Da aber jeder Stream separat übertragen wird, ist zumindest theoretisch hier deutlich mehr möglich. Ein parallel genutzter DVB-C-Receiver, den man nur zum Radiohören einsetzt, könnte auch eine Lösung sein. Hier würde ich aber nach einem Modell mit integriertem Display suchen. Viel Erfolg beim Experimentieren!
Servus, ich habe einmal ein DAB+ Radio gekauft, zu Hause getestet und noch am selben Tag wieder zurück in´s Geschäft gebracht. Damit ist für mich diese Technologie erledigt. Zu Hause läuft meine DENON Anlage per UKW bestens und auch im Auto habe ich mich bewusst gegen DAB+ entschieden da mir für eine Spielerei die 240€ Mehrkosten zu viel sind.
Hier in Bayern wo ja das DAB+ Netz sehr gut ausgebaut sein soll wird vom BR Werbung ohne ende für diese Geräte gemacht, es gibt sogar Radiosender des BR in denen oft DAB+ Radios verlost werden. Wenn jemand von seiner Technik vollkommen überzeugt ist braucht er soche Rosshändler Tricks nicht anwenden.
Ich tippe mal das auch DAB+ ein Totes Pferd ist und in spätestens 10 Jahren diese Geräte mal wieder Elektroschrott sind.
Da bleibt mir nur zu sagen: Hoch lebe das UKW Band welches seit vielen Jahrzehnten tadellos funktioniert.
Gruß pierre
Seltsam finde ich immer bei vielen bisherigen Vergleichen, dass ein DAB+ Radiogerät als „Kiste“, also ein separates Kompaktgerät mit eingebauten Lautsprechern, mit bestens ausgestatteten HIFI-Anlagen mit FM-Tuner verglichen werden. Der Vergleich hinkt. Es gibt durchaus von diversen renommierten Herstellern auch DAB-basierte HIFI-Komponenten wie Tuner , Stereo- oder AV-Receiver. Ich betreibe z.B. einen aktuellen AV-Receiver von Pioneer mit integriertem FM, DAB+ und Internet-Radio als Basis eines Multiroom-Sytems (Fireconnect-/Flareconnect-System funktioniert hervorragend). Ich kann also unter eher vergleichbaren Umständen eine Aussage treffen, als der Vergleich einer HIFI-Anlage gegenüber einer solchen “ Kiste“, weil die nachfolgenden Komponenten immer gleich sind. Meine Erfahrungen: Im Vergleich klingt DAB+ weniger voll und weniger transparent sowohl als FM als auch Internetradio. Die genannten Effekte wie Einstreuen von Netzteilen oder Prozessoren kann ich dabei nicht beobachten. Akustische Artefakte aus der Kompression halten sich ebenfalls in kaum hörbaren Grenzen. Praktisch nutze ich dann aber am ehesten Internetradio, denn bei meinem Gerät werden nur damit Sender- und Programminformationen im Multiroomsystem übertragen und angezeigt. DAB+ ist dabei eher eine Rückfallreserve bzw. wird im nicht-Multiroom-Modus benutzt. Immerhin hat es ebenso wie FM gegenüber Internetradio den Vorteil, dass dabei mein Konsumentenverhalten nicht unbemerkt ausgespäht werden kann.
Hallo,
Wenn Unitymedia irgendwann UKW aus ihrem Kabelnetz verbannt, zugunsten irgendeines weiteren Shoppig-Kanals, würde ich sofort kündigen!
Mein Herz würde bluten wenn ich meine sehr hochwertigen UKW-Tuner durch flach klingende, charakterlose und absehbar kurzlebige Hard- Softwarekomponenten ersetzen müsste.
Es ist Fakt dass auch tot-gesagte Dinge wie Plattenspieler eine kaum zu fassende Renaissance
erleben.
Top-Musiker produzieren inzwischen auch wieder in Vinyl.
Qualität ist eben hörbar!
Das hat nichts mit Nostalgie-Verklärung zu tun.
Allerdings: Bei einem Küchenradio oder Autoradio fällt das Klang-Defizit eher nicht auf!
Die Technik ändert sich sehr schnell und es kann sein dass ich übermorgen schon anders denke.
Im Kriesen-Fall und zur Information der Bevölkerung sind primitive Endgeräte wie UKW oder MW/KW-Empfänger erste Wahl.
Digitale Netzwerke sind durch Hacker sehr leicht lahm zu legen.
Seit der Abschaltung von UKW in unserem Kabelnetz bin ich auf der Suche nach Tuner-Ersatz für meine High-End Stereo-Anlage. Also hab ich DAB+, Internetradio, DVB-C und DVB_S verglichen und habe -für mich jedenfalls- festgestellt:
1. DAB+ klingt ja furchtbar ! Gut, es rauscht nicht, aber das war es auch schon. Der Klang ist flach und müde und von Dynamik keine Spur. Es ist wie ein „dumpfer Brei“.
2. Internetradio klingt überraschenderweise nur minimal besser, selbst bei 320 kB.
3. DVB-C klingt schon deutlich ansprechender, bei uns aber leider nur mit max. 192 kB.
4. DVB-S, also Sat-Radio: Ja, das klingt, und wie !
Hallo und danke für Deinen Vergleich, den ich sehr spannend finde. Was mich allerdings wundert, ist der Unterschied DVB-C und DVB-S. Die Bitrate sagt ja nichts über den Codec aus und ich wäre jetzt davon ausgegangen, dass es daher keine hörbaren Unterschiede gibt. Vielleicht liegen diese auch an anderer Stelle, Digitalübertragung, Fehlerpakte? Ich fand auch DVB-S aus der Erinnerung nicht sehr ansprechend, hörbare Artefakte und zum Teil zur optimalen Bandbreitenauslastung recht komprimiert. Ich weiß aber nicht, ob am Einspeisepunkt was am Format aufbereitet wird. Im Prinzip sollte im Ergebnis das Signal schon einige Male recodiert worden sein.
DAB+ hat aufgrund seiner Technik auf immer und ewig ein „Korridorproblem“ Gemeint ist der Signalübertragungskorridor, Mindestfeldstärke. Es gibt für alle, für sämtliche digitalen Signale etwas, das bei analogen Signalen nicht zum Tragen kommt und das ist ein zwingend notwendiger Mindestrauschabstand, ab welchem sich analog auf einen HF-Träger aufmodulierte Impulse/Töne(allgemein in akustische Impulse resp. in Modulation gewandelte Datensignale) sauber decodieren lassen. Das ist übrigens bei ALLEN drahtlosen Übertragungswegen der digitalen Welt so ! Auch für DVB-S, DVB-T. Es erfordert überall – egal ob Gleichwelle oder nicht – immer eine bestimmte Senderdichte resp. Senderleistung relativ zur gegebenen Senderdichte, um digitale Signale überall wo man diese empfangen können soll, mit einem Mindestrauschabstand übertragen zu können. Fällt diese auch nur kurzzeitig unter diesen Mindestwert welcher durch die Decoderschaltung und deren Empfindlichkeit gegeben ist ausserdem, kommt es zu Ausfällen, Clipping (bei Video sind das : farbige Würfel, irreguläre fehlerhafte oder völlig fehlende Datenblöcke, digitales Pseudorauschen) – Drop-outs, resp. völlige Stille im Empfänger (Video: schwarzer Bildschirm). Mangels Empfangsempfindlichkeit. Die Entfernung jeglicher UHF- und VHF-Antennen für „analoges Fernsehen“ von Hausdächern war schon mal der erste Kapitalfehler. Es wurde aber dummerweise so vermarktet. Diese Antennen funktionieren aber tatsächlich auch für jegliche Form von Digitalfernsehen! Weil nämlich genau und vor allem dieser riesige, durch Fehl- und Falschinformation in Bezug auf Empfangsqualität und angeblicher „Inkompatibilität/Unnötigkeit“ ausgelöste Rückbau notwendige Empfangsempfindlichkeit gekostet hat, bei jedem potentiellen DAB- und DVB-T Kunden. Einkanalantennen hätten natürlich durch breitbandige ersetzt werden müssen (da verschiedene Bukette auf verschiedenen Kanälen aber häufig von einem gemeinsamen Standort) und ggf. neu ausgerichtet. Vielleicht noch alte Mehrbereichsverstärker tauschen durch ein rauschärmeres Modell. UHF-Modelle für DVB-T wären in vielen Fällen nicht zu tauschen notwendig gewesen. Meistens waren die breitbandig.(Anfangs gabs DVB-T auch über VHF, das wurde aber vereinheitlicht später auf UHF und DAB+ war ja schon definitionsgemäß für VHF spezifiziert). Dieser leider völlig in die Hose gegangene Marketingversuch hat den digitalen terrestrischen Medien den Boden und die Akzeptanz gekostet und zwar massiv. Und dann war das Internet immer noch besser, infolge der bei der Vermarktung begangenen groben Kapitalfehler.
Aus Interesse an der damals „neuen“ Technik DAB+ habe ich mir damals zwei DAB+ Radios besorgt, eines davon ruht seit langer Zeit schon wieder in seiner Pappschachtel (dRadio110), denn ich finde die Bedienung, die Empfängerempfindlichkeit und den Klang grottenschlecht. Das andere (SONY XDRS16DBP) mit Pressholzgehäuse und Stereo steht auf dem Nachttisch. Meistens höre ich mit einem guten Stereo-Kopfhörer. Ich hatte das SONY an der Gehäuserückseite mit einem Anschluss für externe Antenne ausgerüstet und betreibe es mit einer abgesetzten, selbstgebastelten Groundplane-Antenne mit Antennenverstärker, um einen höheren HF-Pegel und damit niedrige Datenfehlerrate zu erzielen. (Bastelanleitung: siehe radio-hobby.de). Hier am Dreiländereck empfange ich damit auch niederländische DAB und DAB+ Multiplexe mit Sendern, die klassische Musik liefern, wie NPO Radio4 mit 128 kBps. Viel aufgewendete Bastel-Arbeit, irgendwie muss sich das auszahlen, und deswegen versuche ich immer wieder, damit Radio zu hören. Was soll ich sagen: Es gelingt mir meist nur wenige Minuten zuzuhören, dann wechsele ich ganz schnell auf UKW – und zwar mit einem meiner rein analogen Radios aus den achziger Jahren oder davor. Der DAB+ Klang ist muffig (egal welches Gerät), es fehlen die Zwischentöne, irgendwie eindimensional flach. DAB kommt mir besser vor, aber nur bei den wenigen Sendern mit etwas höheren Datenraten, und dann auch nicht bei jeder Musik. Insbesondere Streicher scheinen sich mit der Digitalisierung ihrer Musik nicht zu vertragen. Jede Menge „Rascheln“ parallel zu den Geigentönen. Relativ besser, ingesamt aber enttäuschend auch der UKW-Klang bei diesem SONY. Wie ich aus der Signalverzögerung – ungewöhnlicherweise auch bei UKW-Empfang – glaube schließen zu können, wird das analoge Signal bei UKW-Empfang erst digitalisiert, dann wieder analog gewandelt. Weiß jemand Genaueres?
Also ich wollte im Auto unbedingt DAB+ haben um u.a. Nischensender wie Deutschlandfunk NOVA empfangen zu können, die über UKW gar nicht angeboten werden. Leider mußte ich feststellen, daß nicht nur der Empfang oftmals schlecht ist (Hamburg und Schleswig-Holstein), sondern auch die Tonqualität sehr zu wünschen übrig läßt. Insbesondere Sprache (ich bin Hörspiel-Fan) ist oft unerträglich, weil mangels Tonfrequenz-Bandbreite und Dynamik schwer verständlich.
Eine Abschaltung von UKW-Radio und eine Neubelegung der Frequenzen würde ich aus etlichen Gründen als einen kapitalen Fehler ansehen. UKW-Funk sollte dauerhaft erhalten bleiben – selbst wenn er irgendwann weder für den gewerblichen noch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Rolle spielen sollte. Für den Bereich des Lokalradios und auch für Notfall-Situationen sollte er auf jeden Fall erhalten bleiben.
Mich erinnern digitale Funkübertragungen so ein Bisschen an die Anfangszeit von MP3. Damals hat das Marketing beschworen, das sei alles CD-Qualität und das bei 128 Kbit/s, jeder billige Kopfhörer hat ein „For CD“-Logo gehabt und suggerierte damit den reinen Digitalklang. Das war natürlich in der Praxis alles anders und bei Digitalfunk in jedweder Form nicht anders. Gerade kürzlich kam ja mal wieder die für die Polizei so überraschende Meldung, dass die Reichweite aufgrund eingesparter Relaisstationen der Digitalfunktechnik deutlich kürzer ist als erwartet. DVB-T, war das Gleiche in Grün und als Funkamateur interessieren mich deshalb auch digitale Betriebsarten nicht. Bei DAB+ sind es dieselben Effekte, dynamische Codecs, die je nach Feldstärke mehr weglassen und dann kommt das typische Gurgeln. Das Gute aus Sicht der Lobby ist, dass die meisten Zuhörer das nicht merken, man spricht ja immer von weniger Rauschen und genau das tut es ja auch. Aber das war’s schon und alles andere ist eben von Nachteil.
Mal eine technische Frage. Hat eigentlich jedes Internet bzw DAB+Radio ein DSP eingebaut ?
Prinzipiel schon, weil unter einem DSP versteht man einen digitalen Signalprozessor und die Audiosignale werden per se digital aufbereitet. Was danach kommt, also Klangregelungen und ähnliches, wird meist softwaregesteuert und da gibt es schon Modelle ohne Klangregelung, wie das kleine Albrecht beispielsweise. In dem Zusammenhang vielleicht auch interessant, reine DAB+-Radios bräuchten für Firmware-Updates einen USB-Anschluss, weil sie wiederum kein Internet brauchen und somit die Firmware nicht über DAB+ erhalten. Internet-Radios sind per se im Internet und wenn der Hersteller will, könnte er Funktionen einfacher nachrüsten.
Danke für die Antwort. Ich bin halt leicht irritiert da manche Hersteller explizit mit einer guten Klangqualität mittels eines verbauten Digitalen Sound Prozessors werben und das sogar teils im unteren Preissegment. Deshalb stellt sich mir ja die Frage ob dieser nicht in allen Radios verbaut ist.
Also, da bin ich wohl beim Surfen auf eine Analogromantikerseite gestossen.ich bin kein techniker, aber studierter Musiker und weiß,wie z.b. Ein Klavier klingt. Vinyl war da schon trotz erheblicher finanzieller Ausgaben in die Hardware ne Qual! Dann kam die Verklärung Vinyl und wie scheisse doch cds Klängen. Für mich waren cds ne Offenbarung, klanglich, haptisch natürlich nicht. Jetzt geht das wieder los mit dem geliebten fm versus dab+. fm klingt nicht besser, rauscht einem dafür die Nerven weg. Eine Möglichkeit dab zu beurteilen wäre natürlich ein ordentliches Radio zu kaufen. Guckt euch mal bei teufel, Berlin um. Lieben Gruß, Horst jansen
Lieber Horst, vermutlich hast Du nicht alle Artikel gelesen bzw. differenziert betrachtet. Daher möchte ich meine Standpunkte zu den Themen unten etwas erläutern.
Die CD lässt sich klanglich und technisch nicht mit DAB+ vergleichen. Natürlich war damals die CD in sofern eine Offenbarung, auch wenn sie ein technischer Kompromiss des Machbaren aufgrund der Speicherdichte war. Aus heutiger Sicht erfüllt die Auflösung selbst nicht die Minimalanforderungen in der Studiotechnik (16 vs. 24 Bit, 44,1 vs. 96 KHz). Betrachtet man sogar noch höher auflösende Digitalformate, wie 32-Bit Float oder DSD (SACD), sind die Möglichkeiten heutzutage enorm und die Filterstufen in heutigen Wandlern nicht mit dem vergleichbar, was es noch in den 90er Jahren zu kaufen gab. Gerade die aktuellen Rekorder, wie Zoom F6 oder die Mix-Pre-Serie von Sound Devices, zeigen bislang unerreichte Dynamikstufen, dass man selbst eine Aufnahme kaum noch unter- oder übersteuern kann. Das digitale Clipping fällt weg und die digitale Nachbearbeitung geschieht butterweich. Ich möchte keine CD gegenüber einer hochauflösenden DSD-Aufnahme eintauschen wollen, obgleich natürlich die gesamte Verarbeitungskette von der Aufzeichnung über das Mastering auf hohem Niveau verlaufen muss. Es macht keinen Sinn, was heute leider auch zu oft passiert, wenn man alte Digitalaufnahmen einfach hochrechnet.
Zu DAB+, die verwendeten Codecs und die damit verbundenen Kompressionsartefakte sind selbst von der CD klanglich weit entfernt. Dazu kommt noch die Finalisierung in Broadcasting und die in den Empfängern eingesetzten DSPs, die alles verdichten und so das Klangerlebnis regelrecht weichspülen. Verzichten kann man darauf wiederum nicht, weil Artefakte bei Signalen unterhalb von 80 dB schon hörbar werden. Man muss vielleicht zwischen Klang und Sound unterscheiden, denn vom Sound her kann das bei Popmusik schon gut klingen. Aber nur oberflächlich betrachtet, denn bezieht man die Einbrüche bei Dynamik und Bühne mit ein und hört sich DAB+-Signale auf analytischen Monitoren an, wird man schnell entzaubert. Ist übrigens vergleichbar mit Bluetooth, hier müssen die Endgeräte die Verluste durch ähnliche Algorithmen wieder ausbügeln (Frequenzanhebung im Hochtonbereich und Filterstufen), was den meisten Hörern auch genügt. Wenn man aber im ländlichen Raum nur einen Teil der Datenmenge empfängt oder das Signal im Innenraum ohne Klimmzüge mit Außenantennen abreißt, ist jeder UKW-Empfänger mit guter Trennschärfe dem DAB+-Gegurgel überlegen. Ein Beispiel dafür kann man in einer Podcast-Ausgabe über DAB+-Radios hören, die Nummer ist mir gerade nicht präsent. Das bedeutet übrigens nicht, dass man natürlich auch beim analogen Rundfunk nicht auf Finalisierungsstufen verzichten kann, zumal die Lautheit des Trägers selbst bei schwächerem Empfang überwiegen soll und Frequenzhub und Anhebungen der Subbässe natürlich im Auto richtig gut kommen.
Analogromantiker bin ich ganz und gar nicht, auch wenn ich keiner CD im Vergleich zu einer Vinylscheibe den Vorzug geben würde. Hier sind mir die technischen Grenzen (geringe Kanaltrennschärfe, geringer Dynamikumfang, Rumpeln) bekannt. Trotzdem schwingen bei der Schallplatte sehr viele Emotionen mit. Im Gegensatz zur CD macht sie Musik quasi haptisch erfahrbar, weil auch aktiv was passiert. Aus rein technischer Betrachtung gibt es hingegen keinen einzigen Grund, sich mit Schallplatten heute überhaupt noch zu befassen. Das war auch der Grund für den Siegeszug der CD, allerdings fehlten diese Emotionen, weshalb Vinyl quasi die CD überlebt hat. Schließlich ist eine CD nur ein Datenspeicher und bei 700 MB pro Scheibe ist jeder USB-Stick von der Resterampe besser dran.
Lieber Stephan, ich danke sehr für deine detaillierte Antwort. Du hast recht, alle Beiträge habe ich nicht genau sondern oft quer gelesen.gemein war aber den meisten eine für mich erstaunliche Polemik ggüber dab plus, auch in deinem Beitrag ist von dabgegurgel die Rede, aber was soll’s, wir hören das was wir wollen und verstehen. Ich bin jedenfalls mit meinem, kleinen dab Stereo Radio sowohl in Klassik u auch im Jazz sehr zufrieden. liebe Grüße, und bleibt alle gesund! Horst jansen
Moin Horst, mit Deinem letzten Satz hast Du im Prinzip Recht, aber auch nur zum Teil. Hörerfahrungen und kritisches Beurteilen insbesondere von Digitalsignalen erfordert ein genaues Hinhören. In sofern sind kleine, eher unpräzise Lautsprecher in Digitalradios ein Vorteil, weil sie Details nicht akribisch abbilden können. Das ist allerdings auch logarithmisch, denn was man im Direktvergleich tatsächlich hört, muss im Alltag nicht stören. So nutze ich auch Spotify, aber ich habe bei konzentriertem Musikhören schon den Anspruch einer hohen Abbildungsqualität, auf die ich im Alltag verzichten kann. Vielleicht ist das etwas mit Zeitunglesen vergleichbar, die Bilder dort sind oft stark komprimiert und in der Farbtiefe und Auflösung reduziert, das würde kein Fotograf so akzeptieren und man erkennt trotzdem, worum es geht.
Ich hatte mit DAB, damals noch ohne Plus, vor rund 15 Jahren angefangen. Damals waren die Muxe noch überschaubar zu Gunsten einer höheren Bandbreite einzelner Sender, die Klangqualität war besser, oft auch in Mono. Mit DAB+ hat man die Codecs zu Gunsten einer höheren Senderanzahl verändert, leider auch die Qualität. Das kann man im Direktvergleich hören, muss aber natürlich im Alltag nicht stören. Was mir nur oft auffällt ist, dass viele Klassikhörer sich auch früher mit UKW-Radio begnügten, was ich darauf zurückführe, dass sich das Klanggeschehen zumeist im Präsenzbereich abspielt und die kritischen Randbereiche unbeachteter sind, wie Aliassing oder auch die Stereobasis. Bei Jazz kann ich das hingegen nicht verstehen, gerade Saxophone oder Becken werden mit DAB+ so unglaublich gedämpft, Transienten verwaschen und die Luftigkeit ist faktisch nicht vorhanden. Es mag natürlich sein, dass Du in einem sehr gut versorgten Gebiet wohnst und Du einen hohen Pegel mit geringer Kompression genießt, bei uns auf dem Dorf ist das leider anders. Im Haus gab es somit nur eine Alternative, Internet-Radio, allerdings auch nur mit marginal besserer Qualität, aber mit konstanter Bandbreite und somit stabilem Signal. Ich kann mit keinem DAB+-Empfänger im Haus ohne Ausprobieren eines guten Standortes vernünftig Radiohören, selbst das ging damals mit DAB noch besser.
Mein Artikel und die damit verbundene Kritik bezieht sich im Kern nicht nur auf die Qualität, sondern die unerfüllten, aggressiven Werbeversprechen, DAB+ könnte UKW ersetzen, weil ist ja alles rauschfrei und viel besser. So eine Aussage hätte eine von Anfang an vernünftige Versorgung erfordert, die es faktisch nur in Ballungsräumen gibt. Weil auch die Reichweite deutlich geringer ist und man die Mittel- und Kurzwellensender bereits abgeschaltet hat, wollen wir über einen flächendeckenden Stromausfall besser nicht nachdenken. Diese Situation hatten wir einen Samstag, zwei Stunden war der Strom weg und zwar im gesamten Kreis, selbst die Mobilfunkumsetzer waren ausgefallen. Ohne Amateurfunkgerät mit zufällig vollem Akku und weiter UKW-Versorgung wären wir informationstechnisch abgeschnitten gewesen. Wenn man tatsächlich noch UKW abschalten würde, wäre die Versorgung über weite Landstriche nur mit einem Sender nicht mehr gegeben.
Hallo Stephan, ich möchte bezogen auf die ersten zwei Sätze deiner freundlichen Antwort an meinen ersten Beitrag auf dieser Seite erinnern. Ich bin Musiker und höre immer genau hin! Mir ging’s auch nicht um sämtliche andere vielleicht bessere digi Systeme sondern um ukw und dab+. UKW hab ich mein Leben lang geliebt, in Mono! Stundenlang vor alten röhrenradios gelungert und mich gefreut.Nun, Stereo ist ja dann mal technisch Eingezogen und die Probleme begannen auch schon mit mittelklasseanlagen. Hab dann viele Jahre ukw über kabel gehört. Klasse,aber immobil und Ob das noch das alte analoge Signal war, weißt du besser. Ich höre die Defizite beim dab Format, und glaube auch, dass hier bei ner highend Anlage der Spaß schnell aufhört, bei ukw mit terrestrischem empfang aber noch schneller. Zurück zu meinem teufelradio,hier passt alles ganz gut zusammen,und ja,ich lebe im ballungsraum, jedenfalls hat das Ding noch nie gegurgelt?sieht grad aus, als würde der erste Teil meiner Mail abgeschnitten. Auf jeden Fall danke, dass du mir aufmerksam antwortest. Lg ho
Moin lieber Horst, dass Du Musiker bist, habe ich erfreut zur Kenntnis genommen, habe nur vergessen, darauf einzugehen. Denn, und das meine ich absolut nicht persönlich, Musikalität und eine Gehörbildung gerade bezogen auf tontechnische Feinheiten sind schon zwei verschiedene Dinge. Wenn ein Ton nicht passt, hört man das natürlich schnell heraus. Ich kenne aber genauso Musiker,*innen, die hochauflösender Musik nicht zwingend was abgewinnen können und sogar MP3-Qualität als CD-nah empfinden. Das ist auch vollkommen okay so und nicht ungewöhnlich. Ein Musiker weiß insbesondere bei organischen Instrumenten, wie diese zu klingen haben und da mag es durchaus pedantische Menschen klingen, für die der Klang eines Instruments wichtiger ist, als das virtuose Spiel. Nur ist es auch kein Geheimnis, dass aktives Musizieren das Gehör auch nachhaltig schädigen kann, was insbesondere für Schlagzeuger oder Bläser bzw. Orchestermusiker gilt. Für den musikalischen Alltag ist das an sich unproblematisch, aber vielleicht ein Bisschen für die Wahrnehmung gerade in den kritischen Frequenzbereichen abseits der Präsenz. Mit anderen Worten kann man Feinheiten im Direktvergleich hören, aber wir sind ja Gewohnheitstiere und natürlich spielt die Psychoakustik und andere Effekte ebenfalls mit rein. Wer im teuren HiFi-Laden vor einer 10.000 Euro teuren Box neben dem Verkäufer sitzt, der einem den auswendig gelernten Sermon des HiFi-Testmagazins vorbetet, wer würde sich trauen zu sagen: Oh, hier in dem Bereich gibt es eine leichte Kuppe, dort eine Senke und Überlagerungen oder verwaschene Transienten. Ich habe das schon gemacht, im Devialet-Store Frankfurt. Mit der Zeit habe ich gelernt, dass nicht der Preis oder das Markenschild den Klang beeinflusst, wobei der Geschmack natürlich eine wichtige Rolle spielen und sich ebenfalls nicht von genannten Faktoren ablenken lassen sollte.
Zu DAB+ hast Du das Problem schon angerissen, je akkurater die Wiedergabekette ist, also umso impulstreuer die Endstufen und Lautsprecher, desto „unerträglicher“ werden digitale Kompressionen. Mit der inzwischen nicht mehr vorhandenen Rotel-Anlage mit B&W Nautilus war es mit einem Denon-DAC mit ALC-32-Processing regelrecht unerträglich, ein YouTube-Video anzuschauen, ähnlich schlimm, wenn nicht ganz so krass zeigt sich das über meine Studiomonitore. Ab dem Moment differenziere ich, ob mir jetzt die Qualität oder nur die akustische Information wichtig ist. Bei richtig guter Musik, die ich nur in komprimierter Form vorliegen habe, sehe ich darüber natürlich gerne hinweg, genauso bei Radio. Aber, das mache ich mir schon bewusst, ist es nicht das technisch machbare, im Gegenteil.
Daher kann ich das absolut verstehen, was Du über vermutlich das Teufel 3sixty schreibst. Das ist zumindest das einzige Radio, was mir von denen einfällt und ich würde sogar behaupten, es ist eines der, wenn nicht sogar das beste DAB+-/Internet-Radio am Markt. Als Funkamateur würde ich alleine deshalb die Radioqualität nicht als Solche „verteufeln“ wollen, jeder Übertragungsweg klingt auf seine Weise einzigartig, ob Mittel-/Kurzwelle oder UKW, ob DAB+ oder Internet-Radio. Nur gibt es zwischen analogen und digitalen Aussendungen doch einen kleinen, aber grundsätzlichen Unterschied, so wäre digital deutlich mehr machbar, aber kommerziell will man der Vielfalt den Vorzug geben. Daher haben wir Abtastraten von bestenfalls 128 Kbit/s, weil reicht ja und der gewöhnliche Hörer glaubt der Werbung schon, dass das alles so unglaublich glasklar ist. Was glaubst Du, warum man immer das geringe Rauschen anführt. Weil es das ist, was einem als Erstes auffallen wird, weil kaum ein UKW-Empfänger wirklich rauschfrei sein kann. Ab diesem Punkt beginnt meine Kritik, dass die Realität, auch bei der Ausbreitung, nichts mit den Versprechen zu tun hat, was natürlich ein Teil der Zielgruppe durchaus anders empfindet oder in Teilen auch über Probleme hinweg sieht, wenn man beispielsweise den Aufstellungsort gefunden hat und das neue Radio am Standort des alten nicht gut empfängt. Wohnen in einem Ballungsraum und ein gutes Radio sind da natürlich zwei tolle Voraussetzungen.
Wie bei der Fotografie gibt es unterschiedliche Artefakte bei analogen und digitalen Bildern, auch wenn man hier, wie bei hochauflösender Musik, ein Optimum herausholen will. Könnte man vielleicht auch vergleichen mit einer super DSLR-/Systemkamera mit toller Optik und einem Smartphone. Hier belügen die Hersteller die Kunden nicht anders und erzählen, man könne ja ach so tolle Fotos machen mit dem Smartphone, man bräuchte ja keine schwere Fotoausrüstung mehr. Stimmt ja auch, wenn ich nicht versuche, die Fotos als Poster auszudrucken. Analog dazu wäre das DAB+-Radio das Smartphone im Fotosektor, wenn man es so sehen will. Man sollte ebenso nicht versuchen, einen DAB+-Empfänger in schlechtem Empfangsgebiet an eine gute Anlage anzuschließen, wie man ein Foto eines Mittelklasse-Smartphones nicht in DIN-A0+ ausdrucken sollte. Bildprozessoren machen daher eine ähnliche Arbeit, wie es Soundprozessoren auch machen. Sie rechnen Verzerrungseffekte heraus, glätten die Farbverläufe und Kanten, gaukeln uns quasi wie das DAB+-Radio eine gewisse Perfektion vor. Das ist auch okay, sofern man nicht akribisch auf feinste Details und Nuancen achtet.
An dieser Stelle danke ich für Deine anregenden Zeilen.
Hallo Stephan, du vermutest richtig, es ist das 3sixty. Ich liebe den kleinen Kerl. leider ist ukwEmpfang noch viel schlechter als ich ohnehin schon bemeckert hatte. Dab+ und Internet aber ziemlich klasse. Wie gesagt, ich vergesse nicht, dasses ein kleines Radio ist, welches es aber bei externer Quelle z.b. Mini disk o CD mit ner mittelguten hifi Anlage aufnehmen kann. Mein Eindruck, ich habe keine Messgeräte. Es gäbe noch den teufel boomster, ist mit Akku und Batterie Betreibbar, aber keine Internetverbindung. So zwischenzeilig hab ich in deiner Antwort den Gedanken herausgelesen, musikerohren seien möglicherweise ruiniert. Nun, hab’s gerade testen lassen, alles bestens. Lieben Gruß. Horst jansen
Hallo Horst, das Problem bei diesen Multi-Empfängern ist der Abgleich. Es werden meist Antennen für einen weiten Frequenzbereich genutzt, so dass man die Priorität auf die Kernfunktionen setzt. Betrachte die großen Abstände, 3,5m-Band (87,5-108 MHz) und 70cm-Band (530-800 MHz), wo sich unter Anderem DAB+ befindet. Da legt man natürlich den Schwerpunkt nicht auf UKW, es funktioniert im Ergebnis halt, aber eben nur irgendwie. Das gilt auch für die PLL, denn würde man alles vernünftig empfangbar machen, wäre das Gerät um ein Vielfaches teurer.
Hören und Messen, das ist ja was ich meinte. Es ist für den ambitionierten Musikhörer wichtig, dass der Klang gefällt, hier sind optimale Messungen vor Allem bezogen auf einen linearen Frequenzgang nicht notwendig, viel mehr hat man einen Grundsound, den man abbilden möchte, da spricht man eher von Sounding als vom Kalibrieren. Das will das 3sixty ja auch nicht sein, es ist ein Radio, das größer klingt, als es scheint, eben HiFi. Dagegen ist nichts einzuwenden, aber man würde einfach sehr viel Pulver verschießen, wenn man es mit einem hochauflösenden D/A-Wandler koppeln würde. Hier garantiere ich Dir, würde es immer noch gut klingen, aber nicht besser, als wenn DAB+ oder MD zugespielt würde. Sprich würde man mit einem 3sixty diese Klangnuancen nicht heraus hören können und muss man auch nicht.
Auf die Sache mit dem Gehör möchte ich abschließend noch kurz eingehen. Ich schrieb ja nicht von einem Hörverlust, auch wenn man die Lautheit beim Musizieren nicht vernachlässigen sollte. Was ich meinte ist, dass ich nicht erkennen kann, ob ein Klavier in Deutschland oder Japan konstruiert wurde und ob bei einer Sonate ein Ton fehlt oder gar zuviel ist, da fehlt mir die Kompetenz. Wohl aber könnte ich beurteilen, ob die Mikrofonierung passt und ob das Instrument digital möglichst authentisch konserviert wurde.
Hallo,guten Abend Stephan, der weltberühmte Pianist Arthur rubinstein sagte mal bezüglich der Brahms Klavierkonzerte : „ein idiot, der hier alle Töne spielt“ und ich hörs auch nicht, was er da fudelt, vielleicht hat er ja frauenhofer auf ne Idee gebracht. Ist Quatsch, weiß ich doch. Vladimir horowitz würde ich erkennen, Glenn gould auch, egal wie aufgenommen wurde. So sind die Dinge in der Wahrnehmung nun mal. Wenn für mich etwas klar und angenehm klingt bin ich ganz glücklich und hinterfrag nicht, ob’s linear oder klangreglermäßig ein wenig aufgepumpt ist… Unsere schnittmenge scheint mir darin zu bestehen, dass du auch die Musik liebst und nicht nur das Signal. Dein Dipl ing wissen, welches du mir rührend versuchst nahe zu bringen, ist aber bislang eher Perlen vor die Säue. Ich werd aber alles nochmal durchlesen, damit ich diesbezüglich endlich mal mitreden kann. Lieben Gruß horst
Lieber Horst, so kompliziert ist das gar nicht, weil wir liegen doch auf einer Wellenlänge. 😉 Genau das wollte ich damit ausdrücken, es ist vollkommen okay, wenn man wie Du einen Klang beurteilt. Es gibt halt zwei verschiedene Seiten und ich kenne und nutze beide. Schau Dir in den verschiedenen HiFi-Foren die Pedanten an, die vor lauter Perfektionismus schon zwanghaft ständig was an ihrem Equipment ändern müssen, nur dem angeblich perfekteren Klang zur Liebe. Ich behaupte, dass die Meisten sich dabei etwas vormachen und Gelder in Groschengräber versenken, die sie nur unglücklich machen, weil es diese Perfektion nicht gibt. Wie will man denn entspannt Musik genießen, wenn man stets im Hinterkopf hat, was man noch verbessern oder optimieren könnte? Ich kenne das ja selbst von mir und habe auch in diese Richtung experimentiert. Daran verdienen „HiFi-Esoteriker“, die für ihre Klangstäbe und -Schalen auch gar nicht mal so viel Geld im Einzelnen aufrufen. Aber die Summe macht’s halt und wer hier mal 40 Euro, da mal 50 Euro und so weiter in scheinbare Optimierungslösungen steckt, der wird danach süchtig und bleibt chronisch unzufrieden. Dabei gibt es doch nur die eine Perfektion, das ist das Orchester oder die Band in einem Konzertsaal. Schau Dir an, was manche Lautsprecher kosten, die einem den perfekten Klang versprechen, dafür kannst Du aber sehr viele Jahre mit der kompletten Familie ins Konzert gehen und sogar täglich. 😉 Das ist übrigens der Punkt, den ich an Günther Nubert, aber auch Teufel sehr schätze. Sie verstehen es, genau diese Zielgruppe, die einfach nur gut Musik hören möchten und daran nicht verarmen wollen, vernünftig zu bedienen. Natürlich mit Kompromissen, aber die müssen nicht stören.
Ja, genauso ist das, Musik ist vielseitig und nicht immer geht es um die perfekte Reproduktion, im Alltag ist das doch gar nicht möglich. Ich gebe Dir auch hier ein Beispiel, Du kannst sündhaft teure Media-Spieler für mehrere Tausend Euro mit entsprechenden In-Ears oder Kopfhörern kaufen und Dich damit in einen Zug oder Flugzeug setzen. Dort herrschen Vibrationen, da sprechen Menschen und da Dein Zwerchfell genauso gut hört, wie Deine Ohren, machen die Verdeckungseffekte den scheinbar guten Klang trotz Geräuschunterdrückung unbemerkt kaputt. Aber man hat ja viel Geld ausgegeben und frönt der teuren Technik und Marke, weil das muss ja gut klingen.
Daher muss es nicht immer die teuerste Anlage sein, es muss nur den persönlichen Ansprüchen genügen. Ich würde mir beispielsweise niemals einen Plattenspieler für mehrere Tausend Euro kaufen, weil ich weiß, dass er jedem Digitalwandler unterlegen ist, weil die technische Begrenzung vom Vinyl definiert wird. Ein schlechtes Foto wird schließlich auch nicht besser, egal durch welche Brille man es anschaut.
Hallo Stephan,das Live Konzert als Referenz vorzulegen ist eine liebenswerte Idee, die ich voll unterstütze. Noch schöner wärs, wenn damit alles definiert wäre, ist leider nicht ganz so. Es gibt akustisch große Unterschiede, nicht nur allgemein, auch speziell. Wo ein Klavier toll klingt ist ne Rockband möglicherweise unerträglich. Und umgekehrt. Und dann auch noch individuelle Geschmacksdinge. Sieh dir nur die Diskussionen rund um die elbphilharmonie an! In den Himmel gelobt und verteufelt. Nun, den Menschen die Musik nach Hause zu bringen ist doch ne tolle Errungenschaft. Bei all den Chancen und Risiken möchte ich nicht In.der Haut des Tonmeisters stecken, der mit elektronischen Mitteln die optimale Akustik simulieren will. Im Studio selbst ist ja nur Pappe. Das, was ich seit langer Zeit fühle und betreibe, nämlich die Flucht in die angenehm klingende Mittelmäßigkeit ,wird mir auch im Verlauf unseres netten Gesprächs als für mich richtiger Weg immer klarer. Ich danke dir sehr für deine aufmerksame Art. Lieben Gruß, horst
Moin Horst, in der Tat sind solche Diskussionen bereichernd, das passiert hier viel zu wenig, liegt natürlich an der geringen Reichweite. Das passiert in unserer Community abseits der Webseite dafür umso intensiver. 😉
Natürlich hast Du Recht bezogen auf akustische Eigenschaften, aber auch hier kann man sicher zu pedantisch vorgehen und sich den Spaß an der Musik selbst verderben. Es gibt auch wahrlich schlechte Aufführungen, keine Frage. Da ist der Vorteil konservierter Musik natürlich, dass man die Lautheitsverhältnisse im virtuellen Raum perfektionieren kann, sofern man nicht binaural aufzeichnet, siehe Dr. Chesky. Die tontechnischen Leistungen, beispielsweise eines Tony Faulkners, dürfen sich bestimmt mit den architektonischen Gestaltung und Raumakustik eines guten Konzertsaales messen lassen. Es sind halt verschiedene Wege, wie die Musik ans Ohr kommt, wobei sich bei der Aufzeichnung auch viel korrigieren lässt. Wobei ich dann jedoch die binaurale bzw. indirekte Aufnahme mit wenigen Mikrofonen bevorzuge, aber die sind dann weniger was für den Mainstream. Wenn man Musik hört, soll ja alles möglichst gleich laut sein, so entzieht man mit der Dynamikkompression (Angleichung der Lautstärkenverhältnisse) die Natürlichkeit. Wenn man es aber schafft, es so gut zu machen, dass dem Hörer das nicht auffällt, ist das genauso zu honorieren.
Wir hatten vor einigen Jahren im Podcast die Kirchenorgel der Marburger ELisabethkirche eingefangen und ich nahm verschiedene Rekorder mit. Schlussendlich siegte die binaurale Backup-Aufnahme, die nach unserem Eindruck selbst über Lautspreche klanglich besser ist, als die professionelle Abnahme mit hängenden Mikrofonen aus 25 Metern Entfernung.
Hallo Stephan, ja wunderbar, dass binaurale aufnahmetechnik selbst über Lautsprecher besser klang, ist ja eher was für Kopfhörer. Also, Glückwunsch. Horst
Bitte um Nachsicht, es beruht nicht auf profunder Kenntnis der Schaltungen, aber vielleicht interessiert meine Erfahrung als Hörer ja hier. Die Kombi-Radios, die DAB+ und UKW können, sind auf UKW schlecht, so glaube ich, weil das Hauptaugenmerk des Entwicklers auf DAB+ und DAB lag. Ich vermute mal, beim Umschalten von DAB+ auf UKW sollte beim Hörer das „ahaaa!!!“ Erlebnis ausbleiben. Dies kommt, so glaube ich, nicht nur dadurch weil vielleicht die Antenne nicht gut angepasst ist, sondern weil unter anderem auch schon einmal Chipsätze verarbeitet werden, bei denen das über UKW empfangene Signal innerhalb des Radios mit wahrscheinlich nicht allzu hoher Datenrate digitalisiert wird, um dann auf dem gleichen Weg bis zum Audioverstärker digital weiterverarbeitet zu werden wie das DAB+ Signal. So kann der UKW-Klang gar nicht besser sein als beim selben Radio auf DAB+. Das merkt man als Hörer daran, dass das Audio-Signal beim UKW-Empfang so mancher der genannten Kombigeräte eine ganz leichte zeitliche Verzögerung zeigt gegenüber einem auf denselben UKW-Sender und dieselbe Frequenz eingestellten analogen UKW-Radio. (radio-hobby.de)
Hallo, die Impedanz bei den doch etwas verschiedenen Frequenzbereichen ist schon ein Thema, das sollte man nicht unterschätzen. Kann man auch schön mit dem Amateurfunk vergleichen, VHF/UHF, dazwischen liegen rund 300 MHz und sogar weniger Abstand, als zwischen dem UKW- und 70-cm-Band, da spielt sich DAB+ unter Anderem ja ab. Vermutlich arbeiten diese hoch integrierten Chips beim UKW-Empfang als Quasi-SDR-Empfänger, hier könnte schon eine Latenz aufgrund schwacher Prozessoren entstehen. Störungen allerdings auch, verursacht durch Schaltnetzteile, Aktivmatrixdisplays und schlechte Kapselung der Bauteile, die günstigen Dinger sind eben Massenprodukte. Ob ein Gerät wirklich gut oder schlecht ist, wird man aber nur feststellen können, wenn man zen Geräte aus verschiedenen Chargen miteinander vergleichen würde. Ich hatte es hier mit einem Albrecht DR-70, das eine im UKW-Bereich total taub, das andere wiederum sehr gut, im DAB+-Modus jedoch kaum verschieden. Nun ist ja der zweite Bundes-Mux am Start, da muss ich auch mal schauen, ob sich am Empfang etwas verbessert hat.
Vielen Dank für Ihre (Deine) Antwort. Aber sicher spielt die Antenne eine wichtige Rolle. Und die Exemplarstreuung der Fertigung – oder auch die Streuung beim Abgleich – spielt ebenfalls eine Rolle. So sehe ich das auch. Aber eine Verzögerung eines Audiosignals um einige ‚zig oder wenige hundert Millisekunden, so dass man den Zeitsprung deutlich hören kann, ist mir im analogen Technikbereich noch nicht untergekommen, von Eimerkettenspeichern oder Hallspiralen einmal abgesehen.
Viele Grüße
Georg (radio-hobby.de)
Hallo Georg, die Latenz lässt schon auf eine digitale Signalaufbereitung schließen, also eben Software Defined Radio, jedoch läuft das ja alles im SoC. Da haben die Hersteller vermutlich gar keinen Einfluss, ich würde behaupten, dass die beiden Global Player Modulbauweise anbieten und Du entscheidest, ob mit Farbdisplay oder ohne und welche Features integriert sind. Da wirst Du vermutlich richtig liegen, nur würde in diesem Fall keine Digitalisierung stattfinden, sondern nur die digitale Signalaufbereitung. Die Antennen betreffend meinte ich das nur bezogen auf die tatsächliche Feldstärke, warum UKW schlechter als DAB+ empfängt.
Hallo Stephan,
meine Gedanken zum Thema DAB+
Verkaufszahlen
die Verkaufszahlen und Statistiken sagen mal genau nichts.
Vor allem bei UKW, da nahezu jedes Handy mitgezählt wird, und vermutlich die wenigsten sich wegen Radioempfang ein Mobiltelefon Kaufen.
Sämtliche DAB+ Radios haben auch ein FM empfänger. Auch hier wird die Statistiok zugunsten FM geschönt.
Internetradio
Internetradio ist für mich keine Alternative.
Wenig vernünftig moderirte Sender.
Ein überangebot an Sensdern die ich nicht hören will, es ist mir viel zu aufwendig mich auf nem Radiodisplay durch den Wust zu arbeiten.
Braucht zugang zum Internet (W-Lan ist nebenbei abwärtskompatibel)
FM empfang mit DAB+ Radios
FM empfang ist in DAB+ Radios sicherlich nicht optimal sondern eher kostenneutral implementiert. Dass Antennensignal geht typischerweise nach dem LNA direkt in einen ADC dann weiter durch den DSP, und dann in den DAC, alles in einem Chip.
Etwas bessere Radios benutzen einen dedizidierten DAC, die DAB SOC´s haben hierfür in der Regel eine I2S schnitstelle.
Senderauswahl
Zumindest hier in Mittelhessen gibt es auf DAB die deutlich bessere Auswahl.
Rockantenne und Schwarzwaldradio ist hier nur über DAB zu empfangen.
Qualität
Ich höre gerade mit der Kombi Pinoneer SX-20DAB / Q-Acoustic 2010i
Ich kann keine großen Unterchiede feststellen. Ausser dass bei FM „obenrum“ was fehlt. Da ist halt bei 15kHz prinzipbedingt schluss. Aber dass Problem gibt sich im Alter…
Anfangs waren viele Sender schlicht nicht Hörbar. Dass war mehr ein aneinanderreihen von Komprimierungsartefakten.
In den letzten Jahren hat sich aber einiges am AAC Codec getan, und die Sender habe in der Signalaufbereitung dazugelernt.
Wenn mann jetzt noch FM abschalten würde hätte man einen riesigen Frequenzblock den man für vernünftig datenrate bei DAB+ nutzen könnte 😉
Hier wird die Thematik sehr gut beleuchtet, ich hoffe ich darf Links einfügen:
https://www.radioszene.de/97745/dab-digitalradio-sound-processing.html
Zitat:
…Wo jedoch für ein Musikprogramm, das von einem für UKW-FM bestimmten Signalprozessor in die Mangel genommen wurde, nur 72 kBit/s zur Ausstrahlung zur Verfügung stehen, ist mit einem sehr unbefriedigenden Digital-Klangerlebnis zu rechnen …
Energieverbrauch
Dass Si4684 SoC braucht zum beispiel worst case bei DAB+ empfang 111,2mW, ich denke die neueren SoC sind da nochmals deutlich besser.
Dazu einen class-D verstärker ein LCD Display und Lautsprecher mit vernünftigen Wirkungsgrad, schon hält die Batterie „wie früher“.
Der Markt verlangt aber nach bunten Bildschirmen und Online Radio.
Da kommen dann noch mal einige tausend milliwatt dazu…die mit DAB+ genau garnix zu tun haben.
Allgemeines
Dass es frustriert, wenn man als early adopter öfterst hinten runter gefallen ist, kann ich verstehen.
DAB+ gibt es nun seit 10 Jahren und befindet sich derzeit im Ausbau. Seit Dez. letztem Jahr ist es auch verpflichtend für Neuwagen und Heimgeräte mit Bildschirmen.
Und es werden auch dieses Jahr wieder ein Haufen Sender neu aufgeschaltet.
Dass die etablierten Sender Konkurenz bekommen schmeckt ihnen halt garnicht, da ist es am einfachsten gegen DAB+ zu wettern.
Jede Medaille hat zwei seiten…
Grüße
Heiko
Hallo Heiko,
Danke für Deine Ergänzungen. Der Einwand mit dem Internet-Radio ist wohl wirklich subjektiv, denn es gibt sicherlich auch einfache Wege, siehe Smart Speaker, noch dazu ein identisches Angebot wie in DAB+. Ich habe diesen Punkt denke ich verständlich formuliert, dass im Innenraum in ländlichem Bereich DAB+ ohne Empfangshürden schwierig ist, während ein Internet-Radio deutlich unkomplizierter zu nutzen wäre, wie Alexa. Jetzt mach bitte kein Fass auf wegen Smart Speakern, man kann alles zerreden und ins kleinste Deteil zerpflücken. Aber im Tenor ging es mir nicht darum zu vermitteln, dass DAB+ per se schlecht ist, aber keine Technik, deren Lobpreisung gerechtfertigt wäre. Dazu passiert zu wenig und am Ende des Tages ist immer die Frage, was in welcher Situation wirklich nützt. Die Alleinstellungsmerkmale von DAB+ vermisse ich, gerade wenn wir uns den Art. 5 GG anschauen, die Informationsfreiheit bei der zumindest hiesigen Ausbreitungsform ist schon so eine Sache. Zugegeben, der Empfang in Innenräumen ist etwas besser geworden, aber nach wie vor suboptimal und in Teilen nicht schön. Von einem autarken Radioempfänger erwarte ich, dass er in jeder Situation, selbst im Weinkeller des weit abgelegenen Bauernhauses, noch einen öffentlich-rechtlichen Sender empfangen kann. Mit UKW ist das weitgehend gewährleistet. Ich meine damit eine Erreichbarkeit von 100% der Bevölkerung, das schafft DAB+ selbst heute noch nicht. Das kann sich ändern, warten wir mal ab, die Abschaltung der Mittelwellensender halte ich jedenfalls für grob fahrlässig.
Hallo an Alle hier in diesem aufschlußreich Blog!
Ich habe insgesamt 4mal ein DAB-Radio erworben. Ich wohnte in Limburg an der Lahn, jetzt in Hadamar. Leider muß ich sagen, dass meine Erwartungen in keinster Weise erfüllt wurden: Empfang nur draußen an manchen Stellen, in Hadamar gar nicht. OK, es liegt im Westerwald in einer Senke…
UKW jedoch hat einen einwandfreien Empfang, auch innerhalb des Hauses.
Wird UKW abgeschaltet, so ist der Radioempfang nur noch per Internet möglich.
Da frage ich mich schon, ob hier das gleiche passiert wie beim „Überall-Fernsehen“- das war ein Werbeslogan bei der Einführung von DVBT. Funktioniert hat das einwandfrei in den Metropolen, nicht aber in der Fläche. Und ja- wirtschaftlich macht es Sinn, sich auf die größten Ansammlungen von Rundfunkteilnehmern zu konzentrieren. Aber ist das eine ausreichende Begründung dafür, die anderen einfach „außen vor“ zu lassen?
Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten zwanzig Jahren sehr verändert, Der Zugang zu digitalen Informationsquellen ist sehr viel wichtiger geworden. Daher bin ich der Meinung, dass der Netz- und Senderausbau eine infrastrukturelle, gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, die nicht nur von den wirtschaftlichen Interessen der Betreiber abhängen sollte.
Ja, Du sprichst einen interessanten Punkt an, Redundanz und Nachhaltigkeit bleiben irgendwie gefühlt auf der Strecke, vor Allem Letzteres bezogen auf ständig wechselnde Codecs, ausbleibende Updates und der daraus folgenden Obsoleszenz durch Nichtnutzbarkeit. Das fing mit DSR an, erreichte später DVB-T, ADR, DAB und inzwischen auch einige Internet-Radios, deren Datenbanken nicht mehr online sind. Wenn man dann noch weiß, dass so eine Sendelizenz pro Jahr für DAB+ um eine Million Euro kostet, da kann man eigentlich schon was nachhaltiges entwickeln. Und trotzdem gibt es immer neue Sender im Bundesmux, wie Femotion, Sportradio und 80s80s. Während die Sendestrecken oft vorproduziert werden und die Morning-Show nicht mal regionale Infos oder nur teilweise enthalten, kannst Du das bundesweit empfangen, aber nicht mal die öffentlichen Sender angrenzender Länder. In Eurem Fall natürlich gewaltig übel, wenn nicht mal draußen ein einigermaßen flexibler Empfang möglich ist. Allerdings muss ich noch hinzufügen, aktuell empfange ich hier ganze 46 Sender, außer Deutschlandradio aber nur den Hessischen Rundfunk als öffentlicher Rundfunk, der Rest kommt nach wie vor über Internet und Sprechdosen.
Ich habe mir jetzt mal alle Kommentare und Meinungen durchgelesen während im Hintergrund mein kleines DIGITRADIO 10 C ein DAB+ Programm abspielt.
Zu DAB+ gestoßen bin ich erst im September 2021.
Wollte einfach mein 20 Jahre altes Autoradio ersetzen.
Diese billigen für ein paar Euro natürlich nicht.
Hab mich für das Alpine CDE-205DAB entschieden und selbst eingebaut.
Das umständlich verlegen der Kabel für eine neue Antenne hab ich mir allerdings verkniffen.
Nutze stattdessen die alte Antenne mit einem Splitter welches die Signale an den analogen FM/AM Eingang und den digitalen DAB+ Eingang aufteilt.
Einfache und billige Lösung.
Zunächst war ich dann vom DAB+ Empfang enttäuscht.
Ging zwar aber nur mit Unterbrechungen der Signale.
Wohne hier auch im ländlichen Bereich zwischen Hamburg und Bremen.
Hab mir dann natürlich Gedanken gemacht wie ich den Empfang verbessern kann und ein wenig im Internet gesucht.
Letztendlich habe ich einfach den alten 40 cm Antennen Stab durch einen Stab von knapp 20 cm ersetzt mit dem Ergebnis eines perfekten DAB+ Empfang.
Vom Klang her kann ich nur sagen das es sehr gut klingt.
Besser als zuvor mit dem alten UKW Werksradio.
Die Sender sind von meinem Standort 18, 43 sowie 78km Luftlinie entfernt.
Wollte dann natürlich auch zuhause diese Vielfalt an Sendern hören und habe mir das oben genannte DIGITRADIO 10 C gekauft.
Läuft nur über einen bereits vorhandenen Verstärker.
Hat also keine eingebauten Lautsprecher.
Hab es zuerst mit der beigelegten Wurfantenne probiert.
Damit gab es aber wie schon erwarte habe nur den 18km entfernten Sender zu empfangen.
8 ganze Programme des NDR
Hab mir den einfach eine Außenantenne für Vhf Band 3 mit 12 Elemente gekauft und in einer Höhe von ca 4 Metern an einen bereits vorhandenen SAT Antennen Mast angebracht.
Ergebnis 103 Programme über DAB+
Auch zuhause bin ich mit dem Klang zufrieden.
Was ich damit sagen möchte ist, eine vernünftige für DAB+ optimierte Antenne ist auf dem Lande schon wichtig.
Das war mit UKW aber auch nicht anders.
Da ja immer bemängelst das du nur die öffentlichen des jeweiligen Bundesland über DAB+ empfangen kannst, Rundfunk ist nun mal Ländersache und es war eigentlich nie so gewollt das es Länder übergreifend ausgestrahlt werden soll. Es wird halt nur bei UKW geduldet da die großen Sender halt bis zu 100KW in die Luft jagen.
Bei DAB+ ist halt bei 10KW Schluß und damit die Reichweite eingeschränkt gegenüber UKW.
Die DAB+ Sender befinden sich ja auch noch im Ausbau welcher gerade in den letzten 2 bis 3 Jahren massiv gestiegen ist.
Von daher glaube ich nicht das DAB+ so schnell wieder von der Bildfläche oder besser Antenne verschwinden wird.
Hallo und Danke für Deinen wertvollen Beitrag. Natürlich, resonierende Antennen sind – weiß man als Funkamateur ohnehin – wichtig und nötig und das wäre auch meine erste Vermutung gewesen bezüglich des Fahrzeugs. Sicher hast Du Recht, dass sich zuhause etwas optimieren lässt. Nicht ganz Recht gebe ich Dir allerdings beim Thema UKW-Empfang, wenn Du ältere Weltempfänger kennst dann weißt Du, dass selbst mit internen Antennen guter DX-Empfang natürlich bevorzugt zu bestimmten Zeiten möglich ist. Beispielsweise konnte ich in Marburg die NDR-Sender vom Torfhaus bei optimaler Höhe und vernünftigem Tuner recht gut empfangen und dies zu jeder Tages- und Nachtzeit. Das gelingt einem Freund mit einem Tecsun S-2000 vom Balkon noch aus der Hand, nicht aber per DAB+.
Gehen wir in meinem Fall mal davon aus, dass ich bei einer externen Yagi-Antenne für DAB+ selbst 200 Sender empfangen könnte, wäre der ganze Aufwand doch recht sinnlos. Erstens habe ich zumindest im Haus nicht mehrere Geräte mit externen Antenneneingängen, zweitens liefern mir doch selbst die Echos mehr Auswahl in ähnlicher Qualität übers Netz. Ich weiß nicht, aber würde stark annehmen und dies vor Allem bei kontinuierlich rückläufiger Hörerzahl von Radio, dass für die meisten Menschen DAB+ keine Rolle spielt und auch zu unflexibel ist. Spätestens wenn man sich über Streaming Gedanken macht, hat man ein Gerät mit Internet-Radio. Im Auto ist das natürlich (noch) anders, mit 5G und erst recht mit 6G wird sich die Existenzfrage von DAB+ aber neu stellen müssen.
Du hast auch Recht, dass sich aktuell die Situation zumindest so verbessert hat, dass ich drinnen aus der Hand 46 Sender empfangen kann. Davon ist aber das Meiste für mich nicht interessant, die WDR-Sender fehlen nach wie vor, die über UKW empfangbar sind. Was mich derzeit nach wie vor stört ist der Landes-Mux, der vielleicht auch bewusst nur auf die Abstrahlung im eigenen Gebiet optimiert ist. Durch die offenbar verstärkte Strahlungsleistung ist zumindest die Fehlerrate gesunken.
Ob DAB+-Radios teuer und gleich besser sind, möchte ich stark anzweifeln, die paar Chips kommen ohnehin aus demselben Werk und gute Empfänger sind bei der Massenfertigung auch keine wirkliche Kunst. Die Frage stellt sich dann eher, ob dem UKW-Empfang dann auch so viel Aufmerksamkeit beigemessen wurde, zumal die Prozessorstörungen des Digitalteils oftmals stärker auffallen. Überrascht hat mich jetzt so ein kleines Technisat DigitRadio für die Tasche mit Antenne in der Handschlaufe, das drinnen ebenfalls gut funktioniert. Baugleich mit dem Dynavox FMP3 (Bass Boost) ist der UKW-Empfang bei diesem allerdings besser, das noch nicht über DAB+ verfügt, dafür über einen microSD-Kartenschacht. Kostenpunkt rund 20 Euro pro Gerät.
Meine Kritik ist ja nicht nur, dass man bei den öffentlich-rechtlichen Sendern etwas eingeschränkt ist, sondern man hat zunächst die Vermarktung hochgefahren und jetzt beginnt man so langsam, das Ganze zu perfektionieren. Allerdings zu einer Zeit, in der mobiles Broadcasting über andere Technologien ebenfalls interessant werden könnte. Spätestens wenn alle neuen Fahrzeuge über mobiles Internet alleine wegen eCall verfügen müssen. Wenn wir dann wieder einen großflächigen Stromausfall bekommen, wie wir ihn hier vor einigen Jahren mal für ein paar Stunden hatten und weder mobiles, noch stationäres Internet funktioniert, wird es dann mit DAB+ vermutlich auch schwierig. Ich war damals froh, ein Handfunkgerät mit UKW-Empfänger in Reichweite zu haben.
Bei einem Stromausfall benötigt man eh ein Batterie oder Akku betriebenes Radio welches Sender über DAB+ und/oder UKW empfangen kann.
Da wird es nichts mit Internet Radio wenn dann auch das Mobile Internet betroffen ist.
Für einen solchen Fall hab ich mir ein kleines Taschenradio zugelegt welches DAB+ und UKW Empfang hat.
Akku hält 7 Stunden nonstop Betrieb im DAB+ durch.
Man muss halt nur darauf achten diesen regelmäßig zu laden oder halt noch zusätzlich eine geladene Powerbank parat zu haben.
Es handelt sich um das Raddy RD23 welches sehr empfangsstark ist und für ca 30 Euro zu haben.
Selbst der Klang dieses Winzling übertrifft so manches andere größere DAB+ Radio.
Hallo,
ich bin kein Radiotechniker oder Spezialist im Digitalen an sich, bin 57 Jahre alt und gehörte
lange Zeit zur alten Garde der Technics-Generation und Verfechter der analogen RDS-Technik.
Vor ca. 4 Jahren bin ich eher zufällig auf den Artikel in einer regionalen Zeitung gestossen,
welcher die Abschaltung meines geliebten analogen Radios im Kabelnetz ankündigte. Was nun?
Ich wollte meine -zugegeben alte Technics-Anlage- auf keinen Fall verkaufen und habe mich
ganz spontan für einen Soundmaster DAB IR43 in 43er Breite entschieden. Passt genau!
Dieser hat Internet-Radio, DAB+, Bluetooth und einen simplen UKW-Empfänger, und was soll
ich sagen, ich bin zufrieden bis heute, höre aber zu 99% DAB+. Der Klang ist für mich absolut
gleichwertig zum ehemaligen UKW-Empfang, zugegeben bin ich kein Klassik-Fan. Im Gegenteil:
ich höre gerne satte Beats und Bass. Und das kommt mehr als gut rüber von einem Sender aus
Mannheim, obwohl ich in Hannover wohne 😉 Mittlerweile habe für jede meiner Anlagen allerdings
die ganz kleinen Radioempfänger DR52C von Albrecht nachgerüstet und meine Minianlagen
erfreuen sich am AUX-Anschluss mit einem guten Cinchkabel einer Renaissance. Kosten für alle 5
DAB+-Empfänger waren insgesamt 200€, zugegeben kein Highend, ich will unterhalten werden…
Und nochmals sei erwähnt, ich spreche als Nutzer, nicht als Techniker! Liebe Grüsse
Hallo an alle die noch Hören,
ich habe mir Anfang des Jahres ein Onkyo t-4830 Analogtuner aus Anfang der 90er Jahre über eKleinanzeigen für schmale 15,-€ in absolut neuwertigem Zustand von Privat gekauft.
Der Klang des Tuners an meiner analogen HiFi Kette ist wirklich sehr gut. Ich sitze im Stereodreieck in etwa 25Km Luftlinie vom Sendeturm Hornisgrinde und höre SWR3 über ein Stück Kabel als Zimmerantenne.
Dieser analoge Klang, auch Dank Optimod beim Sender, lässt mich wirklich staunen, kein Rauschen und kein Knacksen und diese herrliche Stereobreite und Tiefenstaffelung ist einfach ein Genuss.
Ich hoffe und wünsche mir das die Abschaltung des UKW auf Ewig verschoben wird.
Meiner Meinung nach müsste man solch eine uralte technische Einrichtung die sich bewehrt hat unter Denkmalschutz oder als Weltkulturerbe für zukünftige Generationen erhalten bleiben.
Analoge Grüße an alle aus Baden-Baden
Ludwig S.
Ja, den Onkyo TX-4830 hatte ich auch, dann auf den TX-4930 und dann TX-4850 Integra umgestiegen. Der TX-4830 hat im Gegensatz zum Nachfolger fehlt dem Vorgänger die Zifferntasten, aber er konnte wunderbar NDR 2 in Marburg über eine Wurfantenne empfangen. Fast so gut wie mein damaliger Marantz mit schmalerem Filter. Aber wenn man etwas schützen sollte, wäre es eher Lang-, Mittel- und Kurzwelle.
Als wichtigstes möchte ich zuerst Stephan Merk für seine umfassenden, kompetenten & für mich richtig analysierten Darstellungen hier danken.
Ich muss ohne Einschränkung dem zustimmen, was er ausführt zum Theme DAB+….
Auf diese Seite bin ich gekommen, weil ich 2 DAB+ Empfänger erworben hatte, die ich nach der 1. Hörprobe sofort wieder zurückgesendet habe.
Meine Frage war dann im WWW. wieso ist die Wiedergabe von so schlechter Klangqualität und das objektiv?
Jetzt habe ich die Antwort, physikalisch, klang technisch bzw. Tontechnisch kann es ja nicht anders sein und mein analoges Gehör ist da sehr empfindlich.
Will jetzt keine Diskussion aufmachen, aber meine bis 50 Jahre alten selbst eingemessenen Superheterodynempfänger klingen um Welten, ich sag jetzt einfach mal, mehr nach HiFi.
Die CODECS und Komprimierungsverfahren die bei all dem DIGITALEN angewandt werden sind zu Verlustbehaftet.
Wer das nicht hört, ist im Vorteil, aber auch etwas taub.
Ich jedenfalls habe das wieder verworfen, da ich ja schon oft sogar Kritik über das Internetradio und dessen Soundqualität habe. Da bleibe ich bei einer sehr guten analogen Anlage so lange es geht wie auch bei meinem Vinyl. Auch das höre ich raus zu einer CD und nicht wegen des knistern.
Und wenn UKW im Autoradio mal etwas rauscht, höre ich das nicht, weil es immer vom Abrollgeräusch und dem Fahrtwind überdeckt wird.
Wem das stört, den kann ich dann nicht verstehen.
Also Dank an Stephan Merk, DAB+ kommt nicht ins Haus und nicht in das AUTO:
Danke für Deinen Beitrag, es klingt eben organischer und in gewissem Sinne natürlicher. Auch wenn man sich natürlich bei Optimode und dergleichen nicht vormachen sollte, dass das Signal nicht auch begrenzt ist wie die Schallplatte. Ich würde behaupten, alles gut in kompakten Empfängern, mit Monolautsprecher werden Artefakte ja auch gut überdeckt. Aber alles größer als Mini-Boxen oder in Richtung Abhöre wird langfristig mit DAB+ nicht glücklich.
Wer einmal stundenlangen Stromausfall erlebt hat, oder wie ich die Flutkatastrophe letztes Jahr, bei der die Stromversorgung über Wochen darniederlag, der weiß, wie leicht wir in katastrophale Lagen kommen können, in denen wir auf funktionierende Versorgung über Batterien angewiesen sind.
Matthias ist froh, dass der Akku für 7 Stunden Digitalradiobetrieb reicht. Gute analoge UKW-Radios kommen mit einem Batteriesatz weit über 30 Stunden aus!
Um das ein wenig zu studieren habe ich bei verschiedenen DAB/DAB+ Radios und analog-Radios den „Stromverbrauch“ gemessen. Beim Sony XDR S16 DBP (gekauft 2012) lag dieser bei DAB-Empfang zwischen 152 mA (leise) und 190 mA (laut). Beim Taschenradio Sony XDR P1 DBP (gekauft 2022) waren es beim DAB+ Empfang ca. 67 mA (leise, ohne Displaybeleuchtung) und ca. 95 mA (laut mit Displaybeleuchtung).
Zum Vergleich: Mein analoges japanisches Mittelwellen-Taschenradio aus dem Anfang der 1970’er Jahre begnügt sich mit 12 mA aus der 9-Volt-Blockbatterie, mein analoges Muse Hybrid UKW-MW-KW-Not-Kurbel-radio benötigt lediglich 20 mA aus dem Akku, der analoge Grundig Yacht Boy 450 (LW,MW,6xKW,UKW mit zuschaltbarem digitalen Frequenzzähler) zieht gerade mal 27 mA aus dem 7,5 Volt-Batteriesatz.
Eine 9-Volt-Alkali-Blockbatterie leistet runde 320 mAh. Damit spielt mein analoges japanisches Taschenradio rund 27 Stunden. Mignon-Zink-Kohle-Batterien kommen auf rund 700 mAh, Mignon-Alkali-Mangan-Batterien auf 1650 mAh (Quelle:Hartwig Harm, DH2MIC). Den Grundig Yacht Boy 450 würden Zink-Kohle Batterien also 26 Stunden lang zum Spielen bringen, Alkali-Mangan-Batterien immerhin 61 Stunden.
Könnte es sein, dass werbliche Aussagen über niedrigen Stromverbrauch bei DAB/DAB+ Radios in übertriebener Weise geschönt sind?
Sehr schön analysiert! Dazu kommt aber auch die Ausbreitung des Sendestandorts, bei UKW oder noch besser Mittelwelle geht das deutlich weiter, dann aber mit meher Leistung und Energie. Eine meiner Überlegungen ist ja, dass DAB+ daher auch nicht energiesparender ist, weil die Masse der Endgeräte relativ zu den Senderstandorten gesehen werden müsste, lässt sich aber schwer nachprüfen. Was ich ähnlich feststelle ist, dass mein Dynavox FMP3 Bass Boost, baugleich zum Technisat TechniRadio RDR mit DAB+, länger als die nur drei Stunden des TechniSat läuft. Dagegen ist das Albrecht DR 70 ein Positivbeispiel, das läuft eine gefühlte Ewigkeit, entlädt sich vor Allem im Standby nicht selbst.
Albrecht DR 70 läuft offenbar mit „AA“ Batterien, d.h. Mignon-Batterien. Könntest Du einfach aus Interesse einmal den Betriebsstrom messen? Laut Herstellerangaben beträgt die Betriebszeit mit Batterien bei diesem Gerät ca. 20 Stunden.
Die Batterie-Kapazität einer Alkali-Mangan-Mignon-Batterie beträgt 1650 mAh bei einem Betriebsstrom von 28 mA, jedoch nur noch 1300 mAh bei einem Betriebsstom von 120 mA. Nehmen wir den Mittelwert: 1475 mAh, so kommen wir bei 20 Betriebsstunden mit deinem Albrecht DR 70 auf einen aus dieser überschlägigen Berechnung geschätzten Betriebsstrom von 74 mA. Das wäre dann rund der dreifache Betriebsstrom im Vergleich zum analogen Grundig YachtBoy450, entsprechend einer dreimal so langen Betriebszeit (61 Stunden) mit einem Batteriesatz beim analogen Grundig YB450.
Andere kompakte analoge Radios haben übrigens ähnliche niedrige Betriebsströme, zum Beispiel der Grundig YB320 aus ca. 1993 (UKW, MW, 2xKW, PLL Einfachsuper): Mittelwelle 26 mA, UKW 35 mA bei 4,5 V, daraus errechnen sich 47 Stunden Betriebszeit bei UKW-Empfang. Der rein analoge Grundig Concert Boy N Automatic von 1970 (UKW,MW,LW,2xKW) begnügt sich mit sagenhaften 27 mA im UKW-Empfang bei 9 Volt. Mit den vorgesehenen 6 Mono-Zellen (Kapazität laut Hartwig Harm mindestens 8180 mAh) komme ich rechnerisch auf eine Betriebszeit mit einem Batteriesatz von über 300 Stunden… So sieht das bei gut konstruierten analogen Radios aus!
Bin auf deine Messung gespannt.
Leider kann ich das Mangels verlässlicher Möglichkeiten selbst nicht messen, am Netzteil scheint die Energieaufnahme bei rund 30 mAh zu liegen. Ich betreibe ihn mit Eneloop Pro und er liegt die meiste Zeit einfach so in der Schublade, aber ich spiele immer mal wieder mit ihm herum und hatte die Akkus über bestimmt zwei Jahre nicht aufgeladen. Die Stromaufnahme im Standby-Modus scheint ziemlich gering zu sein. In der Praxis finde ich solche Werte interessant, aber relativ unerheblich, Eneloops liegen hier viele im Haus, sind also schnell gewechselt. Auch ein Positivbeispiel ist der Tecsun PL-368X, läuft mit einem typischen BL-5C-Akku und hat im Gegensatz zum PL-365 mit Mignonzellen kaum Selbstentladung, am Stück läuft er durchaus 15 Stunden im UKW-Betrieb und länger.
Ich bins nochmal, ne weile her, dass ich an der Diskussion teilgenommen habe. Ich höre seit 4 Jahren in krefeld dab+ . Perfekter Empfang. Wdr3 mit durchaus bescheidener Bitrate aber immerhin 92kbts klingt sehr gut, auch weil die klassikquellen im prozessing in Ruhe gelassen werden. Andere wdr Sender mit 72 kbts klingen da schon weniger gut, aber auch da sound prozessing ist ein Thema. Ist das nicht alles viel einfacher?, bits rauf Prozession runter.
Ich kann der Thematik nur zustimmen.
DAB+ gehört für mich nicht zu einem würdigen Nachfolger.
Besonders weil das Medium Radio in Zukunft auch immer mehr an Relevanz verlieren wird.
Ich gehöre zur jungen Generation, habe seit 1,5 Jahren meinen Facharbeiterbrief als Elektroniker in Betriebstechnik und vor zwei bis drei Jahren fing bei mir das Dilemma mit der Röhrenradio-Sammlerei an.
Angefangen mit einem defekten Nordmende Parsifal U17, welcher bei meinem Vater seit Ewigkeiten defekt herum gestanden hat.
Die Instandsetzung war da recht einfach, das Radio ist nun in meinem Besitz.
Und da muss ich mal ganz klar sagen, dass die Empfangsleistung und Qualität dieser Geräte absolut Weltklasse ist.
Der Klang der Kisten ist auch sehr dynamisch und insgesamt hervorragend, trotz des ganzen Loudness Quatsch auf Senderseite.
Mittlerweile habe ich auch Geräte mit Frequenzband bis 104Mhz und Möglichkeit für sogenannte Stereo-Dekoder.
Damals war Mono und ein Band bis 100Mhz der Standard.
Der Nordmende Othello d320 ist so ein Kandidat.
Baujahr 1962/63.
Vollständig technisch restauriert, besitzt einen Stereo Dekoder und klingt richtig geil.
Auch wenn ich eigentlich kein Radio höre, durch die alten Kisten kurbel ich dann doch mal Abends, wenn die Programme humaner werden, das Band durch.
Trotz der ungünstigen Empfangsbedingungen kommen einige Sender gut rein, auch in Stereo.
Das Rauschen hält sich dabei sehr in Grenzen und fällt meistens überhaupt nicht auf.
Auch habe ich mal ein kleines DAB+ Radio gekauft.
Es soll auch UKW empfangen können, versagt dabei aber komplett.
Ein starker Sender ist gerade so empfangbar, das aber sehr schlecht mit einem digitalisiertem Rauschen und einer geringen Latenz (im Vergleich zum Analogradio).
Das abstrakte Rauschen nimmt mit der am Gerät eingestellten Lautstärke zu!
Bei diesen Bedingungen könnte ich auch leicht behaupten, dass DAB+ besser wäre… 😉
Der DAB+ Empfang ist geringfügig besser, allerdings setzt der Empfang neben eingeschaltetem Pc und Licht bereits komplett aus, wo das Röhrenradio lediglich ein erhöhtes Rauschen aufweist (welches zudem anfälliger für äußere Einflüsse sein müsste).
Manchmal bei idealen Bedingungen kommen einige Sender rein.
Allerdings klanglich klingt es fast immer grotten schlecht, totkomprimiert eben.
Die eingebaute Bluetooth Funktion klingt hier selbst bei den kleinen Lautsprechern um Welten besser, es liegt also nicht unbedingt am Gerät selbst.
Auch habe ich ein DAB+ Spezialmodul probiert.
Dieses ersetzt und simuliert eine ECC85 (Doppeltriode, UKW Oszillator/Mischer) welches aber statt dem analogen Rundfunk praktisch das Digitalradio in das Röhrenradio schmuggelt und das modulierte Audiosignal zur Weiterverarbeitung in die restliche Schaltung weitergibt, wo es dann wie UKW auch nach wie vor analog demoduliert wird.
Die Senderwahl passiert über den Drehkondensator:
Das Modul misst die Resonanzfrequenz des Schwingkreises, welcher der Drehko beeinflusst, und ermittelt somit eine ungefähre Position auf der Frequenzskala.
Auf der darauf projizierten, virtuellen Skala werden dann die DAB Sender aufgeteilt.
Zwischen Sendern wird ein Rauschen simuliert.
Das ist eine sehr nette Spielerei und macht die alten Radios zukunftssicher (vielleicht?) aber auch hier ist der Klang sehr dünn und fade.
Der einzige Vorteil sind hier vorhandene Klangregister und -Regler (Bass, Höhen, Jazz, Solo, Orchester …) um noch geringfügig was aus dem komprimierten DAB+ rauszuholen.
DAB+ nutzt ehemalige VHF Frequenzen, welche ungefähr doppelt so hoch sind wie UKW.
Die dadurch resultierende, kürzere Wellenlänge wirkt sich auch negativ auf die Reichweite aus.
Darum ist das Argument der Energieeffizienz gegenüber UKW auch nicht gerade einleuchtend, da man ja mehr Energie braucht, um dieselbe Reichweite zu erreichen.
Oder geht hier vielleicht durch das Modulieren des Signals auf die Trägerfrequenz mehr Energie flöten? Kann ich mir nicht vorstellen.
Also kurz gesagt:
DAB+ ist nichts für mich.
Weil selbst am Röhrenradio gebe ich mir das erzwungene „gute Laune“ Schrott Pop Gedudel nur über kurze Zeitspannen und wechsle dann recht schnell auf die „TA“ Stellung und höre dann mein eigenes Programm vom Smartphone über die üblich verdächtigen Streamingdienste und meine lokale Musikbilbiothek etwa von digitalisierten CDs und Vinyl Mitschnitten.
Schade wäre es aber trotzdem, wenn diese seit über 60 Jahren bewährte Rundfunktechnik (UKW) ausstirbt.
Besonders durch die Anzahl noch vorhandener analoger Empfänger und der höheren Reichweite, sowie der Möglichkeit bei schlechtem Empfang noch verrauscht wichtige Mitteilungen zu evtl. herrschenden Krisensituationen zu Empfangen, sollte das hier auch noch positiv bewertet werden.
Moin Herr Merk,
zunächst einmal vielen Dank für den Artikel. Leider verstehe ich trotz technischen Studiums nicht jedes Detail, da kein Fachmann in diesem Spezialgebiet, von daher ist er Anreiz mich näher damit zu beschäftigen.
Ich höre fast nur stationäres Radio und eigentlich auch nur zwei Sender: WDR3 und WDR5. Bis vor ein paar Jahren hatte ich nur reine UKW-Geräte, einen klassischen Stereo-Receiver und einfache Mono-Kleingeräte. Diese sind heute als Radioempfänger unbrauchbar. Im Kabel ist wohl noch(!) ein analoges UKW-Signal drin, allerdings sehr häufig mit Störungen, Aussetzern und starken Knackgeräusche bei denen ich jedesmal Angst um meine Lautsprecher bekam. Die Kleingeräte rauschen trotz freier Wohnlage auf einem Berg gelegntlich. Im Keller ist fast nur Rauschen.
Von daher bin ich von meinen neuen DAB+ Geräten richtig begeistert. Wieder ein klasssicher Stereo-Receiver mit DAB+ und UKW Empfangsteil. UKW ist hier aber nur Wurfantenne und nicht über Kabel empfangbar, aber das Kabel ist ohnehin obsolet. Das Kleingerät für 30 Euro emfängt selbst im Keller einwandfrei. Als Liebhaber klassischer Musik kann ich nichts am Klang der WDR3-Sendungen aussetzen. Der Klang ist besser als von den meisten CDs, die ich noch habe. Da stört eher noch das Surren des CD-Laufwerks.
Bei dem Aufwand, den wie erwähnt die DAB+ Lobby macht bzw. machen soll, warum sollte diese Technik, die sich doch aus meiner Sicht bewährt hat, nicht ein paar Jahrzehnte halten? Also zwanzig Jahre wäre schon in Ordnung, dann könnte man sich auch wieder neue Geräte kaufen.
Mit freundlichem Gruß, Kunibert
Moin und vielen Dank für diesen Kommentar. Die beschriebene Situation ist offenbar ein positiver Sonderfall, auch wenn sich inzwischen schon was an der Ausbreitung verändert hat, berichtete gerade Teltarif neulich, warum die UKW-Abschaltung in weiter Ferne liegt. Dass sich die Technik nicht halten können wird, liegt einfach am digitalen Fortschritt und den sich ändernden Codecs und geringen Nachhaltigkeit der Hersteller. Das hatten wir auch bei Internet-Radios, siehe TerraTec. Bei günstigen Geräten ist das ja nicht so schlimm, Störungen bei Analog-Radios können allerdings auch anders entstehen, siehe billige LED-Beleuchtung. https://www.teltarif.de/dab-plus-digitalradio-verkaeufe-2022/news/90888.html
Da in der EU-Gesetzgebung digitale Empfangsteile inzwischen vorgeschrieben sind, was bei uns über das „Telekommunikationsgesetz (TKG) – § 75 Interoperabilität von Fernseh- und Radiogeräten – Abs. (4) und Abs. (5)“ in nationales Recht umgesetzt worden ist, wird sich DAB+ als Sendetechnik lange halten, DSR und DAB hatten beide diesen politischen Support nicht.
Wie bei jeder terrestrischen Übertragung bestimmt natürlich der Wohnort und die verwendete Antenne die Empfangs-quantität/-qualität.
Das stimmt und sind gute Punkte. Aber die Bereitschaft für DAB+ sinkt, zugleich werden aber auch die Empfangsbedingungen besser. https://www.teltarif.de/dab-plus-digitalradio-verkaeufe-2022/news/90888.html
Danke für den fundierten und „erfahrungs-getränkten“ Artikel! Ich bin zwar kein Techniker – aber unterm Strich kann ich die Erfahrungen teilen: DAB+ bedeutet vorgegebene Sendeauswahl mit einer Vielzahl lokaler Privatsender, die (wenigstens mich) überhaupt nicht interessieren, dafür kein Empfang von Sendern benachbarter (Bundes-) Länder. Hier südlich von München nicht einmal der Süddeutsche Rundfunk, auch nicht der Österreichische, der – zumindest im kleinen feinen Autoradio (!) – hier noch bestens empfangbar ist. (Schon allein dafür lohnt es sich, das 10 Jahre alte Auto zu halten, so lange es geht.) Bei den DAB+ Empfängern, die auch mit ihrem UKW-Empfang werben, bringt UKW keinen Gewinn. Ö 1 empfängt hier keines meiner (tragbaren) DAB+/UKW-Radios. Wer hat Interesse an dieser Einschränkung der Senderauswahl – anstatt sie zu vergrößern? Widerlich finde ich die ständige Werbung für DAB+ Radios im BR. Die Dummen, die darauf reinfallen, heben zumindest die statistischen Zahlen der DAB+Empfänger.
Stefan
Nun als Dipl.-Ing. der Nachrichtentechnik kann man über einige Kommentaren nur den Kof schütteln . Denn DAB+ ist durchaus in der Lage, hochwertige Soundqualität zu produzieren, und zwar bei Bitraten ab etwa 128 kBit/s. Das DAB+-Klassik-Programm des Bayerischen Rundfunks beispielsweise wird mit 144 kBit/s gesendet. Außerdem kommt ein klanglich sehr guter Codec (AAC-LC) zum Einsatz. Das hört sich auch über gute Kopfhörer schon sehr CD-ähnlich an. Bitraten von 128 bis 160 kBit/s mit dem Codec AAC-LC sind durchaus in der Nähe von CD-naher Qualität zu platzieren.
Die Übertragung von Audiosignalen in DAB+ ist in deutlich stabiler als über Internetstreaming..
Das Problem an der Stelle ist nur, dass 128 kBit/s mit AAC-LC komprimiert zwar besser als MP3 bei gleicher Bitrate klingt, allerdings nur ein Zehntel dessen an Datenstrom liefert, was Linear-PCM einer CD entspricht. Ist aber nicht schlimm, Nachrichtentechniker verfügen ja nicht zwangsweise über weitreichende Hörerfahrungen, aber den Kopfschütteln bei diesem „Marketingmärchen“ der nahen CD-Qualität kann ich gleichermaßen, das hat sich schon vor rund 25 Jahren als falsch erwiesen. Man möchte sich besser nicht ausmalen, wie es wäre, wenn Musikproduzenten ihre hervorragenden Werke in 128 kBit/s als Ausgangsmaterial hätten. 😉 Aber um das vielleicht auf technische Weise zu verdeutlichen, im Radio wird alles durch Finalisierungsstufen gejagd, damit das Ergebnis auf kleinen wie großen Lautsprechern und vor Allem im Auto super klingt, der Hörer soll ja schließlich nicht abschalten. Das heißt, man verdichtet das Ausgangsmaterial und verbreitert die Stereobasis, damit sich die Musik bei gleicher Lautstärke möglichst gleich laut und räumlich anhört. Das führt ebenso dazu, dass leise Töne nicht im Kompressionsbrei absaufen, also die psychoakustischen Effekte weniger relevant werden. Für den Standardhörer klingt das Ergebnis druckvoller und lauter, was oft mit „gut“ verwechselt wird. In Wahrheit wäre das aber so, als wenn ein 4K-Fernseher im Sportmodus das Fußballspiel deutlich farbenfroher und feinpixeliger und dafür weniger natürlich darstellt, was es im Ursprung aber nicht ist. Oder vergleiche kleine Bluetooth-Boxen, die einen gefühlt volleren Klang bieten, weil den Bässen Harmonische im Resonanzbereich hinzugefügt werden. Alles Tricks, die oberflächlich betrachtet zu einem „besseren“ Ergebnis führen, aber keine „ehrlichen“ Klangeigenschaften liefern.