Letzte Aktualisierung am 3. Januar 2020
Dieses Jahr fand wie üblich die inzwischen als Reha Fair getaufte Hilfsmittelausstellung in Marburg an der Blindenstudienanstalt statt. In den Jahren 1997 und 1998 berichtete ich auch über dieses Event, ein Blick in die fast 20 Jahre alten Texte sind aus heutiger Perspektive sehr interessant. Da ich dieses Jahr mehr oder weniger freiwillig die Ausstellung besucht habe, ist dies auch eine gute Gelegenheit, einmal zu ergründen, was sich in den letzten Jahrzehnten Hilfsmittelgeschichte verändert hat. Würde man beispielsweise eine Telekommunikationsmesse von 1996 und 2016 gegenüberstellen, wären das sicher mehr als Welten. Nur gilt das auch für Blindenhilfsmittel?
Der Blick zurück
Das 100jährige Bestehen der Deutschen Blindenstudienanstalt war auch Anlass für diese Frage, denn man hat einige Exponate vergangener Tage als Kontrast ausgestellt und hat die Hilfsmittelgeschichte zumindest oberflächlich und mit nur wenigen Hintergrundinformationen skizziert. Als Kenner gab es für mich entsprechend wenig Überraschungen: F.H. Papenmeier Braillex C, TSI Versa-Braille und Optacon II sind für mich alte Bekannte. Interessant hingegen war ein Stenographiergerät aus den 20er Jahren des letzten Jahrtausends, sowie ein Setzkasten, der Brailleschrift darstellen kann. Warum man nicht die EHG Doppel-Vierziger-Zeilen aus den 80ern mit einem vielleicht noch vorhandenen IBM PS/2-Computer (damals noch ohne Festplatte) ausgestellt hat, ist fraglich. Hier hätte man Schülern auch schön demonstrieren können, wie früher mit Computern gearbeitet wurde. Immerhin gab es einen großen Umbruch zwischen den textbasierten und grafischen Benutzeroberflächen, auch die altertümlich wirkende Blindencomputer stellen eine ganz eigene Klasse dar und waren in manchen Punkten sogar ihrer Zeit voraus. Gemeinsam haben sie alle die Texteingabe Mittels Punktschrifttastatur und die Ausgabe auf einer Braillezeile, deren Breite sich oft an der maximal druckbaren Zeichenanzahl orientiert.
Das Braillex C ist ein multimediales auf Kompaktkassetten basierendes Gerät, das revolutionär für die 70er Jahre war. Man kann Sprach- und Textinformationen miteinander verknüpfen und hatte vielleicht damit das erste multimediale System überhaupt entwickelt. Papenmeier bot dazu nicht nur einen Deutschen Rechtschreib-Duden an, sondern auch ein Punktschriftlernprogramm und ein Lexikon, das aus vielen Kassetten besteht. Will man einen Begriff auffinden, muss man anhand der Braillebeschriftung zunächst das richtige Band einlegen, der Buchstabe A erstreckt sich über mehrere Bänder. Diese steckt man ins Gerät und gibt den Suchbefehl ein und drückt die Order-Taste, anschließend dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis der gesuchte Inhalt aufgefunden wird. Eigentlich ist das Braillex ein Schreibautomat für Blinde, der um Punkt- und Schwarzschriftdrucker erweiterbar ist, mit Votex kann man es auch um eine Votrax-basierende Sprachausgabe ergänzen. Das optionale Notex ist eine tragbare Erweiterung und etwa so groß wie ein DIN A5-Blatt, hat eine Brailletastatur und man konnte unterwegs bis zu 8 großformatige Punktschriftseiten abspeichern und in das Braillex zur Weiterbearbeitung übertragen. Da das Notex über keine Brailleausgabe verfügt, muss man sich mit akustischen Hinweisen über den verbleibenden Restspeicher und Akkustand begnügen. Immerhin konnte man etwa fünf Stunden damit unabhängig notieren, das war für die damalige Zeit schon viel. Das Braillex ist hingegen Trotz Tragegriff weniger tragbar, es wird um 20 Kilo wiegen und ist von den Abmessungen auch recht wuchtig. Die Kühlrippen auf der Rückseite sorgen dafür, dass der für heutige Verhältnisse langsame Prozessor thermisch kontrolliert wird. Spätere Versionen mit 5,25″ Diskettenlaufwerke folgten, die wohl heute kaum noch funktionsfähig sind. Wer die Kassettenversion hat, könnte sie vielleicht auch heute noch nutzen. Eine spätere Version mit Diskettenlaufwerken wurde im Rollcontainer ausgeliefert, die Bedieneinheit ist mit zwei starren Centronics-Kabeln angeschlossen. So konnte man Arbeitsfläche einsparen, denn das Tischmodell des Braillex ist doch mit über 60 Zentimeter recht tief. Die Braillemodule des Braillex sind elektromechanisch, ein sofortiger Aufbau ist ohne komplette Abtastung der Braillezeile nicht möglich. Während die Piezo-Braillemodule auf Druck nachgeben und die einzelnen Punkte separat angesteuert werden, halten die elektromagnetischen Module ihre Position. Schaltet man das Braillex aus, bleibt somit der letzte Textinhalt fühlbar. Übrigens befindet sich ein Exemplar des Braillex C auch im Deutschen Museum in München.
Das Versa-Braille stammt hingegen aus den Anfängen der 80er Jahre und ist deutlich kompakter und im Koffer tatsächlich tragbar. Das in den USA entwickelte Gerät wirkt mit seinem soliden Kunststoffgehäuse weniger selbst gebaut, als das Braillex C, dessen Aluminium-Chassis mit großen Tasten und Beschriftungen versehen ist. Das Versa-Braille hat ebenfalls ein Kassettenlaufwerk und setzt schon auf moderne, aber deutlich weniger Braillemodule. Das Braillex hat etwa 37 und kann so eine gesamte Zeile darstellen, das kann das Versa-Braille nicht. Die Eingabe erfolgt ebenfalls mit Brailletasten, über die genaue Funktionsweise ist mir allerdings wenig bekannt. Das Optacon hingegen schon, denn das ist ein bislang unübertroffenes Hilfsmittel zur Erfassung optischer Medien. In einer Fingermulde wird mit kleinen vibrierenden Stiften das Bild einer Handkamera tastbar gemacht, so konnte man damit erstmals als blinder Nutzer Handschrift erfühlen. Mit Erweiterungen war es auch möglich, Computerbildschirme oder Displays abzutasten, das leistet kein heutiges Texterkennungssystem. Da jedoch die Auflösung aufgrund der begrenzten Stifte recht gering ist, musste man viel üben und das hat vielleicht auch manchen Nutzer überfordert. Ausgestellt wurde das Optacon in der zweiten Version einschließlich des Kontrollmonitors, mit dem über rote LEDs die Anzeige optisch dargestellt wird. Lehrer konnten auf diese Weise direkt sehen, was der blinde Nutzer gefühlt hat. Einzig die Erweiterung für Monitore war nicht mehr vorhanden und hier fehlte auch ein Hinweis, dass so etwas damit möglich war.
Die Jetzt-Zeit
Während man zwischen den 70er und 90er Jahren einen regelrechten Quantensprung in der Reha-Technik beobachten konnte, scheint mir dieser Fortschritt bezogen auf die letzten Jahrzehnte nicht so gegeben zu sein. Die heutigen Braillezeilen haben viel mit ihren Vorgängermodellen gemeinsam, offenbar hat man ein ergonomisches Optimum gefunden. Seit Einführung der grafischen Benutzeroberflächen haben sich Computer durchgesetzt, auch wenn es aktuell noch Organizer mit weitreichenden Funktionen gibt. Die Daten liegen modern auf Speicherkarten, USB und Bluetooth gehören zum Standard. Ich wundere mich jedoch, warum gerade die bekannten Hersteller, die einst über solch große Innovationskräfte verfügten, offenbar nichts wirklich Neues mehr bringen. Unterhält man sich mit den Kundenberatern, wird man schnell in gestrige Geschichten verwickelt, aber man spricht weniger über Innovationen, Pläne und Fortschritt. Das war vor 20 Jahren anders, damals unterschieden sich Braillezeilen, Screenreader und die Philosophien der Hersteller deutlich. Frank Audiodata setzte mit der Audio-Box auf eine hermetische Trennung zwischen Computerbedienung und Screenreader, bei Baum wollte man hingegen die Hände möglichst selten die Computertastatur verlassen wissen. Auch Papenmeier hat mit WinDots einen eigenen Screenreader angeboten, die Entwicklungen aber zu Gunsten des damals beliebten JAWS eingestellt. Wenn Ihr meine alten Berichte mit diesem vergleicht, werdet Ihr viel über die eingesetzten ‚Software-Lösungen erfahren, heute zeigen alle Windows und JAWS. Eine Vielfalt gibt es faktisch nicht mehr, so gelingt es auch nicht, die Vorteile gegenüber den Mitbewerbern knallhart herauszustellen. Dazu kommt, dass die Händler fast alle dieselben Braillezeilen anbieten, wie Basic oder Easy Braille, ALVA BC-640 oder die Focus-Zeilen. Im Low Vision Markt sieht das anders aus, hier gibt es noch interessante Neuentwicklungen, der Bereich Braille scheint jedoch durchentwickelt zu sein. Vielleicht fiel mir dies auch nur deshalb auf, weil ich mich seit Jahren nicht wirklich für Braillezeilen interessiert habe und es für mich somit eine Momentaufnahme ist.
Was gab es zu sehen?
Kommen wir aber zu den etwa 20 Ausstellern, die sich in der großen Sporthalle der Deutschen Blindenstudienanstalt versammelt haben. Ich berichte nicht über alle, sondern nur über die, welche ich besucht habe und deren Produkte mich interessierten. Während der Besuch vor vielen Jahren fast immer dazu führte, dass mich ein Produkt regelrecht begeistert hat, war es dieses Mal genau umgekehrt. So versprachen manche Produktblätter viel. Als ich dann die Produkte in Augenschein nahm, fragte ich mich: Wie kann man so etwas eigentlich auf den Markt bringen. Bildschirmlesegeräte und elektronische Handlupen gibt es inzwischen in sehr reichhaltiger Anzahl, aber die Zeit reichte nicht, mir alles anzuschauen. Wie erwähnt hielten sich hingegen die Innovationen bei den Braillezeilen sehr in Grenzen. Viele sehen irgendwie noch immer so aus, wie vor 20 Jahren, auf Innovationen, wie bestimmte Navigationskonzepte oder senkrechte Module, muss man verzichten. F.H. Papenmeier bietet seit knapp 18 Jahren die Navigationsleiste an, Handy Tech die ergonomisch geschrägten Module, selbst die Modularlösung Namens Evolution wirkt nicht nur angestaubt, sie sieht auch so aus. Das moderne Handy Tech Design ist angestaubt, gestrig und langweilig. Selbst Apple hat die Generationen von iMac und iPhone in einem Viertel der Zeit optisch zumindest dem Zeitgeist angepasst, bei Handy Tech setzt man auf Bewährtes, nicht zeitloses Design. Okay, den Kunden scheint das zu gefallen, er sieht die Zeilen ja auch nicht. Immerhin hat man wenigstens in den Anschlussarten Bluetooth und USB zum Standard erklärt, alles andere wäre ja auch sinnlos. Übrigens konnte ich überall Windows-Lösungen erblicken, ein iMac oder MacBook habe ich nicht angetroffen.
Betrachten wir nun die einzelnen Hersteller, die sich über meinen Besuch erfreuen durften. Den Anfang machte F.H. Papenmeier, deren Produkte einer gewissen Solidität nachzusagen ist. Zurecht, oder zumindest zum Teil, denn auch wenn die Braillex EL 40c und 80c aus einem gefrästen Aluminiumblock bestehen, wirkt die Lackierung haptisch zwar einerseits gefällig. Andererseits zeigen sich bei den gezeigten Exemplaren hier und da Spaltmaße und Unebenheiten, die man in der Preisklasse allerdings weniger erwartet. Ob es sich hierbei um eine Pulverbeschichtung wie früher handelt, lässt sich haptisch nicht erfühlen. Durch die extrem flache Bauweise von nur 18 mm legt man sie nun vor die Tastatur und stellt diese nicht mehr auf dem Gehäuse ab. Tastaturablagen können optional erworben werden, so dass man diese auf gleicher Arbeitshöhe hinter die Zeilen legen kann. Dass man auf Akkus bei der EL-Serie verzichtet, vermeidet ein Verschleißteil und ist besonders für den stationären Einsatz sinnvoll. Die schwarz-weiße Lackierung wirkt schlicht, die Formgebung ist im Vergleich ungewohnt kantig und es gibt keine Griffmulden. Bei der Bedienung setzt man auf Minimalismus, durch Tastenkombinationen lässt sich der Funktionsumfang auf Wunsch erweitern. Die Navigationsleiste lässt sich nicht mehr in zwei Ebenen schalten, das dürfte auch der Flachen Bauweise geschuldet sein. Die Funktion ist aber nicht weggefallen, so muss man die untere Reihe des doppelten Cursor-Routings in Verbindung mit der Leiste drücken und greift so auf die zweite Ebene zu. Als weitere Bedienelemente gibt es lediglich zwei Tasten links und rechts neben der Braillezeile. Dafür gibt es von mir ein dickes Plus, denn aus Erfahrung vergesse ich zumindest bei vielen Knöpfchen stets deren Funktion. Den Mini-USB-Anschluss hat man auf die rechte Seite positioniert, Mausbesitzer freuen sich über einen Winkelstecker. Das Design fand ich auf den ersten Blick zugegeben etwas enttäuschend, weil ich vielleicht diesen Minimalismus von Papenmeier gar nicht gewohnt bin. Auf den zweiten aber wirken die Produkte modern und zeitgemäß, wenn auch ein Bisschen langweilig. Immerhin sind die Gehäusekanten links und rechts neben der Modulleiste ein schönes Detail, die entsprechend zu Gunsten der Muldenkappen abgerundet sind. Wählt man diese als Option erhältlichen konkaven Kappen, sieht das edel aus. Wählt man hingegen die gewöhnlich geraden, ist das Prädikat Hobbykeller eine verzeihbare Assoziation. Was sich die Designer dabei gedacht haben mögen ist mir schleierhaft, so würde ich zumindest die geraden Modulkappen als Option anbieten. Auch ist mir vollkommen unverständlich, warum man nicht vor vielen Jahren schon von ALVA gelernt hat und einen durchgehenden und haptisch freundlichen Modulsteg wählt. Konkave Modulkappen bedeutet übrigens bei Papenmeier nicht, dass die Module wie bei Handy Tech schräg eingebaut sind, was das Gehäuse im Gegensatz etwas dicker macht. Sondern das bezieht sich nur auf die Plastikdeckel, welche die Stifte in Position halten. Dennoch wirkt Papenmeier, die seit über 40 Jahren Braillezeilen bauen, wie ein Fels in der Brandung. Ich habe immer das Gefühl, dass man seit Jahren auf eine beständige Qualität setzt, vor Allem auch Software und Komplettlösungen. Dabei hät man die eigenen Produkte für so gut, dass man sich nicht unbedingt in den ohnehin verblassten Innovationswettbewerb mit einreihen muss. Das ist auch okay, zumal die Produkte funktionell sind und auch nicht mehr an ein Medizinprodukt erinnern.
Die Braillex Live hat ein ähnliches Produktdesign und ist als mobile Variante mit 16 oder auch 40 Modulen erhältlich, allerdings ist sie relativ schwer und recht teuer. Über 4.500 Euro sind für die kleine Variante fällig und man hat ihr auch keine integrierte Notizfunktion spendiert. So kann sie Trotz Akku ohne angeschlossenes Smartphone lediglich ihre Revision und den Produktnamen anzeigen. Das ist auf der einen Seite für diesen Preis eine zu schwache Leistung, nicht nur HIMS bietet in dieser Preisklasse bereits mit dem Braille Sense einen voll ausgestatteten Organizer an. Auf der anderen Seite sorgt ein Minimalismus bei der Software auch für Zuverlässigkeit und erspart dem Hersteller ständige Anpassungen, man reduziert das Produkt also auf seine Kernfunktion. Die Braillex Live Plus hingegen gefällt mir gut, sie verfügt ebenfalls über Akku und Bluetooth, verzichtet aber ebenso auf interne Funktionen. Die integrierte 85-Tasten-Tastatur von Cherry hat
einen guten Hub, das Gesamtkonzept geht vom Gewicht sogar noch und am Arbeitsplatz kann man mit ihr richtig Stellfläche einsparen. Die Navigationsleiste ist ebenfalls vorhanden, diese patentierte Wippe bewegt man übrigens mit den Daumen in alle vier Richtungen und sie erstreckt sich über die gesamte Zeilenbreite. Auf das zweite Cursor-Routing muss man zu Gunsten der Punkt- oder Normaltastaturen verzichten. Das braucht man für Sonderfunktionen, so kann man mit einem eigens entwickelten Plug-In für JAWS die Ribbons in Office als Menüliste darstellen lassen. Eine auf den ersten Blick wirklich gute Idee erlaubt unbewanderten Nutzern, das Menü in übersichtlicher Form darzustellen. Nur wehe, wenn diese mal auf einen Arbeitsplatz mit NVDA angewiesen sind. So bin ich spätestens seit VoiceOver kein Freund von Lösungen mehr, die vom Standard abweichen. Office ist zugegeben in Version 2016 etwas komplizierter geworden, was die Barrierefreiheit angeht. Aber es ist zu bedienen und man sollte sich an diese Struktur gewöhnen, denn sie wird uns noch einige Jahre begleiten.
An weiteren Produkten ist noch Braillex Trio zu nennen, das im Gegensatz zu allen anderen Braillezeilen ein vollwertiger Blindencomputer mit Brailletastatur ist. Somit verfügt Braillex Trio auch über eine Notizbuchfunktion und Bluetooth, zudem ist sie natürlich auch als Braillezeile einsetzbar. Die Gehäusetiefe lässt eine PC-Tastatur nicht darauf Platz finden und das Gehäuse erinnert an vergangene Tage. Die Fertigung aller Produkte findet übrigens nach wie vor im westfälischen Schwerte statt.
Mit Handy Tech, heute Help Tech, besuchte ich den zweiten Hardware-Hersteller und wurde auch hier leider nicht erfreut, denn Die Active Star hatte mich persönlich interessiert. Dabei handelt es sich um eine 40stellige Braillezeile, die vom Hersteller abstrakt als Braillesystem bezeichnet wird. Weshalb man nicht Smart Braille oder ähnliche verständliche Kunstwörter verwendet und stattdessen einen Begriff, der eine Erklärung unweigerlich herausfordert, kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht liegt das daran, dass viele gute Mitarbeiter aus welchen Gründen auch immer der Firma nicht mehr angehören. Zurück zur Active Star, die vieles verspricht und manches davon auch hält. Ähnlich der frühere Braille Star bietet sie ein schubladenähnliches Gehäuse, das nach hinten ausgezogen wird und auf dem ein Notebook Platz finden kann. Eingeschoben nimmt sie die im Lieferumfang enthaltene Tastatur auf, im Inneren kann sogar ein Smartphone zumindest relativ diebstahlsicher aufbewahrt und betrieben werden. Selbst das Aufladen über den internen Akku ist möglich und wahlweise abschaltbar. Die Akkulaufzeit ist mit überdurchschnittlichen 40 Stunden angegeben und auch die interne Software hat viel zu bieten. So kann sie nicht nur Texte speichern und Rechenaufgaben lösen, sie bietet auch einen Editor für Notenschrift an. Handy Tech schreibt über einen herausragenden Soundchip, der die Noten in Instrumente umsetzt, der sich natürlich für mich als Kenner der elektronischen Musikinstrumentenbranche als unterdurchschnittlich enttarnt. Es handelt sich um ein gewöhnliches Soundmodul, wie es beispielsweise in Windows enthalten ist und klingt daher sehr statisch und wenig musikalisch. Das kann man in Etwa mit einem Einsteiger-Keyboard von 1991 vergleichen und klingt keinesfalls so hochwertig, wie es der Hersteller verspricht. So reicht das Gebotene allenfalls zur groben Kontrolle aus, manche Musiker mögen das Feature zu schätzen wissen. Immerhin lassen sich damit Partituren erstellen und abspeichern. Prinzipiell können diese dann in anderen Notationsprogrammen (Standards vorausgesetzt) weiter bearbeitet werden. Ob das in der Praxis funktioniert und welche Formate genutzt werden, ist mir nicht bekannt, die installierten Demo-Dateien haben nichts von einer möglichen Leistungsfähigkeit gezeigt. Auch, ob man nur monophon oder polyphon spielen bzw. Mehrspuraufnahmen erstellen kann, war auf die Schnelle nicht zu ergründen. Mit ATC (Active Touch Control) bietet man Braillemodule mit Sensorfläche an, die auf leichten Druck hin Aktionen ausführen. Bei der Noteneingabe der Active Star führt das dazu, dass diese an der Fingerposition durch leichten Druck erklingen. Screenreader können auch Sprachinformationen ausgeben, so ersetzt ATC das doppelte Cursor-Routing. Auch kann das Ende der Leseposition erkannt und der Wechsel des Inhalts automatisiert erfolgen. Neu ist höchstens, dass diese Features in einer proprietären Software einer Braillezeile enthalten sind, denn Eurobraille präsentierte mir ähnliche Funktionen bereits 2013 in EasyTime. Dieses basiert allerdings auf einem ASUS Eee PC und ist daher ein vollwertiger Computer mit 32stelliger Braillezeile und Braille-Eingabetastatur, die Notenschrift beherrscht es allerdings auch und kann diese auf Touch wiedergeben. Die nach Hinten abgeschrägten Module der Active Star kennt man bereits seit knapp einem viertel Jahrhundert. Sie nutzen auch einzelne Modulkappen, die allerdings bündig und ohne Spaltmaße im Gehäuse eingelassen sind. Das ATC-System reagiert zudem sehr gut und lässt sich individuell anpassen. Die Gehäuse sehen allerdings immer noch genauso aus, wie bei den Vorgängern. Ich hatte an diese Zeile nach dem Studieren der Anleitung sehr hohe Erwartungen, die allerdings nicht ganz erfüllt wurden. Das flache Cherry-Keyboard wird über einen umständlichen USB-Winkeladapter über ein dünnes Kabel nicht wirklich betriebssicher an der Rückseite fixiert und hängt mit zwei Magneten hinten am Gehäuse. Vorne schlabbert es nur herum und wer nicht die im Lieferumfang enthaltene Tasche nutzt und unachtsam ist, wird früher oder später die Buchse an der Rückseite durch eine schlechte Zugentlastung ausleiern. Immerhin hat das Gerät zwei USB-Anschlüsse, so hat man einen Freischuss. Ob es sich bei der gezeigten Variante allerdings um ein Serienmodell gehandelt hat, ist mir nicht bekannt. Früher hätte man wahrscheinlich ein spezielles Tastaturgehäuse entwickelt, heute scheint das Budget dafür nicht mehr zu reichen. Gerne hätte ich auch mein iPhone als quasi auswechselbare Intelligenz in das Fach unter dem Tastaturauszug gelegt, aber hier überraschte mich ein eingeklebtes Bluetooth-Modul und ein fest verlötetes Micro-USB-Kabel. So schlimm hatte ich das nicht erwartet, auch wenn ich im Handbuch nur unzureichende Erläuterungen über diese Funktion fand. Immerhin entspricht die Tasche den Erwartungen, wie man aber darin ein Notebook verstauen soll, wie es die Produktwerbung verspricht, weiß wohl nur der Hersteller selbst. Alles in Allem ist die Active Star ein irgendwie halbherziges Konzept, bei dem lediglich die interne Software überzeugt. Wer Musiknotenschrift als Killer-Feature sieht, sollte lieber auf das EasyTime ausweichen, auf dem man sogar eine einfache DAW nutzen könnte – eben Windows.
Immerhin werden sich Liebhaber der Braille Wave über die Active Braille freuen, die ein Nachfolgemodell dieser beliebten Zeile ist und quasi die Funktion einer 40stelligen Braillezeile mit -Tastatur und Notizfunktion kombiniert. Das Design ist etwas anders geworden, wirkt aber auf mich nach wie vor so klobig, wie seinerzeit die Braille Wave. Warum kann man nicht die einst vorhandene Innovationskraft nutzen und etwas Neues entwickeln? Das will mir nicht in den Sinn kommen. Während aus Asien jährlich schicke Produkte herüber schwappen, hängen die deutschen Hersteller in ihren behäbigen Strukturen fest, als seien sie weltweit die unangefochtene Nummer eins. Die Active Braille verfügt übrigens weder über die Braillenoteneingabe, noch über ATC. Etwas erschrocken war ich von der Basic Braille, die von meiner Assistenz als Exponat der späten 80er Jahre erkannt werden wollte. Immerhin hat man die Module verkehrt herum eingesetzt, so dass man das Gehäuse als Handballenauflage nutzen kann. Das ist im Vergleich zum Konzept von Papenmeier immerhin ein Bisschen ergonomisch durchdacht. Auch ViewPlus war vertreten und der EmBraille wurde gezeigt, über den Ihr im kommenden Podcast noch mehr erfahren werdet.
Natürlich war auch das Wunderding OrCam vertreten, das wir bereits im Podcast zur SightCity 2015 vorgestellt hatten. Das zweiteilige Gerät wird mit der Kamera an ein Brillengestell befestigt, das Steuergerät verschwindet am Gürtel oder in der Hosentasche. Auf Fingerzeig liest OrCam Texte vor oder identifiziert Personen, die man mühevoll zunächst abspeichern muss. Wer sich dafür interessiert, sollte es unbedingt vor der nächsten großen Familienfeier erwerben, eine Schulung mit Preisen von bis zu 500 Euro ist Pflicht. Das Gerät ohne Brillengestell liegt bei rund 3.700 Euro, Krankenkassen zahlen das (Gott sei Dank) nicht. Wenn man den Verkaufsgesprächen lauscht, wird man sich unweigerlich an die Gutachten für Vorlesegeräte erinnern, in denen Telefonbücher als unbedingt lesbar beschrieben wurden. Was alles mit OrCam geht ist schon beeindruckend: Selbst Straßenschilder kann man erkennen und besser als der KNFB Reader sei es auch. Dass sich dieser jedoch bei jedem Smartphone aufgrund verschiedener Kamerasysteme anders verhält, ist dem Vertreter vielleicht nicht bekannt. Auch scheint ihm fremd zu sein, dass man Straßenschilder auch erst einmal finden muss und für abends ein Handscheinwerfer dringend erforderlich ist, denn OrCam bietet keine Beleuchtung an. Auch werden Kunden anvisiert, die eine Brille tragen oder tragen wollen, andernfalls scheint die Befestigung schwierig. Ich würde prognostizieren, dass es ähnlich wie das ELVIS vor 20 Jahren (eine Brille mit optischer Vergrößerung und grottenschlechter Darstellung) ebenso schnell wieder vom Markt verschwindet. Wenn es in fünf Jahren noch erhältlich ist, möge man mir meine obigen Ausführungen verzeihen. Auch ist die Idee grundsätzlich keine schlechte, nur kommt sie 10 Jahre zu spät. Es ist auch falsch zu behaupten, dass der KNFB Reader nicht eine ähnlich gute Lesequalität anbietet, hier darf man auch die rund 3.000 Euro Differenz inklusive Top Smartphone einfach nicht vernachlässigen. Die Gesichtserkennung ist eine sinnfreie Spielerei, die in der Praxis keinen Nutzwert hat. Straßennamen und Fahrpläne zu lesen, ist im Smartphone-Zeitalter überholt. Wer kein Smartphone beherrscht, sollte sich nicht isolieren und Menschen ansprechen. Ab hier beginnen mich solche Hilfsmittel regelrecht zu ärgern, die für einen hohen Preis dem unwissenden Kunden eine scheinbare Selbständigkeit vorgaukeln, die in der Praxis nicht erreicht wird. Das ist nicht seriös, wenn man die Grenzen nicht klar definiert. Einem zu verkaufen, dass man Straßenschilder erkennen kann, heißt auch zu erwähnen, wie versteckt diese oft angebracht sind. Ein Navigationsgerät, wie der Trekker Breeze in Verbindung mit einer elektronischen Handlupe, kostet deutlich weniger, ist aber um ein Vielfaches effizienter. Diese Erkenntnisse beruhen übrigens aus vier bis fünf Vorführungen, die ich im Beisein beobachtet habe.
Erfreulicher ging es am Stand von A-L-U zu, denn hier konnte ich ein Samsung-Tablet mit einer speziellen Haltevorrichtung bestaunen, das die interne Kamera als Vergrößerungslupe nutzt. Aber noch mehr erstaunt war ich über die Tafelkamera, die sich magnetisch mit einem 1 m langen Schwanenhals an der Konstruktion andockt. Das Tablet wird fest in einem extrem robusten Ständer aus hart gegossenem Kunststoff gehalten und lässt sich schnell zusammen klappen und mitnehmen. Die Startzeit ist aufgrund der Leistung des Tablets relativ kurz, das Display löst sehr gut auf und bietet gute Helligkeitswerte. Samsung ist dafür bekannt und so überraschte mich auch nicht, dass man die installierte Software gut auf die Kamera abgestimmt hat. Lediglich bei hohen Vergrößerungen und Farbumkehr wurden meine Vermutungen bestätigt, dass eine gewöhnliche Kamera in einem Smartphone oder Tablet ohne zusätzliche Optik nur ein mäßiger Kompromiss sein kann. Es will aber nicht nur eine elektronische Lupe sein, weshalb der Vergleich mit dem Traveller HD von Optelec nicht ganz gerechtfertigt wäre. So gibt es beispielsweise auch eine integrierte Texterkennung, die bei guter Ausrichtung auch sehr schnell und fehlerfrei Texte vorlesen kann. Laut ist das Gerät nicht, hier ist man auf die technischen Grenzen des Tablets angewiesen. Auch Ordner passen konstruktionsbedingt leider nicht unter die Vorrichtung. Mit rund 2.000 Euro, zuzüglich optionaler Tafelkamera, bekommt man aber ein Paket mit Mehrwert, denn das Tablet lässt sich auch gewöhnlich nutzen und der Ständer kann Sehbehinderten beim Abstandsproblem helfen. Eine Version für das iPad sei in Vorbereitung, näheres konnte man mir dazu leider nicht sagen. Auch vertreten bei A-L-U sind die Eurobraille-Zeilen, die ESYS-Familie überzeugt mich seit Jahren und ich hatte auch darüber in einem Podcast vor längerer Zeit berichtet.
Am Stand von Gaudio-Braille kamen weitere Überraschungen auf mich zu, wie ein mit Punktschrift beschrifteter Adventskalender. Das nenne ich mal innovativ, Bettina Link hat ein Händchen für gute Ideen. Dazu muss man wissen, dass Gaudio-Braille nicht nur ein Ladenlokal in Marburg unterhält, sondern sich auch in Alltags- und Computerhilfen unterteilt. Das ist ein Spagat, den nicht viele hin bekommen, hier hat man das Personal jedoch sinnvoll gesplittet. Auch um Arbeitsplätze kümmert man sich, so war dies der einzige Hersteller, der das Problem der Tastatur hinter den Braillezeilen durch ein eigens entwickeltes Konzept gelöst hat. Denn ergonomisch ist ein Arbeitsplatz nur, wenn man die Tastatur erhöht hinter der Braillezeile abstellen kann. Auch hat man mit den auf eigenen Namen beschrifteten Seika-Zeilen im Prinzip eigene Produkte im Angebot. Die kleinste Version für das Smartphone ist zwar mit 2.000 Euro teurer als manch andere, bietet aber im Gegensatz zu der Braillex Live eine Intelligenz und ist neben einem Editor mit weiteren sinnvollen Funktionen bestückt. Auch die Bedienung ist sehr gut durchdacht und erschließt sich für mich auf Anhieb, das gilt allerdings auch für die Zeilen von Handy Tech und Eurobraille. Dennoch wirkt das Gehäuse nicht mehr so bullig wie früher bei Seika, sondern kommt mit einem modernen und ansprechenden Design, von dem sich die erst genannten Hersteller dringend eine Scheibe abschneiden sollten. Auch die große Arbeitsplatz-Zeile wirkt angenehm und funktionell, trotz dass die relativ vielen Bedientasten, zumindest im Vergleich zu den Papenmeier-produkten, manchen ein Bisschen überfordern könnten.
Wie üblich war auch Die Druckerei der Blista vertreten, die neben den taktilen Plänen und Druckerzeugnissen auch den digitalen Hörbuch-Download vorgestellt hat. Kunden der Blindenhörbücherei DBH in Marburg können davon profitieren und über einen Online-Zugang Hörbücher im DAISY-Format herunterladen. Aufgrund meiner Nachfrage, wie das Ganze rechtlich abgesichert ist, erfuhr ich, dass das Entfernen des Downloads aus der Online-Liste nach einer Zeit genügen würde und man die digitale Kopie natürlich ausschließlich für sich selbst und den privaten Gebrauch nutzen darf. Zu beachten ist allerdings, dass die Kopie nach Ende der Ausleihfrist zu löschen ist und die Dateien mit einem digitalen Wasserzeichen versehen werden, das Aufschluss über den Ausleiher gibt. Man wird in den Nutzungsbedingungen die rechtliche Situation sicher abgeklärt finden. Interessant ist, dass man auf diese Weise die Hörbücher nicht nur mit digitalen DAISY-Abspielgeräten hören kann, sondern auch direkt im Browser. Das Angebot ist für Inhaber einer Hörernummer kostenlos, Interessenten mögen sich direkt an die Blista wenden und Zugangsdaten anfordern. Eine eigene App, wie sie die Blindenhörbücherei in Leipzig und Hamburg anbietet, sei wohl aktuell nicht geplant, als Browser beim iPhone und iPad wird Safari für den Abruf empfohlen.
Die Ausstellung neben der Ausstellung
Abseits von der Ausstellung konnte ich zum ersten Mal den neuen Blista-Shop besucht, dieser residiert inzwischen in den Räumen, in denen ich mein Abitur einst schrieb. Hier gibt es Kleinhilfsmittel, die nicht bei der Ausstellung präsent sein dürfen. Es gab vor einigen Jahren riesigen Ärger, als ein Aussteller Blindenstöcke anbot und vom Personal nicht sehr freundlich den Verkauf untersagt bekam. Weshalb dann der Blista-Shop DAISY-Player für die Zeit ausstellen darf, die sehr wohl als elektronische Hilfsmittel gelten und somit auch auf der Ausstellung präsent sind, ist unverständlich. Hier misst die Blista wie nicht selten mit zweierlei Maß. Dennoch war das Angebot auch hier interessant, eine Positiv-Schreibtafel kannte ich bis Dato nicht. Beim Original drückt man die Punkte mit dem Stichel von oben nach unten durch und prägt sie quasi spiegelverkehrt. Bei dieser Tafel mit 4×15 Zeichen gibt es erhabene Punkte auf dem Gehäuseboden, mit einem Hohlstift drückt man das Papier oder die mitgelieferte Folie um den Punkt nach unten und so kann man nach dem Aufklappen das Ergebnis sofort ertasten, ohne das Papier entnehmen zu müssen. Die Punktqualität unterliegt allerdings gewöhnlichen Schreibtafeln, auch muss man etwas mehr Druck aufwenden, für schnelle Notizen ohne Strom und Akkus ist das Ergebnis aber mehr als ausreichend. Für unter 20 Euro ist das Set mit Griffel und Folienblock im Etui erhältlich und man schreibt entsprechend von links nach rechts. Der ursprüngliche Vertrieb erfolgt durch RNIB, das ist der britische Interessensverband für Blinde und Sehbehinderte. Weiterhin gibt es auch eine Neuauflage des Marburger Stadtplans aus dem Jahr 2009, der das inzwischen veraltete Original nach über 20 Jahren abgelöst hat. Während die Erstauflage aus dem Jahr 1987 im großformatigen Punktschriftordner mit Klappkarten und Erläuterungsband geliefert wurde, befindet sich die Neuauflage in einem riesigen Karton. Das Format ist pro Karte bestimmt viermal so groß, Übersichtlichkeit und auch Tiefziehqualität sind dadurch deutlich besser. Diese Pläne zu entwickeln ist eine Kunst, denn auf einer Platte muss zunächst das Original modelliert werden. Dann werden die Folien für Sehbehinderte bedruckt und anschließend im Tiefziehverfahren erhitzt und vakuumisiert. Nach dem Abkühlen hat man dann ein Positiv des Originals. Diese Technik ist sehr aufwendig und sehr teuer. Gäbe es nicht freundliche Unterstützer, wäre diese Ausgabe sicher nicht nur für 99 Euro zu haben. Im Ausstellungsraum hat übrigens auch der Blista-Verlag die Karten und das Online-Hörbuchprogramm vorgestellt, der unter Anderem auch den Stadtplan herstellt.
Fazit
Ich kann es nicht anders ausdrücken, aber was mir an diesem Tag geboten wurde, hat mir lediglich ein müdes Lächeln entlocken können. Vor 20 Jahren gab es Innovationen, eigenwillige Design-Konzepte, Ideen und Wagnisse, heute treffe ich auf einen müden Haufen an Vertretern, die offenbar selbst nicht so wirklich wissen, was sie da eigentlich sollen. Man rudert von Idee zu Idee, spart sich im ohnehin schon kollabierenden Markt kaputt, wirft eigene Qualitäten über Bord oder hält an überalterten Designs fest, es gibt fast kein Produkt, das mir so richtig gut gefällt. Das ist natürlich etwas übertrieben formuliert, denn immerhin gefällt mir das Mini-Zeilchen von Seika, aber es ist auch nichts, was es noch nicht gab. Die ALVA BC-640 und der abgespeckte Nachfolger 640 Comfort sind immerhin seit 10 Jahren moderner, als manche Neuvorstellung, Optelec war übrigens nicht anwesend. Notenschrift in einer Braillezeile anzubieten, ist sicher ein innovatives Feature, aber wer braucht das? Vielleicht derjenige, der sich des Nachts nach einem Gig die Straßenschilder mit der OrCam vorlesen lassen will.
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